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Nr. 16 PAPIER-ZEITUNG 587 Gross - Saerchener Holzstoff- und Lederpappen- fabriken, Kunstmühlen, Aktien-Gesellschaft (vormals Noack & Brade) in Gross-Saerchen. Dem Geschäftsbericht vom 1. Oktober 1898 bis 1. Oktober 1899 entnehmen wir Folgendes: Auch in dem verflossenen Geschäftsjahr können wir von einem befriedigenden Ergebniss berichten. Durch ausserordentliche Anspan nung der Leistungsfähigkeit unserer sämmtlichen Anlagen gelang es uns, mit einer Jahreserzeugung von 44300 Zentnern, gegen das Vor jahr eine Steigerung von 4700 Zentnern = etwa 12 pCt. zu erzielen. Dies entspricht gegen das erste Jahr unseres Bestehens einer Steige rung von 260 pCt. unserer Erzeugungsfähigkeit. Durch Verbesserung unserer Feuerungsanlagen und vorzügliche Isolirung der Holzkocher und Dampfleitungen gelang es uns, eine Kohlenersparniss von 288866 kg gegen das Vorjahr zu erzielen. Die jetzt durchgeführte Verarbeitung sämmtlicher früher verbrannter Schleifspäne und Abfälle ergab die Möglichkeit, 13700 kg weniger an gekauften alten Kartons und Pappenabfällen zusetzen zu müssen als im gleichen Zeitraum 1897/98. Die günstigen Wasserverhältnisse ermöglichten verstärkte Erzeugung an Holzschliff, sodass wir auch hiervon 49 350 kg weniger zuzukaufen brauchten. Der Bruttogewinn nach Abzug sämmtlicher Betriebsspesen, Materialien, Löhne usw. erhöhte sich hierdurch von 91951 M. 80 Pf. auf 102638 M. 55 Pf., also um 10 686 M. 75 Pf. Wenn trotzdem der Reingewinn den des Vorjahres nicht übersteigt, so liegt der Grund hierfür in den ausserordentlich gedrückten Ver kaufspreisen des Vorjahres. Durch Mangel an Uebereinstimmung der Fabriken gleicher Art, hauptsächlich aber durch die Schleuderei einer in Konkurs befindlichen Konkurrenz-Fabrik, bewegten sich die Preise das ganze Jahr über in stark weichender Richtung, obgleich die Nachfrage andauernd gut war, und die bedeutenden Preissteigerungen von Holz (bis zu 20 pCt.), Kohlen und Löhnen eher eine Preiserhöhung gerechtfertigt hätten. Erst nach Ablauf des Ge schäftsjahres, nachdem ausserdem vorerwähnte Fabrik in der Sub- hastation in durchaus zuverlässige Hände übergegangen war, ist ein völliger Umschwung eingetreten. Mit der Direktion der Firma Gebr. Fünfstück und der Klitschdorfer Papierfabrik Sattig & Co. haben wir ein vollständiges Einvernehmen in Bezug auf die Preis stellung erreicht, welches von denselben in der loyalsten Weise auf recht erhalten wird, und dessen vorzügliche Wirkung sich in einer bereits jetzt etwa 15prozentigen Erhöhung der Preise gezeigt hat. Es wird eine Ausdehnung dieser Preisvereinigung auf weitere Fabriken gleicher Art in Pommern, Brandenburg und Schlesien gemeinsam mit den Direktionen der vorerwähnten Fabriken angestrebt, welche gute Aussicht auf Erfolg hat, zumal die sächsischen Fabrikanten bereits eine gleiche Vereinigung geschlossen haben. Auch behufs Abwehr der sich fühlbar machenden ausländischen Konkurrenz durch An streben eines angemessenen Zollschutzes für unser Fabrikat sind ge meinsame Schritte eingeleitet. Da das Erzeugniss unserer Karton maschine sich ausserordentlich gut eingeführt hat, die Nachfrage trotz der jetzt erhöhten Preise geradezu dringend ist, und wir den an uns gestellten Anforderungen bei Weitem nicht mehr genügen können, haben wir uns im Einverständniss mit unserem Aufsichtsrath zur Aufstellung einer zweiten Kartonmaschine entschlossen. Die dazu nöthigen Gebäude sind nahezu fertig gestellt, die Inbetriebsetzung ist für Anfang Mai 1900 in Aussicht genommen. Unsere Erzeugungs fähigkeit steigert sich dadurch auf rund 72000 Zentner im Jahre, ist somit dann in 5 Jahren von uns mehr denn vervierfacht worden. Wir erwarten durch Aufstellung dieser Maschine entsprechend unseren Erfahrungen bei der ersten Maschine gleicher Art bed .utende Ersparniss an Arbeitslöhnen und Wegfall des bei den alten kleinen Maschinen nicht zu vermeidenden Ausschusses. Die Einzahlungen auf die hierdurch nöthige Erhöhung unseres Kapitals, welche uns bereits von der vorjährigen Generalversammlung genehmigt war, weiden von uns nach Maassgabe des Bedarfs einberufen, damit das selbe sogleich werbend thätig ist. Durch Anlage eines neuen Holz platzes haben wir uns gegen Hochwasser-Gefahr gesichert; durch umfangreiche Pflasterungen wurde der Verkehr zwischen den einzelnen Fabriken erleichtert. Unseren Kohlenbedarf haben wir bis zum 1. Januar 1901 zu angemessenen Preisen gedeckt. Ebenso liessen wir es uns angelegen sein, unsere Holzvorräthe zu vergrössern. Die Lagerbestände an Pappen sind ganz unbedeutend und waren bei Fertigstellung des Berichtes bereits verkauft. Zur Zeit haben wir gar kein Lager. Im neuen Geschäftsjahr haben wir den uns zu Ende des letzten im Submissionswege zu günstigen Preisen zugefallenen bedeutenden Auftrag der Königlichen Munitionsfabrih in Spandau abgeliefert und sind reichlich mit neuen Aufträgen versehen. Die Abschreibungen aus diesem Geschäftsjahr belaufen sich auf 38491 M. 56 Pf. Der Reingewinn beträgt 64236 M. 99 Pf. Hiervon sind 3211 M. 85 Pf. dem gesetzlichen Reservefonds gutzubringen, sodass 61025 M. 14 Pf. zur Verfügung der Generalversammlung stehen. Wir schlagen vor, diesen Gewinn wie folgt zu vertheilen: 8 pCt. Dividende = 56000 M. (wie im Vorjahr), Tantieme an den Auf sichtsrath 1821 M, an Direktor und Beamte 3302 M. 50 Pf., Vortrag auf neue Rechnung 401 M. 64 Pf. Unter der Firma Heinrich Dostal wurde in Wien, L, Schmerlingplatz 3, eine Sortiments- und Reise-Buchhandlung gegründet. Herr F. A. Brockhaus in Leipzig übernahm die Vertretung. Chromo-Papier- und Carton-Fabrik vorm. Gustav Najork, Actiengesellschaft in Leipzig-Plagwitz. Dem Bericht über das am 31. Dezember v. J. abgelaufen« Geschäfts jahr entnehmen wir Folgendes: Der Geschäftsgang war im abgelaufenen Jahre unausgesetzt überaus flott. Durch grösste Ausnutzung unseres Betriebes waren wir imstande, den erhöhten Anforderungen unserer Kundschaft hin sichtlich prompter und guter Ausführung ihrer Aufträge, die immer überreichlich vorlagen, gerecht zu werden, und konnten es dadurch sowohl, als auch durch Inbetriebnahme einer weiteren Färbmaschine ermöglichen, den Reingewinn des Jahres 1898 um nahezu 15000 M. zu überholen. Die Aussichten für das laufende Jahr sind mit Rück sicht auf den vorliegenden Aufträgebestand günstig, nur sind wir ge- nöthigt, demnächst einen Erweiterungsbau vorzunehmen, da infolge der bereits im vorjährigen Geschäftsbericht erwähnten Nachfrage nach immer grösseren Papierformaten, sowie schärferer Vorschriften seitens der Sanitäts-Behörde unsere Kalander-, Sortir-, Pack- und Lager-Räumlichkeiten unzureichend geworden sind. Für die bereits erwähnte neue Färbmaschine nebst dazu gehörigen Hilfsmaschinen usw. verausgabten wir 18140 M. 42 Pf., während für gute Instand haltung der Maschinen und Gebäude 23838 M. 87 Pf. erforderlich waren. Für zweifelhaft gewordene Forderungen, sowie im Portefeuille befindliche Effekten wurden 2757 M. 4 Pf. abgeschrieben. Von dem verbleibenden Gewinn von 215957 M. 58 Pf bringen wir für Abschrei bungen 42140 M. 42 Pf. in Abzug und erzielten sonach einen Rein gewinn von 173817 M. 16 Pf., der sich zuzüglich 7193 M. 40 Pf. Vor trag aus 1898 auf 181010 M. 56 Pf. erhöht. Wir schlagen vor, von demselben 9050 M. 50 Pf. dem gesetzlichen Reservefonds zu überweisen, 48000 M als 4 prozentige ordentliche Dividende und 72000 M. als 6 prozentige Superdividende auf auf 1210000 M. Aktienkapital zu vertheilen (wie im Vorjahr), 29191 M. 66 Pf. für Tantieme an Auf sichtsrath, Direktion, Gratifikation an Angestellte und als Beitrag zur Bildung eines Pensionsfonds zu verwenden, 20000 M. zur Bildung eines Neubau-Reservefonds zurückzustellen und 2768 M. 40 Pf. auf neue Rechnung vorzutragen. Fuldaer Actiendruekerei in Fulda. Laut Bilanz vom 31. Dezember v. J. erzielte die Gesellschaft im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 95023 M. 37 Pf. Hiervon wurden 19087 M. 15 Pf. für Unkosten, 47726 M. 89 Pf. für Salaire und Honorare, 1275 M. 33 Pf. für Materialien, 5550 M. für Zinsen und 20092 M. 37 Pf. für Abschreibungen verwendet, dem Unterstützungsfonds 500 M. zugewiesen, 480 M. als 4 pro zentige Dividende auf das Aktienkapital von 12000 M. vertheilt und 311 M. 63 Pf. auf neue Rechnung vorgetragen. Nach dem Ausscheiden des Herrn Johannes Heinrich Meister aus der Firma J. C. Meister, Buchdruckerei in Lilien thal, ist Frau Wittwe Margarethe Meister, geb. Schnaars, per sönlich haftende Gesellschafterin. Die Firma A. Flemming & Co., Verlagsbuchhandlung in Berlin, ging durch Vertrag auf Herrn Stephan Schmitz über, der das Geschäft unter der Firma Stephan Schmitz fortsetzt. Aus der Firma Christian & Co., Buch- und Kunsthand lung und Buchdruckerei in Barmen, ist der persönlich haftende Gesellschafter, Herr Heinrich Christian, ausgetreten und an seiner Stelle Herr Wilh. Tilgenkamp eingetreten, der das Ge schäft unter der Firma W. Tilgenkamp & Co. weiterführt. Infolge Uebereinkommens ist Herr Albert Jaeger aus der Firma Julius Bleek, Buch- und Kunsthandlung in Mind en i. W., ausgeschieden. Die Firma Fehsenfeld’s Univ.-Buchh. Aug. Frees in Giessen lautet jetzt Universitäts-Buchhandlung August Frees. Herrn Ludolph St. Goar wurde für die Firma Literarische Anstalt Rütten & Loening in Frankfurt a. Main Prokura ertheilt. Herrn Heinrich Worms wurde für die Firma Julius Springer, Verlagsbuchhandlung in Berlin N 24, Monbijou platz 3, Prokura ertheilt. Die Kollektiv-Prokura der Herren Carl Grosse, Paul Horna und Adolf Thiele bleibt bestehen. Herr Heinrich Arens hat die Firma Albert Cohn, Verlags buchhandlung und Antiquariat in Berlin W, Nettelbeckstr. 23, käuflich erworben und führt das Geschäft unter der Firma Albert Cohn Nachfolger weiter. Die Vertretung in Leipzig besorgt Herr H. Haessel. Die bisher unter der Firma H. Aschehoug & Co. in Kristiania geführte Verlags- und Sortimentsbuchhandlung wurde in der Weise getheilt, dass Herr eand. philos. W. Ny gaard mit Beibehaltung des alten Firmennamens die Verlags- abtheilung mit sämmtlichen Aktiven und Passiven übernimmt, während Herr Th. Lambrechts unter der Firma Aschehougs Boghandel (Th. Lambrechts) die Sortimentsabtheilung mit den dazu gehörigen Aktiven und Passiven weiterführen wird,