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238 PAPIER-ZEITUNG In Deutschland patentirte Erfindungen Sämmtliche Patentschriften werden soweit sie noch vorhanden sind zum Preise von 1 M. für jede Patentschrift von dem Kaiserlichen Patentamt zu Berlin NW Louisenstrasse 82/34 an Jedermann abgegeben. Man sende den Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne auf derselben deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift Maschine zum Drucken mittels Schablonen von Severin Lazare Deleuil in Vincennes (Frankreich). DRP 106920. (Kl. 15) Bei den bis jetzt bekannten Vorrichtungen dieser Art ge schieht das Bedrucken von oben her, wobei sich der Uebel stand zeigt, dass wenn man nicht sehr dickflüssige Farbe ver wendet, die Farbe auf der zu bedruckenden Fläche verläuft, sodass unreine Umgrenzungen oder Abgrenzungen der einzelnen Buchstaben, Figuren usw. entstehen. Auch ist bei diesen Vor richtungen der zu bedruckende Gegenstand einem starken Druck ausgesetzt, welcher vielfach nachtheilig ist. Diese Uebelstände sollen durch die vorliegende Druckmaschine beseitigt werden, bei welcher man die Farbe von unten her mittels einer Pump vorrichtung auf eine schalenförmige Plattform schafft, auf welcher sie sich ausbreitet und von unten her die Oeffnungen oder Ausschnitte der in oder auf diese Plattform gelegten Schablone ausfüllt. Darauf wird die oberhalb der Schablone auf geeigneten federnden Stützen ruhende zu bedruckende Platte mit leichtem Druck durch einen Oberstempel gegen die Schablone niederbewegt, wobei sich die in den Ausschnitten der Schablone befindliche Farbe mit scharfer Abgrenzung auf die zu bedruckende Fläche überträgt. Auf der Zeichnung ist eine der Erfindung gemäss einge richtete Druckmaschine zur Veranschaulichung gebracht. In dem Gestell a der Maschine ist eine Plattform e gelagert, deren Stütze e’ durch eine elastische Verbindung f an den Zylinder i angeschlossen ist, welcher Farbe, Emaille und dergl. enthält. Letztere wird durch den Kolben i' nach oben ge drückt, sodass sie sieh auf der Plattform ausbreitet und die Oeffnungen oder Ausschnitte der in die Plattform e eingelegten Schablone e' so weit ausfüllt, dass ein Ueberlaufen der Farbe, selbst bei Verwendung von ganz dünnflüssiger Farbe, nicht stattfinden kann. Die Platte e ist von einem auf Federn ge lagerten Rahmen g umgeben, auf welchen die zu bedruckende Fläche g1 gelegt ist. In dem oberen Theil a' des Gestelles a ist eine Stempel oder Kolbenplatte & ö* angeordnet, welche von der Kurbelwelle j aus mit Hilfe eines durch Schnecke o 1 und Spindel o verstell baren Exzenters c gehoben und gesenkt werden kann. Durch Niederbewegen der Stempelplatte b wird die zu bedruckende Platte g l auf die Schablone e 1 niedergedrückt, wobei sich die in den Ausschnitten der Schablone befindliche Farbe auf den zu bedruckenden Gegenstand g l überträgt, ohne dass der Gegen stand einen schädlichen Druck auszuhalten hat. Der Kolben des Zylinders i wird von einer Schrauben spindel a getragen, welcher mit Hilfe einer Schraubenmutter eine Rechts- oder Linksdrehung ertheilt werden kann. Die Schraubenspindel wird von zwei Stangen m' und einem Quer stück m getragen. Der Zylinder selbst wird durch eine Rohr schelle i2 im Rahmengestell a gehalten. Die Bewegung des Kolbens, welcher den Farbstoff aus dem Zylinder i austreibt, erfolgt mit Hilfe einer Kurvennuth scheibe p von der Kurbelwelle j aus. Diese Kurvennuthscheibe bewegt einen Winkelhebel, welcher seine Bewegung mit Hilfe einer federnden Zugstange auf einen Hebel q überträgt. Der Hebel q ist mit zwei Sperrklinken rr' verbunden, welche in die Zahnräder ss' der Welle t eingreifen. Die eine dieser Sperrklinken bewirkt mit Hilfe der Welle t mittels Schnecke und Schneckenrades w eine Aufwärtsbewegung des Kolbens und damit des aufzudruckenden Farbstoffes, während die andere Sperrklinke eine Abwärtsbewegung des Farbkolbens herbeiführt. Patent-Anspruch: Eine Maschine zum Drucken mittels Schablonen, dadurch gekennzeichnet, dass der Farbstoff oder dergl. mit Hilfe einer Pumpvorrichtung auf eine schalenartige Plattform gefördert wird, auf welcher er sich ausbreitet und die Oeffnungen, Ausschnitte usw. der in oder auf diese Plattform gelegten Schablone von unten her ausfüllt, während der zu bedruckende, auf federnder Unterlage ruhende Gegenstand mit Hilfe eines Stempels zur Ausführung des Druckes von oben her gegen die so vorbereitete Schablone gedrückt wird. Verfahren zur Herstellung von Zeichnungen für fotomechanische Reproduktion von Emanuel Spitzer in München. DRP 106093. (Kl. 57) Die Anwendung von Kornpapieren bei der Herstellung von Originalen für fotomechanische Reproduktion ist bekannt. Die Anbringung der Zeichnung auf den fast gleichen rundlichen Körnchen hat nun eine gewisse Härte und nüchterne Gleich mässigkeit der Wirkung zur Folge; man muss deshalb mit einer entsprechenden Uebertreibung im Effekt zeichnen, um auf der Reproduktion eine kräftige Wirkung zu erzielen. Darin liegt ein Nachtheil, dessen Vermeidung der Zweck der vor liegenden Erfindung ist. Dieselbe besteht darin, dass das Kornpapier für das Original durch Gewebe ersetzt wird, während man im übrigen in der gewöhnlichen Weise arbeitet. Der Ersatz des Kornpapieres durch Gewebe macht einer seits eine Uebertreibung im Effekt bei der Herstellung der Originale nicht erforderlich, anderseits aber wird hiermit eine grössere Mannigfaltigkeit des Korns und infolgedessen eine bessere, kräftigere Wirkung erzielt. Pat ent-Anspruch: Bei dem Verfahren zur Herstellung von Zeichnungen für fotomechanische Reproduktion der Ersatz der üblichen Korn papiere durch Gewebe zur Erzielung einer grösseren Mannig faltigkeit des Korns. Farbwerk für Schablonen-Druckmaschinen mit umlaufender Schablone von George Washington Oummings in New York, Grafschaft Cook, Illinois, V. St. A DRP 106917. (Kl. 15) Bekannt sind Maschinen zum Vervielfältigen von Schrift stücken, bei welchen eine auf einem umlaufenden Zylinder an gebrachte Schablone verwendet wird, durch deren Durch brechungen hindurch Farbe auf die darunter entlang geführte Papierbahn gebracht wird, sodass auf letzterer Bilder der Durchbrechungen entstehen. Die vorliegende Erfindung besteht nun darin, dass inner halb des Schablonenzylinders ein feststehender Farbbehälter angebracht ist, welcher bei jeder Umdrehung des Schablonen zylinders eine bestimmte Menge Farbe austreten lässt und einer Vertheilungswalze zuführt. Letztere vertheilt sie dann auf der Innenseite des Zylinders. Wegen der Einzelheiten ist die Patentschrift zu vergleichen.