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294 PAPIER-ZEITUNG Nr. 8 Briefkasten Anonyme Anfragen bleiben unberückalohtigt 2168. Frage: Wir sind mit einem Kaolin-Lieferanten in Meinungsverschiedenheit gerathen, weil dessen Waare blos etwa 80 pCt. eff. Trockengehalt aufweist, während wir bei Lieferung von anderer Seite stets einen solchen von etwa 95 pCt. ermittelten. Von einem bestimmten Trockengehalt wurde beim Abschluss allerdings nicht gesprochen, wir er achten aber als selbstverständlich, dass der Gehalt an Wasser auch dann nicht das normale Maass überschreiten dürfe. Was ist Ihre Ansicht? Antwort: Kaolin enthält je nach Fundort 8 bis 13 pCt. chemisch gebundenes d. h. solches Wasser, das erst bei Er hitzung über 100° C. zu entweichen beginnt und erst durch längere Weissgluth ganz ausgetrieben wird. Ausserdem enthält das Kaolin des Handels wechselnde Mengen Luftfeuchtigkeit, die durch Trocknen bei 100° entweicht. Fester Handelsbrauch für den zulässigen Gehalt an Luftfeuchtigkeit ist uns nicht bekannt, jedoch berechtigt unseres Erachtens ein höherer Gehalt als 5 pCt. zu entsprechendem Abzug vom Kaufpreis und von der Fracht. 2169. Frage: Es wurden bestellt: 3500 kg Strohpapier 60x80 cm, 33 bis 34 kg per 5000 Bogen. Die Lieferung er folgte im Umfange von 3293 kg mit einem Uebergewicht von 148 kg. Der Besteller weigert sich diese 148 kg zu bezahlen, weil er mit dem Spielraum von 33 bis 34 kg das übliche Maass schon gegeben habe. Der Lieferant glaubt trotz dieses Spiel raumes einen weiteren von 21/2 pCt. laut Verkaufsbedingungen des Vereins deutscher Papierfabrikanten in Anwendung bringen zu dürfen. Welcher von beiden hat Recht? Antwort: Unseres Erachtens hat der Käufer Recht. Die Verkaufsbedingungen des Vereins Deutscher Papierfabrikanten bestimmen lediglich, dass Uebergewicht von 4 pCt. bei Pack papier kein Grund zur Beanstandung, d. h. Annahme-Weigerung ist. Ueber die Bezahlung des Uebergewichts ist in den Ver kaufsbedingungen nichts enthalten, und es ist im Papierhandel sowie im Handel im Allgemeinen üblich, nicht mehr zu bezahlen als bestellt wurde. Das ist auch berechtigt, denn der Händler stellt seinem Kunden den Preis pro Ries und erhält nicht mehr dafür, auch wenn das Ries schwerer ausfällt. 2170. Wenn ich mich recht erinnere, stand vor einiger Zeit in der Papier-Zeitung ein Artikel über billigere Frachten für Exportsendungen, doch kann ich leider diesen Aufsatz nicht finden. Ich bitte Sie daher, mir mitzutheilen, nach welchem Tarif Ladungen Holzstoff-Packpapier als Ausfuhrgut bis Ham burg gehen. Antwort: Nach Spezial-Tarif II, siehe „Tarifirung von Papier und Pappe« in Nr. 24 von 1899. 2171. Frage: Ich bestellte bei einem Fabrikanten 10000 Papier-Zigarrenspitzen mit Druck. Die Bestellung erfolgte auf Grund mir gesandter Muster, welchen eine gedruckte Preis liste beilag, die den Zahlungsvermerk »Die Preise verstehen sich netto Gasse« trägt. Nach einiger Zeit erhielt ich ein erbetenes Musterstück nebst einliegendem Brief, in welchem der betreffende Fabrikant anfragt, ob ich den Betrag vorher einsenden wolle, oder ob ich Nachnahme wünsche. Ich er widerte, dass ich einen solchen Zahlungsmodus nicht gewöhnt sei, wohl mich aber berechtigt hielt, die Waare erst auf richtigen Ausfall und Lieferung zu prüfen, umsomehr, als das gesandte Muster nicht einwandfrei war. Zu seiner Sicherheit gab ich zwei Referenzen auf, erbot mich auch, den Betrag bei einer beliebigen Bank zu deponiren. Als ich auf diesen Brief auf Antwort warten musste, kam auf erneute Anfrage der Bescheid, dass der betreffende Fabrikant den Auftrag nicht ausführen würde, weil er mir mitgetheilt habe, dass er nur per Nachnahme oder vorherige Einsendung des Betrages liefere. Sie wollen mir nun bitte mittheilen: 1. ob unter der vorher zitirten Zablungsbedingung die Forderung vorheriger Kasse zu verstehen ist: 2. ob überhaupt eine derartige Forderung gestellt werden kann; 3. ob der Auftrag seitens des betreffenden Fabrikanten durch Zusendung des Ausfalls- und Druckmusters akzeptirt ist und 4. ob ich den Fabrikanten für evtl. Ausfall verantwortlich machen kann. Antwort: 1. Der Besitzer eines Werthgegenstandes, einer Waare, kann die Bedingungen, unter denen er verkaufen will, nach seinem Belieben festsetzen.. Unter Baarzahlung versteht man im Verkehr »Zug um Zug«, d. h. dass gegen Aushändigung der Waare, Uebertragung von Werthpapieren, Grundstücken usw. Zahlung übergeben wird. Da sich dies bei Versand nicht ausführen lässt, so tritt Nachnahme oder Vorherzahlung ein. Dass im Handel zur Erleichterung des Verkehrs unter »baar« in vielen Geschäftszweigen Zahlung nach Empfang oder später verstanden wird, beruht auf freiwilliger Uebereinkunft. 2. Ja. 3. Nein. Da Fragesteller die Zahlungsbedingung des Ver käufers nicht angenommen hat, so ist kein Kauf zustande gekommen. 4. Nein. Wenn der Verkäufer einer Handelswaare Vorherzahlung, d. h. Kauf einer »Katze im Sack« verlangt, so ist das grösste Misstrauen berechtigt. Viele sind bei solchen Käufen schon hereingefallen, aber es finden sich anscheinend immer wieder Solche, »die nicht alle werden«. Papier-Verkaufsstelle Leipzig — G. m. b. H. emrfedhltesichbei PAPIEREN aller Art Provisionsweise Vertretung erster Fabriken[108668 Dietz & Cisting Maschinenfabrik * Leipzig Sämmtl. Buchbinderei-Maschinen Steindruckpre sen Farbereibmaschinen etc. Als Neuheit empfehlen: [108823 Vergolde-Präge-Pressen f. Motorbetrie b 200X270 mm Druckfläche Mk. 850,— 240X330 » » » 1100,— Obige Preise verstehen sich zuzüigl. 10'/« Aufsehlag Amerikanisches System Lumpenschneider mit Kreismessern D. R. P. und [110286 Stäuber Drescher für geschnittene Lumpen für ungeschnittene Lumpen mit regulirbarer Lumpenreinigung D. 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