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Papiermaschinen-Nasspresse Der Wirkungsgrad der Nasspressen bei Papiermaschinen hängt wesentlich von der Wasseraufnahmefähigkeit der Nass filze ab. Nach einer der Maschinenbauanstalt II. Füllner in Warm brunn in Schlesien durch DRP 107 488 geschützten Erfindung lässt sich die Wasseraufnahmefähigkeit der Nassfilze wesentlich steigern, indem zwischen den Führungswalzen für den Nassfilz ein durch Dampf heizbarer und um seine Längsachse dreh barer Hohlzylinder Bild 1 derart angeordnet wird, dass der Nass filz nahezu den vol len Mantel dieses mit Dampf geheizten Hohlzylinders um läuft. Bild 1 veran schaulicht die An ordnung dieses heiz baren Hohlzylinders an der ersten Nass ¬ presse, Bild 2 an r— 1^)1 'i der zweiten Nass- -**********222777777**777 presse, in welche die Stoffbahn in ge wendeter Lage tritt. Der heizbare Hohlzylinder a besteht aus Kupfer oder einem sonst geeigneten Metall. Der Dampf tritt durch die hohle Achse ein und kann mittels eines in die Zu leitung eingeschalteten _Ventils]nach Bedarf gedrosselt werden. Um den Trockenzylinder a sind zwei Führungswalzen bc derart angeordnet, dass der Nassfilz nahezu den vollen Umfang des Zylindermantels umläuft. Es ist zweckmässig, dass die beiden Führungs walzen b c die letzten seien, welche der Nassfilz vor Ein tritt zwischen die Presswalzen passirt. Nach, der Patentschrift hat diese Anordnung die Wirkung, dass der Nassfilz kurz vor seinem Eintritt zwischen die Presswalzen einer durch entsprechende Dampfreglung nach Belieben zu bemessenden Erwärmung und entsprechenden Trock nung unterworfen und hier durch wieder in hohem Grade wasseraufnahmefähig gemacht wird, wodurch mit der neuen Einrichtung eine wesentlich gesteigerte Entwässerung des Papiers in den Nasspressen her beigeführt werden soll. Vollständig trockene Filze entwässern weniger gut als bereits etwas angefeuchtete. Durch Versuche wurde festgestellt, dass diese Fähigkeit, recht rasch weitere Feuchtigkeit aufzunehmen, erhebliche Steigerung erfährt, sobald der ein wenig feuchte Filz mässig erwärmt wird. Die Er wärmung des Hohlzylinders a wird daher derart geregelt, dass der Ueberschuss an Feuchtigkeit im Filz beseitigt und er auf geeigneter Temperatur erhalten wird. Durch dieses gleichmässige Feucht- und Warmhalten des Filzes wird ferner gleichmässige Spannung desselben gesichert, während bei der bisher üblichen Einrichtung der Nasspressen der Filz mit der Zeit immer nässer und schlaffer wird und immer mehr an Durchlässigkeit und Wirkung verliert. Die Anordnung des Trockenzylinders ermöglicht die Be nutzung kürzerer Nassfilze, womit der weitere Vortheil ver bunden ist, dass die Nasspressen einander näher gerückt werden, als dies bisher möglich ist, sodass auf diese Weise auch die bei den neueren Papiermaschinen ohnehin überaus grosse Länge der Gesammtanlage etwas vermindert werden kann. Die Maschinenbauanstalt H. Füllner erhielt die Anregung zu dieser Neuerung von Herrn Direktor Hermann Hjorth in Reval. Die Druckpapier-Ausfuhr nach Chile betrug in 1898 rund 1800000 kg, davon 1300000 kg im Werthe von 700000 M. aus Deutschland, das übrige aus den Vereinigten Staaten von Amerika und aus Grossbritannien. Druckpapier-Preise in England Paper-Fiaker schreibt, dass jüngst Druckpapier-Lieferungen zu folgenden Preisen abgeschlossen wurden: 18/4 pence mit 10 pCt. Skonto, 13/ pence mit 5 pCt. Skonto, 18/4 pence netto Kasse das englische Pfund. Diese Preise entsprechen etwa 30, 32 und 34 Pfennig das Kilo. Obgleich man berücksichtigen muss, dass die englischen Zeitungen meist besseres Papier ver wenden als die deutschen, so zeigen obigePreise doch, dass Druck papier drüben unverhältnissmässig theurer ist als in Deutschland. Schwedens Ausfuhr an Holzstoffen und Papier im Jahre 1899 Nach dem vorläufigen Ausweis der schwedischen General- Zollverwaltung wurden im vorigen Jahre ausgeführt: Holzzellstoff, trocken 110747 t (gegen 77462 t in 1898). » feucht 4657 t (8583). Holzschliff, trocken 53286 t (47169 t). „ feucht 41079 t (48845 t). Papier, 39446 t (31461 t). Die Einfuhr von feineren Papiersorten wird immer geringer. Während sie in 1896 noch 4033 t und 1897 3972 t betrug, sank sie in 1898 auf 2033 t und in 1899 auf 2015 t (t = Tonne zu 1000 kg). Grosse Wasserkraft. Da Kohlen immer theurer werden, so gewinnen gut liegende Wasserkräfte an Bedeutung. Vor uns liegt ein hübsch gedrucktes Heft mit der Titel-Bezeichnung »Hietamakoski Finland«. In demselben ist eine Wasserkraft von mehr als 2000 PS beschrieben, welche sich auf einem Grundstück des Herrn Kommerzienraths G. A. Serlachius in Wilppula befindet. Aus der Versendung des Heftes scheint hervorzugehen, dass der Herausgeber die Wasserkraft verkaufen will, und die Beschreibung ist derart und mit so guter Karte von Finland versehen, dass man sich daraus ein Bild des Besitzthums machen kann. Probenschau Mistaro’s Vademecum, Verlag von Ant. Mistarom Berlin W 57, Potsdamerstr. 8111, ist eine 20X28 cm grosse Mappe mit zwölf Blatt fettig getränkten Papieres in Doppelformat. Dieses Papier hat die Eigenschaft, auf ein frisch bedrucktes Blatt Papier ge drückt, die überschüssige Druckfarbe aufzunehmen, und auf diese Art kann man, da das Papier sehr durchsichtig ist, von beliebigen Drucksachen, Bildern usw. Kopien erhalten. Bei altgedruckten Sachen ist vorheriges Befeuchten des zu kopiren- den Theils mit Alkohol nöthig, um deutliche Kopien zu er zielen. Auch Bleistiftzeichnungen lassen sich auf diese Weise kopiren. Durch Aufdrücken der Kopie auf Papier, glattes Holz, Thon oder Gewebe kann man Abdrücke des kopirten Bildes gewinnen. Historische Postkarten, Verlag von Siegmund Weil, Papier- waarenfabriklager, Stettin 3. Die erste bisher erschienene Serie von 8 Karten enthält gute Lichtdruckbilder nach Fotografien. Sie stellen die Strassen und Plätze aus Stettin dar, mit deren Namen vaterländische Erinnerungen verknüpft sind, z. B. Louisenstrasse, Hohenzollernstrasse, Friedrich - Karlstrasse, Moltkestrasse und andere. Auf jeder Karte ist das Bild dessen angebracht, an den der Strassenname erinnert, so hat neben der Ansicht der Hohenzollernstrasse ein Gruppenbild der ge- sammten Kaiserlichen Familie Platz gefunden, und über dem hübschen Bilde des Augusta-Platzes und der Kaiser-Wilhelm strasse sind die Bilder des ersten Kaiserpaares angebracht. Die Lichtdrucke sind schön ausgeführt, und da die Bildnisse überall mit besonderen Umrahmungen aus Kränzen und dergl. ausgestattet wurden, heben sie sich von den Strassenbildern gut ab. Deutsche Stahlfedern von Brause & Co., Iserlohn. Die Muster karte der Firma enthält Schreib-, Rundschrift- und Zeichen federn verschiedenster Gestalt und Grösse in mehreren Fein heitsgraden. (EF = extrafein, F = fein, M = mittel.) Die Firma ist seit Beginn der 70er Jahre auf dem Gebiet der Nadel fabrikation thätig und mit der Behandlung des Stahles wohl vertraut. Seit drei Jahren stellt sie Stahlfedern her, die den besten englischen Erzeugnissen ebenbürtig sind. Ihre Be mühungen, die englischen Federn vom deutschen Markt zu verdrängen, verdienen Unterstützung. Die Firma weist darauf hin, dass viele deutsche Firmen Federn mit deutscher Be zeichnung aber englischer Herkunft auf den Markt bringen.