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Nr. 69. Pulsnitzer Tageblatt. — Freitag, dm 22 März 1929. Seit« 2 18 in in einmütig zu, in Zukunft nutzt nur an die staatlichen Krastwagenunter- nehmungen heranzutreten,.sondern auch Privatunternehmer, sofern diese ge nügend zuverlässig arbeiten können, zu berücksichtigen. Zahlreiche Bei spiele wurden angeführt; wie der Konkurrenzkampf zwischen Post und S. K. B. zu groben Unzuträglichkeiten geführt habe und da» reisende Publikum unter dem Kampf der feindlichen Brüder zu leiden habe. Man sprach den Wunsch au«, daß e« bald zu einer Einigung dieser beiden Unternehmen kommen möchte. Es handelte sich nunmehr darum, Beschluß zu fassen über zwei neu einzurichtende Autolinien. Die Bürgermeister der Stadt Puls nitz, von Großröhrsdorf und den weiteren Ortschaften gaben Be gründungen über die Notwendigkeit der neuen Linien. Einesteils sind es Gründe wirtschaftlicher Art, andernteils auch solche verkehrstechnischer. Man stimmte einmütig der Einrichtung einer Linie zu: Puls» n i tz —Ohorn— Bretnig—Großröhrsdorf—Seeligstadt—Schmiedefeld — Rennersdors — Stolpen—Heeselicht—Hohnstein—Schandau (Bahnhof). Zur Einrichtung einer weiteren Linie nahm der Vertreter der Stadt Bischofswerda, der Herr Oberinspektor Günther, da- Wort und betonte die Wichtigkeit dieser Linie für die Stadt. Er führte an, daß durch diese Linie ein Anschluß an die Wendei gegeben sei. Auch die Vertreter bezw. Bürgermeister der anderen anliegenden Orte sprachen sich mit Ausnahme von Groß- und Kleindrebnitz für diese Linie aus. Mit Rücksicht aus die Ansicht der Bürgermeister von Groß- und Klein drebnitz, die große Bedenken der schlechten und schmalen Wege halber äußerten, führt man die Linie wie folgt: Bischofswerda —Goldbach — Großharthau — Bühlau — Schmiedefeld — Lauterbach — Stolpen-Alt» stadt — Dobra—Pirna. Sämtliche Gemeinden geben ihrer Freude Ausdruck, daß mit Einrichtung dieser Verkehrsverbindunqen ihre Orte an die Städte heran kommen und auch der Einwohnerschaft und dem Fremdenverkehr die schönen Landschaften der Heimat erschlossen werden. Man beschloß, den Vorsitzenden zu beauftragen, unverzüglich die Vorarbeiten in Angriff zu nehmen und an alle Fuhrunternehmer, die Interesse an diesen Linien haben und leistungsfähig sind, heranzutreten. Im weiteren Verlauf der Sitzung kamen noch örtliche Wünsche zur Aussprache, die Beschickung der Jahresschau „Reisen und Wandern" und die Einteilung des Verbandsbezirkes in eine Reihe von Vertrauen-» männerbezirken. Nach Erörterung einiger weiterer Wünsche, die Fahrpläne usw. betreffend, schloß der Vorsitzende, dem Bürgermeister Horn, Langen wolmsdorf herzlich dankte, die Sitzung mit der Versicherung, daß dem nächst eine Versammlung, betr. Vergebung und Aufnahme der Linien, in diesem Sommer stattfinden werde. Eine neue (Abdrücke in Dresden. Der Rat der Stadt Dresden beschloß den Bau einer fünften festen Straßenbrücke über die Elbe zwischen den Stadtteilen Friedrichstadt und übingau. Die gesamten Kosten der betriebsfertigen Brücke mit Rampen- und Straßenbauten stellen sich auf 3,9 Millionen Mark. Für den Brückenbau, der als Notstandsarbeit ausgeführt wird, wird ein Zuschuß von 225 000 Mark aus der werte schaffenden Arbeitsloscnfürsorge und ein Rcichsdarlehen von 1125 00 Mark erwartet, so daß ein Baukostenauf wand von 2 550 000 Mark endgültig aus einer Anleihe zu bewilligen ist. Die Dresdener Presse nimmt zu diesem Beschluß des Rates Stellung und schreibt u. a.: Die neue Brücke ist ein Vermessenheitsplan, bedingt durch die ungeheure Bodenaufsaugung, die seit einem Jahrzehnt Dresden betreibt. Die Brücke wird auf Jahr zehnte hinaus nur einen Weg in totes Land darstellen. Was in Sachsen gebaut wird. Im Freistaat Sachsen sind im Monat Januar 406 Baugenehmigungen für Neubauten mit Wohnungen er teilt worden, und zwar in den Regierungsbezirken Bautzen 46, Chemnitz 57, Dresden 72, Leipzig 176 und Zwickau 55. Diese Neubauten sollen insgesamt 1379 Wohnungen enthalten. Außerdem sind 131 Bau genehmigungen für Um-, An- und Aufbauten mit insge samt 186 Wohnungen erteilt worden, von denen zwei Not- und Behelfsbauten mit zwei Wohnungen sein werden. Ausgeführt und baupolizeilich abgenommen worden sind 891 Neubauten mit 2366 Wohnungen. Unter den Bauten befanden sich 393 mit einem und 305 mit zwei Wohngeschossen und unter den Wohnungen 115 mit einem und zwei, 676 mit drei, 963 mit vier und 612 mit fünf und mehr Wohnräumen. 873 Neubauten waren Wohnhäuser, davon 416 Ein- und 214 Zweifamilienhäuser. Weiterhin befanden sich unter den abgenommenen Neubauten 255, die von gemeinnützigen Bauvereinigungen errichtet wor den sind und 73, die außerdem als gemeinnützige Bauten bezeichnet sind. Durch 185 Umbauten sind 197 Wohnungen gewonnen worden, darunter vier durch Not- und Behelfs bau. Ferner sind drei Umbauten abgenommen worden, durch die nur Wohnungsabgänge (drei) erfolgt sind. An Gebäudeabgängen waren im Januar 18 Häuser mit 40 Wohnungen zu verzeichnen. Die Berichts zeit hat somit insgesamt einen Zuwachs von 2523 Woh nungen (Monat Januar 1928: 2308); davon entfallen aus die Städte: Chemnitz 117, Dresden 483, Leipzig 262, Plauen 28 und Zwickau 19. Für Bauten ohne Wohnungen beträgt die Zahl der im Januar 1929 genehmigten Neubauten 243, von denen 223 wirtschaftlichen Zwecken dienen sollen. Abge nommen worden sind 242 Neubauten, davon 214 zu wirt schaftlichen Zwecken. Um-, An-, Auf- und Einbauten sind genehmigt 299 und 294 abgcnommen worden. Ferner find 10 durch Abbruch, Brand usw. erfolgte Abgänge von Ge bäuden, darunter neun für wirtschaftliche Zwecke, gemeldet worden. Das Blatt erinnert im Zusammenhang damit daran, daß der Rat auch den Bau der neue» Großmarkthalle auf einem weit abgelegenen der Stadt gehörigen Gelände be schlossen hat und daß diese Markthalle die Kleinigkeit von Millionen Mark kosten soll. Neue Verkehrswege von der Lausitz durch das Meitzner Hochland nach der Sächsischen Schweiz Die eingesperrten Gerichtsvollzieher. In Leipzig-Plagwitz wurden zwei Vollstreckungs beamte des Stadtsteueramets, die eine Pfändung wegen nichtgezahlter Mietzinssteuer vornehmen wollten, von der Wohnungsinhaberin aufgefordert, Platz zu nehmen; währenddessen ging die Wohnungsinhaberin zur Tür, schloß diese von außen ab und verließ das Haus. Die Gerichtsvollzieher mußten durch das Fenster polizeiliche Hilfe herbeiholen; dann ersten konnten sie wieder aus ihrer Zwangslage befreit werden. Glücklichere Reichsboten! Der Frühling lockt in all seiner Pracht. Möchten wir gewöhnlichen Sterblichen da auch nicht die Arbeit für einige Wochen an den Nagel hängen, um uns von des Tages Last und Mühe in der schönen, aufblühenden Natur zu erfreuen und zu erholen? Wir können das nicht. Nur unsere Reichsboten'sind glücklicher dran. Der Reichstag hat sich am Donnerstag, nämlich bis zum 16. April, vertagt. Niemals haben die Herren Reichstagsabgeordneten im Plenum und in den Wandelgängen des Reichstages so freundliche Mienen aufgesetzt wie an diesem frühlingsprächtigen Tage. Und sie hatten es wirklich eilig, nach der Sitzung mit ihren Reise köfferchen zum Bahnhof zu eilen, um den Asphaltstraßen der Reichshauptstadt „Lebewohl" zu sagen. In der Sommer frische ist es halt bester als in dem staubigen Berlin. Aber ein Wunsch sei noch ausgesprochen: Mögen unsere Reichs boten die Osterferien so zu ihrer Erholung ausnutzen, daß nach ihrer Rückkehr in den Reichstag nun wirklich an sach- liche und praktische Arbeit zum Wohle des deutschen Volkes herangegangen wird. Ueber dem Reichstag steht: „Dem deutschen Volke"! Möge es auch Frühling werden- im poli- tischen Leben unseres Volkes! Englands Außenpolitik. Reden von Baldwin nnd Chamberlain. London. Bei einem großen Festesten im Hydepark-Hotel sprach der englische Ministerpräsident Baldwin dem fran zösischen Volke sein Beileid zum Tode Fochs aus und beglück- wünschte Norwegen und Schweden zu der Osloer Hochzeit. Auch nach den Wahlen würde die englische Außenpolitik nicht geändert werden können. Das Ziel der englischen Politik sei die Erhaltung des Friedens. England lebe vom Handel und jeder Krieg sei diesem Handel schädlich- Darauf erklärte der englische Außenminister Cham berlain, die Politik Englands sei kein Geheimnis. Der Wunsch der Welt gehe nach Frieden und ebenso sei die Politik Englands eine Friedenspolitik. Als Mitarbeiter an seiner Fviedensarbeit bezeichnete Cham berlain den deutschen Außenminister Or. Stresemann und auch Briand, den französischen Außenminister. Die Fortschritte in der Friedenspolitik gingen nur langsam vor fick: aber nickt in wenigen Monaten oder Jahren könnten Dresden. (Auf entsetzliche Weise ums Lebengekommen.) In Niedersedlitz, Ortsteil Großluga, ereignete sich am Donnerstag gegen Abend ein schweres Unglück. Einem in Richtung Dresden fahrenden Großflächen auto der Felsenkellerei kam der 1869 geborene und im Dampf ziegelwerk Leonhard in Lockwitz beschäftigte Arbeiter Schramm mit seinem Fahrrade entgegen. Im Vorüberfahren muß er offenbar unsicher geworden und an das Brauereiauto ange stoßen sein. Dadurch kam der im Ortsteil Kleinluga wohn hafte Ziegeleiarbeiter recht unglücklich zum Sturz und geriet vor die Hinterräder des schweren Fahrzeuges Schramm zog sich auf diese Weise u. a. mehrere komplizierte Beinbrüche und eine äußerst schlimme Schädelverletzung zu. Sein Tod dürfte auf der Stelle eingetreten fein. Von der zuständigen Gendarmerie und den Beamten der Unfallkommission des Kriminalamtes Dresden wurden an der Unglücksstelle um fangreiche Erörterungen und Nachprüfungen vorgenommen sowie verschiedene Blitzlichtai'fnahmen gemacht. Wie hierzu verlautet, trifft den Krastwagensührer des Brauereiautos kein Verschulden an dem höchst bedauerlichen Unfall. — Am Donnerstag kurz nach 2 Uhr morgens trug sich in Dresden an der Ecke der Fürsten- und Pfoienhauerstraße ein tödlicher Autounfall zu. Dort fuhr der Kraftwagen des Radeburger Schützenhauswirtes Unger gegen einen Baum und schlug um. Dabei wurde ein mitfahrender Lehrer Böhme aus Radeburg tödlich verletzt, während der Krastwagensührer mit dem Schrecken davon kam. Letzterer wurde in Haft genommen. Freiberg. (Bau eines Studentenhauses.) In der letzten Sitzung des Ausschusses der Studentenhilfe wurde von dem einstimmigen Beschluß Kenntnis ge nommen, in Freiberg ein Studentenhaus zu errichten, nachdem bereits seitens der Stadt ein Platz zu diesem Zweck zur Verfügung gestellt worden ist. Die Studenten hilfe hofft den Bau in diesem Frühjahr in Angriff nehmen zu können. Zwickau. (D e r T o d im S ch a ch t.) In der Grube des Vertrauensschachtes kam ein 30jähriger Zimmermann aus Planitz zwischen die Schachtmauer und das Förder gestell und wurde totgedrückt. Meerane. (Schmuckplatz vor dem Friedhof.) In der Stadtratssitzung wurde Kenntnis gegeben von der Zuschrift des Kirchenvorstandes sowie von der Verord nung des Ev.-Luth. Landeskonsistoriums, betreffend das Abkommen wegen Arealabtretung zur Anlegung eines Schmuckplatzes an der Friedhofstraße. Der Stadtrat hat beschlossen, die in Frage kommenden Flurstücksteile vom Kirchenlehn Meerane zu erwerben, und zwar unter An erkennung und Übernahme der von dem Kirchenvorstand und dem Landeskonsistorium gestellten Bedingungen und Verpflichtungen. Meerane. (Gasexplosion.) Eine Gasexplosion ereignete sich am Eingang der Johannnesstraße, Ecke Leip ziger Straße, wo zurzeit an Gasrohrbrüchen gearbeitet wird. Aus bisher noch nicht geklärte Weise erfolgte plötz lich eine heftige Detonation. Der Druck war so stark, daß eine schwere Eisenplatte in unmittelbarer Nähe des Explo sionsherdes in die Luft geschleudert wurde. Durch die plötzlich auflodernden Stichflammen wurde ein Arbeiter am Arme verletzt. noch bis Ende 1930 auftragen. Den genannten Beamten ist laut Verordnung des Ministeriums des Innern auch das Führen von Seitengewehren aller Act nicht gestattet; Gummi knüppel, Schlagringe, Schlagruten u. o. fallen nicht unter dies Verbot. Ferner hat sich das Ministerium damit ein verstanden erklärt, daß die Gemeinden den Polizeivollzugs beamten in Besoldungsgruppe 15 s oder 15 b, die nicht eine mit einer Stellenzulage von 800 RM ausgestattete Stelle bekleiden, ein Bekleidungsgeld von monatlich 10 RM zahlen, wenn sie ihnen die Dienstkleidung nicht in Natur gewähren. Soweit Gemeindewachtmeister in Besoldungsgruppe 17 ver pflichtet sind, volle Dienstkleidung zu tragen, kann ihnen ein Dienstkleidungszuschuß von 6 RM monatlich gewährt werden. — (Zur Beachtung.) Bei Abschluß von Lehrver trägen ist folgendes zu beachten: Der Lehrvertrag muß auch von dem Lehrling unterschrieben werden. Nach § 126 b der Reichsgewerbeordnung ist nämlich folgendes bestimmt: Der Lehrvertrag ist von dem Gewerbetreibenden oder seinem Stell vertreter, dem Lehrling und dem gesetzlichen Vertreter des Lehrlings zu unterschreiben und in einem Exemplare dem gesetzlichen Vertreter des Lehrlings auszuhändigen. Wird nun diese wichtige Bestimmung, insbesondere der Unterschrift, des Lehrlings versäumt, so verliert der Vertrag jede rechtliche Wirkung. Mit Erfolg ist dann eine Klage auf Erfüllung des Vertrages nicht zu führen. Verläßt der Lehrling unbe fugt die Lehre, so kann der Lehrherr den Anspruch auf Rückkehr des Lehrlings nur geltend machen, wenn der Lehr vertrag schriftlich und vorschriftsmäßig geschloffen ist. Kamenz. (Wochen markt.) Auf dem gestrigen Wochenmarkt kosteten u. a. Rosenkohl 90, Grünkohl 60, Blu menkohl 70—100, Spinat 75, Rotkraut 30, Weißkraut 25, Welschkraut 30, Sauerkraut 25—30, Sellerie 50, Schwarz wurzel 60, rote Rüden 30, gelbe Kohlrüben 20, Kohlrabi 30, Möhren 25, Zwiebeln 25 (eine Reihe 100), Steckzwie beln 100—240, Tomaten 85—95, Wein 120, Aepfel 30— 65 Pfg. das Pfund, Rapünzchen 30—40 Pfg. das Viertelpfund. Kamenz. (Noch ein Sittlichkeitsverbrechen.) Außer dem bereits sestgenommenen Sittlichkeitsverbrecher ist am Dienstag von der Gendarmerie noch eine zweite männ liche Person festgenommen worden, die sich ebenfalls an einem 11jährigen Kamenzer Schulmädchen unsittlich vergan gen hat. Beide Männer befinden sich hoch in den 50er Jahren, ihre Handlungsweije an den Kindern steht jedoch in keinerlei Zusammenhang. Einer von ihnen ist schon 28 Jahre Kamenzer Bürger und tschechoslowakischer Staats angehöriger, der andere ist Bernbrucher Einwohner und hält sich schon 30 Jahre in Deutschland auf. Der Vorfall ist wieder eine Warnung für die Eltern jugendlicher Mädchen. Auch sollten die Eltern ihre Kinder in sittlicher Hinsicht mehr beaufsichtigen, damit diese zu derartigen Verbrechen keinen Anlaß geben können. Osterausflüge mit Sonntagsrückfahrkarten vom Grün- donnerstag ab. Die Deutsche Reichsbahngesell- schaft teilt mit, daß die Sonntagsrückfahrkarten zu Ostern eine erweiterte Gültigkeitsdauer haben. Sie gelten vom Gründonnerstag, dem 28. März, mittags 12 Uhr, bis zum Dienstag nach Ostern, dem 2. April, morgens 9 Uhr. Zur Hinfahrt können die Karten benutzt werden am Donnerstag von mittags 12 Uhr ab und vom Karfreitag bis Montag unbeschränkt. Die Rückfahrt ist am Gründon nerstag ausgeschlossen, am Sonnabend vor und am Diens tag nach Ostern muß sie bis 9 Uhr früh angetreten sein, wahrend sie an den übrigen Tagen unbeschränkt erfolgen kann. Lteske. (Einen Erfolg mit seiner Beru fung» erzielte der Brauereipächter Ernst Noack aus Lieske bei Kamenz, der vom Amtsrichter in Kamenz am 12. De zember 1928 wegen Vergehens gegen die Arbeitszeitverord nung zu 200 Mark und wegen Vergehens gegen die Anord nung über die Regelung der Arbeitszeit zu 15 Mark Geldstrafe verurteilt worden war. Er war beschuldigt gewesen, zwei seiner Kraftwagenführer, die Jungbier auszufahren hatten, länger als 8 Stunden täglich beschäftigt und in seinem Be trieb keinen Arbeitsplan ausgehändigt zu haben. Noack wurde entsprechend den Ausführungen seines Verteidigers R.-A. Große aus Kamenz kostenlos freigesprochen. Krakau. (Ein Schadenfeuer) legte Donners tag mittags gegen ff,1 Uhr das „auf dem Sande" (Ortsteil nach Zochau zu) gelegene Wohnhaus des Herrn Moritz Freudemann (im Volksmunde genannt „Der Schiffer", weil er Jahrzehnte lang zur See' gefahren ist) in Schutt und Asche. Zu retten war bei der Schnelligkeit, mit welcher sich das Feuer verbreitete, nur wenig. Von den auswärtigen Wehren erschien diejenige des Nachbarortes Bohra am Brandplatze. Dresden. (Verunreinigung des Bürger steigs durch Hunde.) Der Tierhalter ist dafür verant wortlich, daß sein Hund nicht den Bürgersteig verunreinigt. Er hat dies durch Zuruf oder Führen des Hundes auf dem Fahrdamm zu verhindern. KG. vom 4. 5. 28 1 S. 168/28. (Zur Nachahmung empfohlen.) Dresden. (Auf der Spur des Mörders.) Am 19. März wurde auf einem Felde bei Bautzen eine Lederjacke gefunden. Die Jacke war mit Blut befleckt und noch nicht lange an der Fundstelle gelegen haben. In der Jacke fand man eine Zustellung der Gerichtskasfe Görlitz an den Krastwagensührer Arthur Lehmann, Görlitz. Offen bar handelt es sich um die Jacke, die seinerzeit dem ermor deten Kraftwagenführer Lehmann geraubt worden ist. Als Täter kommt der Kaufmann Fritz Vieluf, 15. 10. 04 in Sorau, N/L., geboren, in Frage. Die aufgefundene Jacke ist annehmbar von ihm oder einem Komplizen weggeworfen worden. Da es möglich ist, daß Vieluf auch hier auftritt, wird gebeten, ihn beim Betreffen sofort der Polizei in die Hände zu spielen. Der Mörder ist 175 groß, schlank, dun kelblond, blaß, bartlos, hat lange spitze Nase. Auf die für feine Ergreifung von der Staatsanwaltschaft Breslau ausge worfene hohe Belohnung wird hierbei hingewiesen. Wichtige Beschlüsse über die Beübung des Verkehr- faßte man einer am vergangenen Freitag im Fremdenhos „Goldener Löwe" Stdlpen stattgefundenen Sitzung de« VeikehrSverbandes für die Sächsische Schweiz und angeschloffenen Gebiete. Der Vorsitzende Stadtrat Kind, Pirna, leitete die von allen umlie genden Ortschaften beschickte Sitzung, darunter die Bürgermeister von Pulsnitz und Großröhrsdorf, Vertreter von Bischofswerda u. a. Er begrüßte alle Erschienenen und dankte sür den außerordentlich guten Besuch. Auch Bürgermeister Tamm hieß die Erschienen herzlich willkommen. Zunächst besprach die Versammlung ihre Stellungnahme > zur Vergebung der neu einzurtchtenden Autolinien, deren Besprechung > im Vordergrund der Beratungen stand. Man stimmte einem Vorschläge