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Nr. 56. PulSmtzrr Tageblatt. — Donnerstag, len 7. März 1929. Sette 2. Auswärtigen Amt, SP Millionen bei Heer und Marine, 1,7 bei der Verwaltung der Binnenwassersstraßen, 2,0 bei der Reichsfinanzverwaltung, 20,0 bei der Etatisierung für Be- satzungskosten und bei anderen Stellen 9,1 Millionen, zu sammen rund 41,0 Millionen. Diese Verbesserung erhöht sich durch Mehreinnahmen aus den Zinsen, aus den Darlehen für Arbeitslosenversicherung und dem Mehrertrag der Ein kommensteuer durch Fortfall der Senkung auf rund 51 Mil lionen. Aber nun kommen wieder neue Ausgaben, die der Reichsrat in den Etat eingesetzt hat: 25 Millionen für die östlichen und 5 Millionen für die übrigen Grenzgebiete, sowie 14,5 Millionen Mehrausgaben für Wohnungsbau. Durch aus notwendige Ausgaben, aber vielleicht muß auch hier gespart werden; denn wir sind ein verarmtes Volk. Die Bilanz? Neue hohe Steuern! Not und Kapital- schwund bei Landwirtschaft, Gewerbe, Handwerk, Industrie. Die Lebenshaltung aller deutschen Arbeitnehmer aufs äußerste beschränkt. Ein unsicher gedeckter Reichshaushalt. Notwendige soziale Ausgaben oder solche für die Pflege der Leibesübungen oder für kulturelle Zwecke müssen leider zu rückgestellt werden, weil kein Geld vorhanden ist. Milliarden wandern an unsere Gläubigermächte. Dem Not fahr 1929 werden weitere Notjahre folgen. Der Reichstag kann etwas tun, wenn er Abstriche tm Reichshaushalt vornimmt. Aber die Entscheidung liegt in Paris. Gelingt es den deutschen Sachverständigen nicht, eine für Deutschland günstige Lösung der Reparationsfrage hevbeizuführen, dann weih man nicht, was werden wird. A—o. Mtlicht und sWsche ÄWleMhtittn Pulsnitz. (Volkshochschule.) Donnerstag, am 7. März fällt der Kursus für Schriftgestaltung aus. Mon tag, am 18. März spricht Dr. Mockrauer über die Willens freiheit im Drama, ist eine Erziehung möglich und über den Sinn des Strafrechtes. Pulsnitz. (Bezirk am Schweden st ein im Meißncr-Hochland-Turngau v. D.) Zur Förde rung des Geräteturnens unter der männlichen und weiblichen Jugend und zur Heranbildung und Vorbereitung des jungen Nachwuchses für die größeren Aufgaben und Anforderungen eines Gerätewettkampfes halten alle Gaue des Kreises Sach sen der Deutschen Turnerschaft am Sonntag, den 10. März Jugend-Geräte-Wettkämpfe ab. Um der Jugend Gelegenheit zu geben, recht zahlreich an diesen Wettkämpfen teilnehmen zu können, hat der Gau beschlossen, diese Wettkämpfe in den Bezirken abzuhalten. Der oben erwähnte Bezirk „am Schwe denstein" hält dieses Jugendtucnen am kommenden Sonntag in der Turnhalle in Ohorn ab. Die männliche Jugend be ginnt um 1 Uhr und die weibliche Jugend um 2 Uhr. Die Siegerverkündigung findet in schlichter und einfacher Weise anschließend an das Wetturnen im Saale des Ratskellers in Ohorn statt. Turnerische Lieder, Vorträge und turnerische Vorführungen werden die Siegerverkündigung umrahmen. Möge diese Veranstaltung mit dazu beitragen, dem deutschen Geräteturnen neue Freunde zuzusühren. —r§. — (Immen und Weiden.) Mit Sorge mustert der Jmmenvater seine Bienenstöcke. Der Winter war zu lang, die Kälte zu groß. Nur wenige Völker sind gut durch den Winter gekommen. Viele sind eingegangen mitsamt der jungen Brut. Wenige haben durchgehalten. Ob ihre Jung" brüt aber durch den Frühling kommt, das hängt davon ab, daß ihnen die Weidenkätzchen genügend Pollen und Nahrung liefern. Wer Weidenkätzchen abschneidet oder abreißt, nimmt den Jmmenkindern die Nahrung und überliefert sie dem Hungertode. Zudem ist jede Beschädigung der Weidenkätz chen unter Strafe gestellt, und die Strafen dürften gerade in diesem Jahre recht empfindlich werden. Also: Hände weg von den verführerischen Kätzchen! Vor allem auch Aufklä rung der Kinder, die so gern alle ersten Frühlingszeichen abreißen und gedankenlos wieder wegwerfen! Pulsnitz M. S. (Schulaufführung) Mor gen Freitag und Sonnabend will die Schuljugend von Puls nitz M. S. das Nagler'sche Festspiel „Kleinstadtzauber" in Menzels Saal aufführen. Wir werden darin zwar nicht nach Pulsnitz, aber nach Lindenberg, irgendwo im deutschen Vaterlande, geführt und können uns bei Spiel, Tanz und Gesang erfreuen an dem ruhigen behaglichen Leben, das im Gegensatz zur Großstadt in der Kleinstadt herrscht, zum Teil auch schon im Schwinden begriffen ist, und nehmen die Ein sicht mit: In Einfachheit und Bescheidenheit blüht wahres Glück! Vom Stadttor wandern wir über den Markt mit seinem lustigen Treiben, besuchen den Frühschoppen beim Ratskellerwirt, hören die Stadtmusik lieblich blasen, sehen zufällig den Schützenauszug, belauschen das Kaffeekränzchen bei Bürgermeisters, bis der Feierabend sich über das Städt chen senkt und der Wächter auch uns heimtreibt. — Wer Freude an kindlichem Spiel hat, der komme! k. Kamenz. (Schneeverwehungen.) Gestern Mitt woch blieben erneut auf der Strecke Kamenz—Bischofswerda die Züge im Schnee stecken. Infolge des großen Sturmes in der vorvergangenen Nacht sind die Gleise zwischen Bur kau—Rauschwitz—Elstra teilweise vollkommen zugeweht. Der Frühzug von Kamenz blieb kurz vor Rauschwitz im Schnee stecken und mußte nach Elstra zurückgeführt werden. Erst, nachdem der Schneepflug gefahren, konnte er mit einer drei stündigen Verspätung die Fahrt nach Bischofswerda sort- setzen. Die Passagiere, die zum Teil nach Bautzen und Dresden wollten, wurden von Elstra aus mit einem aus zwei Wagen bestehendem Hilfszug nach Kamenz zurückgebracht und setzten ihre Reise über Arnsdorf fort. Der kurz vor 8 Uhr in Kamenz eintreffende reguläre Personenzug hatte ebenfalls eine dreistündige Verspätung. Größere Arbeiter kolonnen arbeiten fieberhaft an der Freilegung der Strecke. Dresden. (Hauptgewinne der 22. Landes- Wohlfahrts-Geldlotterie.) Bei der am 2. und 4. März gezogenen 22. Landeswohlfahrts Geldlotterie entfielen die Hauptgewinne auf folgende Nummern: Prämie von 7000 RM auf Nr. 22 279, 1. Hauptgewinn 5000 RM auf Nr. 82 265, 2. Hauptgewinn 3000 RM auf Nr. 68 055, 3. Haupt- nicht gut geleugnet werden, so sehr auch der Skeptiker Briand auf die Macht der Wirklichkeit Hinweise, die er selbst eine traurige Wirklichkeit nenne. Die Vossische Zeitung weist darauf hin, daß man sich in den europäischen Haupt städten nicht darüber täuschen dürfe, daß der deutsche Außen minister nicht nur seine eigenen Gedanken über das Problem der Minderheiten ausgesprochen habe, sondern es sei der gesunde Menschenverstand und die Vernunft, die iiefe Ein sicht in das Weltgeschehen und die Erkenntnis der Tatsache, die aus Dr. Stresemann gesprochen haben. Die Aufnahme der Stresemannrede in der Berliner Presse Berlin, 6 März. Die Rede Stresemanns in Genf zur Minderheitenfrage wird von der Berliner Abendprcsse fast ohne Ausnahme in großer Aufmachung wiedergegeben. Die Zeitungen würdigen in den Ueberschriftcn die Bedeutung der Rede, nehmen im übrigen aber zur Rede selbst noch nicht Stellung. Eine Ausnahme macht allein üer „Abend" der Spätausgabe des „Vorwärts", der über die Rede nicht eine Zeile berichte! und nur eine Karrikatur enthält, in der die innerpolitischen Nöte Stresemanns klargestellt werden. Ausschluß der Minderheiienstaaien. Aus der voraugegangenen Geheimsitzumg wäre folgendes hervorzuheben: Die Vorschläge der Juristen wurden an genommen. Die Entscheidung der Juristen legt fest, -aß die Staaten weder im Falle einer Prozedur noch im Falle einer Aende- rung der Bestimmungen für das Ergebnis zwischen Minder heiten und Staaten ein Recht haben, an den Besprechungen teilzunehmen. Es steht ihnen jedoch jederzeit frei, diese Ab- machnnge« nicht z« ratifizieren, sondern sie zurückzuweisen. Keine Teilnahme an den Verhandlungen über die Minderheitenfrage. Der Beschluß der geheimen Ratssitzung. Genf. Der Völkerbundrat hat in einer Geheimsitzung den Bericht des Iuristenausschufses über die Hinzuziehung der Tschechoslowakei, Litauens und Jugo slawiens entgegengenommen. Der Rat lehntim gegen wärtigen Stande der Verhandlungen die Hinzuziehung der an der Minderheitenfrage interessierten Mächte grund sätzlich ab, erklärt aber zugleich, den interessierten Staa ten würden Beschlüsse des Rates in der Minderheitenfrage auf Grund des vorliegenden Antrages zur Annahme vor gelegt werde«. Die Lage in Genf verworren Genf, 7. März. In den späten Abendstunden des Mittwoch sind die Vorarbeiten für die Entscheidung über die weitere Behandlung der Minderheitenfrage im Völker bund eingeleitet worden. An den Verhandlungen nehmen der Berichterstatter des Rates, Botschafter Adatschi, ferner der japanische Untergeneralsekretär und die deutsche und ka nadische Abordnung teil. Die diplomatischen Besprechungen zwischen den einzelnen Abordnungen sind fortlaufend un Gange. Die Lage ist zunächst nach stark verworren, da die Vorschläge von den verschiedensten Seiten durcheinander ge hen. Von deutscher Seite hält man es für unbedingt er forderlich, zum mindestens ein Fünferkomitee einzusetzen, in dem die Deutschen und Kanadier als antragstellende Mächte vertreten sind. Von französischer Seite wird dagegen ein Dreierkomitee mit Adatschi, Chamberlain und dem spanischen Botschafter Quuinones de Leon vorgeschlagen, während dieser Vorschlag von deutscher Seite als völlig unannehmbar be zeichnet wird. Dr. Stresemann wird am Donnerstag vormittag vor Beginn der Ratstagung Chamberlain besuchen. gewinn 2000 RM auf Nr. 51342 uud 4. Hauptgewinn 1000 RM auf Nr. 81 843. — Als nächste Lotterie wird bestimmt am 16 und 18. März die Deutsche Kultur Geld lotterie zur Förderung und Erhaltung deutschen Volkstums in bedrängten Grenz- und auslandsdeutschen Gebieten ge zogen. Gesamtgewinne 40000 RM, Höchstgewinne 10000 RM. Lose zu 1,— RM sind überall zu haben oder direkt von der Direktion der Sächs. Wohlfahrtslotterien, Dresden-A-, Waisenhausstraße 28, zu beziehen. Dresden. (Fortdauerder Massenausschlüsse ausderKPD.) Die Richtungskümpfe innerhalb der KPD. haben in Zwickau zur vollständigen Erledigung der kommu nistischen Organisation geführt. Der Unterbezirkssrkretär Bauer und der Unterbezirkskassierer Eisenreich wurden abge setzt. Von den Führern der Partei und den acht KPD.- Stadtverordncten in Zwickau wurde verlangt, daß sie durch Unterzeichnung einer Erklärung zugunsten der offiziellen Stalinpolitik zu Kreuze kriechen sollten. Sechs von den acht Abgeordneten lehnten das Ultimatum ab, worauf sie aus der Partei ausgeschlossen wurden. Die auf dem Brand lerflügel stehende Ortsgruppe der KPD. hat sich mit den Ausgeschlossenen solidarisiert. Platte«, 6. März. (EinTieridyll) Dem„Vogtl. Anz." wird aus Nordböhmen geschrieben: Der strenge Win ter, der so viel Tiernot brachte, hat auch manch Tieridyll geschaffen. So hatte in Bensen ein Jagdliebhaber ein säst verhungertes Reh eingefangen, das immer in seine Nähe kam Er nahm es mit in seinen Garten, wo es nun täg lich Futter und Wasser bekommt. Merkwürdig ist, daß sich dieses Reh und der Jagdhund als gute Freunde prächtig miteinander vertragen. Beide fressen einträchtig aus einer Schüssel. Ja mehr noch, der Hund läßt auch keinen zwei ten Hund in den Garten und bewacht das Reh als einen Kameraden getreu; gewiß ein seltener Fall. Meerane. (Autoomnibusunfall.) Der Auto bus der staatlichen Krastwagenlinie Zwickau—Meerane- Leipzig kam in Körnigen bei Gö.sseritz infolge der Glätte Ermächtigungsgesetz für das Kabinett Mütter« Ein Noketat kommt vor den Reichstag. Nachdem der Reichsrat den Etat für 1929 ver abschiedet hat, wird der Reichstag, der am 13. März wieder zusammentmtt, die erste Lesung dieses neuen Etats vor nehmen können. Es ist jedoch nicht geplant, den neuen Hauptetat noch vor Ostern in Einzelberatuug zu nehmen, sondern der Reichstag wird sich darauf beschränken, außer dieser ersten Lesung lediglich den Nachtragsetat von 1928 zu erledigen und außerdem einen Notetot in allen drei Lesungen zu verabschieden. Dieser Notetat wird gegenwärtig im Reichsfinanzministerium ausgearbeitet. Er besteht wie immer aus einer Vorlage von nur zwei oder drei Para graphen, durch welche die Regierung ermächtigt wird, im Rahmen des bisherigen Etats bis auf weiteres die Ein nahmen und Ausgaben des Reiches zu verwalten. Das Schicksal des vorläufigen Finanzausgleichs. Zugleich mit dem Reichshaushaltsplan für 1929 und de« dazugehörigen Steuervorlagen war dem Reichsrat auch ei« Gesetzentwurf zur weiteren vorläufigen Regelung des Fi nanzausgleichs vorgelegt worden. Dieser Entwurf stand am Dienstag mit auf der Tagesordnung des Reichsrats, er ist jedoch noch einmal zurückgestellt worden, da sich die Reichs ratsausschüsse noch nicht über seine endgültige Formulierung einig geworden waren. Oie Ziele des Stahlhelm. München. Im Akademisch-Politischen Klub sprach Bun desführer Seldte über das Thema: „Was ist und wM der Stahlhelm?" Der Redner umriß in großen Zügen die Geschichte des Stahlhelms, der nach der Revolution zunächst nur eine Sammlung der Frontkrieger zum Schutze der Ord nung und des Eigentums darstellen sollte. Später wurde eine politische Organisation aus dem Bunde, mit der Aufgabe, an der inneren und äußeren Befreiung Deutschlands mitzuarbei ten. Von nationalem Aktivismus erfüllt, fühle sich der Stahl helm als Vertreter des Freiheitsgedankens. Der einfache Mann aus dem Volke nehme im Stahlhelm dieselbe Stellung ein wie der ehemalige Prinz. Die Organisation habe von Anfang sn die Lösung des .Führerproblems angestrebt. Es sei jedoch falsch, wenn angenommen werde, daß man im Stahlhelm in Diktatur- gelüsten schwelge. Man sei sich auch in der Stahlhelm-Füh- rung darüber klar, daß das Durchbrechen einer Willensaktion im nationalen Sinne nur eine kurze Zeit des Uebcrgangs dar stellen könne, dann müßte wieder das freie Spiel der Kräfte einfetzen, um alle Begabungen aus dem Volke herauszicholen. Der Stahlhelm hasse keineswegs den Staat, aber er bekämpfe die Auswüchse der antinatioualen Demokratie, die von marxistischen Gedanken beeinflußt werde. Einberufungen in Polen? Reisende, die jetzt aus Polen zurückgekehrt sind;, wissen von allerlei Vorgängen zu berichten, die Aufmerksamkeit verdienen. Militärzüge mit Zivilisten rollen,, die Ein- gezogenen sind keineswegs nur Rekruten, sondern auch ge diente Leute, namentlich von der Kavallerie. Kraftwagen sind beschlagnahmt und in Richtung Warschau dirigiert wor-" den — das wären ungewöhnliche Vorgänge in dev-polnischen Provinz. In Warschau ist von ihnen nichts bekannt. Gegen die Bedrückung der Deutschen in Polen Warschau. Im Rahmen der Htmshaltsaussprache im pol nischen Senat ergriff der deutsche Senator Spickermann das Wort und erklärte u. a>, daß Sie Regierung durch über mäßige Ausgaben für unproduktive Zwecke Raubbau treibe. Die deutsche Minderheit in Polen habe erwartet, daß die Re gierung der starken Hand den Deutschen gegenüber gerecht vorgehen werde. Leider habe sie sich jedoch getäuscht. Die kulturelle Bedrückung der deutschen Bevölkerung habe seit dem Mai-Umsturz nicht nachgelassen» sondern sei viril? icht noch schlimmer geworden. ins Rutschen und fuhr in- den Straßengraben, wobei er beschädigt wurde. Die Passagiere kamen mit dem Schrecken davon und konnten nach,r)4 Stunden die Fahrt fortsetzen. Oschatz. (Die Not des Wildes.) Iw einer Versammlung des Fagdvereins Oschatzer Niederland wurde festgestellt, dM bis jetzt von zwölf Revieren 53 Rehe, 21 Hasen, 7' Fasanen und Z Wildenten als Fall wild geendet sind. Noch läßt sich der Schaden, den das zu strenge Regiment des Winters hiev angerichtet hat, nicht übersehen, doch hat man schon heute mit vermindertem Abschuß, Verlängerung der Schonzeit und hoffentlich auch einer Senkung der Jagdsteuer zu rechnen. Riesa. (S cheu e Pferd evom D - Z>u g über fahren.) Am Bahnübergang Zeithain—Moritz scheu ten die Pferde eines Riesaer Fleischers vor einem Kraft wagen und gingen durch. Der Führer wurde aus dem Wagen geschleudert. Die Pferde durchbrachen die herab gelassenen Schranken und liefen in den Dresden—Leip ziger Messe-D-Zug hinein. Ein Pferd wurde aus der Stelle getötet. Personen wurden nicht verletzt. Wernsdorf bei Glauchau. (Ein zweijähriges Kind verbrannt.) Hier hält sich feit längerer Zeit eine Artistengruppe auf, die in Wohnwa. en wohnt. Als sich diese am Abend zur Vorstellung begeben hatten, brach in einem der Wagen dadurch ein Feuer aus, daß ein Kinderwagen, der neben einem kleinen geheizten Ofen stand, in Brand geriet. In der Nähe des Kinderwagens schliefen in zwei übereinanderliegenden Betten zwei kleine Mädchen im Alter von zwei und fünf Jahren. Das Feuer griff auf das obere Bett über, in dem das jüngere der beiden Mädchen schlief. Als der Brand entdeckt wurde, was das Kind bereits tot, während das ältere Mädchen eine leichte Rauchvergiftung erlitt, sich aber bald wieder erholte. Elsterberg. (Ankauf eines Rittergutes. — Versteigerung des „Lochhause s".) Die Stadt Elsterberg hat zur Sicherung ihrer Wasserversorgung das zwischen Greiz und Elsterberg liegende Rittergut Coschütz endgültig angekauft. Es ist über 1000 Morgen groß und besteht zur Hälfte aus Wald. Das Gut wird von der Stadt wieder weiterverpachtet, nur Wald und Jagd behält die Stadt. — Das im ganzen Vogtlande bekannte und he-