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Papierzeitung
- Bandzählung
- 25.1900,1-26
- Erscheinungsdatum
- 1900
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181079921X-190000105
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- oai:de:slub-dresden:db:id-181079921X-19000010
- Sammlungen
- Technikgeschichte
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- LDP: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Papierzeitung
-
Band
Band 25.1900,1-26
-
- Titelblatt Titelblatt I
- Register Inhalt III
- Ausgabe Nr. 1, 4. Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, 7. Januar 37
- Ausgabe Nr. 3, 11. Januar 73
- Ausgabe Nr. 4, 14. Januar 109
- Ausgabe Nr. 5, 18. Januar 145
- Ausgabe Nr. 6, 21. Januar 185
- Ausgabe Nr. 7, 25. Januar 225
- Ausgabe Nr. 8, 28. Januar 261
- Ausgabe Nr. 9, 1. Februar 297
- Ausgabe Nr. 10, 4. Februar 333
- Ausgabe Nr. 11, 8. Februar 369
- Ausgabe Nr. 12, 11. Februar 409
- Ausgabe Nr. 13, 15. Februar 445
- Ausgabe Nr. 14, 18. Februar 485
- Ausgabe Nr. 15, 22. Februar 525
- Ausgabe Nr. 16, 25. Februar 565
- Ausgabe Nr. 17, 1. März 601
- Ausgabe Nr. 18, 4. März 641
- Ausgabe Nr. 19, 8. März 677
- Ausgabe Nr. 20, 11. März 717
- Ausgabe Nr. 21, 15. März 757
- Ausgabe Nr. 22, 18. März 793
- Ausgabe Nr. 23, 22. März 833
- Ausgabe Nr. 24, 25. März 873
- Ausgabe Nr. 25, 29. März 909
- Ausgabe Nr. 26, 1. April 945
-
Band
Band 25.1900,1-26
-
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- Papierzeitung
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Nr. 8 PAPIER-ZEITUNG 263 und Unfallversicherung belastet ist, zu rechnen hat, dass jener nicht, wie der deutschen, durch das Gesetz über die Sonntagsruhe die Aus nutzung ihrer Wasserkräfte während fast 11 des Jahres unmöglich gemacht ist, und dass dieselbe nicht in der unbeschränkten Aus nutzung von Frauen- und Kinderarbeit behindert ist, so wird sich nicht bestreiten lassen, dass dieselbe schon durch die angeführten Punkte allein in der Lage ist, uns einen gefährlichen Wettbewerb zu bereiten. Des Weiteren verkauft das Syndikat aber einen grossen Theil seiner Produktion in Oesterreich selbst zu so günstigen Preisen, dass es mit dem nach Deutschland abgestossenen Ueberschuss gern billiger sein kann als wir, ohne sich zu schädigen Die Holz- und Kohlen preise in Oesterreich sind bedeutend niedriger als z. Zt. bei uns, ebenso die Arbeitslöhne. Wenn wir daher mit unseren gewiss berechtigten Bestrebungen um Erzielung einigermassen angemessener Preise Erfolg haben wollen, müssten wir zu verhindern suchen, dass das österreichische Syndikat Deutschland als geeignete Abladestelle für seine im Inlande nicht verwerthbare Ueberproduktion benutzt. Der einzige Weg hierfür ist, dass bei Erneuerung unserer Handelsverträge statt des jetzigen Zoll schutzes von 1 M., ein solcher von mindestens 3 M. per 100 kg tritt. Aber nicht nur in Bezug auf Oesterreich, auch in Bezug auf Schweden, Norwegen, Russland (Finland) ist ein derartiger Zoll un bedingt zu erstreben. Nicht nur sind in Russland bezw. Finland drei grosse Pappen- fabriken.mit russischem Kapital erbaut oder im Bau, auch die deutsche Aktien-Gesellschaft für Kartonnagen-Industrie in Dresden erbaut jenseits der Grenze eine grosse Pappenfabrik. Mit deutschem Kapital will man uns vom Auslande also Wettbewerb bereiten. Da thut Einigkeit Noth! Wir richten an alle Herren Kollegen das Ersuchen, uns bei Vor nahme geeigneter Schritte behufs Erzielung des nöthigen Zollschutzes zu unterstützen. Als solche Schritte sind ins Auge gefasst: 1. Gleichlautende Eingaben sämmtlicher Interessenten an ihre diesbezüglichen Handelskammern. 2. Eine gemeinsame Eingabe aller Interessenten an das Ministerium. 3. Entsendung einer Deputation an den Herrn Minister, um demselben die Berechtigung und Nothwendigkeit der Zoller höhung klar zu legen. Zustimmungen bitten wir an Herrn Fabrik - Direktor R. Nabbat, Gross - Särchen, Kreis Sorau N.-L. zu richten. Bei genügendem Eingang solcher wird eine Interessenten - Versammlung in Berlin im Anfang März vorgeschlagen, in welcher wir ausserdem über den Erfolg unseres gemeinsamen Strebens nach Preiserhöhung berichten und die Herren Kollegen auffordern werden, entweder unserer freien, ohne schriftlichen Vertrag entstandenen, nur auf gegen seitigem Vertrauen basirenden Preisvereinigung beizutreten oder uns andere Vorschläge behufs gemeinsamen Vorgehens zu machen Die seither erzielten Preiserhöhungen sind noch nicht genügend, um eine angemessene Rentabilität auch für die Zukunft zu verbürgen. Ausser dem handelt es sich darum, die etwa erreichten Preissteigerungen auch für die Zukunft zu erhalten Da die sächsischen Herren Kollegen sich schon zum gemeinsamen Vorgehen geeinigt haben, richten wir uns hauptsächlich an die Herren Kollegen in der Lausitz, Schlesien, Brandenburg und Pommern. Klitschdorf, Penzig und Gr. Särchen im Januar 1900 Klitschdorf er Papierfdbrilc Sattig & Co. Jantzen p. pa. Geirr. Fünf stück J. Wilh. Gebhardt Gross-Särchener Holzstoff- und Lederpappen Fabriken. Kunstmühlen Actien-Gesellschaft norm. Noack & Brade Ji. Nabbat Syndikat! Nachdem von Jahr zu Jahr ein Rückgang der Papierpreise statt gefunden hat, ist unsere Industrie endlich in der Lage, einmal eine Preiserhöhung durchsetzen zu können. Die Erkenntniss, dass für eine solche Erhöhung die Zeit gekommen sei, ist zwar etwas spät allgemein geworden; immerhin sind jetzt aber wohl fast alle Fabri kanten, auch jene, welche dies nicht öffentlich thun, an der Arbeit, von ihren Abnehmern höhere Preise zu erzielen. Und gerade weil dies jetzt weniger Schwierigkeiten macht, als man ursprünglich an genommen hatte, so wird man in manchen Kreisen weitere Schritte, wie etwa geplante engere Vereinigungen oder dergl, nicht für nöthig halten. Es dürfte deshalb der Zeitpunkt gekommen sein, an dem eine ernste dringende Mahnung an unsere gesammte Industrie nothwendig ist. Wenn jetzt die Gelegenheit versäumt wird, unserem Gewerbe eine dauernde, sichere Grundlage zu geben, so können Jahrzehnte ver gehen, bevor eine zweite derartig günstige Situation eintritt, welche es ermöglicht den Fehler wieder gutzumachen. Dass eine Preiserhöhung schon längst nothwendig und berechtigt war, ist von allen Seiten anerkannt; es erübrigt sich deshalb wohl, nochmals auf die enorme und dauernde Steigerung der Löhne, Arbeits und Rohmaterialien (Kohle etwa 60 pCt., Holz etwa 30 pCt. in den letzten drei Jahren) hinzuweisen; im Gegensatz zu dieser Produktions- Vertheuerung lautet aber bekanntlich ein unveränderlicher Passus in den Berichten unserer Aktiengesellschaften »Auch im vergangenen Jahre sind die Preise weiter zurückgegangen usw.« Dass solche Zu stände bei jahrelanger Fortdauer für eine ganze Industrie unerträglich werden und gebieterisch zu einer Aenderung zwingen, ist einleuchtend. Bestrebungen, diese Aenderung herbeizuführen, haben gerade jetzt sichere Aussicht auf Erfolg, da ein starker Inlandsbedarf vorhanden ist, der auch durch sonst in solchen Fällen schnell auftretende Aus landsangebote nicht befriedigt wird. Das Ausland, besonders England und Amerika, hat Mühe seinen eigenen Bedarf zu decken, sodass jetzt sogar Ausfuhr zu lohnenden Preisen stattfindet. Was nun die Versuche betrifft, welche die jetzige Situation zum Ausgangspunkt einer Besserung machen wollen, so wird es dem un befangenen Beobachter nicht entgehen, dass eine gewisse Unsicherheit und ein Schwanken bei der Wahl der zu ergreifenden Mittel herrscht. Diese Schwierigkeit ist ja aus der Verschiedenheit unserer Produkte und ihrer Verbraucher auch scheinbar erklärlich. Die wirkliche Ur sache dieser Unsicherheit ist aber der Mangel einer kräftigen Organisation der gesammten Papier-Industrie, auf welche die einzelnen Fabrikationsgruppen sich stützen könnten. Die überall erkennbare Abneigung, bestimmte feste Preis- Vereinbarungen zu treffen, ist ja aus vielen Gründen erklärlich, und solche Vereinbarungen werden jetzt auch wohl nicht erforderlich sein. Da die Fabrikanten sehen, dass augenblicklich der Bedarf gross und dringend ist, so werden ‘sie so einsichtig sein, aus eigenem Antrieb die Preise nach Möglichkeit zu verbessern; anderseits sehen die Ab nehmer aus den verlangten Lieferfristen, dass sie sich gegen eine Preiserhöhung nicht ernsthaft sträuben können. Es ist also sicher, dass für die nächste Zeit angemessene, in einzelnen Betrieben viel leicht auch gute Preise erzielt werden. Demnach wäre also Alles in schönster Ordnung, wenn nicht mit mathematischer Sicherheit auf ein Vorübergehen der jetzt herrschenden Konjunktur gerechnet werden müsste. Wenn aber wieder Verringerung der Nachfrage eintritt, oder wenn bei Billigerwerden des Geldes die Gründung neuer Be triebe erfolgt, und aus dem einen oder anderen Grunde das Angebot die Nachfrage übersteigt, wer wird dann einem Zurückgleiten in die frühere Nothlage mit Erfolg entgegen treten können? Wenn erst dann wieder die Wege gesucht werden sollen, die gangbar sind oder gangbar gemacht werden können, um ein Zurückgehen der Preise zu verhindern, — dann wird es eben zu spät sein Es wird gejammert werden, dass die guten Zeiten so kurz und die schlechten so lang sind; man wird einsehen, dass man eigentlich nicht zur vollen Aus nützung der günstigen Zeit gekommen ist, und dass man jetzt wieder keinen Schutz hat gegen die bösen Händler, die bösen Gross konsumenten und die bösen — Konkurrenten, die es billiger machen. Und — resignirt die Einen, triumphirend die Andern —■ werden es verkünden: »Da seht, was ist Alles versucht und erdacht und ver handelt, es ist aber doch gekommen, was so oft vorausgesagt wurde: Bei der Verschiedenheit der Fabrikationsbedingungen usw. ist jeder Versuch einer mehr oder weniger künstlichen Preisfestsetzung oder Preisvereinbarung im Voraus als misslungen zu betrachten.« Hoffentlich finden sich aber einsichtige Fabrikanten in genügender Anzahl, die jetzt energisch Hand anlegen, um das zu schaffen, was für unsere Industrie die vornehmste Bedingung einer gedeihlichen Entwicklung unter allen Verhältnissen ist: eine festgefügte Vereinigung. Der einzelne Fabrikant kann so rationell wie nur möglich er zeugen, er kann noch so genau kalkuliren usw.: wenn in seinem Artikel unvernünftige Angebote infolge Uebererzeugung oder aus anderen Gründen erfolgen, dann muss er eben, trotz aller Kalkulation, diesen Angeboten Rechnung tragen und mit Verlust arbeiten. Diese Erscheinung ist so alt wie die fabriksmässige Herstellung der Waare überhaupt, und sie tritt in jedem Fabrikationszweig mit unbedingter Sicherheit von Zeit zu Zeit ein, so lange der Fabrikationszweig nicht ausreichend organisirt ist. Eine ausreichende Organisation ist der einzige Weg, um Krisen wenn nicht ganz zu beseitigen, so doch zu mildern und abzukürzen. Damit sind wir aber auch bei dem schwierigsten Punkt der ganzen Frage angelangt: Welche Organisation ist für unseren Industriezweig die geeignetste, und wie wird die Organisation am zweckmässigsten erfolgen? Welche festbegrenzten Pflichten müssen von den Theil nehmern an der Organisation gefordert werden? Die bisher vor liegenden Erfahrungen auf dem Gebiete des Koalitionswesens können nur mit äusserster Vorsicht benutzt werden. Enge Verbände und strenge Abmachungen haben zwar in einzelnen Fällen grosse Erfolge erzielt, so z. B. die Kohlen- und Eisensyndikate, oder — aus unserer Industrie — die Pergamentpapierfabriken und die Tapetenfabrikanten. Es dürfte aber schwierig, wenn nicht unmöglich sein, auf den ersten Anlauf für eine ganze Industrie etwas derartiges zu schaffen. Wir haben da ein treffendes und warnendes Beispiel an der geplanten Ver einigung der österreichischen Papierfabriken, die nun fast seit einem Jahre versucht wird und dabei mit immer neuen Schwierigkeiten zu kämpfen hat Da etwas ganz Neues zu schaffen ist, so muss die Sache mit äusserster Vorsicht angefasst werden, um gefährliche Experimente und misslungene Versuche zu vermeiden. Als einzige Richtschnur kann nur dienen, dass dauernde Hilfe für die Papier-Industrie auch in Zeiten wirthschaftlichen Niederganges allein durch Schaffung einer Zentralstelle für das gesammte Gewerbe erreicht werden kann. Nur eine solche gemeinsame Zentralstelle hat die nöthige Macht, um mit Erfolg die Angriffe abzuwehren und zu verhindern, denen der Einzelne schutzlos preisgegeben ist. Die ver-
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