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In Deutschland patentirte Erfindungen Sämmtliche Patentschriften werden soweit sie noch vorhanden sind zum Preise von 1 M. für jede Patentschrift von dem Kaiserlichen Patentamt zu Berlin NW Louisenstrasse 32/34 an Jedermann abgegeben. Man sende den Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne auf derselben deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift Vorrichtung zu beschleunigtem Entleeren von Ganzzeugholländern von Leopold Zeyen in Raguhn i. A. DRP 118458. (Kl. 55) Der in den Ganzzeugholländern fertig gestellte Stoff wird aus denselben allgemein durch eine Rohrleitung den tiefer an geordneten Rührbütten zugeführt. Da der Stoff sehr dickflüssig und das Gefälle meist gering ist, so vollzieht sich die Ent leerung des Holländers sehr langsam. Zur Beschleunigung der Entleerung wird nach vorliegender Erfindung in die Mündung des Abflussrohres nach Oeffnen des diese Mündung verschliessenden Ventils ein Rohr a senkrecht Bild 1 eingesetzt, welches bis über den Flüssigkeitsspiegel im Holländer reicht und durch eine geeignete Rohrleitung an das Einlass ventil für das Wasser angeschlossen wird. Das senkrechte Rohr ist mit einer Anzahl von Löchern b versehen, aus denen das Wasser in den im Bild 2 Holländer vorhandenen dickflüssigen Stoff in waagerechter oder schräg nach abwärts gehender Richtung ein gespritzt wird. An dem unteren Ende des Rohres ist mittels einiger Stege c ein Ring d befestigt, welcher in die Mündung des Abflussrohres e des Holländers f passt. Das obere Ende kann mittels eines geeigneten Verbindungs rohres g an das Ventil h angeschlossen werden, welches zum Zulassen von Wasser aus der Druckwasserleitung i dient. Soll der Holländer entleert werden, so wird das die Mündung des Abflussrohres e verschliessende Ventil entfernt, das Spritz rohr a mit seinem Ringe d in diese Mündung gesetzt und das obere Ende desselben durch das Rohr g an das Ventil h angeschlossen. Darauf wird dieses Ventil geöffnet, wobei aus den seitlichen Oeffnungen des Spritzrohres zahlreiche feine Wasserstrahlen in die über dem Abflussrohr befindliche Säule des Stoffes dringen. Da diese Strahlen der Strömungs richtung des abzulassenden Stoffes nicht entgegenzuwirken brauchen, so hindern sie einerseits die Bewegung desselben nicht und vermögen anderseits auch weit in den dickflüssigen Stoff zu dringen, sodass die Verdünnung und daher der Ab fluss desselben sehr rasch vor sich geht. Um die Bewegung des Stoffes noch mehr zu beschleunigen, kann man das untere Ende des Spritzrohres, wie in Bild 2 dargestellt, als eine Düse k ausbilden, welche in die Mündung des Abflussrohres e ragt. Man kann auch die mechanische Wirkung der aus den seitlichen Löchern b des Rohres a tretenden Wasserstrahlen benutzen, um den Abfluss des Stoffes zu beschleunigen. Zu diesem Zweck ist nur nöthig, die Löcher b durch die Wandung des Rohres a in schräger Richtung nach unten zu bohren. Äusser zur Entleerung von Holländern kann die neue Einrichtung auch zur Beschleunigung der Entleerung anderer Gefässe von dickflüssigen Massen angewendet werden, wenn die Verdünnung dieser Massen durch Wasser statthaft ist. Patent-Ansprüche: l. Vorrichtung zur Beschleunigung des Abflusses dick flüssiger Massen aus Behältern, insbesondere zur Abführung des fertigen Stoffes aus Ganzzeugholländern zu den Rühr bütten, gekennzeichnet durch ein Rohr (a), welches mit zahl reichen Löchern versehen ist, in die Mündung des Abfluss rohres des Behälters eingesetzt (sodass sein oberes Ende über den Flüssigkeitsspiegel aufragt) und mit einer Druckwasser leitung (i) verbunden werden kann, derart, dass durch die Löcher (b) dieses Rohres (a) in die oberhalb der Abflussöffnung befindliche Säule der dickflüssigen Masse Wasser eingespritzt und diese dadurch verdünnt werden kann. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei welcher die Löcher (b) in der Wandung des Rohres (a) schräg nach aussen abwärts gerichtet sind. Parallellineal mit Führungsrollen von Francis Bourdeil in Chalönnes sur Loire (Frankr.). DRP 118780. (Kl. 70) Mit diesem Lineal kann man Linien in gleichen und regel mässigen Abständen ziehen. Das gleichmässige Vorrücken des Lineals a wird durch ein Flügelrädchen e bewirkt, welches zwischen zwei am Linealkörper befestigten Plättchen gi, die gleichzeitig als Fingerstütze dienen, drehbar gelagert ist. Die parallele Verschiebung des Lineals wird entwedergdurch zwei Bild 1 mit einander verbundene Rädchen c, oder durch eine unter dem Lineal gelagerte Rolle gesichert. Das Lineal kann entweder quadratisch oder rechteckig ge staltet sein und ist auf der Unterseite eingeschnitten, um eine die beiden Rädchen c tragende Stange b aufzunehmen. Beim Gebrauch des Lineals genügt es, den Zeigefinger und den Mittelfinger einer Hand auf die Fingerstützen gi zu legen und beim gleichzeitigen Aufdrücken das Lineal, dessen Verschiebung stossweise erfolgt, an sich zu ziehen. Während des Aufstossens eines Flügels auf das Papier benutzt man die dabei entstehende Pause, um mit der anderen Hand je eine Linie zu ziehen. Der Abstand zwischen den Linien entspricht der Ent fernung der Kanten je zweier benachbarten Flügel. Durch Auswechseln dieses Flügelrädchens kann man daher Linien für jeden beliebigen Abstand, auch Notenlinien, ziehen. Patent-Anspruch: Ein Parallellineal mit Führungsrollen, dadurch gekenn zeichnet, dass zwei gleichzeitig als Fingerstützen ausgebildete Lager (gi) ein auswechselbares Flügelrädchen tragen, zu dem Zwecke, durch den Aufschlag der einzelnen Flügel auf das Papier den gewünschten Linienabstand bestimmen zu können. Zeilenschaltvorrichtung für Schreibmaschinen von der Näh maschinenfabrik und Eisengiesserei vorm. Seidel & Naumann in Dresden. DRP 118506. (Kl. 15) Bei Schreibmaschinen ist es erforderlich, die auf einem Wagen gelagerte Papierwalze, welche den zu beschreibenden Bogen trägt und während des Schreibens selbstthätig von rechts nach links schrittweise bewegt wird, bei Beginn einer neuen Zeile nach rechts zurückzuschieben und ausserdem um die Zeilenentfernung zu drehen. Gemäss vorliegender Erfindung ist eine mittels Taster oder Schalthebel bewegte Zugstange angeordnet, welche beim Be ginn ihrer Längsverschiebung die Schaltklinke der Papierwalze unter Vermittlung geeigneter Zwischenglieder weiterschaltet und beim weiteren Vorwärtsgang mit dem die Papierwalze zurückführenden Gestänge in Eingriff kommt. Hierdurch wird erreicht, dass von einer gemeinsamen Stelle aus die Zeilen schaltung der Papierwalze unabhängig von ihrer Längs verschiebung, dagegen die letztere nur nach vorangegangener Zeilenschaltung bewirkt werden kann. Wegen der Einzelheiten der Vorrichtung muss auf die Patentschrift verwiesen werden. Bild 2