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Nr. 54. Pulsnitzer Tageblatt. — Dienstag, den 5. März 1929. Seite 2. und bald erklangen prachtvolle, vom Erkschen Mgv, Berlin, aufgenommene Chöre. Die Feier wurde mit dem „23. Psalm" von Schubert eingeleitet. Dann hielt der Bundesvertreter eine zu Herzen gehende Ansprache und überreichte die Ehren nadel. Als Abschluß hörte man schlichte deutsche Volks weisen, wie: „Lindenbaum", „Lieb'Heimatland", „Im schön sten Wiesengrunde" u. a. m. Der so Erfreute dankte herz lichst für die Ueberraschung, die ihm zuteil geworden war. Die Türen der angrenzenden Krankenzimmer hatte man ge öffnet, und so konnten sich auch die anderen Kranken an den schlichten Volksweisen erfreuen. — Die Schallplatte ersetzte hier einen ganzen Verein. Diese sinnige Idee dürfte in ge eigneten Fällen Nachahmung finden. Daube. — <Die Mütterberatung Ober- und Nie derste in al fällt im Monat März infolge des schlechten Wetters aus. Gersdorf. (Ehrung für treue Dienste.) Am vergangenen Donnerstagnachmittag hielt der hiesige Landwirt schaftliche Verein in der Schirackschen Brauschenke seine dies jährige Hauptversammlung ab, welcher Herr Oberlandw.-Rat Prof. Dr. Schellenberger, Bautzen, beiwohnte. Im Vordergründe dieser Tagung stand die Auszeichnung läng jähriger, treuer Gehilfinnen von Mitgliedern des Vereins, welche mindestens 10 Jahre in ein und demselben Dienstver hältnis standen. Herr Prof. Dr. Schellenberger hielt inbe- zug hierauf eine längere Ansprache an dieselben, in welcher er in ehrenden Worten ihre vorbildliche Treue zu ihren Arbeitgebern hervorhob und überreichte im Auftrage der Landwirtschaftskammer für den Freistaat Sachsen folgende Auszeichnungen: Das silberne Kreuz mit Besitzzeugnis an Frl. Elsa Mütze, 16»/. Jahre als Wirtschaftsgshilfin bei Herrn Gasthofsbesitzer Richard Schirack bezw. dessen Vor gänger; die silberne Brosche mit Besitzzeugnis an Frl. Elsa Wendt, 10 Jahre als Wirtschaftsgehilfin bei Herrn Gasthofsbesitzer Schirack bezw. dessen Vorgänger, und an Frl. Liddy Zachmann, 10 Jahre als Wirtschaftsgehilfin bei Herrn Mühlengutsbesitzer Martin Hübner; das Ehren- zeugnis an Frau verw. Schaaf, 15 Jahre als Tagesar- beiterin bei Herrn Rittergutspächter G. Papst bezw. dessen Vorgänger. Im Anschluß hieran hielt Herr Prof Dr. Schellen berger noch einen sehr interessanten und lehrreichen Vortrag, welcher eine rege Aussprache auslöste. Hoffen wir, daß in dem vorwärtsstrebenden Vereine, welcher sich auch letzthin dem Versuchsring Kamenz angeschloffen hat, in kommenden Jahren wieder derartige Ehrungen vorgenommen werden können. Kamenz. (Das Urteil zum versuchten Gat tenmord.) Vor dem Schöffengericht Kamenz hatte sich die hier wohnende Händlerin Anna Emilie Lippmann geb. Freudenberg zu verantworten, die am 12. Januar versucht hatte, einen Bekannten zur „Beseitigung" ihres Ehemannes zu veranlassen, um in den Besitz von vier Unfall-Versiche rungssummen von je 1000 Mark zu kommen. Der zum Mord Angestiitete brachte den Mordplan zur Anzeige. Die Frau wurde zu neun Monaten Gefängnis und drei Jahren Ehren rechtsverlust verurteilt. Rauschwitz. (Im Schnee steckengebliebene Züge.) Am Sonntag blieben der Vormittags und der Nachmittagszug der Strecke Bischofswerda —Kamenz auf der Fahrt nach Kamenz zwischen Bischofswerda und Rauschwitz im Schnee stecken. Der erstere Zug erlitt dadurch eine Ver spätung von über einer Stu "de. Bischofswerda. (Warnung vor einem Be trüger) Am 7. Februar rst hier ein unbekannter Be trüger aufgetreten, der Bestellungen auf Stempel entgegen nahm. Die Bestellscheine unterschrieb er mit Max Rothen burg aus Zittau. Einige Einwohner haben ihm den Betrag gleich ausgezahlt. Die Stempel wurden nicht geliefert, und auf eine Anfrage bei der Firma Max Rothenburg in Zittau teilte diese mit, daß es sich um einen bereits gesuchten Be trüger handle, der im Namen genannter Firma reiste. Es ist anzunehmen, daß noch mehrere Einwohner geschädigt worden sind, und es wird gebeten, dies bei dem hiesigen Gendarmerieposten anzuzeigen. Bei etwaigem Auftreten wolle man sich ebenfalls sofort an die Gendarmerie wenden. Hartha. (Erwachsenen-Konfirmation.) Dr. Mehlhose, Hartha, schreibt in der „Freien volkskirchlichen Korrespondenz" u. a.: Vor zwei Jahren hatten wir in Hartha den Versuch gemacht, Erwachsene, die früher bei der Schul entlassung nicht am Konfirmandenunterricht teilgenommen hatten und nicht konfirmiert worden waren, nachträglich zur Konfirmation aufzufordern. Es gingen damals über Erwarten viel Meldungen ein. Wir richteten einen Abendkursus ein, der von denen, die sich zur Konfirmation gemeldet hatten, gut besucht wurde und zur Konfirmation vorbcreiten sollte. Am Palmsonntag-Nachmittag wurden dann die Erwachsenen in Gegenwart von Vertretern des Kirchenvorstandes feierlich konfirmiert. — Diese Einrichtung hat in der Gemeinde so viel Beifall gesunden, daß wir auch im vergangenen Jahre wieder aufgefordert worden sind, einen Abendkursus zur Vor bereitung für die Erwachsenen-Konfirmation einzurichten. Es haben sich 21 Erwachsene dazu gemeldet: Fabrikarbeiterinnen, Hausmädchen, Büroangcstellte, Haustöchter, Mägde, 1 Knecht, 1 Handelsschüler, 1 Arbeiter u. a m. Es ist erstaunlich, mit wie großem Interesse diese Erwachsenen an dem Kursus teil nehmen, wie eifrig sie nachschreiben und lernen. In einer Industriestadt wie Hartha gehört schon eine ganze Menge Mut dazu, trotz des Hohnes und Spottes der Freidenker als Erwachsener am Vorbereitungsunterricht für die Konfir mation teilzunehmen! Wer das einmal auf sich nimmt, dem muß es schon mit dem Wunsch, konfirmiert zu werden, ernst sein. Als Kinder sind die Betreffenden zur Zeit der Schul- Entlassung meist von den kirchenseindlichen Eltern verhindert worden, sich konfirmieren zu lassen; jetzt als Erwachsener suchen sie nachzuholen, was die Eltern früher an ihnen ver säumt haben. Dresden. (Gast Professur Dr. Kafkas in Baltimore.) Die John Hopkins Universität in Balti- führung des neuem amerikanischen Präsidenten Hoover statt. Die Amtseinführung Hoovers fand mit einem Gepränge statt, wie es Washington fett langem nicht gesehen hat. Di« Häuser in Washington waren mit Wimpeln und Fähnchen geschmückt, alle Straßen zeigten ein buntes Bild. Den Höhe punkt der Feiern bildete der Zug Hoovers nach dem Capitol. Vorweg eine Kavallerie-Abteilung, dahinter Hoover mit Gattin und der scheidende Präsident Coolidge mit Gattin; dann der neugewählte Vizepräsident Curtis und sein Vorgänger Dawes. Dieser Zug glich einer Triumphfahrt. Im Capitol selbst übergab Coolidge seinem Nachfolger feier- lichst sein Amt. Darauf leistete Hoover auf den Stufen des Capitols seinen Eid. Währenddessen kreisten 60 Flug zeuge über Washington, und auch das Luftschiff „Los An geles" zog seine Kreise über der Stadt. Der Antrittsbotschaft Hoovers folgte eine prächtige Parade von Infanterie- und Marinetruppen, die an einer besonders für den Präsidenten hergerichteten Tribüne vorbeimarschierten. Seine Antrittsbotschaft. In seiner Antrittsrede ging Präsident Hoover davon ans, daß Amerika Frieden, Wirtschaftsblüte und Fortschritt zeige. Die ganze Welt hab» Frieden, und die Gefahren für den Frieden seien nur in dem Argwohn begründet, der die Welt nach dem Kriege noch beherrsche. Aber gegen Amerika könne kein Volk der Welt Argwohn hegen. Denn Amerika wolle sich weder territorial ausdehnen, noch verlange es wirtschaftliche oder andere Herrschaft über andere Völker. Amerika wünsche den Frieden in der ganzen Welt. Es wünsche Gerechtigkeit und Vernunft an Stelle der Ausbreitung von Gewalt. Mit dem Kellogg-Pakt zeige Amerika, wie es die Be ziehungen der Nationen zueinander auffasse. Der Kellogg- Pakt solle einer allgemeinen Rüstungsbeschränkung die Wege ebnen. Hoover kam dann auf die Schiedsgerichtsbar keit und den Völkerbund zu sprechen. Dabei stellte er die Tatsache in den Vordergrund, daß sich Amerika an keiner dieser Organisationen beteilige, und er begründete das damit, daß Amerika sich nicht im voraus verpflichten wolle, in Regelungen von Streitigkeiten anderer Nationen ver wickelt zu werden. Amerika vertrete die Meinung, daß durch diese Unabhängigkeit die Fähigkeit erhöht würde, auf jedem Gebiete dem menschlichen Fortschritt zu dienen. Der Frieden könne nur durch Achtung vor Amerikas Fähig keit der kriegerischen Verteidigung gefördert werden. Brüssels Theatercoup. Heine, der Sündenbock der belgischen Regierung. Die holländische Presse ist der Ansicht, daß es sich bei der Aussagen des in Brüssel verhafteten Heine, der der Fälscher des französisch-belgischen Militärabkommens seir soll, um einen nicht einmal geschickten Theatercoup handle den die bloßgestellten belgischen Kreise ersonnen haben. Daz Vorleben dieses Mannes sei zu abenteuerlich, um ihm »ich! auch die freiwillige Rolle eines Sündenbocks zuzutrauen. Der holländische General Snijders glaubt nach wn vor an die Echtheit der Militärdokumente. In Brüssel glaub: man in einigen Kreisen sogar, daß Heines „Ge ständnis" von der belgischen Regierung bestellte Arbeit sei. Frankreich verdächtigt Deutschland. Die französische Presse veröffentlicht heftig« Angriffe gegen Holland. Hollands Außenminister solle sich, was er nicht tun wird, wegen des holländischen diplomatischen Schrittes in Brüssel und Paris entschuldigen. Dabei scheut sich die Pariser Presse nicht, Deutschland zu verdächtigen. Der verhaftete Heine, angeblich ein Nachkomme des Dichters Heine, sei ein Spion in deutschen Diensten. Die deutsch« Spionageleitung, die nicht existiert, habe ihm 100 000 Marl versprochen, wenn er ihr den französisch-belgischen Militär- trag liefere. Zu den Fälschungen soll Heine den Worlaut des französisch-russischen Vertrages vor dem Kriege benutzt haben- Zwei weitere Verhaftungen in Brüssel. Der in Brüssel Verhaftete ist ein Korrespondent der Brüsseler Zeitung „Soir". Daneben sind aber noch der Flamenführer Ward Herman sowie der Sekretär de: Frontpartei, Pieter Fi ms, verhaftet worden. Die bek gische Regierung will also auch gegen die flämische aktivistisch« Bewegung vorgehen, gewissermaßen als Rache für den großer Wahlsieg des Flamenführers Borms in Antwerpen von 19. Dezember 1928. more U. S. A. hat den ordentlichen Professor der Technischen Hochschule in Dresden, Dr. Gustav Kafka, eingeladen, im Wintersemester l 929/30 eine Gastprofessur für Psychologie zu übernehmen. Er wird der Einladung Folge leisten. Dresden. (Festnahme eines Ausbrechers.) Der in der Nacht zum Dienstag aus dem Amtsgericht Rade berg ausgebrochene Arbeiter Bürger wurde von der Dresdner Kriminalpolizei hier festgenommen. Bürger hatte sich nach seiner Flucht auf der Anton-Weckstraße bei einer Bekannten aufgehalten. Dort wurde er überrascht und dem Gericht zugeführt. Dresden. (Religionspädagogische Rüst zeit.) Im Zeichen des Katechismusjubiläums steht die dies jährige Fachtagung des Ev.-luth. Schulverttns und seines Lehrverbandes vom 24.—27. März in Klotzsche b. Dresden. Geh. Rat Professor D. PH. Bachmann aus Erlangen wird das Thema behandeln: Der Religionsunterricht von heute und Luthers Kleiner Katechismus". In einer Kirchgemeinde versammlung wird er ferner sprechen über: „Bei Luther in der Katechismusstunde". Außerdem liest Geh. Rat Prof. D. Dr. Procksch aus Erlangen über: Königtum, Prophetentum und Volkstum in Israel." Vorgesehen ist unter anderem auch ein Ausflug zur Lessingstadt Kamenz. Außer Lehrern und Lehrerinnen sind Pfarrer, Kindergottesdiensthelfer usw. als Teilnehmer willkommen. Reichenau. Die Gemeindeverordneten beschlossen ein stimmig die Ernennung des Gemeindevorstandes i. R. Alexander Bischoff zum Ehrenbürger der Gemeinde Reichenau und ließen die Ehrenbürgerrechtsurkunde durch sen Bürgermeister und den Gemeindeältesten überreichen. „Keine Verbindung mit den Verhafteten." Eine Erklärung des „Utrechtsch Dagblad". Amsterdam. „Utrechtsch Dagblad" veröffentlicht z« den Geständnisse« des in Brüssel verhafteten Belgiers Al- bertFrank Heine eine Erklärung, der zufolge weder die Direktion noch irgendein Mitglied der Redaktton oder des Personals des Blattes jemals unmittelbar oder mittel- bar irgendwelche Verbindung mit einer der in Brüssel in der Angelegenheit der von dem Blatt veröffentlichten Ge heimdokumente verhafteten Personen gehabt hat. Das „Utrechtsch Dagblad" habe außerdem für diese Dokumente niemals anch nur einen Cent bezahlt. * Die Entschiedenheit, mit der namentlich die diplomati schen Vertreter Belgiens im Auftrage ihrer Regierung die Echtheit der von der holländischen Zeitung veröffentlichten Dokumente über ein geheimes militärisches Abkommen zwischen Belgien und Frankreich dementieren, ist tr'otz alle dem nicht wirksam genug, um den Verdacht zu zerstreuen, daß hinter diesen Veröffentlichungen doch erheblich mehr steckt, als die amtlichen Stellen in Brüssel und Paris wahr haben wollen. Sie vermögen ja auch gar nicht die Tatsache militärischer Vereinbarungen zu leugnen, ihre Dementis wenden sich nur gegen den Inhalt der , Utrechter Veröffentlichungen. Wenn das Gewissen der verantwortlichen Stellen so rein ist, I dann gäbe es für sie kein besseres Mittel zur Widerlegung I dieser Enthüllungen, als vorbehaltlose Unterbreitung der tat ¬ sächlich getroffenen Vereinbarungen unter die Kritik der internationalen Oeffentlichkeit. Ein keineswegs überzeugen der Versuch, dem Utrechter Blatt eine Fälschung nachzu weisen, ist die Art, wie man mit überraschender Schnelligkeit einen Verdächtigen ergriffen und wie dieser mit noch ver blüffenderer Schnelligkeit sich als der Fälscher der Dokumente bekannt hat. Die belgischen Behörden haben schon in der Persönlichkeit dieses Kronzeugen keinen glücklichen Griff ge tan, denn er ist ein mehrfach vorbestraftes und verdächtiges Subjekt, aber auch die ganze prompte Wirksamkeit der Ver- Haftung, der Untersuchung, des Geständnisses macht gar zu sehr den Eindruck bestellter Arbeit. 12 Milliarden Neparationsendsumme? Paris. In den letzten Tagen ist das Gerücht auf- zetaucht, daß bei den Verhandlungen der Sachverständigen von alliierter Seite als deutsche Gesamtschuld 48, nach einer ruderen Ansicht 72 Milliarden genannt würden. Diese beiden Ziffern, so phantastisch sie auch klingen mögen, wurden tatsächlich von alliierter Seite genannt. Sie werden in den nächsten Tagen eine ernste Rolle spielen. Reparationskonferenz auf Mittwoch vertagt. Paris. Die Vollsitzung der Sachverständigenkonferenz am Montag hat den erwarteten Abschluß der Vorarbeiten nicht gebracht. Sie war auffallend kurz und dauerte «ur 5V Minuten, wobei zu berücksichtigen ist, daß alle Referate aus dem Englischen ins Französische übersetzt werden müssen. Die drei Vorsitzenden der Unterausschüsse erstatteten Bericht über die Arbeiten der Vorwoche, und zwar Lord Reval- stoke über die Kommerzialisierung, Stamp über die Neu regelung des Transferschutzes uud Perkins über das neue Sachleistungssystem. In allen drei Unterausschüssen ist eine vollständige Einigkeit nicht erzielt worden, entgegen den optimistischen Erwartungen des Wochenendes. Jedenfalls sind noch eine ganze Reihe von Fragen ungelöst geblieben, und die Kon ferenz hat daher beschlossen, den Unterausschüssen Zeit bis zum Mittwoch nachmittag zu geben. Deutsche m USA. unerwünscht? Starke Herabsetzung der deutschen Quote New York. Der amerikanische Senat lehnte eine Ent schließung ab, durch die das neue Quotengesetz auf ein wer teres Jahr außer Kraft gesetzt werden sollte. Wenn dei Senat nicht in einer Sondersitzung, was aber sehr unwahr scheinlich ist, nochmals Uber die Verschiebung berät, muf Präsident Hoover gegen seinen Willen am 1. April du Verordnung erlassen, durch die das neue Gesetz in Kraß gesetzt wird. Nach dem neuen Gesetz wird die deutsche Ein lvanderungsguote von 51 227 auf 24 908 gesenkt während die englische, schottische und nordirische Quote vor 34 000 auf 65 894 gehoben wird. Die Quote des irischer ' Freistaates wird von 28 567 auf 17 724 gesenkt. Löbau. (Todesfall.) Hier starb an den Folgen eines Schlaganfalles der Fabrikbesitzer Ernst Kniepert. Er hat das Gummiwerk hier gegründet und aufgebaut. Zwickau. (Wetter im Schacht.) Infolge Kurz schlusses brach im Lorenz-Schacht I ein Wetterstreckenbrand "us. Die durch Rauchgase gefährdeten Arbeiter konnten rechtzeitig zurückgezogen werden, so daß nur ein Mann eine leichte Rauchgasvergistung erlitt. Leipzig. (Messeerscheinungen.) Am Sonntag den 3. März, an dem ein sehr starker Verkehr in Leipzig herrschte, sind zwei Kraftwagen gestohlen worden. Der eine stand in der Kochstraße vor einem Haus, der andere ist in den frühen Abstunden vom Parkplatz am Zentraltheater weg- gestohlen worden. — Einem Mcßfremden ist durch einen Burschen, der sich als Gepäckträger angeboten hatte, ein wert voller Koffer gestohlen worden. Mittelbach. (Seltene Jagdbeute.) In der Nähe des Oberen Gasthofs wurde am Hellen lichten Vor mittag ein Habicht beobachtet, wie er in einem Garten eine Henne schlug und an Ort und Stelle verzehrte. Dann machte er sich über eine Taube her, doch gelang es, ihm diese wieder abzujagen. Am Nachmittag erschien wieder ein Habicht im Orte und flog, da er verscheucht wurde, von einem Gebäude zum andern, ohne seinen Beutezug aufzu geben. Erst als er in blindem Jagdeifer von einem Pfahl aus auf eine Henne stoßen wollte, gelang es, ihn abzuschicßen. Es war ein stattliches Exemplar von 50 cm Länge und 120 cm Flügelspannweite. Schon vor einer Woche wurde ein Habicht beobachtet, dec sich Tag für Tag von einem hinter einer Hecke hausenden Rebhühnervolk ein Stück nach