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Geschäfts-Nachrichten Wir bitten unsere geschätzten Bezieher uns von jeder Veränderung Kenntniss zu geben, die für unsern Leserkreis von Interesse ist; wir werden dieselbe kostenfrei unter dieser Ueberschrift veröffentlichen Dem Geschäftsbericht der Freiberger Papierfabrik zu Weissenborn über das Betriebsjahr 1899 entnehmen wir Folgendes: Die im letzten Berichte in Aussicht genommenen umfassenden Bauten und Neuanschaffungen haben wir im Jahre 1899 der Haupt sache nach so durchgeführt, dass davon für das laufende Jahr nur ein minder belangreicher Theil übrig geblieben ist. Zumal im Hinblick auf die fortwährende Steigerung der Kohlenpreise war die Herstellung des Dampfes in der Papierfabrik durch alte Dampfkessel mit niederem Druck und dessen Vertheilung durch den Mitbetrieb einer Reihe kleinerer Dampfmaschinen etwas zu kostspielig geworden. Schon zuvor in den Jahren 1891 und 1893/94 wurde durch zwei grosse Dampfmaschinen für stärkeren Druck eine Besserung dieser Verhält nisse angebahnt, welche wir jetzt durch Aufstellung neuer Kessel mit hohem Druck in Verbindung mit einer Anlage zu elektrischer Kraft-Uebertragung in gründlicher Weise vollendet haben. Auch in der Bleicherei haben wir vortheilhafte Aenderungen vorgenommen, ausserdem die Leistungslähigkeit aller drei Papiermaschinen namhaft gehoben und in den erwünschten Einklang mit dem Erzeugungsver mögen unserer Halbstoffwerke gebracht. So grosse Aufwendungen dürften in absehbarer Zeit kaum mehr nothwendig werden. Die grossen vielseitig eingreifenden baulichen Umwälzungen beeinflussten den ganzen Betrieb sehr störend. Die Papier-Erzeugung belief sich auf 3 511914 kg gegen 3599022 kg in 1898, woraus sich ein Rohgewinn von 219401 M. 36 Pf. ergeben hat. Die Abschreibungen betragen 88057 M. 1 Pf., 10C09M. werden Wohlfahrts-Einrichtungen für Beamte und Arbeiter gewidmet, 6276 M. 3 Pf. für Tantiemen an die Direktion und 2976 M. 3 Pf. für Tantiemen an den Aufsichtsrath abgesetzt, sodass 117092 M. 29 Pf. zur Verfügung der Generalversammlung bleiben. Der Vorstand beantragt die Auszahlung einer Dividende von 7 pCt. (wie im Vorjahr?) mit 115500 M. und Vortrag von 1592 M. 29 Pf. auf Rechnung des Jahres 1900. In der am 21. Februar stattgefundenen Generalversammlung der Vereinigten Strohstoff-Fabriken in Dresden wurde mitgetheilt, dass zur Deckung dringender Bedürfnisse und zur Herabminderung der Bankschuld eine provisorische Anleihe von einer Million M., mit 51/3 pCt. verzinslich und rückzahlbar 1903, aufgenommen wurde, wovon 500000 M. von Mitgliedern der Verwaltung fest übernommen wurden, während der Rest betrag den Aktionären al pari zur Verfügung gestellt werden soll. Herr Oberstleutnant z. D. v. Hartmann wurde als fünftes Mitglied in den Aufsichtsrath gewählt, g. Aktienpapierfabrik Regensburg in Liqu. in Regens burg. Die im Jahre 1896 in Liquidation getretene Gesellschaft beruft zum 7. März eine Generalversammlung, auf deren Tages ordnung ein Antrag auf Aufhebung der Liquidation und Her absetzung des Aktienkapitals auf 450000 M. steht. In der Aufsichtsrathssitzung vom 23. v. Mts. der Ver einigten Bautzner Papierfabriken in Bautzen wurde dem Anträge des Vorstandes gemäss beschlossen, von dem für das Geschäftsjahr 1899 sich ergebenden Gewinne eine Dividende von 6 pCt. gegen 8pCt. im Vorjahr zur Vertheilung zu bringen. Die ordentliche Generalversammlung soll am 20. März stattfinden. Papierstofffabrik, Actiengesellschaft in Altdamm bei Stettin. In der am 17. Februar stattgehabten Sitzung des Aufsichtsrathes wurde beschlossen, der Generalversammlung für das abgelaufene Geschäftsjahr die Vertheilung einer Divi dende von 8 pCt. (im Vorjahr 11 pCt.) vorzuschlagen. In der am 20. v. M. stattgehabten Aufsichtsrathssitzung der Hannoverschen Papierfabriken Alfeld-Gronau vorm. Gebr. Woge Act.-Ges. in Alfeld a. Leine wurde die Divi dende für das verflossene Jahr nach reichlichen Abschreibungen und Rücklagen auf 81 pCt. (gegen 8 pCt. im Vorjahr) fest gestellt. Die Generalversammlung wurde auf den 12. d. Mts. angesetzt. Hermann Schott Actiengesellschaft in Rheydt. Laut Bilanz vom 31. Dezember 1899 erzielte die Gesellschaft einen Rohgewinn von 787153 M. 78 Pf., wovon nach reichlichen Abschreibungen ein Reingewinn von 341694 M. 90 Pf. bleibt. Vereinigte Kunst-Institute Actiengesellschaft vorm. Otto Troitzsch in Berlin. In der Aufsichtsrathssitzung wurde beschlossen, der Generalversammlung vorzuschlagen, nach Abschreibung von etwa 105000 M. auf das 1 Million be tragende Aktienkapital eine Dividende von 18 pCt. zu ver theilen. (B. L.-A.) Die Firma Kostheimer Cellulosefabrik in Kostheim bei Mainz wurde in Kostheimer Cellulose- und Papier fabrik Aktiengesellschaft umgeändert. Die Firma Frd. Albrecht Keller, Luxuspapierfabrik, bisher in Dresden, Zöllnerstrasse 31, hat ihren Betrieb ver- grössert und ihre Fabrik nach Dresden-N., Langebrückerstr. 3 — Königsbrückerstr. 67, verlegt. Die Firma Gebr. Schmidt, Papierfabrik in Leutenberg, Thüringen, ging in den Alleinbesitz des Herrn Otto Schmidt über, der das Geschäft unter alter Firma weiterführt. K. Die Albumfabrik Duncker & Gessner in Berlin, Neanderstrasse 7, ging auf Herrn Julius Gessner über, der das Geschäft unter alter Firma weiterführt. K. Die Firma Dresdner Schnellpressen-Fabrik Hauss, Sparbert & Dr. Michaelis in Dresden-A. 16, Blasewitzer Strasse 70, hat in Coswig bei Dresden ein grösseres Grund stück erworben und wird in dem in Aussicht genommenen Neubau insbesondere die Fabrikation der zum Patent angemel deten Dresdner Schnellpresse »Planeta« in grösserem Maass- stabe aufnehmen. Die Herren Carl Nagel und Leopold Silberbauer haben das Kommissions- und Ausfuhrgeschäft der Firma J. Gugenbichler in Paris übernommen und führen es unter der Firma C. Nagel & Cie., nie Beranger 6, weiter. Gleichzeitig wurde ihnen die Vertretung der Firma Ch. Blancan & Cie. in Paris für Deutschland und den Norden übertragen. Konkurse. Salomon Schön, in Firma S. Schön, Kol- portagebuchhandlung in Altona, Lagerstrasse 9. Verwalter ist Herr Theodor Drews, Blücherstrasse 16. Offener Arrest mit Anzeigefrist bis 1. April. Erste Gläubigerversammlung 16. März, mittags 12 Uhr. Anmeldefrist bis 15. April. Allgemeiner Prü fungstermin 5. Mai, mittags 12 Uhr. — Hans Friedrich Behrens, früherer Inhaber der Schreibwaarenhandlung A. Zenker, Leipzig, Hospitalstrasse 14, Wohnung: Hospital strasse 16. Verwalter ist Herr Rechtsanwalt Marschner, Thomaskirchhof 13. Wahltermin 12. März, vormittags 11 Uhr. Anmeldefrist bis 26. März. Prüfungstermin 7. April, vormittags 11 Uhr. Offener Arrest mit Anzeigepflicht bis 20. März. Vertrauensstellung. Anstelle des verstorbenen Vertrauens mannes der Berufsgenossenschaft der chemischen Industrie Paul Bumcke in Berlin ist Herr Fabrikbesitzer Otto Runge, in Firma Max Fränkel & Runge, in Berlin, Grosse Hamburger Strasse 17, zum Vertrauensmann für den ersten Bezirk (Berlin, Charlottenburg, Schöneberg, Rixdorf, Kreis Niederbarnim und Teltow) ernannt worden. (B. L.-A.) Brände. In der Nacht vom 14. zum 15. Februar ist die mit Dampfheizung betriebene Pappentrocknerei der Schwert berger Holzpappenfabrik von Carl Joh. Merckens in Schwertberg, Ob.-Oesterr., gänzlich niedergebrannt. Trotz des herrschenden heftigen Windes gelang es den rasch herbei geeilten Feuerwehren und den Fabrikarbeitern, sowie dem zur Hilfe gekommenen benachbarten Pappenfabrikanten Schmidt mit seinen Arbeitern unter Leitung des Fabrikdirektors Wagner das Feuer auf dieses Gebäude zu beschränken, sodass das Hauptfabrikgebäude, Kesselhaus und andere Gebäude intakt geblieben sind. Der Betrieb der Holzschleiferei hat keine Störung erlitten, nur das Trocknen der Pappen kann in be schränktem Maasse mit der noch vorhandenen zweiten Trocknerei erfolgen. Eine neue Troeknerei soll mit grösster Beschleunigung erbaut werden. (W. f. P.) Die Grau- und Konzeptdeckelfabrik der Firma J. Lehrer in Persenbeug a. d. Donau ist, wie das Centralbl. f. d. österr.- ungar. Papierind. mittheilt, in der Nacht vom 2. auf 3. Februar abgebrannt. Der ziemlich bedeutende Schaden ist durch Ver sicherung gedeckt, und die Fabrik wird in etwa drei Monaten den Betrieb mit neuer maschineller Einrichtung wieder auf nehmen. Die räumlich von dem abgebrannten Objekte ge trennte Patent- und Holzdeckelfabrik derselben Firma ist nach wie vor in vollem Betriebe. Fabrik-Gründung. Der Papierfabrikant Adolf Hamburger von der Firma W. Hamburger in Pitten, Ober-Oesterreich, hat die Packpapierfabrik von Lad. Cziser in Popräd, Ober- Ungarn, angekauft und beabsichtigt diese, die bisher mit 47 Wasser- und 10 Dampf-Pferdestärken auf einer 1010 mm breiten Zylindermaschine luftgetrocknete Papiere herstellt, zu einer grossen, modernen Fabrik umzubauen. Die Bedingungen dafür sind sehr günstig, da es dort bedeutende, nie versagende Wasserkräfte, gutes Fichtenholz und reinstes Quellwasser in Menge giebt. K.