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Str. 9. Pulsnitzer Tageblatt. — Freitag, den 11. Januar 1929. Sette 4 Dsr xs-LLv lLSm.22Q.-t:: I o ^2. iLsmms V S r s H n nO 12. ^18,22.22., 22Q.i1: ITSSS, 22QÜ '^7'S,bS2Q! LrÜKLLLLx IT» S,l2S22.<LS ^'/r Sonnabend, ZonntSL un6 däittvock 3 Okr: IKsckmittLLS - Vorstellung. Kincker rsklen ru diesen Vorstellungen auf allen Plätzen von 2 kl auswärts kalbe Preise. x«r A«»« HVVUlKV V«KV 6a bereits Anfang Februar äie berliner Premiere statlkin6en muk. VOPVLPK^VP: Oircuslmsse, Tel. 56 948/9; Pe-Ks, Tel. 2543!. Os-rsls-x-ls.^ fs8len- Mk k^ereljp^ empkiekit läckerei k. KÖlr MU gsrunets r. kuNsr- L«s«»«n ewpfi.h l preiswert und erbittet Bestellungen KU8tLV SomliLl:!!. kiilsnitr — Tel. 64 - j Kchänt HeisMMeln verkauft R. Mierisch Neumarkt 0!Mpis- T Hiesikf 8o»a»b«aä 8 Ukr 8oout»g 6 vsä Ilkr Lin Werk Mr slle! k4s«i«ksn, 6is sick : nickt verkaufen : s -tirte LUS äem monclänen dlLcktleden einer Orogstsät. In kleo Nsuptrolleo: Nanni WsISs, »nnv vnrle» Der IlleirierlMter, liWel In m« Mi krökiicke 6«ßsngenscksN Kulturkllm 8«lll. r. lieilrell Mick, kiieaemeios 8onnsbsn6, 6sn 12. un6 Sonntsg, rlsn 13. ^sn.- kockbiei'-LL knslicli von H. Ooppsl-Sockl Spsrialitst: üorllviirsl Mil XLNollrlrM l 11. Kaliss un6 plannlrueksn. dc Q s L L Hierzu laden Alt u. Jung freundlichst ein Karl Qnsuesi u. prsu NM WIMlM« Mitglieder-Versammlungen finden statt: Sonnabend, den 12. Januar, abends 8 Uhr Niedersteina, „Heiterer <Vlick" Sonntag, den 13. Januar, nachm. 5 Uhr Lichtenberg, Mittelgasthof Tagesordnung: Lohnbewegung, Wahlen, Verschiedenes Hierzu laden ein und erwarten zahlreichen Besuch die Ortsausschüsse UM oder brennend rotes Gesicht wirken r» »I «II ue» unfein. Ein wirksames Mittel da« gegen ist die kühlende, reizmildernde und schneeig-weiße Or««»« L-eoSor, auch als herrlich duftende Puderunterlage vorzüglich geeignet. 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Februar 1929 rin MoMMen sowie ein ffllllsmgWon — beide sortbildungsschulsrei — Frau W. Bohrifch Rittergut Abtnaundorf Post Leipzig Nr. 24 Französische Gewaltmaßnahme im Saargebiet. Kommerzienrat vr Hermann Röchling, der bekannte saarländische Großindustrielle, ist vom Derkehrssteueramt in Metz unter Androhung der Zwangsvollstreckung zur Zahlung einer Geldstrafe tn Höhe von 14,6 Millionen Francs (etwa 2>s Millionen Mark) aufgefordert worden. Diese Maßnahme wird mit einem Kriegsgerichtsurteil von Amiens vom 24. Dezember 1919 begründet. La»deswetterwarte Dresden (Nachdruck verböte») Allmablich s Abichwächen des Frostes. Auskommen verstärkter Bewölkung. Zeitweise Nebel. Schwache bis mäßige Winke auS nörd licher Richtung Sein wahrer Name. Roman von Erich Ebenstem. Copyright by Greiner L Comp. Berlin W 30. Nachdruck verboten. 48. Fortsetzung. Ihr Weg führte lle n ich einigeir Biegungen seitwärts an die Terrasse, Schon von weitem hörte sie Lisas Lachen und Prospers tiefe Stimme. ,Lst sie nicht wirklich die Keenkönigin aus dem Mär chen, der sich alles m Gold verwandelt, was ihre ge segneten Hände berühren," sagte er eben überschwenglich. „Sage selbst, Onkel!" Melitta über,ah jetzt die Terrassenecke, wo unter dem überhängenden Laubdach eines nahen Kastanienbaunles der Frühstückstisch stano. Alle sahen froh und zufrieden aus bis auf den alten Senkenberg. Aber auf feinem Antlitz lag nicht mehr Verbitterung, sondern nur ein tiefer, melancholischer Ernst. Wie edel und vornehm war er anzusehen. Plötzlich stieg ein heißes, wehes Gefühl in ihr auf. War es eine zufällige flüchtige Aehnlichkeit in den Umrissen von Senkenbergs Kopf oder das strahlende Gesicht des jungen Paares an seiner Seite — genug, sie mußte plötzlich an Felix Eisler denken, und die ganze Verlassenheit ihrer Lage kam ihr jäh zürn Bewußtsein. Es war nicht Neid. Nur eine grenzenlose Traurigkeit. Nur die Empfindung: Für mich wird wohl nie ein Tag kommen, wie heute für diese Beiden! — Tränen verdunkelten ihren Blick. Sie trat einen Schritt seitwärts, damit nicht etwa ein zufällig herabgleitender Blick sie entdecke. Dre Stirn an den Stamm eines Baumes gedrückt, die Zähne zusammenbeißend, suchte sie das jäh aufwallende Schmerzgefühl niederzukämpfen. Dann wurde oben auf der Terrasse ein Stuhl gerückt. Herr von Lavandal war aufgestanden und an die Brüstung der Terrasse getreten. Er blickte nicht nach der Seit«, wo Melitta stand, jondern geradeaus in die Ferne. Sie aber duckU sich plötzlich schaudernd, tiefer in die Taxusgebüsche und starrte entsetzt aus das bleiche, eben noch so freundlich lächelnde Gesicht, das nun einen Aus druck wilder Wut, so schrankenlosen Hasses, wie Melitta ihn nie zuvor in eines Menschen Antlitz gesehen hatte. Wem galt das? Und plötzlich begriff sie: Prosper, Prosper galt es, der gestern noch durch seine Heirat in Ungnade bei Herrn von Senkenberg stand und jetzt seinen alten Platz als Lieb- lingsnesfe wieder einnahm. Scheu lugte sie noch einmal nach Lavandal. Ja — es konnte nur das sein. Und — es war ein tödlicher Haß. Was sollte sie tun? Prosper warnen? Ihm sagen, wessen dieser Mann fähig war? Aber würde er ihr denn glauben? Hatte sie nur den allerkleinsten Beweis? Hempel sollte es erfahren, und das so rasch wie mög lich. Gleich morgen wollte sie selbst nach Prachatitz. Plötzlich fiel ihr ein, daß sie Herrn von Lavandal am Maguerrysteinbruch aus der Hütte treten sah. — Hatte wirklich nur ein Zufall ihn dorthin geführt? 25. Kapitel. Die Unruhe, die Melitta seit dem Morgen gefangen hielt, steigerte sich, je länger sie nachgrübelte. Der Halb kretin vom Steinbruch wollte ihr nicht aus dem Kopf. Im Laufe des Tages war ihr ein neuer, furchtbarer Gedanke aufgestiegen. Sie scheuchte ihn von sich, aber er kam immer wieder. Wenn Lavandal sich zum Erben von Senkenberg machen wollte — und Melitta zweifelte nicht mehr, daß dies seine Absicht war — dann standen ihm dabei zwei Men schen im Wege: Prosper und sein Zwillingsbruder Erich. Tie Brüder hatten sich am 28. Mai in Wien getrennt. Seitdem war keine Nachricht mehr von Erich gekommen. Schwamm er wirklich auf dem Meere? Hatte er die Reise überhaupt angetreten? Man nahm es an. Aber konnte man nicht irren? Wenn er der Tote vom Praterspitz wäre? Es ließ Melitta keine Ruhe. Am Abend fragte sie Prosper, ob er denn noch immer keine Nachricht von seinem Bruder habe. Prosper verneinte. „Llber Sie haben ihm Ihre Verlobung doch schon mit geteilt, nicht wahr-"' „Natürlich ! Sofort! Sie muß ihn längst in Singapore erwarten!" „Müßte Ihr Herr Bruder nicht auch schon längst dort angelangt sein?" ,F), ich glaube wohl. Heute haben wir ja schon den 29. August. Natürlich muß er bereits dort sein. Zum Kuckuck — ich dachte nicht mal daran — wie komisch zerstreut einen doch die Verliebtheit macht" — er luchte Lisa an —, „daran bist du wieder schuld, Fairy-queen!" „Ich danke. Uebrigens finde ich es gar nicht nett von Erich,,daß er uns nicht telegraphiert, weißt du!" „Tarin muß ich dir leider recht geben: es ist gar nicht nett von ihm!" Melitta-- Unruhe wuchs. „Haben Sie denn nie daran gedacht, Herr von Roden bach, daß Ihr Bruder krank — daß ihm irgendein Unglück zugestoßen sein könnte?" Prosper sah bestürzt eus und wurde rot. In seinem Glückstaumel war ihm der Gedanke wirklich noch nie ge kommen. . „Krank? Ein Unglück? Mein Gott, das wäre ja schrecklich! Aber Sie haben recht, Fräulein Melitta, es war unverantwortlich leichtsinnig und gedankenlos von mir — —" „Ich wollte Sie nicht erschrecken. Aber an Ihrer Stelle würde ich doch nach Singapore depeschieren und die Rück antwort bezahlen. Wissen Sie, wo Ihr Bruder dort ab steigen wollte?" ,Ha. Im Hotel d'Angleterre." „Und das Schiff, mit dem er reisen wollte?" „Die „Berenike". Falls er diese nicht mehr erreichte, den „Godefroy"." „Nun, dann haben Sie ja Anhaltspunkte. Ich fahre morgen nach Prachatitz. Wünschen Sie, daß ich die Depesche mitnehme?" „Wenn Sie erlauben, begleite ich Sie selbst. Ich de peschiere dann auch an die Schiffszesellschaft und an das Wiener Hotel, in dem wir uns trennten. Ich habe jetzt wirklich keine Ruhe mehr." (Fortsetzung folgt.)