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N: 35 Pulsnitzer Tageblatt. — Montag, den II. Februar 1929. Seite 3. bei der Deutschen Volkspartei. Die Gründe liegen hier in der Person des Führers. Die Außenpolitik vr. Strese manns ist die Außenpolitik der Sozialdemo kratie. Solange das Zentrum und die Deutsche Volks partei im Reich und in Preußen sich dauernd an die Linke anlehuen, sind keine Grundlagen für eine feste Koalition in Deutschland gegeben. Eine schwache Regierung kann keine wirkliche Außen- Politik machen. Ein französischer Staatsmann hat einmal das Wort geprägt: Ein wahrer Friede zwischen Deutschland und Frankreich könne nur zwischen den Patrioten beider Länder geschlossen werden. Dauernden Wert habe die Unter- schrift einer deutschen Regierung also nur dann, wenn sie von der nationalen Rechten anerkannt wird. Die außen politische Erkenntnis, daß der Weg von Versailles nach Lo carno nicht zum wahren Frieden führt, wird nicht mehr lange ausbleiben." Der Aampf in Afghanistan Kowuo, 10. Februar. Wie aus Moskau gemeldet wird, veröffentlicht das Oberkommando des Königs Aman Ullah einen Bericht über die snlrtänsche Lage in Afghanistan. In diesem heißt es, daß nach einem heftigen Kampf zwischen den Truppen Aman Ullahs und denen des Königs Habib Ullahs die Truppen Aman Ullahs Budhaka und Bagrami, zehn Kilometer östlich von Kabul, räumen mußten. Trotzdem sei es den Truppen Aman Ullahs gelungen, Kei einer Gegen offensive die beiden Orte wieder zu erobern. Die Kämpfe seien noch nicht abgeschlossen. Aeuer Schlag gegen das Deutschtum in Polen. Weitere Enteignung deutschen Grundbesitzes im Korridor. Warschau. Der polnische Ministerrat beabsichtigt, viel leicht schon in der kommenden Woche, über die Liste für einen neuen Enteignungsplan, der vom Agrarreformminister bereits ausgearbeitet wurde, zu beschließen. Dieser neue Plan für eine zwangsweise Parzellierung soll auch diesmal wiederum, wie das bis jetzt alljährlich der Fall war, be sonders empfindlich den deutschen Grund besitz in ehemals preußischen Teilgebieten treffen. Obwohl bis jetzt weder die Namen der betreffenden deut schen Grundbesitzer noch die Menge der für die Enteignung bestimmten Hektar Bodens mit genauer Bestimmtheit zu er mitteln seien, so soll, wie verlautet, diesmal der Enteig nungsplan besonders gegen den deutschen Grundbesitz im Korvidorgebict gerichtet sein, um offenbar auf diese Weise die konsequent verfolgte Politik der polnischen Regierung, die ehemals preußischen Teilgebiete nach Möglichkeit von deutschem Grundbesitz zu säubern, zu einem gewissen Ab schluß zu bringen und dadurch den von dem Außenminister Zaleski wiederholt geprägten Satz, der Korridor sei ein ethno graphisch polnisches Gebiet, endgültig wahrzumachen. Generalstreik in Ostoberschlesien. Beschluß des Zentralverbandes der Bergarbeiter. Warschau. Wie aus Kattowitz verlautet, hat der Zen- tralverband der o be r s ch le s i s ch en Berg arbeiter in Polnisch-Oberschlesten auf seiner letzten Ge- neralvertretersitzung den Beschluß gefaßt, am 11. Februar endgültig in den allgemeinen Generalstreik zu treten, wenn bis dorthin die Arbeitgeber bzw. die Regierung den Forderungen der Bergarbeiter aus eine allgemeine Lohn erhöhung nicht nachkommen. Ein allgemeiner Bergarbeiter streit in Oberschlesien würde für die polnische Wirtschaft eine heute noch schwer zu übersehende Krise und Erschütterung zur Folge haben, da dadurch die polnischen 'Absatzgebiete, die während des für Polen so glücklichen englischen Kohlenstreiks durch Polen erobert wurden, sehr leicht, vielleicht unwider ruflich, verloren gehen könnten, was mit einem Schlag für die Zukunst nicht nur des polnisch-oberschlesischen Berg- baues, sondern auch für die Zukunft Polens als Industrie land überhaupt verhängnisvoll sein könnte. Polens Wühlarbeit bei den Ementestaaten. Gens. Von feiten des Pölkerbundsekretoriats wird zu der Unterredung zwischen dem Generalsekretär des Völker- bundes und dem polnischen Vertreter nichts weiter mitge teilt, als daß die Unterredung einen persönlichen Charakter getragen habe und daß die Tagesordnung der März-Tagung des Völkerbundrates unverändert geblieben sei. Es besteht in unterrichteten Kreisen bereits seit geraumer Zeit der Eindruck, daß die polnische Regierung im Stillen sowohl bei den Re gierungen der Entente-Staaten als auch beim Völkerbund gegen den deutschen Minderheitenantrag eine heftige Wühlarbeit betreibt. Ist der Reichsregierung und den maßgebenden deutschen Stellen in Gens bekannt, in welcher Richtung die polnischen Pläne gegen die deutsche Aufrollung der Minderheitenfrage vor sich gehen? Es erscheint jetzt höchste Zeit, daß hierüber völlige Klarheit geschaffen wird. Deutschland als Mitglied des Völkerbundes und ständiges Ratsmitglied ist voll berech tigt. Mitteilung über das Vorgehen anderer Mächte zu einem vorliegenden deutschen Anttag zu erhalten. Der strenge Herr Winter. Man soll wirklich nicht allen Sprichwörtern glauben! Da gibt es eines, das heißt: „Gestrenge Herren regieren nicht lange!" Paßt er auf diesen Winter? Der ist doch gewiß ein gestrenger Herr und hält sein Zepter, das zweifellos aus einem, von tausend Kristallen schimemrnden, Eiszapfen be- steht, schon geraume Zeit in der mit einem dicken Fausthand- schuh bekleideten Hand. Kaltes, klares Wetter ist für uns Nordländer ganz angenehm, und wenn einer Zeit und Geld hat, Wintersport zu treiben und womöglich Bowlen und silberne Humpen zu gewinnen, dann mag ihm der Winter eine einzige Festzeit sein. Aber es gibt immerhin Leute, denen der weiße Schnee aus den Höhen nicht so wichtig ist, wie die Höhe der Preise für schwere Kohlen und die dem Winter dann kein langes Leben wünschen. Wenn sie in dieser Frage zu Rate gezogen werden, dann würden sie ihre Wünsche ganz unumwunden aussprechen,- aber mit dem Wetter ist es, wie urit der.hoben Politik — man redet in den Wind uns muß yinneymen, was von oben kommt. Die letzten sechs Wochen war es Schnee in unerhörten Mengen. Das neue Jahr hat sich, wie es scheint, damit gut eingedeckt; es hat wohl noch Restbestände aus früheren Wintern Uber- nommen und will sie unter allen Umständen loswerden. An uns, und wir müssen jeden Posten annehmen, den es uns liefert. Man soll auch einem gestrengen Herrn gegenüber gerecht sein und z. B. nicht der Vermutung Ausdruck geben, daß er mit Kohlenhändlern, Branntweinhändlern, Schlittschuhbahn pächtern und ähnlichen Geschäftsluten in Verbindung steht und Provision von ihnen bezieht. Vielleicht handelt er wirk lich nur aus reinem Berufsinteresse. Vielleicht denkt er: „Meine Pflicht ist es, kalt zu fein, wie es die des Sommers ist, heiß zu fein. Die Leute schimpfen doch über alle Jahres zeiten, im Sommer möchten sie am liebsten das Thermometer zerbrechen, weil es zu hoch, und im Winter, weil es zu nie drig steht." Von seinem Standpunkte aus hat er Recht, und ich kann meinen verehelichen Mitbürgerinnen und Mitbür gern nur den Rat geben, nicht zu widersprechen. Den Mäch tigen gegenüber ist das nicht angebracht. Bei uns in Deutsch land kann man sich an vielen Dingen den Mund verbrennen und die Finger dazu. Ich ziehe es dann immer noch vor, sie mir zu erfrieren ... 0r. M. P. Katte ohne Ende. In O st preußen 28, in Rumänien und Süd- ' slawien 29° unter Null. Nachdem am Sonnabend die Temperatur allenthalben höher lag als in den vorhergehenden Tagen, hat jetzt, wie die Oeffentliche Wetterdienststelle Berlin mitteilt, eine neue Kälteperiode eingesetzt. Die vorübergehende Erwärmung wurde durch Luftmassen von der Nord- und Ost see hervorgerufen. Ueber Rußland herrscht ein kräftiges Hoch mit von Nord nach Süd gerichtetem Druckgefälle. Mit dem augenblicklichen östlichen Wind sind wir bereits in den Wirkungsbereich des russischen Hochs getreten. Die beob achtete Druckänderung spricht dafür, daß sich die Kaltluft- mafsen nach Westen, also auch nach Deutschland, weiter und anhaltend fortsetzen werden. In Polen wurden am Sonnabend 30 und in Königsberg 28 Grad Kälte gemessen. In Rumänien wurden Temperaturen bis zu 28 Grad unterNull festgestellt. Die Donau ist in ihrem Unterlauf von Giurgiu bis Sulina zugefroren. Da die Eisdecke 50 Zentimeter dick ist, wird der Verkehr über die Donau mittels Schlitten aufrecht erhalten. Auch in Südslawien werden Kältetemperaturen von 29 Grad unter Null verzeichnet. Aus den Bergeshöhen bei Reichenhall Somme.temperaturen. Trotz der in fast ganz Deutschland am Wochenende beob achteten höheren Temperaturen machte sich die nun fast seit sechs Wochen anhaltende ununterbrochene Kälte allenthalben noch unliebsam bemerkbar. Die Flüsse sind großenteils nach wie vor noch mit einer dicken Eisschicht bedeckt. Wie aus Eilenburg verlautet, ist bei Gruna an der Stelle eins künstliche Cisbrücke Uber die Mulde geschaffen worden, wo in der eisfreien Zeit eine Fähre den starken Verkehr be- sorgt. Man hat die Eisdecke durch wiederholtes Begießen mit Wasser derart verstärkt, daß Kraftwagen und Lastfuhrwerke den Fluß überqueren können. Wie enorm die Kälte in dev Grenzmark ist, beweist die Tatsache, daß am Ende dev Woche über der zugefrorenen Netze fünf Eisgeier gesehen wurden (grau-weiße Adler mit Uber einem Meter breiter Flügelspannung). Diese Tiere sind anscheinend aus ferne ren kälteren Zonen in unser „mildes" Klima geflüchtet. Irr Bad Reichenhall und Berchtesgaden waren am Wochen ende noch 26 Grad Kälte. Sämtliche Seen waren jugefro- ren. Der Königssee trug eine bis zu 30 Zentimeter starke Eisdecke, auf der am Sonntag Autos und Fuhrwerke verkehrten. Dutzende von Vögeln liegen erfroren auf dev Straße. Das Wild wagte sich, von Hunger getrieben, in dis Städte hinein. Auch in der Umgebung von Koblenz wurden am Sonnabend mehr als 25 Rehe verendet aufgefunden. Während in den bayerischen Tälern die Bevölkerung unter ungeheurer Kälte zu leiden hatte, herrschten auf den Ber geshöhen geradezu sommerlicheTemperaturen. So wurden in diesen Tagen auf dem Predigtstuhl bei Bad Reichenhall 32 Grad in der Sonne gemessen. Der kälteste Tonntag des Winters in Berlin Berlin. Innerhalb der letzten 24 Stunden hat die Kältewelle, die am Sonnabend von Rußland her in Nord- deutschland einbrach, das Thermometer ungewöhnlich stark fallen lasten. Während noch am Sonnabend mittag in Berlin 6 Grad unter Null gemessen worden, stand das Thcr- momettr am Sonntag in der Innenstadt beharrlich auf 20 bis 23 Grad unter Null selbst aus der Sonnenseite der Straßen. Kurz nach Sonnenuntergang konnte man i.i der Stadt 26 Grad, in der Umgebung Berlins 30 Grad Kälte feststellen. Der wolkenlose Himmel und der schneidende Ost wind läßt erwarten, daß die kommende Nacht selbst in der Innenstadt 30 Grad unter Null dringen wird. Für eine rasche Aenderung in der Wetterlage fehlen vorläufig noch alle Anzeichen. Sibirische Kälte in Schlesien Die kälteste Nacht in Breslau seit 1791 Weitere Zunahme der Kälte zu erwarten Breslau. Nachdem Schlesien vorübergehend am Freitag in den Bereich wärmerer Luft gelangt war, trat am Sonnabend ein erneuter Temperatursturz ein. In Breslau wurden in den frühen Morgenstunden des Sonntags 31 Grad unter Null gemessen, eine Kälte, die seit 1791, dem Beginn der amtlichen Messungen, nicht mehr beobachtet wurde. Die gewöhnlichen Quecksilber-Thermometer reichen zur Messung solcher niedrigen Temperaturen nicht mehr aus. Der Auf enthalt im Freien ist säst zur Unmöglichkeit geworden. Selbst zahlreiche Eisbahnen haben ihren Betrieb geschlossen, da sich infolge der barbarischen Kälic kein Eisläufer mehr einfindet. Das Observatorium Breslau - Knetern sagt für die nächsten Tage nach seiner Beobachtung noch eine Zunahme der Kälte voraus. An verschiedenen Orten der Provinz Oberschlesien wurden am Sonntagmorgen bis 35 Grad unter Null ge messen. Trotz der großen Kälte konnte der Zugverkehr im allgemeinen ohne große Verspätungen aufrechterhalten wer den. Lediglich die Züge aus Ostoberschlesien kamen mit Ver spätungen von einer bis zu drei Stunden an. Nach Meldungen aus Kattowitz herrschte in Ostober schlesien am Sonnabend und Sonntag tagsüber eine Kälte von 25—30 Grad, die sich auf über 30 Grad steigerte. Der Zugverkehr erlitt in Ostoberschlesien derartige Verspä tungen, daß von einem fahrplanmäßigen Verkehr keine Rede mehr sein konnte, trotzdem die polnische Eifenbahndirektion in Kattowitz schon in den letzten Tagen 24 von Kattowitz ab gehende Züge eingestellt hatte. Aus allen Teilen der Woi wodschaft Schlesien werden erneut zahlreiche Todesfälle durch Erfrieren gemeldet. In Steblau im Kreise Lublinitz sind drei Kinder erfroren, die von ihren Eltern in der ungeheizten Wohnung zurückgelassen worden waren. Bis 44 Grad Kälte i« Ratzlaad Kowno. Infolge der großen Kälte sind, wie aus Moskau gemeldet wird, in Moskau und in Leningrad sämt liche Schulen und die Universitäten geschlossen worden. Am Sonntag wurden in Moskau 140 Personen mit Frostver letzungen in die Krankenhäuser eingeliefert. Besonders schwie rig ist die Lage der ausländischen Schiffe geworden, die in der Nähe von Leningrad liegen und wegen des Eises nicht in den Hafen einlausen können. Die Marine in Kronstadt und in Leningrad hat den Auftrag erhalten, die Rettungs maßnahmen der Eisbrecher im Finnischen Meerbusen zu un terstützen. Von verschiedenen Teilen Rußlands werden 44 Grad Kälte gemeldet. Ernste Sorgen um die Reisenden des eingeschneiten Simplonexpresses. London. Wie aus Konstantinopel berichtet wird, macht das Schicksal der Reisenden des Simplon-Expresses, der Paris in Richtung Konstantinopel am 29. Januar ver ließ, dort zunehmende Sorge. Der Zug war bereits am Abend des 1. Februar fällig, liegt aber infolge des Schnees bereits seit einer Woche im östlichen Thrazien, etwa 60 Meilen von Konstantinopel entfernt, fest. Bisher war es un möglich, sich mit den eingeschlossenen Reisenden in Verbin dung zu setzen. Die Eisenbahnbehörden erklären, daß es den Eingeschlossenen an Nahrungsmitteln und Wasser nicht fehle und in Cherkes Keui ausreichende Kohle vorhanden sei, um die Heizung des Zuges zu unterhalten. Die Möglichkeit der Entsendung von Flugzeugen wurde erwogen, aber vorläufig wieder aufgegeben, da kein Apparat verfügbar ist, Aus aller Welt. Der Massenmörder von Ratzen verhaftet Am Freitag gelang es der Polizei, den 17 jährigen Knecht Walter Miersch, der am vergangenen Montag die grauenvolle vierfache Bluttat in Ratzen bei Hoyerswerda be gangen und dann die Flucht ergriffen hatte, in Oppau im Kreise Landeshut «Niederschlesien) festzunehmen. Der Ver haftete, der als verstockter Mensch bekannt ist, hat bisher noch kein Geständnis abgelegt. Die Beweise gegen ihn sind jedoch derart erdrückend, daß an seiner Ueberführung kein Zweifel besteht. Miersch war im Besitz des neuen Fahrrades des Witscha und bemühte sich, in Oppau Arbeit zu erhalten. — Die Verhaftung des Massenmörders Miersch in Oppau stellt sich als ein voller Erfolg der Mithilfe der Oeffentlichkeit bei der Verfolgung von Schwerverbrechern dar. Der Mörder traf am Freitag in dem Dörfchen ein, wo er um Arbeit nachfragte. Einigen Bewohnern fiel es auf, daß der junge Mann ein fast neues Fahrrad bei sich hatte. Sie benach richtigten den zuständigen Landjäger, der sofort zur Ver haftung des Verdächtigen schritt und ihm das furchtbare Verbrechen auf den Kopf zusogte. Daö Fahrrad wurde als das Eigentum des ermordeten Gemeindevorstehers Witschas in Ratzen festgestellt. Bei dem Mörder wurde eine Geld börse, die ebenfalls dem Ermordeten gehörte, mit 12 Mark geraubtem Gelde gefunden. In der Unterwäsche sowie an den Schuhen befanden sich noch starke Blutspuren. Die Allein schuld des Verhafteten an der vierfachen Blutschuld steht einwandfrei fest. In dem Dörfchen Ratzen und Umgegend hat die Verhaftung starte Beruhigung ausgelöst. Miersch voll geständig Der 17 jährige Massenmörder Miersch aus Ratzen wurde am Sonnabend abend von Libau in das Hirschberger Polizeigefängnis überführt. Unterwegs hat er den Beamten das Geständnis abgelegt, die vierfache Mordtat allein be gangen zu haben — Die vier Opfer des Mörders wurden am Sonntag nachmittag auf dem Friedhof in Lohsa in einem gemeinsamen Grab beigesetzt. Grotze Schwierigkeiten der Seeschiffshrt auf der Elbe Durch den anhaltend starken Ostwind ist der Wasser stand der Elbe so niedrig geworden, daß die Seeschiffahrt in die schwersten Bedrängnisse geraten ist. Größere Schiffe haben Schwierigkeiten, an die Schuppen heranzukommcn. Auch das Verholen und das Docken der Seeschiffe stößt auf große Schwierigkeiten. Der Afrikadampfer „Tanganyka" hat seine Ausreise aufgeben müssen. Der Wasserstand der Elbe war am Sonntag nachmittag bei Hochwasser über zwei Meter niedriger als normal. Wölfe überfalle« ei« Dorf u«d töten 22 Menschen In den griechischen Grenzgebieten sind nach Meldun gen aus Athen zahlreiu e Dörfer von der Hungersnot be droht, da sie infolge der riesigen Schneemaffeu von der Außenwelt abgcschnitlen sind. Ein Rudel von 100 hung rigen Wölfen überfiel nach Berichten aus Janina den Oct Zaryzce und tötete 16 Kinder, 4 Soldaten und 2 Polizisten. Die Zahl der an Erschöpfung Gestorbenen ist groß.