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PnlsuNzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Dien Zeitung erschein, täglich mit Ausnahme der geschlichen Sonn, und Feiertage. Der Bezugspreis betrügt bei Abholung wöchentlich 50 Rpf. bei Lieferung frei Haus SS -lim. Postbezug monatlich 2.50 NM. Tie Behinderung der Lieferung reebtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises, Zeit»m,saucgaöe ,ür Abholer Uhr nachn ittass. Pre.se und Nachlassätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 4 - Für das Erscheinen oon Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bisvorm. 10 Uhr aufzugeben. - Verlag: Mohr S- Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hauptschriftleiter: Walter Mohr, Pulsnitz-, Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich für den Hetmatteil. Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz — D. A. I '-22M. Geschäftsstellen: Albertstiage 2 und Adolf-Hitler-Straße 4. Fernruf S18 und SSO Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur TeröfieniMung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast zu Kamenz, des Stadtrates zu Pulsnitz und des Gemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz Nr. 31 90 Jahrgang Montag, den 7. Februar 1938 Durchbruch an der Teruel-Front Fluchtartiger Rückzug der Bolschewisten Noch dem nntivnarspamschcn Heeresbericht vom Sonnabend haben die nationalen Truppen an der Teruel- Front im Abschnitt vonAlfambra die bolschewistische Front an mehreren Stellen durchbrochen und dem Gegner schwere Verluste zugefügt. Im Heeresbericht heißt es über diesen erfolgreichen Borstoß: Unseren Truppen gelang es, die feindliche Front im Abschnitt von Alsambra (nördlich von Teruel) an verschiedenen Punkten zu durchstoßen, nachdem der Widerstand der Bolschewisten gebrochen war. Unsere Truppen drangen in einer Tiefe von 10 Kilometer vor. Der Feind hatte große Verluste, bei dem Angriff einer unserer Formationen allein über 1000 Tote. Nach dem der Gegner in den ersten Stunden starken Wider- stand leistete, mußte er sich am Nachmittag fluchtartig zu rückziehen und seine Stellungen aufgeben. Insgesamt wurden 16 Dörfer, sowie 40 seit Kriegsausbruch von den Roten besetzte und stark befestigte Stellungen erobert. Durch diese bedeutende militärische Operation sind die Palomera-Berge, von wo aus die Bolschewisten die wichtige Verbindungsstratze von Sara gossa und Teruel bedrohten, umgangen und der Gegner nach Osten abgedrängi. Unruhestifter Moskau! Paris. General Niesfet wendet sich im „Echo d- Waris" gegen eine Zusammenarbeit mit der Sowjet-Anion. Es fei zweckmäßig im Interesse der künftigen Beziehungen zwischen Frankreich und einem neuen Rußland sich jetzt schon von der Sowjet-Anion zu trennen,die ihre Schulden nicht anerkenne und durch Vermittlung der Komintern Anruh- in Frankreich schaffe und zudem als Gegenleistung des politischen Abkommens nicht einmal einen ernstlichen handelspolitischen Vor teil sür Frankreich eingeräumt habe. Man müsse im Hinblick auf die bestehende „Vereinigung dec Freunde der Sowjet-Anisn" die nichts anderes sei als eine Vertretung der kommunistischer' Propaganda, eine Gesellschaft der Freunde -es nationalen Ruß lands gründen. Die Idee sei bereits aufgegrifsen worden, Sena tor Lemerh habe den Vorsitz dieser Gesellschaft übernommen. Francos Antwort auf das bolschewistische Gezeter Der national-spanische Sender in Salamanca verbreitet eine Antwort ans das bolschewistische Gezeter gegen di? Bombardierung offener Städte. Es wird darin festgestellt, daß es die Roten waren, die von Anfang an offene Stäote bombar diert haben. Klipp und klar wird in der national-spanischen Rundfunkerklärung bewiesen, daß die nationalen Flugzeuge da gegen lediglich militärische Plätze der Roten angerissen haben. ,,Wir haben", so heißt es in der Sendung, „in Reus Vie Wasfen- sabrik und in Albacete die ausländische Brigade bombardiert. Ea tagen« und Mahon sind militärisch befestigte Plätze, Barce lona enthält über 180 militärische Ziele, darunter 14 ArtiUerie- baUerien, 12 Flakbatterien, 70 Flugzeugabwehr-MG, 32 Ka sernen zahlreiche Munitionslager. 3 Flugplätze, 68 Fabriken von Kriegsmaterial, 5 Giftgasfabriken, 11 Brennstosflager usw. Verschärsung der Patrouille Italienische Zustimmung zum englischen Vorschlag. Die italienische Regierung hat ihre Zustimmung zu den englischen Vorschlägen auf Verschärfung der Pa trouille gemäß der Nyon-Abmachungen gegeben. Die halbamtliche „Jnformazione Diplomatie«" ver öffentlicht eine Stellungnahme zur Antwort der italieni schen Regierung auf den englischen Vorschlag einer Ver stärkung der Seekontrolle. Darin beißt es u. a.: „Unmittel bar nach der Versenkung des Dampfers „Endymkon" — von der man noch nicht bestimmt weiß, ob sie durch einen Torpedo oder durch eine Mine verursacht wurde — hat die britische Regierung den Regierungen Italiens und Frankreichs den Vorschlag zukommen lassen, die Flotten- maßnahmen zur Sicherheit im Mittelmeer, wie sie zwischen den drei Mächten vereinbart worden waren, zu verstärken. Praktisch geht der Vorschlag darauf hinaus, daß die drei Regierungen übereinstimmend ihren Kriegsschiffen gegen seitig das Recht Vorbehalten, von jetzt ab jedes U-Boot zu zerstören, das im Gebiet des westlichen Mittel meers unter Wasser angetrosfen wird. Die italienische Re gierung hat diesen Vorschlag angenommen und die italie nischen Marinebehörden haben Weisung erhalten, die vor geschlagenen Maßnahmen in der Italien im westlichen Mittelmeer zugewiesenen Zone zur Anwendung zu bringen. MiMerrat in London Im Londoner Außenamt fand ein Ministerrat statt, an dem Sir John Simon, Außenminister Eden, Lord Hailsham, Malcolm MacDonald, Duff Cooper und Sir Thomas Jnskip teilnahmen. Wie verlautet, hat sich der Ministerrat mit den jüngsten Ereignissen im Mittelmeer, insbesondere mit der Versenkung des britischen Dampfers „Alcira", und der Durchführung einer strafferen Ucber- wachungstätigkeit im Mittelmeer befaßt. Bau größerer Schlachtschiffe? Anfrage der Flottenmächte in Tokio Die drei Hauptmächte des Londoner Flottenvertrages von 1936, England, Amerika und Frankreich, sind durch ihre Botschafter inTokio wegen der Begren zung der Schlachtschiff-Tonnage vorstellig geworden. In den gleichlautenden Noten wird eine bindende Erklärung der japanischen Regierung verlangt, daß Japan keine Schiffe über 35 000 Tonnen baut, und zwar wird die Ab gabe einer derartigen Versicherung bis zum 20. Februar verlangt. Sollte die japanische Zusage nicht gegeben werden, so behalten sich die Mächte den Bau größerer Schiffe als 35 000 Tonnen vor. Falls Japan bereits Schiffe im Bau habe, die den Vertragsbegrenzungen nicht entsprechen, so schlägt England Besprechungen vor, falls die japanische Regierung zu einer gewissen Begrenzung sür die Zukunft bereit sei. Eine solche Beratung müßte mit dem 1. April abgeschlossen sein. Japans Stellung In japanischen politischen Kreisen verlautet, Ja pan halte seine bisherigen Vorschläge auf gleichmäßige oberste Tonnagegrenze aufrecht, es lehne jedoch jede unter schiedliche Behandlung im Flottenbau ab. Der Schritt der drei Botschafter wird als befremdend bezeichnet, weil Japan schon auf der Londoner Flottenkonferenz 1936 Vor schläge gemacht habe, die unter der Voraussetzung der Gleichberechtigung eine positive Abrüstung angeregt hät ten. Wahrscheinlich werde Japan von neuem eine Ab rüstung in dem Sinne Vorschlägen, daß der Grundsatz „Kein Angriff und keine Bedrohung" der Verwirklichung entgegengesührt werden könne. Auf alle Fälle werde Japan jedenfalls nicht bereit sein, Vorschläge anzuerken nen, die praktisch eine Wiederholung der Tatbestände dar stellten, die znr Kündigung des Washingtoner Vertrages führten. Kraftsteigerung Es war von jeher ein elementarer Grundsatz des Nationalsozialismus, daß die Erneuerung, der Aufbau und die Sicherung der Zukunft der Nation aus dem totalen Denken und Handeln der nationalsozialistischen Auffassung der Gesamtheit der Dinge erfolgen muß. So bat Adolf Hiller nach der Machtergreifung vor fünf Jahren seine erste und wichtigste Ausgabe darin erblickt, aus dem in zahlreiche Parteien, Klassen nnd Schichten zerrissenen deutschen Volk eine in sich geeinte, kraftvolle Volksgemeinschaft, eine deutsche Schicksalsgemeinschaft, zu schmieden. Die Vereinigung aller Gewalt für Staat, Wehrmacht und Partei in der Hand des Führers ist die logische Weiterentwicklung dieses Volkwcrdungsprozes- ses. Vermehrung der Kraft durch stärkste Konzentration, das ist der tiefe Sinn der Führer erlasse vom 4. Februar, die vor aller Welt die macht volle Kraft der nationalsozialistischen Staatsführung dokumentieren und einen wichtigen Meilenstein in der Geschichte des Dritten Reiches darstellen. Als wichtigste Tatsache ist zu nennen, daß der Führer als der Oberste Befehlshaber der Wehrmacht nun auch den tatsächlichen Oberbefehl über die Wehr macht in seine Hand genommen hat. Er setzt für die Aufgaben der Wehrmacht seine eigene ganze und große Autorität ein, um das zu Ende zu führen, was bisher in fünf Jahren beispiellosen Aufbaus geschaffen worden ist. Alle Zwischenschaltungen irgendwelcher Art sind durch die Neuregelung in Fortfall gekommen. Das neue Ober kommando der Wehrmacht untersteht dem Führer direkt und arbeitet nach seinen Weisungen. Durch diese Rege lung ist nun auch für die Wehrmacht der Zustand ge schaffen worden, der für die Partei schon immer bestand. Tie beiden Säulen des Staates, Partei und Wehrmacht, sind jetzt für die Befehlsgebung in der gleichen klaren und einheitlichen Weise aufgebaut. Das ist ein unendlicher Vorteil, der sich für den Staat im ganzen und für jeden einzelnen auswirken wird. Wir haben ja in Frankreich gesehen, daß dort seit längerer Zeit ähnliche Versuche, aber mit unzulänglichen, weil parlamentarischen Mitteln erstrebt worden sind. Bet der jetzigen Kabinettsumbildung hat man dem General Gamelin zweifellos weitreichende militärische Vollmach ten erteilt, aber die Einheitlichkeit in Fragen der Landes verteidigung ist längst nicht in ^der klaren Weise durch- geführt worden, wie das bei uns in Deutschland jetzt der Fall ist. Hier ist in Wahrheit ein Mann, der alles entscheidet, und das ist die größte Konzentration, die man sich überhaupt denken kann. Um diesen Zuwachs von Kraft in positiver Weise ausnutzen zu können, sind aber noch weitere Verände rungen vorgenommen worden. Der Führer, der eine so unerhört große Verantwortung übernommen hat, braucht selbstverständlich den besten Rat, der ihm zur Verfügung steht, und es ist ebenso klar, daß er diesen Rat bei den Männern holt, die sein Vertrauen haben und die durch ihre eigene Arbeit den Beweis ihres Wertes erbracht haben. Zu diesem Zwecke ist der Geheime Kabi- nettsrat geschaffen worden, der der besonderen Be ratung des Führers dienen soll, und dessen Präsident nunmehr der bisherige Reichsaußenminister Freiherr von Neurath geworden ist. Es ist ein guter Gedanke, daß dieser bewährte Mann außenpolitischer Arbeit an einer neuen Stelle Verwendung findet, in dar gerade die Erfahrungen eines reichen Lebens nutzbar gemacht wer den können. Bei der Zusammenfassung der Kräfte des national sozialistischen Deutschlands bildet die wirischafts- politische Reorganisation eine ausschlaggebende