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Nr. 7. Pulsnitzer Tageblatt. — Mittwoch, dm 9. Januar 1929. Seite 3. Mit den erbeuteten Geschützen, und die Artillerie der regie rungstreuen Truppen erwidert das Feuer von einer Berg stellung in der Nähe Kabuls. Die indische Regierung hat die Einreise nach Afghanistan über Quetta untersagt. Somit ist bas ganze Land nahezu isoliert, da die Grenzpäfse im Norden zugeschneit sind. Briefe aus Kabul vom I. Januar, die in Bombay eingelaufen sind, besagen, daß ein kleines Privatflugzeug des Königs mit mehreren Säcken Bargeld nach Djellalabad abgeflogen sei. Man muß hierbei allerdings bedenken, daß das aufstrebende Afghanistan England ein Dorn im Auge ist, und daß England deshalb immer wieder gefälschte Nachrichten über die Lage Amanullahs in die Welt setzt. Nobelpreisträger Quidde au der Arbeit. Pazifistische Forderungen an die Reichs regierung. Genf. Das Internationale Friedensbüro in Genf ver lautbart, daß das Kartell der deutschen Frie de n sg c s e l l s ch a f t e n durch Vermittlung des Präsiden ten Quidde, Inhaber des Nobelpreises, der Reichsregie- rung Forderungen nach Abänderung der Reichsverfassung übergeben habe, um letztere mit dem Kelloggpakt in Einklang zu bringen. Es soll zunächst Absatz 2 des Artikels 45 ge ändert werden, demzufolge Kriegserklärung und Friedens schluß mittels Gesetzes geregelt werden. An Stelle dieser Bestimmung soll folgender Text treten: 1. Die Deutsche Re publik verzichtet von nun an auf den Krieg. 2. Rechte und Pflichten nach Artikel 16 des Völkerbundpaktes bleiben be stehen. Militärische Maßregeln können jedoch bloß durch ein die Verfassung änderndes Gesetz beschlossen werden. 3. Militärische Maßregeln, die auf andere Weise unternommen werden, gelten als Verbrechen, deren Ahndung nach einem besonderen Gesetz erfolgt. Ebenso soll Artikel 133 Absatz 2 abgeändert werden. Bisher heißt es dort: Militärische Verpflichtungen werden durch das Gesetz Uber die Reichswehr geregelt. Statt dessen soll es heißen: Kein Deutscher kann zu einem Militärdienst gezwungen werden. — Man sieht, wie Herr Quidde sich den Nobelpreis nochmals verdient. Zuspitzung der innerpolitischen Lage in Frankreich Paris, 8. Januar. Die parlamentarische Lage kurz vor der erwarteten Jnterpellationaussprache hat sich am Diens tag unerwartet zugespitzt durch die Beschlüsse der radikal-so zialistischen Kammergruppe. Die Gruppe beschloß, für ihre Tagesordnung, die lediglich besagt, die Fraktion könne nur eine Regierung unterstützen, deren Zusammensetzung und Programm ihr ermögliche, das Vorrecht zu erlangen und gegen die Vertrauensfrage zu stimmen. Für die Abstimmung wurde Fraktionszwang beschlossen. Allerdings wird Poincarä für sein Vertrauensvotnm wohl mit einer Mehrheit von 50 Stimmen der Rechten und der Mitte rechnen können. Die Frage ist aber, ob er sich mit einer solchen Lösung be gnügen wird. Dazu kommt, daß allenthalben der Eindruck besteht, daß der Ministerpräsident gerade auf die Unterstützung der radikal-sozialistischen Partei besonderen Wert legt und Von der Haltung der Radikal-Sozialisten sein Verbleiben oder seinen Rücktritt abhängig machen wird. Aus aller Wett Die Kraftwage« i« Amerika u«d Frankreich Eine Zählung der Kraftfahrzeuge in den Vereinigten Staaten ergab, daß 1928 rund 24 500 000 Kraftfahrzeuge aller Art in Betrieb waren. Gegenüber dem Jahre 1927, das eine Zunahme von 5 v. H. gezeigt hatte, ist damit 1928 eine Steigerung von 6 v. H. erreicht worden. In den letzten Tagen hat die Zahl der in Frankreich laufenden Personen und Lastkraftwagen 1 Million überschritten. Die Folge» des strenge« Winters in Pole« Durch die starken Fröste und die großen Schneemengen wurden in ganz Polen Verkehrsstörungen und Transport- fchwierigkeiten hervorgerufen. In der Lebensmittelzufuhr nach Warschau macht sich bereits eine wesentliche Abnahme bemerkbar. Die Züge treffen im allgemeinen mit starker Verspätung ein. Neber 85 000 Arbeiter sind damit beschäf tigt die Schienenstränge vom Schnee freizulegen. Mehrere hundert Arbeiter haben Hände und Füße erfroren. In der Gegend von Suwalki sind vier Personen im Walde der Kälte zum Opfer gefallen. Auch aus anderen Gegenden werden Todesfälle infolge Erfrierens gemeldet. In der Nacht vom Montag auf Dienstag haben nicht weniger als 2000 Per sonen in den Warschauer Asylen Schutz gesucht, während sonst 3—400 gezählt werden. Der Telefonverkehr in ganz Polen ist außerordentlich behindert. Kälteivelle in de« Bereinigte« Staate» Die Vereinigten Staaten werden, wie aus Newyork gemeldet wird, gegenwärtig von einer schweren Kältewelle heimgesucht, die vom mittleren Westen ostwärts verläuft. Im Staate Minnesota werden 20 Todesopfer der Kältewelle berichtet. In der Schiffahrt sind zahlreiche Störungen zu verzeichnen. So hat die „Maurietania" 24 Stunden Ver spätung. , Vulkanausbrüche in (Wie. Deutsche Ansiedlungen verwüstet. Buenos Aires. Nach Meldungen aus Santiago de Chile ist der südamerikanische Staat Chile schon wieder von einer schweren Erdbebenkatastrophe heimgesucht worden. In der Provinz Llanquihue (Chile) ist am Montag ein heftiger Vulkanausbruch erfolgt, der offenbar noch anbauert. Drei Krater des Vulkans Calbneo "er>en riesige Lavamassen aus. Ungefähr zur gleichen Zett ist auch der etwa 200 Kilometer von Lalbueo entfernt liegende l V? ehue in Tätigkeit getreten. Die heftige Tätigkeit der beiden Vulkane wird von starke« Erdbeben begleitet. Lire Ernte in der Provinz Llanquihue ist auf weite Strecken vernichtet. Lava und Asche liegen teilweise zehn Meter hoch. An anderen Stellen sind heiße Quellen ausgebrochen, durch die viel Vieh getötet wurde. Im betroffenen Distrikt hat sich derBevölkerungeine Panik bemächtigt. Zahlreiche Verletzte und Obdach lose sind in Puerto Montt eingetroffen. Einer weiteren Meldung aus der chilenischen Hauptstadt zufolge wird das Gebiet, in dem sich der Lalbuco befindet, hauptsächlich von deutschen Ansiedlern be wohnt. Um das Vieh der Kolonisten in Sicherheit zu bringen, sind sämtliche verfügbaren Boote auf dem Llan- quihue-See beschlagnahmt worden. Aus dem bedrohten Gebiet sind Hunderte von Menschen geflüchtet. Riesenscharen Seehunde und Delphine in der Danziger Bucht. In der Danziger Bucht im Abschnitt bei H e la haben sich dieser Tage große Scharen von Seehunden und Delphinen eingefunden. Sie verursachen den Fischern durch ihre enorme Freßgier beträchtlichen Schaden, zumal sie auch die Netze plündern und zerreißen. GpLonLemboum vor -emReichsgerichi Ein dänischer Offizier wegen Spionage angeklagt. Unter Vorsitz des Senatspräsidenten Lorenz begann Dienstag vor dem 4. Strafsenat des Reichsgerichts der Spionageprozeß gegen den dänischen Haupt mann Harry Lembourn aus dem Infanterieregi ment 3inTondern. Lembourn, gegen den seit längerer Zeit der Verdacht besteht, in Deutschland Spionage zu treiben, wurde am 24. Juni 1928 festgenommen, als er bei einem Ausflug deutsches Gebiet betreten hatte. Der 42 Jahre alte Angeklagte entstammt einer angesehenen dänischen Familie, ein Bruder von ihm gehört dem Finanzministerium in Kopenhagen an. Er selbst war Hauptmann und Kompagnie chef des Infanterieregiments 3 in Ländern. Gleichzeitig betätigte er sich als Instruktionschef in der Nordischen Grenz wehr. Außerdem war er ein eifriger Förderer der fran zösischen Sache in Dänemark. Zur Verhandlung ist außer Medizin- und Schrift sachverständigen der militärische Sachverständige Major Frei- Herr von Peidel aus dem Neichswehrministerium erschienen. Der Eröffnungsbeschluß legt dem Angeklagten zur Last, vor sätzlich geheimzuhaltende Nachrichten an eine ausländische Regierung oder an mit einer solchen in Verbindung stehende Personen gegeben zu haben; Vergehen gegen die 88 1 und 2 des Spionagegesetzes und 43 und 73 des Strafgesetz, buches. Die Oesfentlichkeit wurde ausgeschlossen. Der größte Sportunlernehmer der Welt gestorben. Der berühmte Veranstalter ver großen amerikanischen Box- kämpfe, T e x R i ckard, ist an den Folgen einer Blinddarm- operation verstorben. Mit ihm verliert der Boxsport der Vereinigten Staaten einen Mann, der wie kein anderer es verstand, Boxkämpfe „aufzuziehen* und damit Dollar- Millionen zu verdienen. Die Deutsche Skistaffelnleisterschaft. In Verbindung mit der Deutschen Skimeisterschaft wird auch die Deutsche Skistafselmeisterschaft in Klingemhal- Aschberg ausgetragen werden. Der Lauf wird zu gleich als Staffellaus der Heeresskimeisterschaft durchgeführt und von den vom Reichswehrministerium zugelassenen Militär mannschaften bestritten. Zur Skistafselmeisterschaft sind nur Verbandsstaffeln des Deutschen Skiverbandes und der dem Internationalen Ski- Verband angeschlossenen Verbände zugelaffen. Vorausgesetzt Wird die Vollendung des 20. Lebensjahres und die Amateur eigenschaft als Staffelläufer. In deutschen Staffeln dürfen Ausländer nicht Mitwirken. Der Start zum Staffellaus ist am 2. Februar 10.30 Uhr in etwa 900 Meter Höhe unterhalb des Gipfels des Aschbcrges. kroschck-iJunge führen wieder allein. Nach ken schwe ren Jagden der vierten Nacht im Berliner Sechstage-Rennen war das Sechstagefeld erheblich zusammengeschrumpft. Wie eine Erlösung kam den Fahrern am Dienstag morgen die Neutrali sation. Die 18 Fahrer, die noch im Rennen sind, haben die Müdigkeitskrife überstanden. Tietz ist mit seinem neuen Part ner Foudet außerordentlich zufrieden. Einen prächtigen Ein druck machen die beiden Deutschamerikaner Dülberg-Petri. Der Stand des Rennens am Dienstag vormittag war folgender: Kroschel-Iunge 103; 1 Runde zurück Dülberg-Petri 133, Linari-Miethe 85; 2 Runden zurück Letourneur- Broccardo 75; 3 Runden zurück Faudet-Tietz 140 Punkte usw. Um 6 Uhr früh am Dienstag waren 2160,910 Kilometer zurück gelegt. Hundert Kilometer in Breslau. Bei dem 100-Kilo» meter-Rennen in der Breslauer Iahrhunderthalle siegten die Franzosen Raynaud-Dayen mit 20 Punkten und einer Runde Vorsprung. Hahmann k. o. Deutschlands Schwergewichtsboxer Lud wig Haymann-München erlitt beim Kölner Großkampftag im Haupttreffen gegen den südamerikanischen Neger Islas eins überraschende k. o. - Niederlage in der vierten Runde, nach dem er die ersten drei Runden nach Punkten gewonnen hatte. Der Wunderringer Huhtanen in Berlin. Bei Ring- kämpsen in Berlin konnte der Finne Huhtanen die in ihm steckenden Fähigkeiten beweisen. Der Deutsche Bahn, der zum Entscheidungskampf antrat, mußte nach einem vollendeten Kopf zug auf die Schultern. Der Russe Petrowitsch konnte von dem mit Riesenkräften ausgestatteten Huhtanen in einem zu kur- distanzierten 25-Minutenkampf nicht zermürbt werden. 1500 Wettkämpfer beim Berliner Turner-Hallen- fportfest. Der Turnkreis Brandenburg hat für sein am 13. Ja nuar im Berliner Sportpalast stattfindendes Hallensportfest mit fast 1500 Wettkämpfern aus etwa 100 Vereinen ein beispielloses, alle vorherigen Erwartungen übertreffendes Meldeergebnis er zielt, das die Veranstaltung zum bedeutendsten aller dieswinter lichen Hallensportfeste werden läßt. Dieses besonders auch des halb, weil mit den besten Kräften der D. T. aus den verschieden sten Teilen des Reiches auch hervorragende Könner der D. S. B. mit Genehmigung beider Verbände an den Kämpfen beteiligt sind. So werden u. a. aufeinandertreffen: im Kurzstreckenlauf Lammers und Körnig, im 1000-Meter-Hauptlauf Wichmann und Schoemann, dazu voraussichtlich auch Or. Peltzer, in der 3-mal- 1000-Meter-Staffel Preußen-Stettin und Karlshorster Tv., im Hürdenlauf Köster, Schlie, Troßbach, Schulze, im 3000-Meter- Lauf^Boltze und Thiede, voraussichtlich auch Wichmann. Börse und Handel Amtliche sächsische Notierungen vom 8 Januar. Dresden. Der Börse fehlte wieder eine einheitliche Ten denz. Mehrere Werte erlitten erhebliche Abstriche. So büßten ein Keramag und Wanderer je 10, Schöfferhof 8, Berliner Kindl 5, Elbewerke, Schubert u. Salzer und Verein. Photo- aklien 3, desgl. Genußschcine 5, Dresdener Nähzwirn und Herkules je 2,5, Expreß-Stammaktien, Radeberger Exportbier und Lederfabrik Thiele je 2 Prozent. Demgegenüber lagen höher Reichelbräu um 5, Glasfabrik Brockwitz um 5,5, Dres- dcucr Strickmaschinen um 3, Gebr. Unger und Kahla um je 2,5, Geraer Strickgarn, Polyphon, Peniger um je 2 Prozent. Die übrigen Kursveränderungen lagen unter 2 Prozent. Für Rentenwerte bestand wenig Interesse. Reichsanleihe ablösungsschuld Altbesitz büßten 0,5 ein, während desgl. Neu besitz um 0,1 Prozent stiegen. 1 Leipzig. Die Börse verkehrte in sehr stiller Haltung. Kurs einbußen überwogen. So büßten ein Schubert u. Salzer 5, Rositzer Zucker 2,5, Norddeutsche Wolle 2 Prozent. Höher lagen dagegen Sondermann u. Stier Lit. um 2,5, Reudener Ziegel um 3 Prozent. Anleiheablösungsschuld unverändert. Chemnitz. Die Börse verkehrte in matter Haltung. Auf allen Marktgebieten überwog das Angebot. Wandererwerte büßten 9,25 Prozent ein, Bankaktien lagen bis zu 2 Prozent schwächer, Sondermann u. Stier wurden in Stamm- und Vorzugsaktien um 5 bzw. 2,5 Prozent erhöht. Freiverkehr ruhig. Leipziger Produktenbörse. Weizen, inländ., 74,5 Kg. 198 bis 202; Roggen, hiesiger, 70 Kg. 198—204; Sandroggen 71 Kg. 201—207; Sommergerste, inländ. 228—238; Wintergerste 210 bis 220: Hafer 202—220: Mais amerikanischer 228—232; Mais Cinquantin 250—255: Raps 345—365; Erbsen 370—440. Die amtlichen Notierungen lauten für prompte Ware Parität! frachtfrei Leipzig. Alles bezahlt und Brief. — j Berliner Produktenvörse. s Der kanadische Pool hatte keine Weizenoffcrten herübergelegt. Die freien Ablader forderten ebenso wie die Verkäufer Argen tiniens und die der Vereinigten Staaten höhere Preise im Lif- verkehr für Weizen. Amerika war somit der europäischen An regung gefolgt. Hier ergaben sich aus der festeren Veranlagung der überseeischen Plätze keine neuen Anregungen. Die vermehr ten Deckungen hatten am hiesigen Platze noch zu größeren Um sätzen Veranlassung gegeben. Amtliche Notierung der Mittagsbörse ab Station. Mehl und Kleie brutto, einschl. Sack frei Berlin. IM kg 8. 1. 7. I. 29 100 Ug 8 I. 7. 1.29 Weiz. Mehl 7» °/. mark. 203.0-205.0 202.0-204.0 Weizen 25.2 28.2 25.2-28.2 März 224.0-223.5 222.7-224.0 Roggen 25.5-28.0 25.5-28.0 Mai 231.2-231.0 229.7-230.5 Weizenkleie 14.5 14 50 Juli 234.2 232.7-233.L Roggenkleie 14.3 14.30 Rogg. Weizenkleie- 15.0 mrk.9 202.0-203.0 200.0-201.0 melaffe 15.00 März 222.5-222.2^221.0-222.2 Raps (1000 kg) — Mas 231.2-231.0 229.7-230.7 Leinsaat (do.) E— ----- Juli Gerste Brau Futt.-, Jndust Wink. 230.50 228.5-229.9 Erbsen, Viktoria 42.0-49.0 42.0-50.0 Kl. Speiseerbsen 33 0-38.0 35.0 40.0 218.0 236.0 218.0 235.0 Futtererbsen Peluschken 21.0-23.0 22.0-24.0 21.0-23.0 23.0-25.0 192.0-200.0 192.0-200.1 Ackerbohnen Wicken Lupinen, blau 21.0-23.0 26.0-28.0 15 5-16 5 21.0-23.0 27.5-30.0 15.5-16.0 Haler 195.0-201.0 - gelb 17.5-18.5 17.5-18.0 mark. >93.0 200.0 Seradella 39.0-44.0 38.0-43.0 März 221.5 221.00 Rapskuchen 19 9-20.3 19.9-20.3 Mai 231.5 230.7-231.0 Leinkuchen 25.0-25.2 25.0 25.2 Juli 233.9 231.25 Trockenschnitzel 13.2-13.7 13.2-13.7 Mais Soya-Extrakt. Berlin 225.0-226.0 224.0-225.0 Schrot 21.8-22.1 21.8-22.1 Kartoffelflocken 18.5-19.2 185-19.2 9 Hsktolitergewicht 74,50 kg. 9 do. 69 kg. Berliner amtliche Notierung für Rauhfutter. Draht- gepreßtes Roagenstroh (Quadratballen) 1,15—1,30, drahtgepreßtes Weizenstroh (Quadratballen) 1,00—1,20, drahtgepreßtes Hafer stroh (Quadratballen) 1,35—1,55, drahtgepreßtes Gerstenstroh (Ouodratballen) 1,15—1,35, Roggentangstroh (zweimal mit Stroh gebündelt) 1,20—1,45, bindfadengepreßtes Roggenstroh 1,05 bis 1,15, bindfadengepreßtes Weizenstroh 0,95—1,10, Häcksel 1,70 bis 1,85, handelsübliches Heu (gesuud und trocken, nicht über 30 Prozent Besatz mit minderwertigen Gräsern) 3,00—3,70, gutes Heu (desgl. nicht über 10 Prozent Besatz) 4,00—5,20, Thymotee lose 5,50—6,10, Kleeheu lose 5,30—6,00, Mielitzheu rein lose ge sucht, Warthe 303H0, Havel 2,50—3,00. Drahtgepreßtes Heu 40 Pfg. über Notiz. Die Preise verstehen sich als Erzeugerpreise ab märkischen Stationen, frei Waggon, für 50 Kilogramm in Rm. , Berliner Buttzerpveife. Amtliche Notierung im Verkehr zwischen Erzeuger und Großhandel, Fracht und Gebinde gehen zu Käufers Lasten: 1. Qualität 180, 2. Qualität 171, abfallende Sor ten 155 Rm. Tendenz: Ruhig. Berliner Häuteversteigerung. Die 143. Versteigerung des Allgemeinen Häuteverwcrtungsverbandes G. m. b. H. zu Berlin-Lichtenberg begann am 8. Januar. Der Besuch war aut, die Kaufstimmung aber vorsichtig. Bei den leichten Großvieh häuten verloren Ochsen-, Bullen- und Färsenhäute 10 Prozent, Kuhhäute erzielten überwiegend letzte Preise. Fresserfelle ver loren ebenfalls 10 Prozent. Kalbfelle (schlesisches Provinzgefelle) wurden beim ersten Angebot wegen zu niedrigen Gebots zurück gezogen. Es wurden erzielt für leichte Großviehhäute bis 29 Pfd.: Ochsenhäute mit Kopf 82 (78,50), Bullenhäute mit Kopf 82,75 (79), Kuhhäute mit Kopf 75,25 (75,25), Färsenhäute mit Kopf 83—85 (79,75—80); Frefferfelle bis 20 Pfd. mit Kopf 85 (80), do. über 20 Pfd. mit Kopf 85 (80,25). Die Preise ver stehen sich je Pfund in Pfennigen. Die Zahlen in Klammern bedeuten die Preise für beschädigte Ware.