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802 PAPIER-ZEITUNG Nr. 22 das Papier ein, um je einen beidseitig bedruckten Bogen zu liefern, welche miteinander in den Falzapparat wandern, um als fertig zusammengelegte Zeitungsnummer Schlag auf Schlag auf dem Stapeltisch niedergelegt zu werden. Die Anstalt besitzt 10 Rotationspressen, darunter 5 Zwillingsmaschinen, welche pro Stunde 9000—11000 achtseitige oder 22000—24000 Zwillingsbogen liefern. Die Accidenzdruckerei, deren vorzüglichstes Erzeugniss »Die Jugend«, bahnbrechend für die moderne Illustration ge worden ist, enthält ausserdem 19 Schnellpressen, darunter 2 Zweifarbenmaschinen. Auch die Nebenbetriebe, wie Stereo typie, Buchbinderei, Hausgiesserei, mechanische Werkstätte usw. sind entsprechend eingerichtet. In der Setzerei sind 2000 Zentner Schriftenvorräthe vorhanden, obwohl die Zeitungen von Platten gedruckt werden, und 2 Setzmaschinen, System Linotype, vor handen sind, also das Schriftenmaterial meist sofort wieder abgelegt werden kann. Umfassende Anlagen liefern die erforderliche Kraft zum Antrieb, eine Zwillings - Rotationsmaschine erfordert bei spielsweise 17 Pferdekräfte. Die Hauptmasehine ist eine liegende Verbunddampfmaschine von 250—350 Pferdekräften der Firma J. A. Maffei, München. Den Dampf liefern 2 Dürr- sehe Röhrenkessel von 123 qm Heizfläche und 10 Atmosfären Ueberdruck. Dieselben nehmen ihr Betriebswasser aus einem rund 70 Meter tiefen artesischen Brunnen, welcher stündlich 50 Kubikmeter zu liefern vermag. Weitere Dampfmaschinen sind als Reserve mit zugehörigen Kesseln, sowie Gasmotoren vorhanden. Die Anstalt erzeugt ihr elektrisches Licht selbst, mit den vorhandenen Dynamomaschinen und Akkumulatorenanlagen können gegen 900 Glühlampen und 24 Bogenlampen gespeist werden. Rechnet man hierzu die weitverzweigten Rohrleitungen, elektrischen Leitungen, die Aufzüge, die umfassenden Ven tilationsaulagen, die Feuerlöschanlage, Telefon- und Sprech leitungen, so wird man den Männern volle Bewunderung zollen, welche eine derartige Anlage Schritt für Schritt ausbauten und deren Betrieb in so trefflicher Weise führen. Büchertisch Dekorative Kunst. Zeitschrift für angewandte Kunst, heraus gegeben von H. Bruckmann. München und J. Meier■ Graefe, Paris. Monatlich ein Heft. Preis vierteljährlich 3 M. 75 Pf. Das Februar-Heft dieser vornehmen Zeitschrift beschäftigt sich hauptsächlich mit dem Münchener Bildhauer Hermann Obrist. Dieser hat einen vorzüglichen Aufsatz: »Wozu über Kunst schreiben« bei gesteuert, in dem er die Berechtigung der Kunst- und Kunstgewerbe schulen einerseits, und der Kunstzeitschriften anderseits ausführlich darlegt. In erster Linie sollen beide Einrichtungen nicht der Ver mehrung der Künstlerzahl dienen, sondern eher derartig aufklärend wirken, dass die gegenwärtig grosse Zahl von mässig und garnicht Talentirten, die heute malen oder Gedichte und Novellen schreiben, verringert werde. Vorbeugen will der Verfasser den Vielzuvielen, die unberechtigterweise glauben auserwählt zu sein. Dieses Ziel glaubt er durch möglichste Verallgemeinerung eines künstlerischen d. h guten Geschmackes zu erreichen. Von einem anderen Gesichts- punkte aus hätte man vor einigen Jahren noch sein Ziel ästhetische Erziehung genannt. Am Schlüsse seines Aufsatzes beantwortet Ver fasser die in der Ueberschrift aufgeworfene Frage dahin, dass auf ein gewaltiges Talent vielleicht 10000 Künstler kommen, die auch nur unvollkommene, Mangelhates erzeugende Menschen sind, wie wir alle, die wir dann unter ihren Arbeiten leiden müssen. Dieser irrenden Allgemeinheit soll das geschriebene Wort helfen, wenn auch nur wenig und allmälig. Die Ergänzung dieses Aufsatzes bildet der Beitrag der Redaktion zu den Arbeiten Obrists, dessen Bilder das Heft in feiner Auswahl schmücken. Es sind Bildhauerarbeiten, wie Brunnen, Büsten, Denkmäler, Statuen und Frauenschmuck nebst Möbeln und Kunststickereien. Von Allem das Anziehendste ist das Heim des Künstlers, welches äusserlich und in seiner inneren Aus stattung eingehend dargestellt ist. Ein anderer Aufsatz beschäftigt sich mit dem englischen Maler Frank Brangwyn und beurtheilt die Werke desselben anerkennend. Brangwyn ist seit einer Reihe von Jahren auch als Illustrator für Londoner und Pariser Zeitschriften thätig, während verschiedene seiner Gemälde nach Deutschland verkauft wurden. Unter den abgebildeten Werken finden sich mehrere Skizzen, Lithografien und einige dekorative Gemälde. Im weiteren Inhalte des Heftes finden wir Bücherbesprechungen, Abbildungen von neuen Pariser Bauten des Architekten V. Horta, neue kunstgewerbliche Arbeiten nach der französischen Kunstzeitschrift »Maison moderne« ab gebildet und einen grösseren, ebenfalls reich mit Bildern geschmückten Bericht über die Dresdener Austeilung »Haus und Herd«, der im früheren Hefte bereits begonnen wurde. Dieses Heft, wie fast jedes ■ dieser Zeitschrift, ist im besten Sinne vornehm und reichhaltig sowohl an Inhalt wie Ausstattung. I R. Nybla, Masehinenfabrik Papenburg, Hannover (106833 Automat. Tellermesser- Schleifmaschine einfachste Constr., nur mit einem Handgrift sind die Messer centrisch eingespannt. Vorteile: Die Messer können sehr hart sein, was das Schärfen in der Drehbank nicht gestattet und folglich bedeutende Ersparnisse an Messern und Zeit. empfiehlt Häckselmaschinen Ratent) Unfallgefahr ausgeschlossen, Leistung pro Stunde 3000 bezw. 6000 kg Häcksel. 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