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Nr. 27. Pulsnitzer Tageblatt. — Freitag, den 1. Februar 1929. Seite 3. Gesetz Aus „Wirtschaft und Statistik" 1928/15. Der Meisterschütze der „Krönen Woche ner « n die von >em ihm Rechts- rde mit kspartei Partei großen ntlasten. Christ- Steuer» Steuer- rf nicht beim den to-Gesell- Iriminal- Beamten Zeit vom orden ist. rva 3 bis öglichkeit, ien Leiz- iN und ksrechts» ache ab- usschuß. Beratung Re. to-Gesell» sten Bek und die m unter- ;t, haben und den e Silber- ra-Lenden zitterung r Fächer, Lrefortür und ver- 13 Sinn- mte eine l so Ein- chalt der o hat sich s scheint, chcn ent- hem Um- ' r. >eratung er von i werde lerände- bavdsjugendausschutz zur Jugendführeitagung zusammen, zum anderen nahm der BcrbandSvorstand Gelegenheit, in gemeinsamer Tagung mit den Gauvertretern weitschauende Pläne zu besprechen. Beide Tagungen waren sehr gut besucht, nur wenige Gaue blieben unvertreten. Voraussichtliche Witterung Laudeswetterwarte Dresden (Nachdruck verbaten) Zunächst noch heiter, im spätcren Verlauf aufkommeude Bcwöl kung. Nachts mäßiger bis strenger Frost, tagsüber Temperaturen zu schwachem Frost ansteigend. OestUchc bis südliche Winde, in freieren Lagen zeitweise lebhaft. len. e n. Bürger ausge- hstags- 0 Pett- »vember lch um werden, leit zur len das daß der ing zur > festge- Reichs- rdelt es Uschädi» itz und ten von teren lerkwür- tadtver- se Vol len von mgelän- wendet ch einen petitton ung bei r Frau. Uag die Einsen- beteili- Rettung Petition n Flie ss weit, ubieten. sErz - ung der alle des lacht, in ung der er Län- sich um tag, ein Igewalt. enbahn- schwerde an die xiko ge- ;ur Be- i macht. Auslandsaussichten für deutsche Angestellte? Von Anton Sundermann, Hamburg Aus aller Welt Starker WährungefaL t» Spanle« Als unmittelbare Folge der Aufstandsbewegung ist ein starker Fall der Währung zu verzeichnen. Nachrichten aus anderen Städten liegen in Madrid nicht vor. Der König ist am Mittwoch früh in Sevilla eingetroffen, wo er nicht im Schloß, sondern in einem Hotel Wohnung genommen hat. Er kann frühestens am Donnerstag in Madrid sein. In Madrid selbst sollen zahlreiche Verhaftungen vorgenom men worden sein. Es ist aber in der Stadt alles ruhig. Ueberschwemm»«gskatastrophe in Sao Paulo Nach einer Meldung der „Vossischen Zeitung" aus Lissabon sind Staat und Stadt Sao Paulo in Brasilien von einer großen Unwetterkatastrophe httmgesucht worden. Infolge der starken Regengüsse sind an vielen Stellen Ueber- schwemmungen entstanden. Die Schäden sind gewaltig. Einige Stadtteile stehen unter Wasser. Viele Familien sind obdachlos geworden und mußten in städtischen Unterkunfts stellen beherbigl werden. Der Tieta-Fluß ist stark ange schwollen. Zwei Leichen sind bisher geborgen worden. Schneekatastrophen. Die anhaltenden Schneefälle der letzten Tage haben im Harz erneut zu Schneeverwehungen geführt, die starke Ver kehrsstörungen im Gefolge haben. Bei Huy Neinstedt erreichte der Schnee Manneshöhe, so daß ein Auto buchstäb lich im Schnee versank. Auf der Landstraße zwischen Schlanstedt und Dingelstedt sind sowohl Postautos als auch Privatkraftwagen im Schnee steckengeblieben. Auch aus dem Ostharz wird von Schneeverwehungen und Ver kehrsstörungen in der Gegend von Quedlinburg, Gernrode, Andreasberg u. a. berichtet. Während im Gebiet von Warschau und Kattowitz der normale Verkehr wieder ausgenommen werden konnte, wer den aus den übrigen Teilen Polens weiter schwere Störun gen infolge der riesigen Schneemengen gemeldet. Die Zahl der mit der Freilegung der Schienenstränge beschäftigten Arbeiter mußte auf 127 000 erhöht werden. Die der Eisen- vahnverwaltung durch die Schneekatastrophe entstandenen Kosten belaufen sich bis jetzt auf annähernd 17 Millionen <jwly. Der Lokomotivführer des Berlin - Wiener V-Zuges verhaftet. München. Die Staatsanwaltschaft Regensburg hat gegen den Führer des verunglückten Schnellzuges, Oberlokomottv- ftlhrer Kummer! aus Regensburg, Haftbefehl erlassen. Kummeri lst ein Mann von etwa 50 Jahren, der immer ein besonders ruhiges Wesen an den Tag legte und großes Vertrauen bei seiner vorgesetzten Behörde genoß. Er ge hört seit 1924 dem Stodtrat Regensburg an. Auch in seiner Berufsorganisation hat er sich jahrelang in führen- der Stellung betätigt. Kümmerl wurde inzwischen verhaftet. Schweres Eisenbahnunglück in Frankreich. 60 Personen verletzt. 2n der Nähe von Pa r j z ereignete sichern schwerer Eisenbahnunfall. Ein elektrischer Vorortzug von Paris nach Bms-LolomLes mußte vor dem Bahnhof von Bois-Colombes halten, weil das Einfahrtsignal noch nicht oeroaen war Fünf St- Lazare em Eisenbahnzug ab. Da der Lokomotivführer den elektrischen Vororts nicht rechtzeitig bemerkte, konntr die Bremse nicht mehr so stark wirken, daß ein Zusammenstoß vermieden wurde. Die Maschine fuhr auf den Hinteren Wagen des elektrischen Zuges auf. Glücklicherweise wurde durch den Auf-prall der elektrische Strom sofort unterbrochen. Der erste Wagen des auffahrenden Zuges wurde zertrümmert. Nur drei Abteile blieben heil. 20 Reisende wurden schwer und etwa 40 leichter verletzt. amagen uns tn dem kleinen Kcllerverfchlag, in dem die Reste der ausgehobenen Decke versteckt wurden, zu verbergen. Selbstverständlich ist die Nachlässigkeit der Bankbeamten, die nicht sofort di« Kriminalpolizei alarmierten, als sie feststell, len, daß die Panzertür des Tresorraumes nicht mehr funk tionierte, unverständlich. Auf diese Weise haben die Der- brecher einen Vorsprung von 2)4 Tagen erhalten und konn- ten in dieser Zeit in aller Seelenruhe ihre Maßnahme» treffen, nm selbst zu verschwinden. i B»n de» Safeinhabern sind bei der Kriminalpolizei über eine Million Mark reklamiert worden. Der WertdergestohlenenDrillanten dürfte ebenfalls mehrere Millionen erreichen. Zahlreiche Personen haben sich bereits gemeldet, die glauben, zu dem Einbruch nähere Angaben machen zu können. Diesen Spuren wird nachgegangen. Von der Leitung der Disconto-Gesell- schast ist vorläufig eine Belohnung von 10 000 Mark auf die Ergreifung der Täter und Wiederbeschaffung der gestohlenen Geldsumme und Brillanten ausgesetzt worden. Gvort. Das Reit- und Fuhrturnter im Berliner Sportpalast geht seinem Ende entgegen. Die Eignungsprüfung für Reitpferde wurde in zwei Abteilungen für leichte und schwere Pferde entschieden. Bei den leichten Pferden war es „Irokese" unter F r h r. v. Langen, der den gleichfalls her vorragend erprobten Burgsdorfs und den Sieger Sonnenbruder auf die Plätze verwies. In der schweren Abteilung holte sich der Trakehner „A r t u s" vor dem Gröditzer „Vasall" die goldene Schleife. Im Anschluß daran wurde die Eignungsprü fung für Damenreitpferde entschieden. Burgsdorff blieb hier unter seiner Besitzerin Frau Duensing Sieger vor „Sonnenbruder". In der schweren Abteilung ritt Frau von Gottberg die hannoversche „Alster" zum Sieg«. Meisterfrimft der „Grünen Woche". Auf den Schieß plätzen der Deutschen Versuchsanstalt für Handfeuerwaffen wurde die Meisterschaft der „Grünen Woche", die vom Deutschen Jagd schutz-Verband durchgeführt wurde, ausgetragen. Das beste Er gebnis in der Sonderklasse erzielte Keller mit 47 Tauben bei 64 Schuß und Schiwy mit 45 Treffern bei 64 Schuß. Beim Schießen auf Wildscheiben stand Paul Müller mit 146 Ringen überragend an der Spitze. Eine Sensation brachte das Ergebnis in der Klaffe „/c", denn dort gelang es Hauptmann Lange aus Goldap, von 50 Tauben 48 abzuschicßen und beim Schießen auf Wildscheiben 152 Ringe zu erreichen. Haupt mann Lange wurde damit Meister der „Grünen Woche". Tantrndauerslugwcltrckord. Die 17jährige amerikanisch« Pilotin Fräulein Elinora Smith hat einen neuen Dauer flugweltrekord ohne Unterbrechung für Damen aufgestellt, indem sie 13 Stunden 17 Minuten in der Luft blieb. Der letzte Rekord war 12 Stunden 11 Minuten. 125 788 V MB.-Mitglieder in 99t Vereinen wurden bei der soeben abgeschlossenen Benandserhebung des Verbandes Mitteldeut scher Kallspielvereine festgestellt. Das bedeutet gegen die letzte vor einem halben Jahre vorgenommene Zählung ein Mehr ovn etwa 1500 Mitgliedern. Damals waren 124193 Mitglieder in 986 V-runen vorhanden. Auch die Zahl der Jugendmitglicdcr (bis zum 18. Jahre) ist wiederum gestiegen Sie beträgt jetzt über 32 500 oder nahezu 26°/, des Gesamlbestandes. Die 10 größten Vereine des Verbandes Mitteldeutscher Rallspielvereine mit je über 1000 Mitglieder sind: Dresden DSC (1265 Mitglieder), Chemnitz CBC. (1243), Dresden Gutsmuts (1204), Lkipzig-Wscker (1169), Erfurt SC. (1165), Mazde- burg-Viktoria 96 (1086), Leipzig VfB. (1057), Dresden-Dresdensia (1047), Dresden.Postspo'tveeg. (1040), Halle VfL. 96 (1011). Zwei wichtige Tagungen des V.M.B.B. wurden in Leipzig abgchaltev. Einmal fanden sich Gaujugendwarte mit dem Ver- Ein Postbeamter als Briefräuber. Dor einiger Zeit ver- schwanden beim Postamt II in Duisburg Briefe, haupt- ächlich solche mit erheblichem Wertinhalt. Die Fahndungs telle der Oberpostdirektton gab im Verlauf ihrer Ermitt- unaen schließlich mehrere gezeichnete Briefe nach Hannover auf Am gleichen Abend stellte die Uebcrwachungspolrzei fest daß der Oberpostsekretär Gustav Hiller nach Schluß seiner Dienstzeit im Umkloideraum einen dieser Wertbriefe öffnete. Das Gericht verurteilte Hiller zu einem Jahr Zuchthaus. Drei Vergiftungssölle in einer Familie. In Grussau (Schlesien) wurden die Frau des Landwirtes Beer und ihre beiden Kinder, zwei Mädchen im Alter von sechs und acht Jahren, in ihrer Wohnung unter Derglstungs- erscheinunaen in den Betten aufgefnnden. Das sechsjährige Mädchen war bereits tot. Die Mutter und die andere Tochter zeigten indessen noch schwache Lebenszeichen. Sie wurden in das Landeshuter Kreiskrankenhaus übergefluM, Do auch das achtjährige Mädchen heute abend gestorben ist. Frau Beer ringt mit dem Tode. Die Leichen der Kinder wurden beschlagnahmt. Ob es sich um einen doppelten Mord und Selbstmord mit Gift handelt, oder ob als Todesursache Vergiftung durch verdorbene Nahrungsmittel in Betracht kommt, bedarf noch der Aufklärung. ' Mit dem Wiederaufbau deS Deutschtums im Ausland« 'gingen als Pioniere deutsche kaufmännische und technische Angestellte wieder hinaus zu anderen Völkern, dem Namen Deutschlands wieder .Achtung verschaffend. Im europäischen Auslande ist die Aufnahmefähigkeit aber für deutsche Angestellte, lt. Bericht der amtlich anerkannten Ausländsabteilung des Ge werkschaftsbundes der Angestellten, nach wie vor gering, die öst lichen und südöstlichen Staaten, die nordischen Länder, England, Frankreich, die Schweiz, Belgien und Italien sind der un gehinderten Zuwanderung und damit der Berufsbetätigung deutscher Hilfskräfte immer noch verschlossen: man läßt nur in einzelnen Fällen Spezialisten zu und auch diese nur für be fristete Zeit. Am stärksten schließt sich immer noch England von dem berufstätigen Ausländer ab, was in der dauernd relativ hohen Ziffer seiner eigenen Arbeitslosen begründet liegt. Mit Frankreich hat Deutschland ein Austauschverfahren von Arbeitskräften geschloffen, dessen ganze Struktur aber nicht den Gedanken an eine großzügige Auswirkung mit wirklich nutz bringendem Kräfteaustausch für die Angestelltenschaft aufkommen läßt und daher Wohl auch wesentlich Papierbedeütung behält. Holland, Spanien und Portugal haben keine Schotter mehr vor ihren Grenzpfählen liegen, man kann un gehindert hinein und darf ohne viele Formalitäten dem Beruf nachgehen, aber die Aufnahmefähigkeit dieser Länder ist nur begrenzt, und es bedeutet kein« wesentliche Entlastung für die inländischen stellesuchenden Arbeitnehmer, wenn einige hundert oder auch tausend von ihnen in den Hoheitsgebieten fremder Länder beschäftigt sind. Ist doch damit gleichzeitig die Ab wanderung aus jenen Ländern nach Deutschland verbunden, die hier wieder deutsche Arbeitsplätze einnimmt. Aus Spanien wurde kürzlich von anderer Seite berichtet, daß günstige An stellungsmöglichkeiten für deutsche kaufmännische Angestellte bestehen sollen, die tn manchem kaufmännischen Arbeitnehmer die Hoffnung auf Verdienst erweckt haben mögen und die ihn veranlatzten, sich nach Spanien zu begeben und sich dort persönlich um Stellung zu bemühen. Die wirtschaftliche Lage in Spanien rechtfertigt jedoch die Hoffnung auf Anstellung zahlreicher deutscher Angestellten nicht, ^unge Angestellte seien deshalb vor unüberlegter Auswanderung nach Spanien gewarnt! Die Vereinigten Staaten Nordamerikas sind nach wie vor das Gedankenziel weiter Auswandererkreise und damit auch deutscher Angestellter. Die Einwanderung ist aber erschwert und quotiert und bietet bei der dort z. Z. herrschenden weit verbreiteten Arbeitslosigkeit keine günstigen Aussichten auf berufliches Fortkommen. Es kann hierbei nur rmmer und immer wieder mit Nachdruck betont werden, daß die Beherrschung der englischen Sprache für den Ein- Wanderer geistiger Berufe eine so zwingende Notwendigkeit ist, daß niemand ohne diese Fähigkeit amerikanischen Boden betreten sollte. In New Aork besteht ein großer 1200 Mitglieder um fassender Zweigverein des Gewerkschaftsbundes der Angestellten, der eine ausgezeichnete Stellenvermittlung unterhält, die mit bestem Erfolge für seine Angehörigen tätig ist. Schon manchem Deutschen, der drüben ankam und sich besorgt in das ungeheure Getümmel der Weltstadt begab, ist die Stellenvermittlung des dortigen Zweigvereins zum Rettungsanker geworden. Kanada ist nach wie vor kein Gebiet für berufstätige Angestellte, auch landwirtschaftliche Arbeitnehmer finden mit Rücksicht auf die Lage der Arbeitsverhältnisse z. Z. keine Be schäftigung. In der Zeit von Ende August bis Mitte März sollten keine Einwanderer nach Kanada kommen. In Mexiko und Guatemala besteht keine Abneigung gegen das deutsche Element, und deutsche Angestellte sind dort nicht etwa nur geduldet, sondern gern gesehen. Damit aber werden ihnen noch keine Arbeitsplätze geschaffen, und dies» sind nur in ganz bestimmten Grenzen vorhanden, so das; nicht dazu geraten werden kann, diese Länder ohne Anstellungs- Vertrag a-ufzusuchen. Erschwerend kommt für stellesuchend« Deutsche hinzu, daß ihre Landsleute in Scharen das weite Gebiet vom Rio Grande del Norte bis Bahia Blanca durchstreifen, überall um Beschäftigung und geldliche Unterstützung nachsuchenb und damit dem Deutschtum nicht gerade gute Dienste leisten. Auf dem südamerikanischen Kontinent ist bei dessen ungeheurer Ausdehnung gewiß noch Platz für aber Tausende fleißiger Hände; es gilt hier aber in erster Linie der Kultivierung des Bodens und der Verkehrserschlietzung weiter Gebiete, in deren späterer Folge erst kaufmännische Angestellte benötigt werden. In der Hauptstadt Südamerikas, Buenos-Aires, einem Platz von zwei Millionen Einwohnern, find so viele Deutsche und unter ihnen in beträchtlicher Anzahl Erwerbslose, daß eS bei der heutigen Lage der Dinge als leichtsinnig bezeichnet werden mutz, dorthin zu reisen, um Stellung in Stadt oder Land, sei es Argentinien, Chile, Uruguay, Paraguay oder auch Brasilien zu suchen. Das sollte man nur mit einem Anstellungs- vertrag in der Tasche tun, wenn man nicht schwere Ent täuschungen und noch schwerere finanzielle Einbußen erleben will, die manchen Deutschen schon in Elend und Not dort haben untergehen lassen. Afrika gibt nicht vielen deutschen Angestellten die Mög lichkeit, ihr Brot dort zu verdienen. Die ehemaligen deutschen Kolonien in West-, Südwest, und Ost-Afrika können sie nur in begrenzter Anzahl aufnehmen, und auch sonst finden sie bei deutschen Unternehmungen nur in beschränkter Zahl Aufnahme. Auch hier kommt nur di« Ausreise bei vorher abgeschlossenem Anstellungsvertrag in Frage. Die weiten Gefilde Asiens haben deutschen kaufmännischen und technischen Angestellten im Jahre 1928 auch nur in be schränktem Matze Arbeitsverdienst zu geben vermocht. In den englischen Besitzungen (Indien, Straits, Ceylon und Hongkong) liebt man den Deutschen nicht und verwehrt ihm nach Mög lichkeit bis auf Einzelfälle die Berufsbetätigung. Die optimi stische Auffassung über die beschleunigte Europäisierung Afghanistans und des dortigen Bedarfes an deutschen Menschen seit dem Besuche des Emirs Aman Ullah in Deutsch land ist vor den politischen Ereignissen dort gewichen, und die vielen Anfragen über die Aussichten auf Vorwärtskommen in Afghanistan sind verstummt. „ O st a s i e n ist das in jenen Längengraden aussichtsreichste Gebiet für die Tätigkeit des deutschen Angestellten. Shanghai, Kanton, Tientsin, Nanking, Peking, Mulden und Harbin in China, Tokio, Osaka, Uokohama in Japan sind die Stätten deutschen Arbeitsfleitze»/ Hier haben viele deutsche Firmen ihre Niederlassungen, damit deutschen Arbeitnehmern Verdienst möglichkeit gebend. Aber es kommt auch für diese Gebiete nur die Ausreise bei vorher abgeschlossenem Vertrage, niemals aber der Versuch in Betracht, auf gut Glück Stellung zu erhalten. Von Australien ist zu sagen, datz es auf dem Erdball so ziemlich das ungeeignetste Gebiet ist, das sich deutsche An gestellte als Feld ihrer Tätigkeit aussuchen können. Ganz abgesehen von der ungünstigen wirtschaftlichen Lage haben deutsche Unternehmungen sich dort noch nicht wieder niederlassen können, englische und australische Firmen aber stellen deutsche Hilfskräfte nicht ein. Alles in allem: Es bieten sich für den deutschen kauf männischen und technischen Angestellten, auf dem Weltmarkt der Berufsbetätigung nachzugshen, auch für das laufende Jahr keine allzu günstigen Aussichten. Der Gewerkschaftsbund der An gestellten mit seinen Gliederungen im Ausland hat trotz der Ungunst der Verhältnisse auch im verflossenen Jahre manchem deutschen Angestellten zu einer Stellung im Auslande verhelfen können. Wer von ihnen ferner als Pionier des Deutschtums sein Glück im Auslande versuchen will, möge sich vertrauensvoll' an dessen Ausländsabteilung in Hamburg weuden. Revierförster Roß, Berlin-Müggeiheim, errang Schießen um die Meisterschaft der „Grünen Woche' Ehrenpreis des Reichspräsidenten von Hindenburg.