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Nr. 51. PulSrtttzer Tageblatt. — Freitag, den 1. März W29. Sette 2. gesunken. Marseille hatte am Donnerstag mittag nur 2 Grad s Wärme. Eine Meldung aus Warschau besagt, daß ganz Polen zur Zeit wieder von einer neuen Kältewelle heimge sucht wird. Stellenweise wurden 24 Grad Kälte gemessen. Krakau berichtet über starkes Schneetreiben. Wie aus Mos kau gemeldet wird, herrscht in der Krim demgegenüber direktes Sommerwetter. Das Thermometer kletterte rasch auf 20 Grad Wärme. Infolgedessen droht schweres Hochwasser Fünf Dörfer stehen bereits unter Wasser. — (Wie wird das Wetter im März.) Der Astrometeorologe Adolf Brieskorn stellt folgende mutmaß liche Prognose für März: Der Monat trägt noch zeitweise recht winterlichen Charakter mit Kältevorstößen und Schnee fall, bringt aber auch einige angenehme Frühlingstage, Stürme und vielleicht stellenweise Gewitter mit Hagel. Kritische Tage allgemeiner Natur sind um den 10., 15., 21. und 28. An fangs nachts kalt, örtlich Niederschlag, dann tagsüber an genehm. Um den 6. Trübung, neblig, nachts kalt, windig mit Niederschlag. Hierauf wechselnd wolkig mit langsamer Erwärmung gegen den 14. und stellenweise Störung, beson ders um den 11. und 16. Anschließend nachts kalt, tagsüber wahrscheinlich sonnig und mild. Um den 21. kalt, Sturm und Niederschlag. Nach kleiner Temperatursteigerung mit veränderlicher Bewölkung und lokaler Störung um den 24. droht um den 28. ein Temperatur- und Wettersturz, dem wahrscheinlich kühles, wolkiges bis unbeständiges, nebliges, zu Niederschlag neigendes Wetter folgt. — (Lohntarif der Reichsbahn gekündigt.) Laut „Vorwärts" haben die vertragschließenden Gewerk schaften das Lohnabkommen mit der Deutschen Reichsbahn zum 31. März gekündigt. Ueber die einzureichenden Forde rungen werden die drei Gewerkschaften auf einer gemeinsamen Tagung Beschluß fassen. Das Lohnabkommen betrifft die Eisenbahnarbeiter aller Kategorien, d. h. alle Eisenbahner, die nicht im Beamten- oder Angestelltenverhältnis stehen. — (Ob st baulehrgang für Baumwärter.) Am 11. März wird an der Landwirtschaftlichen Lehranstalt Bautzen ein Baumwärterlehrgang des Landesverbandes Sachsen für Obst- und Weinbau eröffnet, der in 3 Abschnitten von je 14 Tagen stattfindet und Landwirten, Gartenbesitzern gründliche praktische Ausbildung in allen Arbeiten des Obst baues gewährt. Für strebsame, interessierte Obstbauer bietet sich hier im Obstbau ein idealer Nebenerwerb, der in der heutigen Zeit Beachtung finden sollte. — Die Teilnehmer gebühr beträgt 30 RM. Soweit die Teilnehmer von Bezirks obstbauvereinen oder Gemeinden, die koporatives Mitglied eines Bezirksobstbauvereines sind, angemeldet werden, kann auf Ersuchen Erlaß der Teilnehmergebühr und eine Beihilfe von 100 NM durch den Landesverband gewährt werden. Anmeldungen sind umgehend zu richten an Landesverband Sachsen für Sachten für Obst- und Weinbau, Dresden-A., Sidonienstr. 14IV. — (Erhöhung des Wagenstandgeldes.) Wie die Handelskammer zu Zittau mitteilt, hat der Deutsche In dustrie- und Handelstag auf die zur Sicherung des Kohlen bezugs von der Reichsbahn verfügte Erhöhung des Wagen standgeldes für Kohlen-, Rungen- und Arbeitswagen bei der Hauptverwaltung der Reichsbahn Vorstellungen dahin erhoben, die Sätze wesentlich zu ermäßigen, den Reichsbahndirektionm bei der Anwendung der Maßnahme zur Berücksichtigung der örtlichen Verhältnisse möglichst freie Hand zu lassen, sobald es die Verhältnisse irgend gestatten, die Maßnahme sofort wieder aufzuheben und die Direktionen anzuwcisen, von der Wagenstandgelderstattung in Härtefällen, insbesondere bei unverschuldeter Ladefristüberschreitung, weitgehendst Gebrauch zu machen. Die Vorstellungen des Deutschen Industrie- und Handelstages sind insofern von Erfolg begleitet gewesen, als die Hauptverwaltung der Reichsbahn mitgeteilt hat, daß die Verfügung über die Erhöhung der Wagenstandgelder für Kohlen, Rungen- und Arbeitswagen, sofern nicht eine un vorhergesehene Verschlechterung der gegenwärtigen Lage ein tritt, in den nächsten Tagen, spätestens Ende dieser Woche, aufgehoben werden soll. Die Direktionen sind angewiesen worden, Härten bei unverschuldeter Ueberschreitung der Lade fristen im Erstattungswege auszugletchen. — (Die Mütterberatung) in Ohorn findet am Mittwoch, den 6. März, nachmittags 2 Uhr im Rathaus statt. Arzt wird anwesend sein. Bautze«. (Verurteilter Brandstifter.) Zu drei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrenrechtsverlust wurde am Schwurgericht der 22 jährige Maurer Harig aus Obercunewalde verurteilt, weil er in vier Fällen als Brand stifter in seinem Heimatsort in Frage kam. Der Staatsan walt bezeichnete den geständigen Burschen, der trotz seiner Jugend ein Trinker ist, als den Typ des modernen Row- dietums. Radeberg. (Festnahmedes Mörders Pursche.) Der Schlosser Pursche aus Wallroda, der seinen Arbeits kollegen Sickert im Betrieb der Firma Köckritz erschlagen hatte, ist am Mittwoch vormittag auf Grund der ausgeschrie benen Personalien in Leipzig verhaftet und in das Amtsge richt eingcliefcrt worden. Pursche trieb sich auf dem Haupt bahnhof umher, wurde erkannt und sofort dem Polizeipräsi dium zugeführt, dort hat er die Bluttat eingestanden. In zwischen wurde Pursche in Begleitung eines Leipziger Kriminalbeamten nach der Staatsanwaltschaft Dresden gebracht, wo die weitere Vernehmung auf Grund der vorliegenden Aktenstücke gepflogen wird. Au dem Totschlag wird weiter gemeldet, daß man den Gelöten mit dem Kopfe in einem Wasscrfaß liegend, das zum Abkühlen von glühendem Eisen benutzt wurde, aufgefunden hat. Das Gesicht des Toten wies neben dem rechten Nasenflügel und hinter dem linken Ohre schwere Verletzungen auf, die zweifellos auf wuchtige Schläge mit einem harten, kantigen Gegenstand zuriickzuführen sind. Außerdem wurde am Kopfe seitlich des Wirbels eine lange, weitklaffende Wunde festgestellt. Der Anlaß zu den Streitigkeiten, die einen so tragischen Ausgang nahmen, dürfte die Deutsche Volkspartei das Kabinett offiziell nicht unter stützen würde. Viel erörtert wird im Reichstag eine an gebliche Rücktrittsdrohung vr. Stresemanns, Wettere Verhandlungen über -Le Große Koalition zwecklos? Berlin. Der Reichskanzler hatte am Donnerstag nach mittag mit Vertretern der hinter der Regierung stehenden Parteien eine zweistündige Besprechung, in der nochmals der Versuch zur Bildung der Großen Koalition gescheitert ist. Die Vertreter der Deutschen Volkspartel haben in dieser Besprechung wiederholt, daß eine frak- tionsmäßige Bindung der Deutschen Volkspartei an ein Kabinett der Großen Koalition nur vorgenommen werden könne, wenn man sich vorher über alle Fragen des Etats und des Steuerprogramms unter Zugrunde legung der bekannte» Forderungen der Deutschen Volkspartei geeinigt habe. Diese Formulierung wurde nicht nur von den Sozialdemokraten, sondern auch von demokra tischer Seite abgelehnt, und zwar mit der Behauptung, daß man zunächst die Regierung bilden und dann zusehen solle, ob man den Etat nicht ohne neue Steuern ausgleichen könne. Der Ausgang der Besprechung wird in parlamentarischen Kreisen allgemein so gewertet, daß weitere Verhandlungen über die Bildung der Großen Koalition keinen Zweck haben. Um 7 Uhr empfing der Reichskanzler Vertreter des Zen trums, denen er von dem Ergebnis der Verhandlungen Mitteilung machte. Am späten Abend des Donnerstag wurde dann bekannt, daß das Zentrum in die Verhandlungen über die Regie rungsbildung wiedereinschwenkt. Es ist dem Reichs kanzler gelungen, den Abgeordi ten Stegerwald dazu zu veranlassen, daß das Zentrum sich am Freitag an Be sprechungen mit den hinter der Regierung stehenden Parteien über das Steuer- und Finanzproblem beteiligte. Die Zentrumsfraktion des Reichtags hat diese Teilnahme an den Besprechungen ausdrücklich gebilligt. Erweiterung -er Angestelttenversicherung? Forderungen des Sozialpolitischen Ausschusses. Der Sozialpolitische Ausschuß des Reichs, tag es nahm am Donnerstag einen Initiativgesetzentwurf an, wonach die arbeitslosen Angestellten, die das 60. Lebens jahr vollendet haben und seit mindestens einem Jahr un unterbrochen arbeitslos sind, als berufsunfähig gelten und das Ruhegeld der Angestelltenversicherung für die weitere Dauer ihrer Arbeitslosigkeit erhalten sollen. Diese Regelung soll vom 1. März an in Kraft treten und bis 1931 gelten. Einstimmige Annahme fand weiter eine Verkürzung der Wartezeit in der Angestelttenversicherung von 120 auf 60 Beitragsmonate. In einer Entschließung wird die Reichs regierung aufgefordert, baldigst einen Gesetzentwurf vor zulegen, der unter Berücksichtigung der weiter vorliegenden Anträge einen weiteren Ausbau der Angestelltenversicherung vorsteht. «Bögler und Bastl vorübergehend von Paris nach Deutschland gefahren Die deutschen Sachverständigen für die Kriegsent- schüdigungsfrage Vogler und Kastl sind vorübgcrgehend in privater Eigenschaft - "ch Deutschland gefahren, da der Sland der Verhandlungen i n Augenblick ihre Anwesenheit in Paris nicht erforderlich macht. — Die Pariser Gerüchte über eine Reise Schachts nach Berlin entbehre« hiergegen, wie ein» wandsrei festgestellt werden kann, jeder Begründung. Wie Polen Danzig erobern will Eine polnische Denkschrift Genf, 28. Februar. In hiesigen diplomatischen und politischen Kreisen ist gegenwärtig eine polnische Denkschrift im Umlauf, die die Zukunft der Freien Stadt Danzig im Rahmen des polnischen Einflusses behandelt. Man geht nicht fehl, wenn man in dem Verfasser dieses außerordentlich in teressanten Schriftstückes eine Persönlichkeit erkennt, die nicht nur den polnischen Regierungskreisen nahesteht, sondern auch über eine eingehende Kenntnis des politischen und wirtschaft- lichens Lebens der Stadt Danzig verfügt. Die in der Denk schrift zum Ausdruck gelangende Tendenz, die ehemals rcichsdeutsche Stadt hauptsächlich durch wirtschaftliche Maß nahmen immer enger an Polen zu ketten, entspricht durchaus der von den polnischen Delegationen beim Völkerbund in der letzten Zeit eingenommenen Haltung. Die Denkschrift zeigt, daß auch äußerliches Entgegenkommen und Ministerbesuche nicht Ausfluß der Sympathie sind, sondern einer wohlberechneten Taktik entspringen, deren einzelne Phasen man seit der Nie derschrift dieses Dokuments in mancherlei Maßnahmen der polnischen Regierung gegenüber Danzig deutlich erkennen kann. Botschafter v. Hoesch bei Brian-» ' Erklärungen über den französisch. > belgischen Militärvertrag. , Paris. Von amtlicher deutscher Stelle in Paris wird nitgeteilt: Der deutsche Botschafter von Hoesch hatte nach »iner längeren durch die Krankheit des französischen Außen ministers bedingten Pause wieder eine Unterredung mit diesem über die schwebenden politischen Fragen. Bei dieser Unterhaltung wurden insbesondere die ans der kommenden Genfer Ratstagung zur Erörterung stehenden Probleme be handelt. Im Verlaufe der Besprechung nahm Außenminister Briand Gelegenheit, Erklärungen über den veröffentlichten Text eines französisch-belgischen Geheimabkommens abzu geben. Leider wird nicht mitgeteilt, in welcher Form sich Herr Briand äußerte. Montag Sollkonferenz in Paris. Noch keine Ergebnisse bei den Reparationsverhandlungen. Paris. Der Sachverständigenausschuß für Reparations- fragen wird am Montag wieder zu einer Vollkonferenz zu- sammentreten, wobei, wie man aus New Pork meldet, Reichsbankpräsident vr. Schacht die der deutschen Lei stungsfähigkeit entsprechende endgültige Ziffer für die Re parationsleistungen nennen soll. Im übrigen werden die privaten Unterhaltungen zwischen den Delegierten bis Mon tag fortgesetzt. Nach französischen Meldungen sollen die Sachverständi gen ein dauerhaftes Reparationsgebäude errichtet haben, irr dem nunmehr die Zahlen untergebracht werden müßten. In vertraulicher Unterhaltung zwischen vr. Schacht und dem Engländer Stam p soll die Frage der Endsumme gestreift worden sein. Die Deutschen hätten jährlich eine Milliarde angeboten, während die Alliierten 3^ Milliarden fordern. Diese französischen Darstellungen bestätigen, daß die Bera tungen der Sachverständigen in den entscheidenden Abschnitt getreten sind. Die französische Taktik ist darauf angelegt, ein deutsches Angebot herauszulocken, um die deutsche Stellung zu erschweren. in einer Privatllage zwischen Sickert und der Schwester des Pursche, die von letzterer angeblich wegen Beleidigung ein geleitet worden war, zu suchen sein. Die Leiche des getöteten Sickert, die bisher in der hiesigen Totenhalle aufaebahrt war, wurde gestern vormittag zur Sektion nach Dresden überführt. Den Hinterbliebenen des auf so schreckliche Weise ums Leben gekommenen Sickert, der Mutter und den sieben Geschwistern, denen der Getötete, der allgemein als sehr ordentlicher Mensch galt und als tüchtiger Arbeiter geschätzt wurde, eine Stütze war, wendet sich allseitige Teilnahme zu, nicht minder aber auch den Ellern des Täters, denen der Sohn durch seine Unbesonnenheit viel Kummer und Herzeleid bereitete. — (Gesuchter Ausbrecher.) Zu dem Aus bruch aus dem hiesigen Amtsgerichtsgefängnis erfahren wir weiter, daß der Untersuchungsgcfangene Oskar Julius Bürger nach gelungenem Entweichen mitten in der Nacht bei seiner hier wohnhaften Braut erschienen ist und sich in deren Wohnung einige Zeit aufgehalten hat. Gegen 4 Uhr mor gens hat er sich angeblich in Richtung Dresden entfernt. Ebersbach. (Bürgermeisterwahl) Regierungs rat vr. jur. Ernst Ulbricht in Löbau ist in nichtöffentlicher Stadtverordnetensitzung zum hiesigen Bürgermeister gewählt worden. Dresden. (Die Einwohnerzahl Dresdens) mit Albertstadt beträgt nach dem Forschungsergebnis für den 1. Januar 633 000. Dresden. (WährendderTrauerfeierDiebe in der Wohnung.) Während die Bewohner an einem Begräbnis teilnahmen, drangen Diebe in ihre Wohnung in der Großenhainer Straße ein. Gestohlen wurden u. a. ein braunroter Herrenanzug und eine bunte Damenstrickjacke mit braunem Pelzbesatz. Als Täter kommen zwei Unbekannte in Frage, die während der Zeit im Grundstück gesehen worden sind. Dresden. (Zugentgleisung.) Am 28. Februar 14,24 Uhr entgleiste zwischen Engelsdorf-Ost und Leipzig- Paunsdorf der fünfte Wagen des Schnellzuges 114, der Dresden Hauptbahnhof 12,46 verläßt und 14,34 in Leipzig- Hauptbahnhof einzutreffen hat, infolge Achsenbruches mit zwei Achsen. Nach Unterbringung der Reisenden des ent gleisten Wagens in den vorderen Zugteil ist der Zug nach der Zielstation weiter gefahren. Personen wurden nicht ver letzt. Das Gleis war etwa vier Stunden gesperrt. Wiederan. (22 Rehe als Opfer der Kälte.' In den Jagdrevieren Diethensdorf, Wiederau und Könighain sind in wenigen Tagen mehr als 22 Rehe als Opfer der Kälte tot aufgefunden worden. Auch die wildernden Hunde richten im hiesigen Jagdgebiete, wie in anderen Orten, erheb lichen Schaden an. Meuselwitz. (Drei Familienmitglieder OpferderGrippe.) Im nahen Altpoderschau wurde die Familie Hanschmann schwer von der Grippe heim gesucht. Innerhalb vierzehn Tagen starben der Vater, die Mutter und die älteste Tochter. Alkohol, Lugen-Liche un- Betrunkene. Auf Grund eines Vorkommnisses in Dresden, bei dem drei jugendlich Arbeiter, von denen zwei im Alter von erst 15 Jahren standen, so gezecht hatten, daß einer von ihnen nicht mehr in der Lage war, allein zu gehen und dann auf der Straße liegenblieb, so daß er erfror, sieht sich das Polizeipräsidium veranlaßt, auf die Bestimmungen des Notgesetzes vom 24. Februar 1923 hinzuweisen. Hiernach ist verboten: 1. Das Verabfolgen oder Ausschenken von Brannt wein und das Verabfolgen branntweinhaltiger Genuß mittel im Betrieb einer Gast- oder Schankwirtschaft oder im Kleinhandel an Personen, die das 18. Lebens jahr noch nicht vollendet haben. 2. Das Ver abfolgen oder Ausschenken anderer geistiger Getränke und das Verabfolgen nikotinhaltiger Tabakwaren im Betrieb einer Gast- oder Schankwirtschaft oder im Kleinhandel an Personen, die das 16. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, zu eigenem Genuß in Ab wesenheit des zu ihrer Erziehung Berechtigten oder seines Vertreters. 3. Das Verabfolgen oder Ausschenken geistiger Getränke im Betrieb einer Gast- oder Schank wirtschaft oder im Kleinhandel an Betrunkene. Deutscher Reichstag. S3. Sitzung, Donnerstag, den 28. Februar. Auf der Tagesordnung steht die zweite Beratung des kom munistischen Gesetzentwurfes zum Schutze für Mutter und Kind. Der Bevölkerungspolitisch« Ausschuß hat diesen Gesetzentwurf abgelehnt und empfiehlt eine Entschließung zur Annahme, wonach der Reichstag wirksame Maßnahmen zum Schutze kinderreicher Familien für dringend erforderlich hält und die Reichsregierung ersucht, die in dem kommunistischen Antrag enthaltenen bevölke rungspolitischen Forderungen auf ihre gesetzgeberische, verwal tungstechnische und finanzielle Durchführbarkeit zu'prüfen und entsprechende Gesetzentwürfe vorzubercitsn. Es kam zu einer lebhaften Aussprache, in der Frau Lehr mann kür die Dcutschnationale Volkspartei erklärte, mau müße