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Nr. 32 PAPIER-ZEITUNG 1215 Geschäfts-Nachrichten Wir bitten unsere geschätzten Bezieher uns von jeder Veränderung Kenntniss zu geben, die für unsern Leserkreis von Interesse ist; wir werden dieselbe kostenfrei unter dieser Ueberschrift veröffentlichen Auszeichnung. Dem Papierfabrikanten Herrn Ferdinand Eppen in Winsen a. d. Luhe, Inhaber der Firma J. H. Eppen daselbst, wurde der Charakter als Kgl. preussischer Kommerzien- rath verliehen. Actien - Gesellschaft für Maschinenpapier - (Zell- stoff-)Fabrikation in Aschaffenburg a. M. Dem Bericht über das Geschäftsjahr 19C0 entnehmen wir Folgendes: Erzeugt wurden im Geschäftsjahr 1900: a) Sulfitzellstoff im Werth von 5022940 M. 44 Pf. b) Papier „ „ „ 1454850 „ 79 „ c Abfallstoffe „ „ „ 13224 „ 80 ,, zusammen 6490516 M. 3 Pf. gegen 4 809237 M. 57 Pf. in 1899. Hieraus wurden folgende Rohgewinne erzielt: an Sulfitzellstoff 1129 673 M. 42 Pf. ( 983 204 M. 86 Pf. in 1899) „ Papier • 143 974 „ 46 „ ( 82954 „ 88 „ „ 1899) „ Holzschliff (Aumühle) 449 „ 62 „ ( 3277 „ 89 „ „ 1899) Pachterträgnisse und Kautionszinsen 8171 „ 4 „ ( 1849 „ 64 „ „ 1899) 1 277268 M. 54 Pf. (1071287 M. 27 Pf. in 1899) Spesen, Lasten und Verzinsungen erforderten 413 429 M. 55 Pf. gegen 289 187 M. 43 Pf. in 1899, sodass ein reiner Betriebsüberschuss von 868818 M. 99 Pf. gegen 782099 M. 84 Pf. in 1899 bleibt. Es wird folgende Verwendung des Betriebsüberschusses vorgeschlagen: 369072 M. 41 Pf. zu Abschreibungen an Gebäuden und Maschinen (i. V. 281640 M.) 48813 „ 63 „ zur Abschreibung des aussergewöhnlichen Aus gabekontos (i. V. 20586 M. 72 Pf.) 15407 „ 50 „ zu Abschreibungen uneinbringlicher Ausstände (i. V. 0) 14597 „ 54 „ zur Ergänzung der Spezialreserve auf 100C00 M. (i. V. 0) 360000 „ — „ zur Vertheilung von 12 pCt. Dividende auf 8 000000 M. Aktien (wie im Vorjahr) 61289 „ 59 „ Statuten- und vertragsmässige Tantiemen (i. V. 59923 M. 12 Pf) 5158 „ 32 „ Vortrag auf neue Rechnung Die bis zum 31. Dezember 1900 bewirkten Abschreibungen an Gebäuden und Maschinen betragen 2624324 M. 43 Pf. Die gesteigerte Erzeugung im Geschäftsjahre 1900 wurde zum grösseren Theile in der Zellstofffabrik Stockstadt a. M. und in der Papierfabrik erzielt. Die durch das Steigen der Rohstoffe dringend gebotene Preiserhöhung für unsere Erzeugnisse liess sich erst in der zweiten Jahreshälfte durchführen, als sich Mangel an greifbarer Waare zeigte. Hierdurch wurde auch der gebesserte Gewinn erzielt. Die Reserven betragen mit der neuen Zuweisung 1060000 M„ also 851/3 pCt. des Aktienkapitals. In das neue Geschäftsjahr sind wir unter günstigen Aussichten eingetreten. Wir hoffen den rzeugungswerth unserer An lagen auf 8000000 M. zu bringen und werden hierfür auch lohnenden Absatz finden. Einen grossen Vortheil geniessen wir hauptsächlich dadurch, Fdass.wir Zellstoff sowohl nach Mitscherlich wie Ritter-Kellner gebleicht und ungebleicht herstel'en, wodurch unser Absatzfeld gross ist. Das Jahr 1900 brachte uns einen herben Verlust durch den Tod unseres Generaldirektors, des Herrn Kommerzienrath Philipp Dessauer, der seit 25 Jahren unserer Gesellschaft vorstand, die Herstellung von Zellstoff in der hiesigen Fabrik einführte und durch rastloses Mühen das Aufblühen und die Grösse unserer Fabrik erzielte. Actien - Gesellschaft für Buntpapier- und Leim- Fabrikation in Aschaffenburg a. M. Dem Bericht der Direktion über das Geschäftsjahr 1900 entnehmen wir Folgendes: Versandt wurde Buntpapier im Werth von 2 238 116 M. 99 Pf. (2 384 964 M. 48 Pf. in 1899), Leim im Werth von 71083 M. 3 Pf. (81022 M. 82 Pf.), zusammen für 2 309 150 M. 2 Pf. (2 465987 M. 30 Pf.). Daran wurde ein Brutto-Erträgniss von 490 627 M. 26 Pf. (543 838 M. 83 Pf.) erzielt. Dazu kommen rund 6000 M. für andere kleine Ein nahmen Die Spesen, Lasten und Verzinsungen betrugen 192 184 M. 88 Pf. (197 027 M. 47 Pf.), sodass sich ein reiner Betriebsüberschuss von 804 320 M. 9 Pf. (858 513 M. 64 Pf.) ergiebt. Folgende Verwendung wird vorgeschlagen: 98929 M. 98 Pf. zu Ab schreibungen, 180000M. zu 12pCt. Dividende auf 1500000M. Aktienkapital (wie im Vorjahr), 29217 M. 54 Pf. als statutenmässige Tantiemen an Auf- sichtsrath und Direktion zu verwenden und den Rest von 1172 M. 62 Pf. auf neue Rechnung vorzutragen. Im Anfang des Jahres war die Nachfrage nach unseren Papieren aller Art so stark, dass sie nur mit Anspannung aller Kräfte befriedigt werden konnte. Es gelang sogar eine den gestiegenen Rohstoffpreisen, Kohlen, Löhnen usw. entsprechende Erhöhung der Verkaufspreise durchzusetzen. Im Laufe des Sommers trat Abschwächung ein, die sich bis zum Ende des Jahres noch verschärfte. Wenn es uns trotzdem gelang zu be- wirken, dass unser Absatz nur um eine verhältnissmässig kleine Summe gegen das Vorjahr, welches die höchste Versandziffer seit Bestehen des Geschäftes aufwies, zurückgeblieben ist, so haben wir dies unserer i Vielseitigkeit und unseren jährlich zweimal erscheinenden Neuheiten in bunten Papieren zu verdanken, welche überall grossen Anklang finden. Trotzdem ist der Reingewinn geringer als im Vorjahr; der Grund dafür liegt hauptsächlich darin, dass es nicht möglich war in 1 der zweiten Hälfte des Jahres die anfangs erhöhten Preise durchaus aufrecht zu erhalten. Im Jahre 1901 haben die Preise der Rohstoffe, besonders des Rohpapiers, weitere Erhöhung erfahren. Die stockende Ausfuhr zwingt die überwiegend billige Massenartikel herstellenden Fabriken, Absatz in Europa zu suchen. Deshalb ist es gegenwärtig nicht mög lich. mit weiteren Preiserhöhungen überall durchzudringen. Den uns auf der einen Seite entstehenden Ausfall haben wir durch Anfertigung neuer lohnender Sorten, durch einschlagende, gesetzlich geschützte Neuheiten und Erschliessung weiterer Absatzquellen grösstentheils wieder ausgeglichen. Wir sind voll beschäftigt und hoffen. den Ab satz, den wir jetzt haben, auch zu halten. Belebung des Absatzes wird jedoch erst zu erwarten sein, wenn der Friede wieder überall einkehrt, wenn die afrikanischen und chinesischen Wirren endlich beigelegt sind. Im August dieses Jahres haben wir unseren Generaldirektor, Herrn Kommerzienrath Philipp Dessauer, durch den Tod verloren. Derselbe stand seit Umwandlung der früheren Firma Franz Dessauer in die Aktien-Gesellsshaft im Jahre 1859 mit kurzer Unterbrechung an der Spitze des Unternehmens. Mit rastlosem Eifer und unter den furchtbarsten Schwierigkeiten hat er dasselbe zur jetzigen Höhe und Blüthe gebracht. Auch aus dem Aufsichtsrathe ist ein Mitglied, Herr Geh. Rath Professor Dr. v. Mosengeil, leider durch den Tod ab gerufen worden. Dem Geschäfts-Bericht der Kunstdruck- und Verlagsanstalt Wezel & Naumann Aktien-Gesellschaft in Leipzig- Reudnitz für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 1900 entnehmen wir Folgendes: Der flotte Geschäftsgang, mit welchem das abgelaufene Jahr — das erste seit Bestehen unserer Aktiengesellschaft — in unserer In dustrie einsetzte, und der bis in den Herbst hinein anhielt, berechtigte zu den schönsten Hoffnungen. Leider haben sich dieselben nicht ganz erfüllt, indem das Gewinnergebniss hinter unseren Erwartungen zu rückgeblieben ist. Zwar gelang es uns, unter Anspannung aller unserer Kräfte und mit zeitweiliger Zuhilfenahme fremder Druckereien, den Waarenumsatz um rund 71000 M. gegen das Vorjahr zu erhöhen, doch entfällt der Ueberschuss fast ausschliesslich auf Lieferungen für die Ausfuhr, bei denen wir uns meist mit kleinerem Nutzen begnügen mussten. Der Absatz in Verlagsartikeln erreichte nicht ganz die vor jährige Ziffer, weil die Nachbestellungen in den letzten beiden Monaten des Jahres infolge des inzwischen eingetretenen schlechten Geschäfts ganges im Einzelhandel viel spärlicher als sonst eingingen. Ebenso ist der Umsatz in Zigarrenkisten-Ausstattungen etwas unter demjenigen des vorhergehenden Jahres geblieben, weil zumeist billigere Packungen verlangt wurden. Dagegen ist bei dem R e - klame- und Neuanfertigungs-Geschäfte ein erfreulicher Auf schwung zu verzeichnen, und auch nach unseren Zinkdruckplatten (Patent Wezel) war die Nachfrage sehr rege. Wenn mit dem erzielten Umsätze der Gewinn nicht gleichen Schritt gehalten hat, so ist dies in der Hauptsache auf die seit An fang vorigen Jahres eingetretene Preissteigerung sämmtlicher Roh stoffe, sowie auf erhöhte Unkosten an Löhnen, Reisespesen usw. zu rückzuführen. Allein an Kohlen beträgt unser Mehrverbrauch für 1900 7346 M. Ferner waren wir infolge unserer beschränkten Platz verhältnisse gezwungen, von der Direktion der Grossen Leipziger Strassenbahn einen an unser Grundstück grenzenden Lagerraum zu miethen und denselben mit der nöthigen Einrichtung zu versehen, wofür wir rund 5000 M. auf Betriebsunkosten-Konto verausgaben mussten. Ausgleich für die gesteigerten Unkosten durch Erhöhung unserer Verkaufspreise liess sich leider nicht herbeiführen, im Gegentheil waren wir durch unsere Wettbewerber genöthigt, in einzelnen Fällen mit unseren Preisen herunterzugehen. Es wurde ein Ertrag von 498281 M. 98 Pf. erzielt, hiervon sind abzusetzen: Handlungs-Unkosten 183858 M. 45 Pf., Fabrikations-Un kosten 99803 M. 77 Pf;, und nach Abzug der Abschreibungen von 128984 M. 44 Pf. bleibt ein Reingewinn von 141185 M. 32 Pf. Hiervon werden dem Reservefonds 7056 M. 77 Pf. zugeführt und den Aktionären 6 pCt. Dividende auf das Aktienkapital von 2000000 M. mit 120000 M. gewährt, 8111 M. 75 Pf. Tantieme an den Vorstand und 2700 M. Tantieme an Beamte vertheilt und der Rest von 3266 M. 80 Pf. auf neue Rechnung vorgetragen. In das neue Geschäftsjahr sind wir mit reichlichen Aufträgen (895000 M.) ein getreten. Sollte die erhoffte Besserung im Handel bald erfolgen, so glauben wir, für das laufende Jahr eine höhere Rente erzielen zu können. Die Vorschläge des Vorstandes wurden in der am 15. d. M. abgehaltenen Generalversammlung einstimmig genehmigt. Actiengesellschaft der k. k. priv. Pittener Papier fabrik in Wien. Der Rechnungs-Abschluss für das Geschäftsjahr 1900 weist einschliesslich 9457 Kronen 64 Heller Vortrag aus dem Vorjahr ein Reinerträgniss von 254892 Kronen 8 Heller auf. Der Verwaltungsrath beantragt, 6000 Kronen dem Reservefonds zuzuweisen, zur Abschreibung an Gebäuden und Maschinen 80000 Kronen zu verwenden, 9566 Kronen 8 Heller als Tantieme