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Ri. 14. Pulsritzer 'Lageblatt. — Donnerstag, dm 17. Januar 1929 Seite 2 werden, jedoch sind verheiratete Erwerbslose mit Kindern oder Personen, die schon längere Zeit ohne Einkommen sind, mrderen Bewerbern vorzuziehen, eine zweifellos vom sozialen Standpunkt aus zu rechtfertigende Regel, die allerdings für den Arbeitgeber wiederum auch gewisse Nachteile mit sich bringen kann. Zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit über- haupt sollen die genannten amtlichen Stellen auch danach trachten, Personen unterzubringen, die wegen kleiner körper licher Mängel, wegen vorgerückten Alters oder aus sonstigen Gründen auf dem freien Stellenmarkt bisher erfolglos ge blieben sind. Die Vermittlung durch die Armier erfolgt nach dem Gesetze völlig kostenfrei. Eine Ausnahme wird viel leicht auch in Zukunft denjenigen nichtamtlichen Vermittlungs stellen zugebilligt, die von Verbänden unterhalten werden. Hier ist bis auf weiteres ein bescheidener Ersatz der wirklich entstandenen Unkosten zulässig. Die Abfindung der privaten Vermittlung durch eine Entschädigung erfolgt für all die jenigen Stellenvermittler, die am 1. Januar 1931 noch vor- handen sind und ihr Gewerbe mindestens seit dem 2. Juni 1910 auf Grund einer behördlichen Erlaubnis ausgeübt haben. Die Höhe dieser Entschädigung wird durch ein be sonderes Gesetz bestimmt, daß demnächst dem Reichstag zu gehen wird. Bei dieser Gelegenheit wird die gesamte Materie des Stellenvermittlerwescns noch einmal aufgerollt, und es ist nicht ausgschlossen, daß das Gesetz noch durch Nachträge irgendwelche Aenderungen erfährt. Insbesondere scheint die völlige behördliche Uebernahme der Besetzung offener Stellen beim Theater, beim Variete, in den zahlreichen Zweigen der Musikbetätigung, im Gastwirtsgewerbe usw. auf starken Widerstand zu stoßen. SerWr und sWsihr LnMgtuStittn Pnlsnitz. <Der Winter zeigt uns eine Machtprobe!) Wer vorgestern abend vor Mitternacht Gelegenheit hatte, den klaren Sternenhimmel zu sehen, war höchst erstaunt, als gestern morgen über fußhoher Schnee lag. Draußen im Freien hatte es manchen Steg völlig ver-' weht und selbst auf den vielbefahrenen Landstraßen war das Vorwärtskommen recht schwierig. Der Winter hält vor sei nem allmählichen Abklingen eine Machtprobe ab! Zur Freude der Jugend und der Sportler natürlich. Leider ist aber die Wetterlage nicht so stabil, daß man mit Sicherheit auf ein Liegenbleiben des Schnees rechnen könnte. Das Barometer ist stark gefallen, was immerhin als ungünstiges Zeichen zu werten ist. Im Uebrigen, ob es nun schneit oder regnet, das Leben geht seinen Gang; die erste Januarhälfte haben wir glücklich hinter uns. Man hat sich „eingewöhnt" und gefunden, daß auch im neuen Jahre die alte Welt sich genau so weiterdreht wie bisher. Und die Menschheit dreht sich mit! Hat doch auch wieder die „Saison" begonnen, die eigentliche Zeit der Bälle, Vereinsveranstaltungen, gesell schaftlichen Abendunterhaltungen, Schmause usw. In unse rem modernen Leben gibt es ja freilich genug Leute, die immer „Saison" haben, aber tue große Mehrheit hat für solches Zuviel keine Zeit und auch kein Geld. Allerdings hat auch sie, wenn sie sonst will, schon zum Jahresbeginn dreierlei Saisons: Ball-, Bockbier- und Sportsaison; es braucht also niemand betrübt zu sein, wenn auch der heurige Karneval mit seinen 36 Tagen hinter anderen Jahren nicht unwesentlich zurücksteht. Pulsvitz. (Familien ab end.) Auf den morgen abend im „Wolf" stattfindenden Familienabend sei auch an dieser Stelle hingewiesen. Wenn auch der Gustav Adolf- Frauenverein den Abend veranstaltet, so sind doch auch Männer und Jugendliche recht herzlich willkommen. Wie es um die Ostgrenze unseres Vaterlandes steht, das geht schließ lich jeden guten Deutschen an. Unst die Rednerin des Abends wird aus eigener Anschauung und eigenen Erleb nissen berichten. Musikalische Darbietungen werden den Abend auszeichnen — wer mitwirkt, wird noch nicht verraten. Daß wir im warmen Saal sitzen können und nicht frieren müssen, dafür wird gesorgt werden. Also kommen! Der Saal muß wieder so voll werden, wie vor Jahresfrist, als Herr Pfarrer Schmidt-Radebeul über Rumänien erzählte. PulSvitz. <V olkshochschule.) Donnerstag, am 17. fällt der Schreibkursus aus. Montag, am 21. Januar spricht Herr Dr. Willige, Bautzen, über den gereiften Lessing. Hierzu ist jedermann herzlich willkommen. — (Der Wirt hat aus den Gast zu achten.) Das Reichsgericht hat eine Entscheidung gefällt, die sowohl für die Besitzer von Cafes und Restaurants als auch für das Publikum von größter Bedeutung ist. Ein Gast hatte durch eine Knallerbse, die ihm ins Auge gegangen war, seine Sehkraft eingebüßt. Er zog «den Wirt dafür zur Verant wortung, da der Gast, der das Unheil angerichtet hatte, nicht zu ermitteln war. Das Reichsgericht verurteilte den Wirt. Es ging davon aus, daß dieser für die Sicherheit seiner Gäste während ihres Aufenthaltes in seinem Lokal haftbar sei. Er oder sein Stellvertreter haben dafür zu sorgen, baß Person und Eigentum der Gäste nicht durch rechtswidriges Verhalten Dritter Schaden erleide. Wenn er also die Benutzung von Scherzartikeln, wie Knallerbsen und ähnliches, dulde, so müsse er sür alle daraus entstehenden Schäden auskommen, „allerdings mit der Einschränkung, nach jeweiliger Sitte und Gebrauch". Nur wenn der Gast auf Gefahren aufmerksam gemacht sei — wie es eine öffentliche Ankündigung von Ueberraschungen, Wersen von Papier schlangen, Konsetti usw. bedeute —, könne man den Wirt nicht haftbar machen. Ebenso brauche dieser nicht den Scha den zu tragen, wenn ein Gast auf einem frisch geölten Bo den ausrutscht, vorausgesetzt, daß ein Plakat „Frisch geölt" deutlich sichtbar ausgestellt ist. — (Sarrasant hat mehr gehalten als er versprach), und ist jetzt persönlich mit seinem gesamten Zirkus, einem Riesenprogramm nur hervorragendster Nummern in Dresden, im prächtigen Bau am Carolaplatz Dafür wußten ihm Tausende schon von der ersten Stunde' an be geistert zu danken. Es ist nicht zuviel gejagt: ganz Dresden schädlichen Bericht des Neparationsagenten hat Abgeordneter Graf Westarp für die deutschnationale Reichstagsfraktion be antragt, zur Besprechung der Reparationsfragen alsbald eine Sitzung des Auswärtigen Ausschusses einzuberufen, in der die Vorbereitung der R-eparationsverhandlangen und die Stet kungnahme der Regierung zu dem Jahresbericht des Repara tionsagenten erörtert werden soll. Damit die Sitzungen nock vor Beginn der Reparationsverhandlungen stattfinden, if deren Anberaumung spätestens im Laufe der nächsten Woch beantragt worden." Gegen die Repräsentationsaufwendungen des Reiches. Berlin. Im Haushaltsausschuß des Reichstages schloß sich an die Rede des Reichsfinanzministers eine umfangreiche Aussprache, in der u. a. von verschiedenen Seiten das U eberhandnehmen der Repräsentativ ns - pflichten unter Hinweis auf die schwere wirtschaftliche und politische Lage, in der sich Deutschland befindet, gerügt wurde. Es sei keine Ursache vorhanden, durch äußer liche glanzvolle Repräsentationen diese Not zu ver tuschen. Man solle nicht Achtung durch die Mithilfe des äußeren Prunkes erwerben, sondern die deutschen Vertreter sollten durch das Vorbild ihrer Persönlichkeit und durch kluges und vornehmes Auftreten die Hochachtung der Welt erwerben. Besonders wurden auch die Repräsentationskosten glossiert, die das Reich gelegentlich der Anwesenheit des ehe maligen Königs von Afghanistan ausgegeben habe. In den Repräsentationsverpflichtungen liege zudem auch eine be- . deutende Energievergeudung und Drosselung der Arbeits kräfte der führenden deutschen Männer, die sich fast sämtlich darüber beklagt und versichert hätten, daß diese Pflichten am Mark ihrer Kräfte zehrten. Polen und Deutschland. Was von den Behauptungen Zaleskis wahr ist. Der polnische Außenminister hat in einer Rede im polnischen Parlament sich mit dem Verhältnis zwischen Deutschland und Polen beschäftigt und dabei wieder einmal behauptet, daß zur Revision der deutsch-polnischen Grenze niemals eine friedfertige Möglichkeit bestehe. Für diejenigen zum Teil sehr maßgebenden deutschen Außenpolitiker, die im Rahmen der deutsch-polnischen Handelsvertragsverhand lungen an einer Verständigung zwischen Polen und Deutsch, land schließlich auch auf eine Revision der deutsch- polnischen Grenze hoffen, ist die Erklärung Zaleskis eine Niederlage. Der polnische Außenminister hat darüber hinaus aber noch die Behauptung aufzustellen gewagt, daß in Deutschland ebensoviel Polen lebten, wie Deutsche in Polen sich aufhalten. In Wirklichkeit leben in Polen 1,2 Millionen Deutsche, während sich in Deutschland einschließlich 50 000 Saison arbeitern etwa 600 000 Polen aufhalten. Die preußische Regierung hat für die in Deutschland lebenden Polen ein Minderheitengesetz geschaffen, das weit über die Rechte der Deutschen in Polen hinausgeht. Zaleski hat weiter zu den deutsch-polnischen Handels- vertragsvcrhandlungen Stellung genommen und die Be hauptung aufgestellt, daß die Verhandlungen bisher an den deutschen Forderungen gescheitert seien. Auch hier ist das Gegenteil richtig. Die deutsche Negierung hat fortgesetzt den jubelt ihm zu — „seinem" Sarrasani. Um jeden Irrtum auszuschließen: das Gastspiel dauert nur ganz kurze Zeit. Vorstellungen täglich 7,30 Uhr. Außerdem Mittwoch, Sonn abend und Sonntag Fremdenvorstellungen um 3 Uhr nach mittags, mit dem ungekürzten Programm. Kinder von 2 Mk. aufwärts halbe Preise. Bei den günstigen Verbindungen und den niedrigen Eintrittspreisen ist Jedermann ein Besuch des Zirkus möglich. Es wird sehr lange dauern, bis Sarra sani wieder nach Dresden kommt, da viele Städte ihn rufen und das Ausland ihn immer wieder bittet, zu kommen. Die Vorzüge des erstklassigen Programms im Einzelnen auf zuzählen erübrigt sich. — (Ein amerikanisches Urteil über die deutsche Automobilindu st rie.> Der Präsident der General Motors Export Co., James D. Mooney, urteilt im „German-American Commerce Bulletin" über die deutschen Wagen: „Ich bin der Auffassung, daß die deutsche Kraft wagenindustrie mehr als stark genug ist, um jeder Konkur renz amerikanischer Autoproduzemen zu begegnen." Ohor«. (Turnverein.) Der hiesige Turnverein beabsichtigt, am Sonnabend, den 26. Januar sein Winter vergnügen in Form eines „Rheinischen Abends" abzuhalten. Nachdem das so herrlich verlaufene Turnfest in Köln a Rh. vorüber ist, will der Verein noch einmal Angehörigen und Gästen alle Schönheiten des Rheins und seiner Umgebung vor Augen führen und miterleben lassen. Alle Vorbereitungen für diesen Abend sind bereits getroffen und hofft der Verein, allen Besuchern einige recht frohe und genußreiche Stunden zu bieten. Es wird gebeten, von der Einladung recht regen Gebrauch zu machen. Ohor«. (Die Alten-Vereinigung) für die Fuchsbelle findet morgen, Freitag, nachmittags 3 Uhr, bei Herrn R. E. Schöne statt. Kamenz. (Festordnung für die Lessing feier der Stadt Kamenz) Sonntag, den 20. Januar, Vorm. 11 Uhr: Eröffnung der Lessingausstellung im Bürger saale des Rathauses. Montag, den 21. Januar: Auffüh rung des Lustspiels „Minna von Barnhelm" durch das Bautzner Stadttheater in „Stadt Dresden" 3 Uhr für die Schulen, 8 Uhr für die Allgemeinheit. Dienstag, den 22. Januar, nachm. 3,30 Uhr, Grundsteinlegung des Lessing hauses ; abends 7,30 Uhr Festfeier in „Stadt Dresden". Ansprache: Bürgermeister Dr. Gebauer; Festrede: Prof Dr. Witkowski; Festhymnus von Staalskapellmeister Kurt Strieg ler, sämtliche Männerchöre der Stadt mit der Stadtkapelle unter Leitung des Komponisten. Die Fcstfeier wird mittels Großlautsprecher in die Säle der Hotels „Goldner Stern" und „Zum Löwen" übertragen. Mittwoch, den 23. Januar, abends 8 Uhr, Aufführung von „Nathan der Weise" in „Stadt Dresden" durch das Bautzner Stadtlheater. Prof. ^erjuch gemacht, zu einem Einvernehmen mit Polen zu kommen, wobei sie weit hinter der notwendigen Verteidigung deutscher Interessen zurückgeblieben ist. Admiral Raeder über die Pflichten der Reichsmarkne. Wilhelmshaven. Der Chef der Marineleitung, Admiral Raeder, ist hier eingetroffen und besichtigte die auf dem Kasernenplatz am Mühlenweg angetretenen Marineteile ver Novdseestation sowie die Schiffsbesatzungen, wobei er eine kurze Ansprache hielt, in welcher er darauf hinwies, daß er zum ersten Male Gelegenheit habe, die Marineteile der Norv- seestation zu besichtigen. Auch habe man ihm gesagt, daß hier Disziplin herrsche, die vor allem für die Truppe -nötig sei, denn das Deutsche Reich, das heute eine immer mehr ansteigende Entwicklung zu verzeichnen habe, sei immer noch in einer sehr ernsten Lage, die man nicht verkennen dürfe. Deshalb sei auch die Wehrmacht nötig, nicht nur zum Schutze nach außen hin, sondern auch zum Schutze des Staa tes und seiner Verfassung. Auf diese Aufgabe könne unsere Reichsmarine stolz sein. Mit dieser Aufgabe seien aber auch Pflichten verbunden, die in erster Linie in erhöhten Leistungen bestünden. tzoung wird -er Gachverstan-igen- konferenz präsidieren. New Jork. Pierpont Morgan erklärte, er werde der Reparationssachverständigenkonferenz den amerika nischen Sachverständigen Owen Young als Vorsitzenden verschlagen, um den Wünschen der europäischen Mächte ent gegenzukommen. Zu den Meldungen über die Rücktritts absichten erklärte Parker Gilbert: „Das ist das erstemal, daß ich davon höre, ich glaube, daß diese Erklärung genügt." Amerikanische Zeitungen erklären jedoch, daß Gilbert nur im Amte bleiben werbe, falls die Reparationskonferenz erfolg los sein würde. Amerika ratifiziert den Keltoggpakt mit Vorbehalt. New Dork. Der Senat ratifizierte den Kelloggpakt nach längerer Debatte mit 84 gegen 1 Stimme mit der Vor behaltsklausel, daß Amerika zum Verteidigungskrieg be rechtigt und die Moniwedoktrin unberührt bleibe. * Paris. Im französischen Senat kam der Abgeordnete Lemery auf den Kellogg-Pakt zu sprechen. Er erklärte, der Kellogg-Pakt sei ein feierlicher Bannstrahl gegen den Krieg, aber der Sinn dieses Abkommens habe sich bereits mehrere Male geändert. Im Völkerbundpakte sei das Recht und selbst die Pflicht vorgesehen, in bestimmten Fällen Krieg zu führen. Dies schwinde mit dem Kellogg-Pakt. Nur würden die Begehrlichkeiten entfesselt. Die Anschluß- propaganda habe zugenommen, die erste Wirkung des Kellogg-Paktes sei daher eine Schwächung des Völkerbund Prestiges. Nach den Ausführungen Lemerys erklärte Außenminister Briand, die letzten Er eignisse vermehrten nur das Vertrauen zum Völkerbund. Nach dem Bölkerbundspakt gäbe es rechtlich den Krieg weiter, der Pariser Pakt ächte zum erstenmal den Krieg. Die Monroedoktrin vertrage sich mit dem Rahmen des Völker bundes durchaus. Müller, Dresden, als Nathan. Die Lessingausstellung ist bis zum 27. Januar geöffnet. Außerdem hat die Stadt Ka menz eine Lessingdenkmünze, ein Stadtbuch und eine Lessing postkarte herausgegeben. Elstra. (Todesfall) Am Sonntag verschied im Forsthaus am Schwarzenberg, Post Prietitz bei Elstra, der Major a. D. Ernst Rudolf Schulze, Forst- und Ritterguts- Verwalter, Inhaber des St.-Heinrich-Ocdens. Bischofswerda. (Diamantene Hochzeit) Im benachbarten Belmsdorf ist cs am 17. Januar dem Wilhelm Lorenzschen Ehepaar vergönnt, das seltene Fest der diamantenen Hochzeit zu feiern. Der Jubilar wurde am 10. 2. 1845, seine Frau am 15. 5. 1846 geboren und beide am 17. 1. 1869 getraut. Der greise Jubilar leistete im Kriege 1866 Spann fuhren nach Oesterreich und nahm auch am Kriege 1870/71 teil, 45 Jahre war derselbe als Kutscher, bezw. Hilfsarbeiter auf dem hiesigen Rittergute tätig, während seine Ehefrau 29 Jahre die Milch nach hier fuhr und dabei zweimal schwer verunglückte. Beide Jubilare erfreuen sich noch großer geistiger und körperlicher Frische und Rüstigkeit. Bautzen. (Tödlich überfahren.) Auf Bahn hof Luttowitz ereignete sich ein tödlicher Unglüüsfall. Der Bahnhofsvorsteher Garten stürzte bei dem Versuche, vor dem ankommenden Rangierzug zur Seite zu springen, in folge der Glätte so unglücklich auf die Schienen, daß die Räder des ersten Wagens ihm über den Körper gingen. Der Kopf wurde vollständig vom Rumpf abgetrennt. Außerdem wurde ihm noch eine Hand abgefahren. Radeberg. (Schuldirektor i. R. Hamann fi.) Im gesegneten Alter von 91 Jahren entschlief am 16. Januar früh nach nur kurzem Krankenlager der in den weitesten Kreisen bekannte und allseitig verehrte Schuldirektor i. R. H. Friedr. Hamann. Mit ihm ist ein hochgeschätzter Schul mann heimgegangen, der volle 40 Jahre (von 1875—1915) dem Radeberger Schulwesen Vorstand. Mit seltener Rüstigkeit und großer Schaffensfreude hat er allezeit segensreich gewirkt. Eine rege Tätigkeit entfaltete er auch im Radeberger Vereins leben. Seine Festreden und Vorträge machten ihn zum volkstümlichsten Manne. Der Entschlafene war der ihm an vertrauten Jugend ein väterlicher Freund und Berater, seinen Mitarbeitern ein leuchtendes Vorbild treuester Pflichterfüllung, der Schulgemeinde und der politischen Gemeinde ein stets bereiter Helfer. Durch seine stete Hilfsbereitschaft und seine Freundlichkeit gegen jedermann, aber auch durch seinen goldenen Humor hatte er sich aller Herzen erobert. Mit ihm ist ein Ehrenmann in des Wortes vollster Bedeutung aus dem Leben geschieden. Seiner wird man hier nie vergessen! Dresden. (Der Alldeutsche Verband zur Neparationsregelung.) Nach einem Vortrag, den : Dipl. Ing. Reidt (Berlin) in der Ortsgruppe Dresden des < Altdeutschen Verbandes über Deutschland auf dem Wege zur