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Nr. 58. Pulsnitzer Tageblatt. — Sonnabend, den 9 März 1989 Seit« 2. Heute genügt das geringste Hindernis, man verliert die Besinnung und wirft die Flinte ins Korn. Nichtige Meinungsverschiedenheiten lösen Schüsse aus. Fast will es scheinen, als ob ein Großteil der Jugend nur noch mora lische und nervliche Hassardspieler sei, mit Materialismus verseucht und Götzendiener von Tagesgestirnen. Das Ewige im Menschen ist ihrem Empfinden abhanden gekommen. Die Materie hat nicht nur den Geist, sondern auch jegliche Hoch achtung vor ideellen Werten ertötet. Solange der Autori tätsglaube als lächerliche Vorgestrigkeit verspottet wird, wird auch die Achtung vor fremder und eigener Heiligkeit nicht wiederkehren. Darum, achte zuerst dich selbst und die Unan tastbarkeit des anderen Daseins. Pnlsuitz. <Der ärztliche Sonntagsdienst) wird am lO. März von Herrn vr. mecl. Fuchs versehen. Pulsnitz. lDie Mütterberatung) findet am Dienstag, den 12. März, im Rathause, 1 Treppe, statt. Pulsnitz. (In hiesiger Polizeiwache) wur den als gefunden abgegeben: 3 Damenarmbanduhren, 2 Her renuhren, 1 Klemmer, 1 Brille, 1 große Schneekette. Pnlsnitz. (Die Jagd-Genossenschaft zu Pulsnitz, Stadt) hielt am 7. März im Herrnhaus ihre ordentliche Versammlung ob. Anwesend waren 58 Mitglie der, welche 73 Jagdgenossen mit 59'/z Stimmen vertraten. Vorstand Baumeister Paul Johne gib: nach Eröffnung und Begrüßung einen kurzen Bericht über die Tätigkeit in den vergangenen 3 Jahren. Beschlossen wird die Aufstellung einer neuen Satzung. In Anlehnung an eine Mustersatzung wird die Satzung mit einigen geringfügigen Abänderungen und Ergänzungen einstimmig angenommen. Durch Annahme der Satzung ergeben sich allgemeine Neuwahlen. Gewählt wurden einstimmig durch Zuruf: Herren Baumeister Johne zum Vorstand, Landwirt Paul Wolf zum Stellvertreter, und Stadtrat Borsdorf und Privatus Alwin Körner zu Rechnungsprüfern. Der Rechnungsabschluß auf 1927/28 wird vorgetragen, ge nehmigt und der Vorstand entlastet. Neber die Steuerpslicht des Jagdpüchters wird berichtet. Gegen die Abforderung von Umsatzsteuer soll Einspruch erhoben werden. Die Ver teilung des Jagdpachtes wird vorgenommen und zwar mit 6 NM für den da jagdbare Fläche. Einsprüche gegen die Vcrteilungsliste liegen nicht vor. Nicht erbobene Jagdpacht gelder verfallen nach dem 18. April 1929 der Jagdgenossen schast. Ein vom Jagdpächter gebotener frischer Trunk, der dankbar begrüßt wurde, hielt die Jagdgenossen in fröhlicher Laune zusammen. P«ls«itz. (Kleintierhalter sorgt für guten Verschluß eurer Ställe; Hausfrauen laßt des Nachts über keine Wäsche draußen hän gen, Diebe sind am Werke!) In der Nacht zum Freitag sind in Pulsnitz M. S. bei vier Einwohnern ins gesamt 7 wertvolle Kaninchen, darunter eine große Häsin, die erst vor 4 Tagen abgelegt Hot, sodaß auch die Jungen zu Grunde gehen, gestohlen worden. Außerdem haben die Diebe in zwei Fällen eine Anzahl draußen hängen gelassene Wäsche mitgenommen. Weiter ist in derselben Nacht in Lichtenberg 1 Kaninchen gestohlen worden. Sachdienliche Wahrnehmun gen erbittet die Gendarmerie oder nächste Polizeistelle. Pulsnitz M. S. (Schulaufführung.) Abseits vom Tempo der Großstädte, abseits vom Lärm der Industrie zentren ist hier und da noch die deutsche Kleinstadt mit ihrem geborgenen Glück der Zufriedenheit zu finden. Aber nur hier und da! Und jemehr dieser Klen snu tzauber schwindet, desto größer erwächst bei uns Menschen die Sehnsucht nach ihm. In einem Festspiel in Wort, Lied und Tanz hat der hier gut bekannte F. Nagler diesem Kleinstadtzauber ein Denkmal geschaffen. Ein Bekenntnis ist's M Heimatliebe. Aus jedem Bilde des Stückes blüht sie hervor, diese Heimatliebe. Und wenn gar einfältiger Kindermund Künder dieses Heimatglückes wird, dann fühlt man sich auf kurze Zeit wieder ausgesöynt mit der so bösen Welt. — Die Schuljugend von Pulsnitz M.S. hat es gestern erstmalig mit Erfolg gewagt, den „Klein stadtzauber" zu zeigen, so wie er verstanden sein will von uns und — von den Großstädtern; als die einfache, beschei dene Lebensäußerung ebenso schlichter Bürger. Was kann schon in der Kleinstadt los sein? O, bitte, fragen wir nur mal die „Wetzgen", was sie von ihrem Fenster am Markt alles schauen kann! Mit dem Großstädter lassen wir uns nur all zugern überzeugen, daß die Kleinstadt mit dem bunten Leben am Markte, im Ratskeller und auf dem Schützenfeste reiche Ab wechslung bietet. Wir werden aber auch überzeugt, daß nichts wohltuender ist, als die Stille der Kleinstadt, wie sie den Besucher in vielen anderen Bildern umfängt. Gehen wir doch hin zu den Leuten und freuen wir uns mit ihnen über ihre großen Kleinigkeiten. Heute abend um 8 Uhr spielen sie das letzte Mal! Lichtenberg. lJugendgruppen.) Angesichts der Tatsachen, daß Deutschland alljährlich Millionen für Eier- Einfuhr an das Ausland bezahlt, ist es Pflicht jedes Deut schen und hauptsächlich der Geflügelzucht Vereine, die Geflü gelzucht fördern und heben zu helfen. Der Bund Deutscher Geflügelzüchter erstrebt deshalb die Bildung von Jngend- gruppen an, um auch die Jugend für die Geflügelzucht zu begeistern. Der Verein für Geflügelfreunde Lichtenberg und Umgebung beschloß in seiner letzten Versammlung, durch Anregung des Kassierers Max Großmann, eine Jugendgruppe zu bilden. Derselb'ge wurde zum Vorsitzenden der Jugend gruppe gewählt. Auf den ersten Ruf hatten sich viele junge zum Beitritt gemeldet. Die Eltern werden gebeten, ihre Kin der zu veranlassen, dieser Jugendgruppe beizulreten, zumal keine Kosten hiermit entstehen. Der Verein für Geflügelsreunde ist wohl nach Mitgliederzahl und Zuchtergebnis einer der Besten im Bezirk. So wurden Nachgenannte auf den größten Schauen Deutschlands mit ersten und Ehrenpreisen ausge zeichnet und zwar in Zittau, Düsseldorf, Essen und Leipzig frage waren diesmal keine grundsätzlichen Entscheidungen zu treffen. Hinsichtlich der Anleihe von 40 Millionen Gold mark besteht die Schwierigkeit, wer mit Rücksicht ans 1935 mrd die Heimkehr des Saargebietes zum Mutterland als Treuhänder angesehen werden soll. Die Saarländer führen Klage darüber, daß viele Saarländer zur französischen Frem denlegion gepreßt werden. In geheimer Sitzung behandelte der Rat die Vor behalte der Bereinigten Staaten für den Eintritt in den In ternationalen Gerichtshof im Haag. Am Nachmittag um 8 Uhr erwiderte vr. Stresemann den Besuch des eng lischen Außenministers. Eintritt Dr. Luthers in die Direktion der Gemein- schaftSgruppe Deutscher Hypothekenbanken. Berlin. In den Aufsichtsratssitzungen der Deutschen Hypothekenbank (Meiningen) und der Preußischen Boden- Credit-Actien-Banr wurde Reichskanzler a. D. vr. Hans Luther zum Mitglied des Vorstandes der beiden Banken bestellt. Er tritt damit in die Geineinschaftsdirektion der Gemeinschaftsgruppe Deutscher Hypothekenbanken ein. Er hat die Wahl angenommen. Die Not der deutschen Wirtschaft. Eine Entschließung der deutschnationalen Industriellen. Berlin. Anläßlich seiner letzten Tagung nahm der Vereinigte Ausschuß dcutschnntionaler Industrieller für Groß-Berlin und Brandenburg eine Entschließung an, der wir u. a. folgendes entnehmen: Im Bewußtsein der Ver antwortung nicht nur für ihre eigenen Betriebe, sondern für die deutsche Gesamtwirtschaft und die vielen Millionen Existenzen, die von ihr abhüngen, erklären die Anwesenden einmütig, daß die S t e u e r v o r s ch l ä g e der Regierung der Lage unserer Wirtschaft in keiner Weise gerecht werden und daß ganz allgemein die deutsche Gesamtwirtschaft weitere Belastungen nicht mehr zu ertragen vermag. Wir brauchen eine organische Weiterentwicklung der 1925 von Minister von Schlieben eingeleiteten Steuerreform. Jede NUckentwicktung zu den konfiskatorischen Steuer methoden der nachrevolutionären Zeit, wie sie sich jetzt an bahnt, muß als verhängnisvoll bezeichnet werden. Eine aus reichende i nn e r e K a p i ta l b i l d u n g ist für das deutsche Volk eins Schicksalsfrage. Bei der in absehbarer Zeit notwendig werdenden Einschränkung der Kreditwirtschaft muß der bestehende Zustand ungenügender innerer Kapital bildung zu Spannungen in der Wirtschaft führen. Die Ver sammlung begrüßt es daher, wenn der Parteivorsitzende vr. Hugenberg vor Schönfärberei unserer Lage warnt und zu offener Erkenntnis und wahrheitsgetreuer Darstellung unserer bedenklichen wirtschaftlichen und finanziellen Ver hältnisse aufruft. Gespannte Finanzlage bei der NeichSpost. In der Sitzung des Verwaltungsrates der Reichspost be merkte Reichspostminister vr. Schätzel zur Verkehrs- und Finanzlage, daß im Januar der gewöhnliche saisonmäßige Rückgang eingetr.eten sei. Gegenüber dem Januar 1928 zeigte sich aber'eine erfreuliche Steigerung, lieber den voraussicht lichen Rechnungsabschluß für 1928 sei zu sagen, daß das Haushalts-Soll an Einnahmen erreicht, ja sogar noch etwas überschritten werden würde. Trotzdem bleibe die Finanz, läge gespannt. Der P o st s ch e ck d i en st trage sich nunmehr infolge der Rationalisierungsmaßnahmen selber. Dagegen arbeite die Telegraphie nach wie vor mit einem Fehlbetrag. Die Frage der Senkung der Rundfunkgebühren sei noch nicht abschließend geprüft, da das Finanzergebnis der Rundfunkgesellschaften noch fehle. Die Verbesserung der Organisation des Rundfunks sei im Gange. Es seien auch Sicherungen gegen Ueberfülle ge- troffen. Eine Senkung der Fernsprechgebühren sei nur mög lich, wenn man die Ausgaben drossele. Die Frage der Post- entschädigung an Bayern und Württemberg, so betonte der Minister, betreffe die beiden Länder und das Reich. Sie werde im Reichsfinanzministerium behandelt und erst dann an den Verwaltungsrat kommen, wenn eine Einigung erzielt fei. Hierauf wurden die Einnahmen genehmigt. Protest gegen den Ostafrika-Beschluß des englischen Kabinetts. Die Deutsche Kolonialgesellschaft hat an den Herrn Reichsaußenminister vr. Stresemann »ach Genf folgendes Telegramm gerichtet: „Die ,Daily-Mail' behauptet, das englische Kabinett habe die Schaffung eines Dominions Ostafrika unter Einver leibung von Dentsch-Ostafrika beschlossen. Wir bitten dringend, beim Völkerbund energischen Protest einzulegen. Deutsche KolonialgeseLschaft, gez. Seitz." Die Postbeförderung nach Langeoog und Juist. Berlin. Postpakete und Päckchen nach den Inseln Lau- geoog und Juist können von den Postanstalten wegen Behinderung der Postverbindungen durch Eis und Wasser bis auf weiteres nicht angenommen werden. Briefpost wird durch Flugzeuge befördert, die die Post wegen der Un möglichkeit zu landen, abwerfen. Die Gefahr der akademischen Laufbahn. Eine Entschließung des Deutschen Ho ch s ch u l t a g e s. München. Der 6. deutsche Hochschultag nahm am Frei tag einstimmig eine Entschließung an, in der es u. a. heißt: Angesichts derUeberfüll u n g der oberen Stufen unserer höheren Schulen, unserer Hochschulen und akademischen Be rufe beklagt der Deutsche Hochschultag, daß in zunehmendem Maße von Behörden und namenUich von Berussvertretungen die Reifeprüfung als Bedingung der Zulassung ge fordert wird. Der Deutsche Hochschultag erachtet es für un erläßliche Pflicht der Berufenen gegenüber Volk und Staat, auf allen Schulen und Hochschulen bei Aufnahmen, Ver setzungen, Zulassungen zu Prüfungen und besonders bei allen Prüfungen bei sorgfältigster Auslese ent sprechende Strenge walten zu lassen. Prof. vr. Seeberg-Berlin hielt einen Bortrag über die Frage des akademischen Nachwuchses und wies auf die Gefahr der akademischen Laufbahn hin. Die MiverantVoriung ös? Reichswehr General von Weber für Roßbach. Stettin. General von Hammerstein gab in der Freitagssitzung im sog. Rosenfelder Fememordprozeß sein mit großem Interesse erwartetes Gutachten unter Eid ab. Er ging darin ausführlich und den politisch so überaus schwierigen und verworrenen Zuständen des Jahres 1920 Rechnung tra gend, auf die Vorgeschichte des gegenwärtigen Prozesses ein. Er gab zu, daß die Geheimhaltung der Waffen lager möglich gewesen sei, um sie im Interesse des Vater landes dem Zugriff der Entente zu entziehen. Die Gefahr des Verrates habe bestanden, ohne daß die Truppe oder die Freikorps gesetzliche Mittel gehabt hätten, sich da gegen zu schützen. Zum Schluß billigt das Gutachten des Generals dem Freikorps den guten Glauben, Solda ten gewesen zu sein und dem Vaterlande gedient zu haben, ausdrücklich zu. Das Heer hat seine Mitverantwortung in diesem Ausmaße nie geleugnet, sondern in allen Prozessen einwandfrei anerkannt. Nach eini- gen Fragen seitens des Vorsitzenden erklärte der Verteidiger vr. Bloch namens der Verteidigung, daß das Gutachten des Generals von wohlwollender Objektivität getragen sei. Die Verteidigung stehe aber nach wie vor aus dem Standpunkt, ; daß die Roßbacher Soldaten waren. Daran ändere auch das Gutachten nichts. Der Verteidiger legt dann einen ihm zu gegangenen eingeschriebenen Brief des Generals a. D. von Weber vor, der damals Kommandeur des Wehr- kreises II in Stettin war. Dieser schreibt, daß er mit Er staunen die Presseberichte gelesen habe, wonach die mili- ; tärischen Behörden die Soldateneigenschaft der Roß- s bacher abstreiten. Er erkläre und könne dies unter Eid - bekräftigen, j daß die Roßbacher ihm als Truppen unterstellt waren und daß er über diese Truppen auch verfügt habe. Der militärische Sachverständige, General von Hammerstein, ; gab hierauf folgende offizielleErklärungab: Wenn ! das Gericht die Mitteilungen des Generals von Weber als ! wahr unterstellen sollte, so erkläre ich ausdrücklich, daß dann i der damalige Kommandeur der II. Division die Heeres- I leitung hintergangen hat, und in diesem Falle würde ich alle bisher gemachten Vorwürfe gegen den Zeugen I Oberleutnant Roßbach zurücknehmen. Mox Großmann auf Berg. Kräher, in Dresden Emil Siege mund auf Hamb. Silberlack, in Zittau und Leipzig Ernst Lauterbach auf schw. Bantam, in Berlin Emil Thieme auf Modeneser, in Chemnitz Oskar Schäfer aus Biauflügeltauben und in Dresden Emil Thalheim auf Zwerg - Wyandoffen dunkel. Und so sind noch sehr viele andere Züchter mit an deren Raffen auch vertreten gewesen. Die Zuchtperiode geht nun jetzt wieder los und dies mag für Züchter wieder ein Ansporn sein — Gut Zucht! Lichtenberg. (SOjähriges Jubiläum.) Der hiesige Sächs. Mlülärverein beabsichtigt am 1l. und 12. Mai dieses Jahres die Feier seines 50 jährigen Bestehens, ver bunden mit Fahnenjubiläum, zu begehen. Schon seit Wochen ist der Festausschuß eifrig bemüht das Fest zu einem recht glanzvollen zu gestalten und den auswärtigen Kameraden, deren Einladungen so zahlreich ergangen sind, recht ange nehme und frohe Stunden zu bereiten. Eingeleitet wird das Fest am Sonnabend durch einen großzügigen Kommers. Der Verein gibt sich der Hoffnung hin, daß auch die Einwohner schaft unseres Ortes regen Anteil an dieser Feier nehmen wird. Möge auch der Wettergott ein Einsehen haben und ein recht frohes Gesicht an diesen Tagen machen. Schönau b. Kamenz. (Notlandung eines Postflugzeuges.) Auf den Feldern der hiesige« Mühle landete das Postflugzeug „v 590" der Lufthansa das die Strecke Halle—Leipzig—Breslau befliegt und auf dem Rückflug nach Leipzig war. Infolge der herrschen den Schneestürme hatte der Führer die Orientierung ver loren, so daß er sich gezwungen sah, niederzugehen. Trotz dem die Landung glücklich gelang, konnte das Flugzeug mast wrever starren, so vaß von Berlin Monteure herbei gerufen werden mußten, um das Flugzeug mit Kufen zu versehen. Der Führer des Flugzeuges „v 425", der unsere Gegend überflog, bemerkte seinen festsitzende«. Kollegen, kam ganz niedrig und beschrieb über de« Landungsplatz eine Schleife, bejubelt von der »ach Hunderten zählenden Menge. Radeberg. (BürgermeisterwiederwahlJJn der Stadtverordnetensitzung stand u. a. die Frage der Wiederwahl des Zweiten Bürgermeisters Dr. Weise zur Debatte. Die Sozialdemokraten und Rechtskommunisten traten für Wiederwahl ein, die Bürgerlichen waren da gegen. Dr. Weise wurde nach langer, sehr stürmischer Debatte bei Stimmenthaltung der Bürgerlichen gewählt. — Weiter wurde gegen die Stimmen der Bürgerlichen di« Errichtung eines kommunalen Urnenfriedhofes be schlossen. — Die Wohnungsbaumittel aus der Mietzins steuer werden für 1929 auf 320 000 Mark geschätzt; für das laufende Jahr sind 145 Wohnungen geplant, und zwar 36 Wohnungen der Stadtgemeinde, 90 von Bau genossenschaften und 19 von Privaten, die jedoch nicht zur Hälfte gebaut werden können, da die zur Beifügung stehenden Mittel bei weitem nicht ausreichen. Die Wohnungsnot ist hier außerordentlich groß. — Eine Bitte des Hausbefitzes um Darlehen zur Behebung vo« Frostschäden wurde abgelehnt. Dresden. (Ein Abend beim Ministerprä sidenten.) Ministers»äsident Heldt hatte für den Freitag Einladungen zu dem traditionellen Gesellschaftsabend ergehen lassen. Ministerpräsident Heldt empfing, unterstützt vom Chef der Staalskanzlei, Ministerialdirektor Dr. Schulze, und Ministerialrat Wiltsch, die Gäste im Vorzimmer zum großen