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1376 PAPIER-ZEITUNG Nr. 36 Geschäfts-Nachrichten Wir bitten unsere geschätzten Bezieher uns von jeder Veränderung Kenntniss zu geben, die für unsern Leserkreis von Interesse ist; wir werden dieselbe kostenfrei unter dieser Ueberschrift veröffentlichen In der am 29. April stattgefundenen Generalversammlung der Aktiengesellschaft Zellstofffabrik Waldhof in Wald hof bei Mannheim wurden die Anträge des Aufsichtsraths einstimmig genehmigt. Die Dividende von 15 pCt. gelangt sofort zur Auszahlung Auf Frage eines Aktionärs betreffend die Höhe der Debitoren und Kreditoren in der letztjährigen Bilanz erwiderte der Vorstand, dass die laufenden Geschäfts schulden und Ausstände der Fabrik Waldhof nicht grösser waren als in dem vorhergehenden Jahre, dass aber in der Debitorensumme die der Pernauer Fabrik vorgeschossenen Beträge sowie mehrere durchlaufende bereits wieder aus geglichene Posten enthalten sind, die durch Begebung der Anleihe von 71/2 Millionen M. veranlasst wurden. Auf eine weitere Frage über die Entwicklung der Pernauer Fabrik wurde erwidert, dass sich dieselbe über Erwarten günstig ge staltet habe. Der dort erzeugte Zellstoff sei vorzüglich, die diesjährige Erzeugung zum grössten Theil verkauft, und es bestehe kein Zweifel, dass auch der Rest zu befriedigenden Preisen untergebracht werde. Diese Verhältnisse berechtigten zur An nahme, dass die Pernauer Fabrik in der nächsten Bilanz einen entsprechenden Betrag zu dem Geschäftsgewinn beisteuern werde. Actien-Gesellschaft der k. k. Papierfabrik »Schlögl- mühl« in Wien. In der am 26. v. M. stattgehabten General versammlung wurden die in Nr. 33 mitgetheilten Vorschläge ge nehmigt. Nach dem Geschäftsbericht hat sich die Lage der Papier industrie im abgelaufenen Jahre theilweise gebessert, da sich durch den Krieg in Afrika die Auflagen der Zeitungen in Eng land bedeutend erhöhten, und hierdurch die Ausfuhr grössere Ausdehnung annahm. Bedauerlicherweise sollen in vielen Ländern neue Papier-Fabriken gegründet und neue Maschinen aufgestellt werden, wodurch der Wettbewerb auf dem Welt märkte neuerdings verschärft auftreten wird. Die Al t d am m-StahlhammerHolz zellst off- und Papier industrie Actien-Gesellschaft hielt am 27. April im Savoy- Hotel in Berlin unter Vorsitz des Herrn Bergrath Lobe ihre diesjährige ordentliche Generalversammlung ab, zu der sieben Aktionäre, welche ein Kapital von 2094600 M. vertraten, er schienen waren. Für das Jahr 1900 wurde dem Aufsichtsrath und der Direktion einstimmig Entlastung ertheilt und eine Dividende von 4 pCt. beschlossen. Durch Zuruf wurde Herr Vizekonsul Kurt reise zu Stettin in den Aufsichtsrath wieder- gewählt, während die Herren Emil Schröder, Stettin, und lauptbuchhalter Jantos, Neudeck, für das neue Geschäftsjahr zu Revisoren ernannt wurden. Zum Vorsitzenden des Auf- sichtsrathes wurde Fürst Henckel-Donnersmarck, Neudeck, und zu dessen Stellvertreter Herr Geh. Justizrath Reinhold Leistikow, Stettin, gewählt. Die Papierfabrik Ph. Knoeckel & Söhne, G. m. b. H. im Schönthal bei Neustadt an der Haardt, ist mit dem 1. Jan. 1901, unter gleichzeitigem Erlöschen der bisherigen Firma, in den Besitz der Firma Knoeckel, Schmidt & Cie. Papier fabriken in Lambrecht, Rheinpfalz, übergegangen. Der Gesammtbetrieb beider Fabriken im Schönthal und in Lambrecht wird unter der Firma Knoeckel, Schmidt & Cie. weiterge führt. Der Theilhaber, Herr W. Schmidt, welcher seit zehn Jahren die Lambrechter Fabrik leitet, behält auch fernerhin die Leitung derselben, während Herr H. Bayer, vorher lang jähriger Direktor der Papierfabrik Felix Schoeller Söhne & Cie., Offingen a. D., als Theilhaber in die Firma eingetreten ist und dem Schönthaler Betriebe vorsteht. (Vergl. Nr. 7, Seite 252.) Die Herren W. Schmidt und H. Bayer, als offene Gesellschafter und alleinige Geschäftsführer der neuen Firma, zeichnen diese jeder für sich allein, während die bisher den Herren Hermann Wittig, Emil Eilers und Hans Haury ertheilte Kollektiv-Prokura in der bisherigen Weise auch für die jetzige Firma bestehen bleibt. Infolge Ablebens des Herrn W. Liebscher übernahmen die Herren Arno Obenauf und Franz Klippel den Betrieb der Holzstoff- und Pappenfabrik vorm. Liebscher, Strobel & Co. in Georgendorf bei Osseg. Die Firma M. Diamant & Comp. in Bruck a. d. Mur, Steiermark, hat seit 4 Wochen eine neue Papiermaschine mit einem grossen Böttger’sohen Patent-Trockenapparat (sogen. Compound-Trockenapparat) mit Hohlzylindern in Betrieb, der sich vorzüglich bewähren soll. Konkurse. Kommanditgesellschaft Wellpapier- und Packstofffabrik Mülheim am Rhein Schoene & Cie. in Mülheim a. Rh. Verwalter ist Herr Rechtsanwalt Wolters. Anmeldefrist, offener Arrest und Anzeigefrist bis 20. Mai. Erste Gläubigerversammlung und allgemeiner Prüfungstermin 3. Juni, vormittags 9 Uhr. — Buchdruckereibesitzer Otto Büsser in Köpenick, Schlossstrasse 5. Herr Goedel sen. in Berlin, Melchiorstrasse 24, ist Konkursverwalter. Anmeldefrist, offener Arrest mit Anzeigefrist bis 7. Juni. Erste Gläubigerversammlung 17. Mai, vormittags 11 Uhr. Prüfungstermin 21. Juni, vormittags 11 Uhr. Jubelfest. Am l.Mai d.J. feierte die Firma Ludwig Fr. Nolte; meyer, Papierwaarenfabrik, Papiergrosshandlung und Druckerei in Braunschweig, ihr 25jähriges Bestehen. Die Firma wurde 1876 von Herrn Fritz Noltemeyer als Papiergrosshandlung ge gründet und entwickelte sich nach dem Eintritt des jetzigen Inhabers, Herrn Gust. Bruer (1884), als Papierwaarenfabrik zu einem umfangreichen Geschäft, das sich des besten Rufes er freut. G. Brände. Ein Feuer entstand dieser Tage in der Halle schen Papierwaarenfabrik von Heilbrunn & Pinner in Halle a. S. In einem Arbeitsraum war der Gummischlauch eines Gaskochers geplatzt. Das entströmende Gas entzündete sich und setzte das in nächster Nähe liegende Papier in Brand. Die sofort herbeigerufene Feuerwehr gebrauchte längere Zeit, um das Feuer zu löschen. Der entstandene Schaden sei ziemlich beträchtlich. K. In der Rohpappen- und Tuchfabrik von Gustav Nitschke in Spremberg, N.-L., brach am 30. v. Mts. früh gegen 61/ Uhr Grossfeuer aus. Dieses war aus bisher noch nicht ermittelter Ursache in einem Wellenverschlagskasten entstanden und ver breitete sich, da die ölgetränkten Maschinen und die Rohstoffe reichliche Nahrung boten, in ganz kurzer Zeit über das ganze vierstöckige Fabrikgebäude, das eine Frontlänge von 33 Fenstern hatte. Bei den Rettungsarbeiten erlitten die in der Fabrik be schäftigten Spinnmeister Heyde und Spinner Glaschke schwere Brandwunden und sonstige schwere Verletzungen. Den Be mühungen der Feuerwehr gelang es, das Feuer gegen 11 Uhr zum Stillstand zu bringen. Viele Arbeiter sind durch den Fabrikbrand brodlos geworden. (Der Morgen) Neue Holzschleiferei in Finland. Freiherr Linder beabsichtigt den Bau einer grösseren Holzschleiferei bei Svartä. Daselbst stehen 3200 PS Wasserkraft zur Verfügung. Ehrlich währt am längsten! In Nr. 85 bringen Sie auf Seite 1886 einen Artikel, der in seiner Hauptsache auf Irrthum beruht. Die Firma Bockmühl & Bergerhoff in Düsseldorf wurde von den Kauf leuten Eduard Bockmühl und Hugo Bergerhoff gegründet. Ersterer trat vor mehr denn 10 Jahren aus der Firma und war von da an weder still noch thätig an derselben betheiligt. Der alleinige Inhaber war seit jener Zeit der Kaufmann Hugo Bergerhoff, und dieser wird es wohl sein, der »das Weite gesucht hat«. Der Kaufmann Eduard Bockmühl ist mein Vater, schon seit mehreren Jahren todt und bis an sein Ende ohne Makel geblieben. Derselbe würde keinesfalls seine Hand zu solch unlauteren Manipulationen geboten haben. »Das Weite« kann er also nicht »gesucht« haben. Wenn Ihre Mittheilungen in die Tageszeitungen gelangen sollten, wie Ihr wenig sorgfältiger Bericht erstatter schreibt, so müssen es diese Zeilen jedenfalls auch. Daher bitte ich Sie auf Grund des Pressgesetzes um Aufnahme derselben zur Rettung der Ehre eines längst Verblichenen. Sangerhausen, 2. Mai 1901. Eduard, Bockmühl Chlorkalk Frankfurt a. M., 2. Mai 1901 Anlässlich des unser Griesheimer Werk betroffenen schweren Brandunglücks erhalten wir aus den Kreisen der Papier- und Zellstoff- Industrie fortgesetzt Anfragen, ob wir noch in der Lage sein würden, Lieferungen von Chlorkalk ausführen zu können. Die elektrolytische Anlage auf unserm Werk Elektron in Gries heim blieb von dem Feuer verschont, sodass, nur mit einer kleinen Unterbrechung, der volle Betrieb weiter geführt werden konnte. Wir sind dadurch nach wie vor im Stande, Lieferungen von Chlorkalk jederzeit prompt zu effektuiren. Da wir ausserdem auch Chlorkalk von unseren Werken in Bitter feld und Rheinfelden, sowie von Westeregeln und Osternienburg aus zur Anlieferung bringen können, so wäre selbst bei etwa länger er forderlich gewesener Einstellung des Griesheimer Betriebes kein Mangel an Chlorkalk eingetreten. Chemische Fabrik Griesheim-Elektron