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Nr. 56. Pulsnitzer Tageblatt. — Donnerstag, den 7. März 1929. Seite 3. Gedenket der Vögel! Ein Ruf ist erklungen .... An die schulentlassene« Knabe« ««d Mädchen 1 Mit müdem, schleichenden Gang sehen wir oft junge Menschen durch Straßen gehen, ohne jede Elastizität und Körperfrische. Schlechte Körperhaltung und schmaler Körperbau verraten bei ihnen zumeist noch die sitzende Beschäftigung Gewiß gehören sie zu denen, welche die Berufsarbeit schon in jungen Jahren den ganzen Tag in staubige Arbeitsräume und Werkstätten oder Schreibstuben ohne frische Lust und Bewegungsfreiheit festhält. Ihr Körper kann sich nicht in der rechten Art dehnen und weiten. Wollt ihr auch zu solch unglücklichen Geschöpfen gehören, ihr Madel« und Jungens, die ihr nächstens von der Schulbank ins Er- werbsleben gehl? Bedenkt eins: Gerade der junge Mensch, der noch in der Entwicklung steht, braucht für seinen Körper Luft und Sonne und genügende Bewegung, um denselben gesund und widerstandsfähig zu machen und zu erhalten. Und habt ihr in eurer Kinderzett vielleicht zu den Gesündesten und L-bendigsten gehört, tut ihr nichts für körperliche Bewegung, dann werdet ihr mit der Zeit still und blaß und schnell ist auch die Berufssrische hin. Da sich während der Tageszeit keine Gelegenheit bietet, den Körper zu. stählen, so habt ihr die große Pflicht, dies in der Freizeit zu tun und für die Pflege und Ausbildung des Körpers in der Woche einige Stunden zu opfern. Unser Turnverein ,.Turnerbund" «.BOT PulSnitz bietet dazu viele Möglichkeit««, bei Turnen und Spiel Erho lung und Frische zu finden. Auch für euch Mädchen! Da« Vorurteil, das die Mädchen, von dem Bestreben den Körper zu stählen, ausschlie» l liebte Ausflugsziel Lochhaus in der sogen. Vogtländischen Schweiz, dessen Besitzer in Konkurs geraten war, ist am Versteigerungstermin von der Brauerei Wetzstein in Ols- nitz für 65 000 Mark erstanden worden. Freiberg. (Tödlich überfahren.) Auf der Strecke zwischen Station Frankenstein und Oederan wurde der Eisenbahnbeamte Oswald Kunze von einem um diese Zeit von Chemnitz kommenden Eilgüterzuge überfahren. Kurze befand sich mit einem zweiten Be amten des Bahnschutzes auf der Streife. Es herrschte Nebel und leichter Schneefall, so daß die beiden Streifer das Nahen des Zuges nicht bemerkten. Kunze erlitt einen schweren Schädelbruch und war sofort tot. Er ist Vater von sechs Kindern. Große Erwerbslosendemonstration in Zittau. Mehrere hundert Erwerbslose zogen durch die Stadt. Eine Abordnung verhandelte indessen mit dem Ober bürgermeister. Sie forderte Arbeit für die ausgesteuerten Erwerbslosen und Sonderbeihilfen von Kohle, Milch und Lebensmitteln. Der Abordnung wurde der Bescheid er- terlt, daß die Fürsorge der Stadt für die ausgesteuerten erwerbslosen bereits eingeleitet worden ist und den Aus gesteuerten Arbeit beschafft werden soll. Die Gewährung von ^onderzulagen könne dagegen nicht in Frage kommen. Laudeswetterwarte Dresden <Rachdru-k oerbotiu) Wolklg bis zeitweise heiter. In den nächsten Nächten verschärfter Nachtfrost, tagsüber bei zeitweiliger Sonnenausstrahlung Temperaturen wieder ansteigend. Im Flachland etwa bi« null Grad und darüber. Schwache Luftbcweanng. Kirchen - Nachrichten Obersteina Marge«, Freitag: 8 Uhr Bibelstundc in der Schule. Pulsnitz - Heute Donnerstag: 8 Uhr Jungmännerverein im Herrn- Haus. - Sonntag, den 10. März, Laetare, Kirchgemeindesonntag: 9 Uhr Predigt (1. Tim 3,1. 4—7). Pfarrer Gc^ve. Lieder Nr.: LOS, 412, 415,5, 192,4. Spruch: 80. Anschließend Kirchgemeindeversamm- lnng;. Bericht über das Gcmeindeleben. — Aussprache. „Mehr Akti vität im Geweindeleben. — Anfragen. 2 Uhr Taufen. 4 Uhr Jugend bund für E. C 5 Uhr Passionsandacht in der Sakristei, (Luk. 22, 31—34), anschließend Abendmahlsfeier, Pfaner Schulze. 8 Uhr Lan deskirchliche Gemeinschaft. — Montag, den 11. März: 8 Uhr Hel ferinnen des KindergotteSdicnstcs im Konfirmandenzimmer. — Diens tag, den 12. März: V»5 Uhr Großmütterchenverein. 8 Uhr Frauen- vercin Pulsnitz M S. im Konfirmandenzlmmer. 8 Uhr Landeskirche Gemeinschaft. — Mittwoch, den 13. März: 8 Uhr BlbelkrSnzchen. Ohorn Dienstag, den 12. März: 8 Uhr Frauenverein bei Petermann Vortrag über Lessing. Pfarrer Grobe. — Freitag, den 15. März: 3 Uhr Altenverelnigung bei Frau Marie Schäfer, Gickelsberg. Lichtenberg Sonntag, Laetare, den 10. März: Vorm. 9 Uhr Predigt- gottesdie: st im Konfirmandenzimmer. Anschließend Kirchgemeindever- sammlung. Nachm. 2 Uhr Ktndergottesdienst. Großnaundorf Sonatag, Laetare, den 10. März: Vorm. 9 Uhr Predigt- gottesdienst. Vorm. */,1l Uhr Kindergottesdienst (Lämmergruppe). Nachm. 2 Uhr Taufgottcsdienst. - Dienstag, den 12. März: Abds. */,9 Uhr Im gmännerabend im Pfarrhaus. Abds. */,9 Uhr JnngmSdchenverein, ältere Abteilung. — Mittwoch, den 13. März: AbdS. ^,9 Uhr Jungmädchenvercin, jüngere Abteilung. — Donners tag, den 14. März: AbdS. 8 Uhr Kirchgemeindeabend: Filmvor führung in Lunzes Saal. Reichenbach . Sonntag, Laetare: Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst; an schließend KindergotteSdicnst. — Sonntag, Judica: Vorm. 9 Uhr Prcdigtgottesdienst; anschließend Prüfung der Konfirmanden. Diens tag, den 19. März: Abds. 8 Uhr Frauenverein im Gasthof zu Nieder- lichtenau. - Mittwoch, den 20. März: AbdS. 8 Uhr Bibelstunde im Pfarrhaus. Der Messe-Mittwoch Leipzig, 6. März. Das Leipziger M-ßamt gibt bekannt: Der Geschäftsgang aus der Messe wies gegenüber dem bisherigen Verlauf keine neuen Momente auf. In der Lederwarenbranche kauft das In land mäßig in der Hauptsache Damentaschen Das Ausland ist zum Teil guter Abnehmer von Damenlaschen und Koffern. Aus der Schmuck« warenbranche berichtet man über zufriedenstellendes Geschäft in Bijou teriewaren, Uhrketten und Kleinmetallwaren. Tas Geschäft in Edel- Metallerzeugnissen ist auf dem Jnlandsmarkt sehr gering, im Export leidlich gut; neue AuslandSkundschaft ist aus Schweden und Norwegen eingetroffen. Bon Kunstgewerbe gehen auch weiter billige Geschenk- ariikel; die ausländischen Einkäufer, besonders auch Amerika und England, suchen vor allem Onginalradierungen, Holzschnitte, Bronzen, Kunstgläser, Basthüte und Taschen. Das Kunsthandwerk berichtet über Nachfrage nach guter Handarbeit namentlich seitens des Auslandes, vor allem der großen amerikanischen Einkausshäuser. Das Ausland erblickt in der Handarbeit die unnachahmliche deutsche Spezialität. Für Be leuchtungskörper waren die nordischen Länder und Finnland Käufer. Das Geschäft der Spiegelindustrie ist bisher wenig zufriedenstellend. Im Porzcllangeschäft macht sich zum Teil eine Belebung geltend, die bis zum Schluß der Messe anhalten düisie, da sich noch verschiedene Großcinkäufer bei ihren Lieferanten anzemeldet haben. Wie man aus der Musikinstrumentenbranche erfährt, kauft das Inland Blasinstrumente in kleinen Mengen und mittleren und besten Qualitäten; aus dem Auslande war holländische Kundschaft zu verzeichnen. Streich- und Zupfinstrumente interessieren das Ausland in billigen Sorten. Saiten für Musikinstrumente gehen besser als im Vorjahr, Exportabschlüsse ergaben sich nach Ungarn, Italien, Polen und Oesterreich Koffersprech« apparate und Schallplatte» mit neuen elektrischen Ausnahmen find vom Inland« sehr stark gefragt, ebenso herrscht rege Nachfrage nach Koffer- apparaten und Schrankapparaten seitens holländischer, schweizerischer,, belgischer, bulgarischer, dänischer, niederländisch indischer, tschechoslovaki- scher und chinesischer Einkäufer. Im allgemeinen wird das Sprech - maschin'ngeschäft als gut bezeichnet und n,ch ein weiterer günstiger Meffeverlaus erwartet. Die Spielwarenindustrie bezeichnet das Geschäft jm allgemeinen als eine Mittelmesse. Die Schuh, und Ledermesse hat am Mittwoch planmäßig ihren Abschluß gesunden; dos Interesse war besonder« rege für Neuheiten und Schuhmaschinen und tn Sommer- schuhwarcn. Da« Geschäft in buchgewerblichcn Maschinen und Materia- lien ist bisher im Durchschnitt zufriedenstellend Als Neuheiten interes- fieren schnellaufende Hoch- und Flachdruckmaschinen, ebenso neuartige Papierverarbeitung« und Kartonnagenmasqinen. Auf der Großen Technischen Messe und Baumcffe wurden, bei weiter lebhaftem Besuch durch ausländische Fachleute, gute Anbahnungen Abschlüsse in Eisschränken und Kühlanlagen verbucht. Auch die Industrie von Wagen und automatischen Wieg,Vorrichtungen, ebenso von Berpackunxsmaschinen täiigte Exportverkäufe, inbesondere nach der Tschechoslowakei, nach Oesterreich und den Randstaaten. In Fahrzeug, zubehörteilen war flottes In- und Auslandsgeschäft. Stärtere Ver- kaufstätigkeit wird ferner für die Dieselmotoren, Härte- und Glühöfen, Motorräder und Fahrräder, Nahrungs> und Genußmittelmaschinen, Elektrotechnik und Textilmaschinen gemeldet. Am Messe - Mittwoch wurde die Messe von den Referenten und Direktoren des Auswärtigen Amtes sowie den deutschen Handelsattaches aus dem Auslande besucht, ferner von den Redakteuren der freigewerk- schastlichen Presse. ßen wollte, ist längst überwunden. Heute verlangt man auch von einer Frau, baß ste durch Leibesübungen ihren Körper frisch und elastisch erhält. Fragt unsre Turner und Turnerinnen, sie wissen eS, welch herrliches Gefühl es ist, wenn man im Sommer im leichten Turn- anzuq springen nnd laufen kann, oder bei Spielen und Fröhlichkeit sich der Körper ohne die einengenden Kleider in der frischen Luft einmal dehnen und weivn kann. Die Lockerung der Gelenke, da« Lösen der verkrampften Glieder fördert die Gymnastik, und wenn wir unseren Körper so nach Herzenslust durchgerüttelt und geschüttelt haben, dann spüren wir cs, wie das Blut noch mal so leicht durch die Ader« kreist Doch nicht nur im Sommer wollen wir Leibesübungen treiben, auch im Winter soll man in einem Raume mit guter Luft dem Körper sein Recht geben. Der elastische Körper wird auch jeder Anstrengung in der Be. rufsarbeit widerstehen. Für ihn bedarf es keiner äußeren Arzneimittel, die zumeist doch nur schädlich aus den Körper wirken. Herz und Lunge kommen gut zur Entwicklung und werden widerstandsfähig gegen Schwäche und Erkrankung. Bedenkt dies alles recht, ihr Schulentlassenen! Solltet ihr nicht soviel Zeit aufbringen, um wenigstens einmal in der Woche an einigen Stunden in solchem Sinne Körperpflege zu treiben? Ei» Versuch wird euch ganz gewiß mehr Freude und Erquickung bringen, als wenn Ihr die Freizeit mit so zahlreiche» Vergnügungen anderer Art ausfüllt. Haltet euch an -in Wort Jean Pauls über das Turnen: Der Körper ist der Panzer und Küraß der Seele. Nun so weide dieser vorerst zu Stahl gehärtet, geglüht und gekältet. J-der Vater erbaue, so gut er kann, um sein Haus ein kleines gymnastisches Schnepfenthal. Eine im Jahre 1784 gegründete und heute noch bestehende Knabenerziehungs anstalt bei Gotha, welche die erste Turnschule Deutschlands errichtete. Euer Schnepfenthal ist der Turnerbund Pulsnitz. In ihm habt ihr die Gewähr für eine gute sorgsame und planmäßige Körveraus« bildung. Darum, kommt zn uns turnen. Gut Heil! QV7kr. Gescheiterte Verhandlungen in -er Metall industrie. . Die Lohnverhandlungen in der sächsischen Metall- lnoustrie wurden in Dresden fortgesetzt. Die Ansichten der Parteien über den materiellen Inhalt der zu treffen den Vereinbarungen gingen so weit auseinander, daß ein Heb nis nichterzieltwerden konnte. Auch über die Wahl des Vorsitzenden eines Bestimmungen des Manteltarifs zu wählenden ; Zenchts scheiterten, so daß nunmehr der sächsische Schlichter angerufen werden muß. deutsches Kriegsschiff wiedergesehen hätten. Das waren Britisch-Jndien und Australien. In beiden Ländern besteht noch heute vielfach eine aus dem Kriege stammende stille Gegnerschaft gegen alles Deutsche. In Dritisch-Indien z. B. war immer noch in den europäischen Klubs der Ausschluß. Paragraph für die Deutschen in Kraft. Nach dem Besuch der „Berlin" wurde in den berührten Häfen (u. a. Bombay, Nangun, Karachi) dieser Paragraph freiwillig aufgehoben, so daß auch die Deutschen jetzt wieder am europäischen Klub leben teilnehmen können. Noch stärker war die Abneigung gegen alles Deutsche in Australien, wo bis auf den heutigen > Tag — zehn Jahre nach dem Kriege — die schauerlichsten Märchen über uns willige Ohren finden. Der Besuch dex „Berlin" in Fremantle (Westaustralien) hat hierin erheb lichen Wandel geschaffen. Immer wieder staunte man über das tadellose Aussehen der deutschen Seeleute, die man si<^ dort nach den Bildern in Zeitschriften und Witzblättern ganz anders vorgestellt hatte. Immer wieder fielen auch die guten Sprachkenntnisse der deutschen Matrosen auf. Und die an- fängliche Zurückhaltung der englisch-australischen Bevölke. rung wich bald einem herzlichen Entgegenkommen, so daß auch in diesem Erdteil eine Bresche in die Vorurteils aeaen Das Wappentier der Reichshauptstadt. Der von seiner Weltreise zurückgekehrte Kreuzer „Berlin" hat einen kleinen Bären mitgebracht, dc" als wenige Wochen altes Tier in dem japanischen Hasen Otaru an Bovd kam, zuerst noch mit der Milchflasche aonährt werden mußte und bald zum Liebling der ganzen Besatzung wurde. Jede Be sichtigung und jeden Appell machte er als linker Flügelmann, auf den Hinterpfoten stehend, mit. Außer dem Bären hatte sich auf der „Berlin" noch eine ganze Menagerie anqesammelt: Affen, Schild kröten, Schlangen, ein Känguruh (das australische Wappentier) und zahlreiche Elefanten, die jedoch nur aus Ebenholz waren. . Warum Kreuzerfahrten ins Ausland? Bon Oberleutnant zur See a. D. Dietrich Maydorn. Der Schulkreuzer „Berlin" hat nach 15monatiger Reise, die ihn vornehmlich nach Ostasten und Austra- - lien führte, die heimischen Gewässer wieder erreicht. Die Rückkehr des Kreuzers „Berlin>" von seiner großen Auslandsfahrt nach dem Osten lenkt erneut die Aufmerk samkeit auf diese Kreuzerreisen und die damit verbundenen Zwecke. Besonders deshalb, weil gerade die letzte Reise der „Berlin" von ganz besonderem Erfolge in wirtschaftlicher und politischer Beziehung gewesen ist. Neben der militärischen und seemännischen Ausbildung der Besatzung und der jedesmal mitein geschifften jungen Kadetten sind für diese Auslandsfahrten, die — das mag nebenbei bemerkt werden — kaum mehr kosten als die Indiensthaltung der Schiffe in der Heimat, vornehm lich auch Handels- und wirtschaftspolitische Belange maßgebend. Denn durch das Erscheinen unserer Kreuzer in fremden Häfen, durch das Zeigen der deutschen Flagge in fernen Ländern werden die wirtschaftlichen Be- Eksbrecherarbeiten auf der Elbe. Hamburg. Di« staatliche Eisbrscherflottille hat sich bis Lauenburg durchgearbeitet und setzt ihre Arbeiten auf der Oberelbe fort. Viele Schaulustige finden sich an den Ufern ein, um die Tätigkeit der Eisbrecher, die bei Schein- werferbeleuchtung einen imposanten Anblick bieten, zu beob achten. Sehr große Schwierigkeiten bereitete vor allem die Beseitigung der starken Eisversetzung, tue sich bei Artlen - bürg gebildet hatte. Deutschland gelegt worden ist. Die überschwängliche Dank adresse, die die Deutschen Australiens an den Reichspräsi denten von Hindenburg nach dem Besuch der „Berlin" rich teten, ist allein schon Beweis genug für die alle Erwartun gen übertreffende Wirkung dieses Kreuzerbesuchs. Die Reise der „Berlin" ist aber schließlich noch weiter bemerkenswert. Sie wird die letzte des Patenschiffs der Reichshauptstadt gewesen sein. Denn nach über 25jähriger Dienstzeit wird dieses Schiff in Kürze für im- mer außer Dienst gestellt und durch den neuen Kreuzer „Karlsruhe" ersetzt werden, der in Kiel seiner Vollendung entgcgengeht. Schon im Herbst dieses Jahres wird die „Karlsruhe" mit einem neuen Kndettenjahrgang ihre erste Reise ins Ausland antreten. Mit dem Kreuzer „Emden" zusammen wird dann die Reichsmarine Uber zwei moderne Schiffe verfügen, die ihr für solche ständig wech selnden Auslandsfahrten zur Verfügung stehen. Für das gesamte Deutschtum aber werden die beiden Kreuzer sicht bare Zeugen deutschen Fleißes und deutscher Arbeit sein, die berufen sind, unser Ansehen in der Welt weiter zu meh- ren und zu festigen. ziehungen mit der Welt tatsächlich gefördert. Jet« Reise un serer Auslandskreuzer in den letzten Jahren hat gerade in diesen Dingen wertvolle Erfolge gezeitigt, weil die besuchten Länder eingesehen haben, daß das deutsche Volk nicht am Boden liegt, sondern gewillt ist, sich seinen Platz unter den Volkern der Welt wiederzuerringen. Die Folge war jedes mal eine verstärkte wirtschaftliche Annäherung an das Deut sche Reich. Darüber hinaus aber kommt den Kreuzerbesuchen im Ausland auch noch eine moralische Bedeutung zu. Die wieder im Ausland lebenden Deutschen begrüßen jedes- mal mit herzlicher Freude den Gast aus der Heimat und sehen in ihm einen Beweis, daß das Deutsche Reich seine Söhne in der Fremde nicht vergessen hat und sie in ihrem schweren Daseinskampf unterstützen will. Und das tadellose Auf treten der Besatzungen, der vorzügliche Eindruck, den Schiff und Matrosen machen, räumt mit vielen, noch heute in der Welt verbreiteten Vorurteilen Uber Deutschland auf. Die jetzt beendete Reise der „Berlin" war hierin be sonders bedeutungsvoll. Der Kreuzer hat nämlich auch zwei Länder aufgesucht, die bisher seit dem Kriege noch kein Schulkreuzer „Berlin" wieder in der Heimat Nach 15monatiger Weltreise — Die Fahrt von hoher moralischer Bedeutung für Deutschland