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•ba 15 Buchgewerbe Buchbinderei * * *** Buchhandel Eingesandte Werke finden Besprechung der Pausen und sonstigen Unterbrechungen schliesse man das Fläschchen. Gegen Frost stelle man dieselbe an einen warmen Ort, wo kein Frost eindringen kann. Fertige Autografien, gleichviel auf welcher Gattung von Uebertragungspapier, überlasse man stets dem Selbsttrocknen und decke sie dann mit dünnem, sauberem Papier zu. Man hüte sich, Autografien über einem warmen Ofen oder an sonst einem wärmeausstrahlenden Körper schnell zu trocknen, weil hierdurch das Fett der lithografischen Tinte schmilzt, tief in das Papier dringt und beim späteren Uebertragen auf den Stein an diesen keine Spur von Fett abgiebt, d.-h., vollständig ver dorben wird. Beim Uebertragen der Autografien auf den Stein beachte man Folgendes: Präparirte, auf einer Seite gestrichene Papiere werden nur kurze Zeit vor dem Uebertragen zwischen von Feuchtigkeit gut durchzogenes Makulaturpapier gelegt. Die Feuchtung darf nur von der Rückseite aus erfolgen. Zu diesem Zwecke legt man auf die Schreib- oder Bildseite ein Blatt mittelstarkes, trockenes, reines Schutzpapier. Man vermeide das Hin- und Herrücken über dem Schutzbogen, um dem Abschmutzen vorzubeugen. Erfahrene Drucker können, wenn die Arbeit sehr eilig ist, die Rückseite des autografischen. Umdruckpapiers bei einiger Vorsicht mittels Schwamm und Wasser anfeuchten. Bei sogenanntem Pflanzenpapier ist dies wegen dessen Dünnheit in keiner Beziehung zu empfehlen, weil diesesPapier, so behandelt, beim späteren Durchziehen Falten wirft, wodurch die ganze Arbeit in Frage gestellt wird. Beide Arten präparirter Papiere werden in der Steindruckpresse beim Durchziehen und Vorbereiten genau so behandelt wie jeder andere Umdruck. Naturpapiere legt man am besten der Ein fachheit halber nicht in feuchte Makulatur, sondern streicht die Rückseite, nachdem man ein reines Schutzpapier unter die Bildseite gelegt hat, mittels Schwamm und Wasser so lange an, bis das Papier flach liegen bleibt. Inzwischen richtet man einen frisch geschliffenen Stein ein und macht eine Terpentin-Ueberlage auf folgende Art zurecht: Man legt einen mittelstarken sauberen Bogen auf den zu überziehenden Stein, tränkt ihn reichlich mit Terpentinöl und verreibt dieses gleichmässig mit einem Lappen. Terpentinöl geht durch den Bogen hindurch und feuchtet gleichzeitig den Stein. Dies Stein-Anfeuchten mittels Terpentin geschieht, um die Wasser feuchtigkeit zurückzudrängen. Hierauf nehme man den Bogen ab und wedle mittels Windfahne Bogen und Stein halbtrocken. Vollständige Trocknung von Stein lind Terpentinüberlage wäre zwecklos, würden sie hingegen garnicht getrocknet, so würde die Schrift ausquetschen. Ist der aufzuziehende Bogen noch nassglänzend, so darf man ihn nicht aufziehen, sondern muss das Wasser mit trockenem Lappen abreiben. Ist alles dies beachtet worden, so ziehe man den Bogen mit dem Stein einmal oder — wenn die Tinte auf dem Stein klebt — auch zweimal mit ziemlich scharfer Spannung und nicht zu flachem Reiber durch, entferne den Bogen, gummire den Stein und wedle ihn trocken. Nachdem das Gummi ab gewaschen, trage man, ohne auszuwaschen, den Stein mit mittel starker Federfarbe kräftig auf, talkumire (staube mit Talkum ein), ätze hierauf ziemlich stark, gummire und lasse trocknen. Der Stein ist dann fertig zum Drucken. Bei grösseren Aufträgen kann man ein gutes, auf Natur papier angefertigtes Original doppelt übertragen, indem man es ein zweites Mal abzieht. Beim zweiten Abziehen darf aber diese Autografie nur einmal durch die Presse gezogen werden, weil sie sonst »dublirt«. Für solche Fälle empfiehlt es sich beim ersten Durchziehen mittelstarken, beim zweiten Durchziehen sehr starken Druck anzuwenden, um die Abdrücke in beiden Fällen gleich stark zu erhalten. Zwischen dem ersten und zweiten Abziehen braucht das Original nicht wieder angefeuchtet zu werden, wenn beide Abzüge rasch nacheinander gemacht werden. Ich kann den Gebrauch, die Rückseiten solcher Autografien statt mit reinem Wasser mit Aetzwasser (verdünnte Salpeter- Nr. 15 Sachliche Mittheilungen finden kostenfreie Aufnahme Autografischer Steindruck Das autografische Verfahren ist, besonders bei Verwendung gewöhnlicher, nicht präparirter Papiere (Naturpapiere), eine der schwierigsten Arten des Steindrucks. Die Güte des Er gebnisses hängt von vielen Nebenumständen ab. Nur zu leicht lässt sich der Drucker verleiten, eine solche Arbeit ober flächlich zu behandeln. Ist dieselbe dann misslungen, so wird die Schuld in der Regel dem Papier oder der lithografischen Tinte zugeschrieben. Treten jedoch trotz gewissenhafter, sach gemässer Behandlung Kalamitäten ein, so ist deren Ursache leicht zu finden. Es dürfte manchem Kollegen erwünscht sein, nachfolgende Erfahrungen eines Praktikers auf diesem Gebiete kennen zu lernen. In erster Linie kommt das zu verwendende Papier in Be tracht. Es sind in dem Handel und in den Fachgeschäften erhältlich: Das extra hierzu präparirte, auf einer Seite gestrichene autografisclie Umdruckpapier. Dasselbe ist zu empfehlen für Schriften und direkte Zeichnungen aller Art. Ferner das ölfreie autografische Pauspapier (Pflanzenpapier), ebenfalls eigens präparirt und auf der glänzenderen Seite ge strichen. Dieses Papier ist hauptsächlich für indirekte Zeich nungen und Faksimile-Schriften bestimmt, d. h. als Original- Pause zu gebrauchen. Ferner wäre zu erwähnen das Naturpapier (s. oben), welches meist nur für gewöhnliche schriftliche Arbeiten benutzt wird. Hierzu verwendet man am besten dünne, gut geleimte, satinirte Post-, Kanzlei- oder Velinpapiere. Ob ein solches Papier schwach oder stark geleimt ist, erkennt man wie folgt: Auf zu schwach geleimtem läuft lithografische Tinte aus, auf zu stark geleimtem trocknet sie äusserst schwer. Drückt man ein schwach geleimtes Papier auf die nasse Zunge, so klebt es direkt an, wogegen stark geleimtes nur sehr schwer zum Kleben zu bringen ist. Sehr stark geleimtes Papier rollt beim Anfeuchten ganz zu sammen, wogegen schwach geleimtes fast ganz flach liegen bleibt. Schwach geleimte Papiere fühlen sich weich und geschmeidig, dagegen stark geleimte hart und zähe an. Beim Schreiben oder Zeichnen mit der hierzu geeigneten lithografischen Tinte befleissige man sich der grössten Sauber keit. Man vermeide unnöthiges Anlässen, greife den Bogen ausserhalb von Schrift und Zeichnung an und schütze ihn möglichst vor Staub und sonstigen Unreinigkeiten. Ein Finger lupf der schwitzenden Hand auf den Bogen verursacht auf dem Stein beim späteren Verstärken einen schwarzen Fleck, der nur durch Schleifen und Aetzen wegzubringen ist. Man lege daher unter die schreibende Hand stets ein Schutzpapier. Grössere Zeichnungen decke man mit dünnem Schutzbogen soweit zu, dass nur ein kleines Arbeitsfeld offen bleibt. Es darf nur eine Seite des Papiers beschrieben werden, bei den vorhin erwähnten Umdruck- und Pauspapieren stets die präparirte Seite. Eine für gewöhnliche Sehreibtinte bereits benutzte Feder darf zum Schreiben mit lithografischer Tinte nicht verwendet werden. Neue Federn nehmen wegen ihrer Glätte die lithografische Tinte schlecht an und klexen leicht, weshalb es sich empfiehlt, sie in schwache Säurelösung (Aetzwasser) zu tauchen und sauber abzuwischen. Eine so behandelte Feder schreibt vorzüglich. Die Schrift einer Autografie muss saftig und kräftig auf dem Papier stehn, daher sind sehr spitze Schreibfedern nicht zu empfehlen. Was die Behandlung der lithografischen Tinte aubelangt, ist Nachstehendes zu beachten: Man schütze dieselbe gegen Licht, Luft und Frost. Gegen Licht schützt man sie durch Einhüllen in eine mit Deckel versehene Kapsel aus Karton, Holz usw. Beim Gebrauch hebe man nur den Deckel ab und lasse das Fläschchen in der Umhüllung. Beim Nicht gebrauch stelle mau die Kapsel in einen dunklen Raum, am besten in einen gut schliessenden Schrank. Gegen Luft schützt man sie, indem man unnöthiges Offenstehen vermeidet. Während • 531 Mitarbeiter und Berichterstatter erhalten angemessene Bezahlung .. Buchdruck *** *** Steindruck