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446 PAPIER-ZEITUNG Karton-Fabrikauten auf Sonnabtnd, 17. d. Mts. Abends 8 X ^ Uhr nach dem Restaurant Frieboes, Berlin, Münzstrasse 17, zu einer Versammlung eingeladen. $e s s Aus Barmen In Nr. 7 Seite 227 berichtet die Papier-Zeitung über eine Ver sammlung der Buchbinder und Kartonnagen-Fabrikanten von Barmen- Elberfeld, wonach in dieser Versammlung erklärt worden sei, dass die Rohstoffe um 20 bis 30 pCt. gestiegen seien. Diese Angabe ist nicht richtig. Haben Sie die Güte, um den Händlern Unannehmlichkeiten zu ersparen die Berichtigung zu bringen, dass nur in Holzpappen eine merkliche Steigerung stattgefunden und zwar von etwa 10 bis 12 pCt ; andere Sorten sind nur 2 bis 8 pCt. gestiegen, welcher kleine Aufschlag aber durch den hohen Diskont theilweise wieder verloren geht. Grosshändler Preiserhöhung für Düten und Beutel Frankfurt a. 0., Februar 1900 Zur Frage der Preiserhöhung für Düten und Beutel haben wir bisher nur von Vereinigungen in Düsseldorf, Leipzig, Hannover und Königsberg oder Danzig gelesen und vermissen einen Vorschlag zur Vereinigung der Firmen, deren Haupt-Absatzgebiete die Provinzen Brandenburg, Pommern, Posen, Schlesien sind und die es vielleicht am nöthigsten haben, Mindestpreise zu vereinbaren, denn nirgends unterbieten sich die Konkurrenten so wie in Berlin. Wir bitten die Redaktion, für eine Versammlung der Düten- Fabrikanten und Papier-Grosshändler der oben genannten Provinzen in Berlin einzutreten und möglichst durch Festsetzung eines bestimmten Tages und Lokales sowie durch entsprechende Aufforderung die An gelegenheit in Gang zu bringen. Auf eine treffliche Illustration zur Geschäftslage möchten wir noch hinweisen. In Nr. 10 der Papier-Zeitung finden wir eine Anzeige durch die 1000 Stück Zigarrenbeutel mit Druck zu 1,25 M. der Zentner graue Düten (Beutel?) zu 9,25 „ » » braun » zu 10,50 M. » „ sat. „ zu 11,50 M. angeboten werden. Es erscheint verfänglich, dass nichts von Beuteln gesagt ist; die werden wohl theurer sein! Das satinirt braune Papier kann doch kaum Holzpapier sein, was die meisten Leser annehmen werden. Es ist höchste Zeit, dass solchen Leuten das Handwerk gelegt wird. Das geht allerdings nur durch feste Vereinigungen, die imstande sind, auf die Papierfabriken einen Druck auszuüben darauf hin, dass sie notorischen Schleuderern nichts liefern. Vogel & Neuber * * * Wir sind mit den Ausführungen der Herren Vogel & Neuber vollständig einverstanden und schliessen uns der Bitte derselben an. Hoch achtungsvoll Carl Ulrichs Nachfolger * * * Aus Berlin Mit Interesse las ich von den Vereinigungen der Papierwaaren- fabriken in West-, Nord- und Süddeutschland, aber aus der Reichs hauptstadt habe ich noch nicht vernommen, dass sich die Fabrikanten zusammengethan hätten, um die gerade hier vielleicht am meisten gedrückten Preise einigermaassen besser zu gestalten. Auch die sächsischen Fabrikanten haben in ihrer Versammlung vom 3. und 4. d. Mts in Leipzig einen Minimal-Aufschlag von 10 pCt. beschlossen, welchen sie gewiss auch erreichen. Andere Gegenden folgen mit Versammlungen und Vereinigungen, nur hier in Berlin regt sich nichts. Nachdem die Papierfabriken eine allgemeine Preissteigerung be schlossen, was ja gewiss mit Recht geschah, mussten auch die Ver braucher eine allgemeine Erhöhung ins Auge fassen. Seit dieser Zeit versuche auch ich, einen Durchschnitts-Aufschlag von 10 pCt. zu er langen, welcher mir von dem grössten Theil meiner Abnehmer nach richtiger Auseinandersetzung bewilligt wurde. Nur wenige wollten sich erst vergewissern, ob ein Aufschlag mit Recht verlangt wurde, und bewilligten schliesslich denselben. Es wäre also nicht allzu schwer, einen besseren Zustand im Dütenfach zu schaffen und durch gemeinsames Vorgehen würde dies gewiss erleichtert. Es fehlt vielleicht nur an einer Anregung, die Fabrikanten zu einer Vereinigung zu veran lassen. Sind es doch nur einzelne gangbare Sorten, bei denen ein Mini mal-Preis in Betracht gezogen werden müsste, hauptsächlich bei Schrenz-, braun Holz-, blau und weiss Cellulose-Düten, und Perga mentpapier (Ersatz). Schleuderet gab es stets und wird es auch später geben, doch würde sich durch geschlossenes Vorgehen die Lage der Fabrikation bald bessern. F. * * * Aufruf an die Berliner Papier- und Pappert-Grosshändler Einigkeit macht stark! Nachdem sich die Herren Fabrikanten aller Zweige des vielseitigen Papierfaches vereinigt haben, um mit einem Schlage für jeden Artikel einen höheren Preis zu erzielen, ein Verlangen, dem jeder Grossist nachkam, ist es an der Zeit, auch unsere Lage zu verbessern. Dies ist aber nur durch eine Vereinigung zu erzielen. Es ist Pflicht eines jeden Kollegen, dem zu gründenden Verein Berliner Papier- und Pappen-Grosshändler beizutreten, nicht nur zum Zwecke von Preiserhöhungen, denn wir haben noch ganz andere Interessen zu wahren, die in der ersten noch bekannt zu machenden Versammlung zur Sprache kommen werden. Wer geneigt ist, unserer Vereinigung beizutreten, wolle sich sofort schriftlich bei der Redaktion der Papier-Zeitung melden. Grosshändler Wir entsprechen dem in obigen Schreiben geäusserten Wunsch gern und laden diejenigen Dütenfabrikanten und Papiergrosshändler, deren Absatzgebiet sich auf die im Brief aus Frankfurt a. O. genannten Provinzen erstreckt, zu einer Versammlung auf Sonnabend, 3. März, 1O'I 2 Uhr Vormittag nach dem Restaurant Hickel, Potsdamerstr. 13 ein. Schriftliche Anmeldungen und Vorschläge sind an die Redaktion der Papier- Zeitung zu richten. Weitere Erhöhung der Druckpapier-Preise Nachdem vor etwa zwei Wochen 37 Fabrikanten die Er höhung der Preise von billigstem Zeitungsdruck-Papier um 1 Pfennig das Kilo mitgetheilt hatten, versenden jetzt 30 dieser Fabrikanten folgendes Druckschreiben: P. P. Hierdurch erlauben wir uns, Ihnen die ergebene Mittheilung zu machen, dass wir uns genöthigt sehen, den Preis für die billigste Sorte Zeitungsdruckpapier in normalen Stärken um vorläufig mindestens 10 pCt. zu erhöhen. Die schon seit einigen Jahren bekannten unge nügenden Preise für Druckpapier, die während dieser Zeit fortwährend in die Höhe gegangenen Löhne und Preise für Holz, Kohlen usw. werden diesen Schritt als von der Noth geboten erkennen lassen. Zur Steigerung der Papierpreise Vom Rhein Mit regem Interesse habe ich in den letzten Monaten die Artikel über Preissteigerung der Papiere gelesen und begrüsse den darin zu Tage getretenen guten Willen. Um aber etwas Solides zu erreichen, müssen sämmtliche Fabrikanten und Grosshändler geschlossen zu sammengehen, sonst wird bald wieder zum Rückzug geblasen werden. Der Fabrikant darf nur mit Papierhändlern arbeiten, der Händler nur mit wirklichen Konsumenten. Ich kenne eine Reihe Eisen-, Kolonial-, Häute-, Darm-, Gewürz- usw.-Händler, welche Pack- und imitirtes Pergament-Papier die 50 kg zu denselben Preisen, wenn es nicht anders anging, verkauften, wie ich es in Ladungen einkaufe; an dem selben Platze wurde dies Papier an andere Kunden die 50 kg 10 M. theurer verkauft. Echtes Pergamentpapier wurde die 100 kg in Bogen 50X88 cm mit Druck zu 87 M. 50 Pf. angeboten, ich konnte es nicht dafür liefern, infolgedessen wurde es beim Darmhändler bestellt, und was kam an? Gewöhnlich imitirt Pergament, mindestens 30 M. zu theuer. Ich machte den Kunden nachher darauf aufmerksam, dass es kein echt Pergament und viel zu theuer sei und erhielt zur Antwort: Ja, wir können nichts dagegen thun, der Mann kauft uns auch unsre Häute ab. Dieser Händler renommirt dann überall, dass er die Ver tretung einer grossen Papierfabrik habe und verkauft eben zu jedem Preise, wenn er nur verkaufen kann, er hat ja eventuell den Kunden in der Hand mit seinen Häuten. Alle diese Zwischenhändler bilden eine grosse Gefahr für die Einführung höherer Preise. Bei mindestens 5 von 10 Kunden heisst es: Ja, der Darm- usw.-Händler verkauft das Papier viel billiger! Schliesslich geht der Kunde verloren, und der Papierhändler muss den ganzen Artikel fallen lassen. Der Haupt schlag trifft schliesslich den Fabrikanten. Darum müssen Fabrikant und Händler mit geeinten Kräften zu sammenarbeiten. L. Erhöhung der Tintenpreise Berlin, 8, Februar 19C0 »Zur Erhöhung der Tintenpreise« hatte ich mir vorgenommen zu schweigen, denn ich beziehe nach wie vor meinen bedeutenden Bedarf von A. ohne Preiserhöhung und erfreue mich nebenbei der kulantesten Bedingungen. Ein Herr Kollege aber fordert uns auf zu antworten, und so sei es denn. Gleich beim Durchlesen des in Nr. 9 enthaltenen Aufrufs ersah ich, dass dieser neugebildete Tintenfabrikanten-Ring einen grossen Fehler gemacht hatte. In jenen Zeilen stand die Drohung, dass Abnehmer von Fabrikanten, die nicht zu der neuen Vereinigung gehören, nicht mehr Waaren von dem Tintenring ge liefert bekommen würden. Darüber erschrak ich nicht, sondern musste lachen! Äusser von A. bezog ich Fabrikate von R., und diese lasse ich jetzt fallen. Ich habe eben keine R.’sche Tinte, und mit Hilfe des Mundwerks werde ich die A.’sche Tinte doppelt empfehlen und los werden. Wie stellen sich aber die nun gegnerischen Fabrikanten zu den »grösseren« Ab nehmern? Wie steht es mit den Abnehmern grösserer Posten und deren Rabatt? Bei Abnahme von 1000 Flaschen oder weniger giebt es einen Rabatt von 10 bis 80 pCt. In dem Tintenfabrikanten-Ring ist bei jedem Mitgliede eine Erhöhung von 10 pCt. gefordert laut bis herigem Preiskurant. Theurer sind bisher nur die Flaschen geworden, die einen Aufschlag von 2 pCt. erfordern. Die Chemikalien-Preise sind