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Str. 18. Pulsnitzer Tageblatt. — Dienstag, den 22. Januar 1929. Sette 4. noch den sind Ein zürn desi hati Str An? Abl alle den Verl 3,S, Soi Gel teil« Ele viele Wurl einei kann die s einei Red< Prol Hani sond die bunl diesi Lani run« Vod mög schai und möö Verl Bayern für den Heimaige-anken. Kundgebungen gegen den Einheitsstaat. München. Zur gleichen Stunde, da sich das vaterländisch gesinnte München zur großen Reichsgründungsfeier versam melte, die zugleich ein bayerisches wie ein deutsches Bekennt nis war, hatte in Rosenheim der Bund Chiemgau zu einer Volkskundgebung aufgerufen für Bayerns Eigen staatlichkeit. In der Hauptversammlung sprach Abge ordneter vr. Schäffer, der sich scharf gegen den Unitvris- mus wandte. Bayern habe nun einen Kampf für den Hei matgedanken zu führen. Der Unitarismus werde zur Zer schlagung des Reiches führen, vr. Escherich hob mit ern sten Worten hervor, daß bei der Wirtschaftslage, der Deutsch land entgegengehe, die Gefahr des Bolschewismus keineswegs von der Hand zu weisen sei. Man werde zu sei ner Unterwerfung einmal die Länder wieder brauchen. In einer Entschließung wird das Recht für die Bayern beansprucht, ihr Schicksal im Reich selbst zu bestimmen. Am Berliner Asphalt gehe die deutsche Kultur zugrunde. In der heutigen Wirtschaftsentwicklung werden die boden ständigen Schichten geopfert. Der Heimatgedanke werde dem deutschen Volke seine letzte Einheit geben. Gegen Parlamentarismus und Zentralismus. München. Die politische Erregung, die Bayern infolge der Bedrohung seines Staatsgedankens und seiner Landwirt schaft durchzittert, und die sich in verschiedenen Kundgebun gen der letzten Zeit, besonders in Bauernversammlungen, entlud, zuckte auch grell durch die große Reichsgründungs- feier, die von den Vaterländischen Verbänden und der Baye rischen Wehrgemeinschast am Sonntag veranstaltet wurde. Oberst Rudolf von Nylander lehnte in einer Rede den jetzigen Staat ab, der ein Reichsersatz ohne Schön heit und Würde sei, ohne Souveränität und Wehrwillen. Diesem Gebilde gegenüber sei das nationale Bayern aller dings verdrossen, nicht aber gegenüber Volk und Vaterland. Nicht der Feinde Uebermacht habe das Bismarckreich zerstört, wir ielbsi seien es gewesen. Wir wurden gewogen und zu leicht'befunden. Unter lebhafter Zustimmung gedachte Red ner Kaiser Wilhelms II., der als einzig verbannter und förm lich gefangener Deutscher seinen 70. Geburtstag in der Fremde begehen müsse. Nichts sei unvernünftiger, nichts tyrannischer, nichts rückschrittlicher als Massenherr schaft und ihre Verkörperung durch die Parlamente. Da gegen müsse ein Heer der Kämpfer erstehen. Vielleicht werde das Volk einmal aus Ekel und Wut das Gegenteil von all dem Massenregieren, den Diktator, wollen. Die Führer der Vereinigten Vaterländischen Verbände Bayerns sind nach der Reichsgründungsfeier zu einer Tagung zusammengetreten. Sie gaben in einer Entschließung dem festen Willen Ausdruck, die Herausforderungen des heutigen Berliner Zentralismus und Parlamentarismus zu bekämpfen. Thüringen will eigenstaatlich bleiben. Weimar. Der Erweiterte Vorstand des Landesverbandes Thüringen der Deutschnationalen Volkspartei stellte sich in Erfurt einstimmig hinter die Kundgebung, die von der Lanü- tagsfraktion am Reichsgründungstage für die Erhaltung der Lebensfähigkeit und Eigenstaatlichkeit des Landes Thüringen erlassen wurde. Das Land müsse sich immer seiner besonde ren Stellung und Aufgaben im deutschen Geistesleben bewußt sein und die seiner Pflege anvertrauten Kunst- und Erinne rungsstätten aller ehemaligen Gebiete in einem ihrer Bedeu tung würdigen Zustand erhalten. Neuer Sieg der eisaMchen Heimatbeweguntz. Paris. Bei der Stichwahl, die am Sonntag im Wahl kreis Kolmar zur Ersetzung des autonomistischen Abgeord neten Rosse stattfand, wurde der Autonomist Hauß mit 1V151 Stimmen gegen den Kandidaten der Nattonalen Union, Abbe Hanser (6303 Stimmen) und den Kommunisten Mürschel (1611 Stimmen) gewählt. * Dieser einwandfreie Sieg der elsässischen Heimatbe- weaung ist um so höher zu bewerten, als die Soziali st e n ihren Kandidaten für den zweiten Wahlgang zugun - sten des französischen Nationalisten zurückge zogen hatten. In Paris wird man diese Niederlage im Hinblick auf die unmittelbar bevorstehende Elsaßaussprache in der französischen Kammer besonders schmerzlich empfinden. Sport. Sächsische Skimeisterschaften. In Johanngeorgenstadt wurden bei teilweise ungünstigen Schneeverhältnissen die sächsischen Skimeisterschaften aus actragen. Meister im Skilauf 1929 in Sachsen wurde Scheer- oaum-Aschberq. Die wichtigsten Ergebnisse: 18 Kilometer Lang lauf, Klasse 1: 1. Müller-Aschberg 1:23 :28. Klasse 2: 1. Bött- rich-Altenberg 1 :24 : 25. — 8 Kilometer Jungmannlauf: 1. Musch-Oberwiesenthal 1:41:04. — Sprunglauf: 1. Jlaß I- Kliuqenthal 229,7 Punkte. Kombinierter Laus: 1. Neuberg- Oberwiesenthal 382,2 Punkte. — Mannschaftslauf: 1. Ober wiesenthal. Schluss der Schweizer Winterspiele. Beim 1500- Meter-Eisschnellauf siegte Thunberg mit 2:19 über Ballan- grud, über 10 000 Meter aber siegte Bal lau grub in 2:20,2. Schwarz Vorsitzender des V. D. R. Zum Vorsitzenden des Vereins Deutscher Radrennbahnen wurde Paul Schwarz gewählt. Zweiter Vorsitzender wurde der Nürnberger Schmidt. Motorradansstellung in Mailand. In Mailand wurde eine Internationale Rad- und Motorradausstellung im Beisein zahlreicher Behörden eröffnet. Deutschland ist auf der Ausstellung ziemlich stark vertreten. Voraussichtliche Witterung Landeswetterwarte Dresden l»achdruckl verboten) Heiter bis wolkig, nachts wieder Strahlungsfrost etwa in bis heriger Stärke, tagsüber Temperaturanstieg, in den Mittagsstunden um Null Grad und örtlich darüber. Schwache bis mäßige Winde au« Ost und Süd. 30 »MM-«Mit Haltet nudlest das Pulsnitzer Tageblatt! 80 130 50 l)u kost Aesckskkt von frühster su^enä Kis vir äie Kraft rum 8ckakkcn krack, 8o scklummre sankt im stillen Orabe, Hab Dank! 8o ruken wir vir nack! s s hartes Brennreisig weiches - gerodete Stöcke Aufbereitet: Abt. 33, Eichert, an der Straß' nach Niederstem» Abt. 39, am Walkteich » 25, Eingang der Hufe kertlxen «über L. I.. kürsters Lrbsn bedingungsweise gegen sofortige Bezahlung versteigert werden- Schloß Pulsnitz, den 22. Januar 1929. Von Helldorfs'sches Rentamt Haufe Bon Baifirr zu Bünger — Ein Kapitel sächsische Politik Unter der Ueberschrift : »Don Kaiser zu Bünger — Ein Kapitel sächsische Politik" schreibt H. D in der »Sachsenstimme" u. a.: Der 15. Januar, an dem die volkspartetliche Landtags- fraktion in Dachsen den Minister a D. und Ehrendoktor beider Rechte Wilhelm Bünger einstimmig zum Nachfolger Dr. Kaisers als DolksbUdungswinister voi geschlagen hat, dürste das Ende einer der unerquicklichsten Episoden der neueren politischen Ge schichte des Freistaates bedeuten. Man wird, um dos vorweg zu sagen, in allen Kreisen, in denen man sich den Willen und die Fähigkeit zur objektiven Urteilsdtldung bewahrt hat, die schliesslich gefundene Endlösung der Krisis aufrichtig bearüssen dürfen, persönlich wie sachlich. Dr. Bünger besitzt als Mensch, als Politiker, als Jurist und als Brrwaltungssachmann das Vertrauen der Allgemeinheit, wie es heute im politischen Leben selten geworden ist Gänzlich abwegig find vereinzelt aus- getauchte »freundliche Besorgnisse" bezüglich der fachlichen Eig nung des Juristen für das von ihm zu betreuende neue Mi nisterium. Sein Awtsvorgünger, Minister Dr. Kaiser, stand als Fachjurist vor fünf Jahren vor eben derselben Aufgabe, und es würde überhaupt ein bedenkliches, ja törichtes Axiom sein, gerade in unserem heutigen politischen Leben nur den Berussfachmann als den jeweils allein geeigneten Verwalter eines Ministeriums und ähnlicher politischer Stellen ansprrchen zu wollen. Die Führuna eines Ministeriums in einer Koalitions regierung (und andere Regierungsmöglichkeiten gtbr es in deut schen Landen Heuer und in oller absehbarer Zett nicht) ist in erster Linie eine hochpolitische Aufgabe, und es find Fülle genug zu verzeichnen, in denen der innerlich und Sicherlich viel weniger gebundene »Nichtfawmann" sie leichter zu lösen vermochte, wird kein leichtes sein. Von den hier bestehenden grossen Schwierig keiten hat ja gerade der jetzt zu seinem Ende gebrachte Kamps um dos Erbe Dr. Kaisers von neuem Zeugnis abgelegt. Und dieser Kampf und sein Verlaus wird die politischen Gemüter Sachsens noch lange bewegen. Mit Recht, denn er hat deut licher denn je vorher der breitesten Oefsentlichkeit gezeigt, wo und wie wir kulturpolitisch in Sachsen stehen, wie herrlich weit wir es unter der diktatorischen schulpolilischen Nebenregieruag des vom Geiste des Demokratensührers Seysert ersüllten Süchstschen Lehreroeretns gebracht haben. Dieser Geist, der in Wahrheit ein Ungeist scheuklappenmätziger Vorurteile der Un duldsamkeit und des Anstürmens gegen alles kirchlich-religiöse ist, hat in diesem Kampse »gesiegt", — wenigstens dann, wenn man sich an den äußerlichen Gang der Dinge halten will. MenhrriftMMchlj durch Neubau preiswert zuverkaufen Obersteina Siedlung Nr. 15? 1 NamMM-mduhr in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag vom „Bürgergarten", Pulsnitz bi« Nicdersteina verloren. Der ehrliche Finder wird gebe ten, dieselbe aus der Polizeiwache Pulsnitz oder Niedersteina Nr. 63 gegen Belohnung abzugebcn. ca. 85 rm harte Rollen u. Aeste "" weiche - - MM - WMW Pulsnitzer Revier Sonnabend, de» 26. Januar, nachmittags 2 Uhr sollen im Gasthaus Herrnhans in Pulsnitz NU chaulrsrkülllkw Herren nakm ied äis beim HsiwZLllg wsiosr unverMWlieliM, treuen llebeusZekLkrtiu re-.» sMg jWs kmeilö gsb. ss/Issssrsebmicll wübreuä äsr luuZeo, sekivsrsu Lraulrkeit bsiseuZte llisbs, Hills, VsrskruuZ uuä äL8 treue Osäsukeu über ibr Orab bioaus eutZtzZSU. Lssouäsrsu Druck kür äis 8oböueu DIuw6U8peuäeu, für ^Vort uuä Lotirill uuä 63.8 Dsleit 2U ibrsiu 0rr3.be. In tiekstsr Prauor Zoksnner Surrcke 2UZ1sieb iw ^Litton süwtiiober Liuterblisbeueu äeu 22. äuuuar 1929. Lie ruke in kriegen l EMAs, saudms Wichen mit guten Kochkenntnissen sucht zum I. od. 15 /2. guteStellung Offerten bitte unter A. 22 an die Geschäftsstelle d. Bl. 17 MW Wichen sucht Stellung als Hausmädchen, wo Gelegenheit ist, das Kochen mit zu erlernen. Zu erfragen in der Tageblatt- Geschäftsstelle. Ar 2urück§ekekrt vom Orabe meiner KiLLlL-LL innigst^eliebten Qsltin, unserer treusor- Zenden /Autler, 8ckwie§ermutter, Oro6- mutter unö 8ckwä§erin d k-rau Lnne8lineKl'oKmsnn Asb. presclisr ist es uns läsrrensbeäürknis, allen von nab und kern, clie uns ikre Deilnakme clurcli reicken 6lu- mensckmuck, V^ort, Zckrikt unä äas ekrenvolle Oeleit bereist Kaden, unseren »ekgvßükiterten vsnk ausrusprecken kesonäeren Dank sämtlichen Ver einen kür OesanA, IraZen unä ekrenvolles Oeleit aur ILitten Kukestätte. Der tiektrauernäe Ostte ^milQrolZmsnn nebst Kinäern unä allen Verwandten Obsrstsins, äen 18 san. 1929 äm NontaA clen 21 Januar, vormittags Okr, versckiecl nsck kurrem, aber sckweren Krankenlager meine inni^st§eliedte Osttin, unsere kerasnsAute, treusor^enäe butter krau Oberlehrer geb. Küttner. lkre nimmermüden dlänäe clürken nun nack einem sckakkensreicden l-eben von käst siebtt^ /akren ausruken, ikr treues, liebereickes dier? ist still Zeworäen, In tiekem 8ckmerre üeinbolü Lerge, Oberlekrer i. U. Lise verw. 8oüen, Leb. 6er§e ?sui kerge ksnnv üubnert, §eb. tter^e Lüott Kuknert uncl ^nkelkinäer. Vie 8eeräi§un§ kinäet vonnersta§ 3 Dkr vom Trauerkause aus statt. kuisnttr, clen 22. /anusr 1929