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Sonnabend, den 23. Mai 1936 vrMches »L SachMches Gedanken zum Gonniag Wer an mich glaubt, spricht Jesus Christus, von des Leibe- oder wie es ganz wörtlich übersetzt heißt, aus dessen Innerem werden Ströme fließen. Also nicht von äußeren Kräften hängt unser rechtes Tun ab, sondern von unserer Innerlichkeit. Unser Wirken hat seine geheimnisvollen Wurzeln in jener stillen, ver borgenen Werkstatt, wo Gott uns begegnet und wir mit Gott handeln, wo wir von ihm nehmen und er uns gibt, im Glauben. Nicht das entscheidet, wohin ich gestellt bin — äußerlich, sondern wie ich gestellt bin — in ne r l i ch. Die Geschichte im großen und unsere eigene Er fahrung im kleinen hat es oft genug bewiesen, daß äußere Gebundenheit und leibliche Schwäche in der Kraft des Glaubens das Größte zu leisten vermögen. Wo eigene Kraft gründlich zuschanden wurde, hat Glaubenskraft Wunder gewirkt durch solche innerlich tief gegründeten Persönlich keiten, die mit ihrem Herrn im Himmel ein Leben im Verborgenen führten, das dann in die Erscheinung trat und von Mensch auf Mensch, von Geschlecht auf Geschlechi fortwirkte. Wer an Christus glaubt, wer sich vop feinem Geiste beseelen, durch seine Kraft treiben, durch seine Liebe bewegen, durch seine Gnade beseelen läßt, kurz, wer in ihn, wurzelt und mit ihm verbunden bleibt, wird selbst eine Quelle des Lebens. Denn der lebendige Glaube beherrscht den ganzen Menschen von innen nach außen und schafft neue Kreaturen, ausgeprägte Charaktere, lebensvolle Per sönlichkeiten, und von solchen gehen Ströme, Segensströme aus. Der heutige Sonntag heißt: Exaudi, Erhöre uns, und Pfingsten, das Fest des Heiligen Geistes, steht vor der Tür. Wir werden auf die Hauptaufgabe dieser Festzeil hinge wiesen, und die lautet: bittet um den Heiligen Geist! — Das Gebet um den Heiligen Geist wendet sich an Gott den Vater, von dem alles ausgeht, und alles gewirkt wird, was es Edles und Herrliches auf dieser Welt gibt. Er ist der Vater der Barmherzigkeit und Gott alles Trostes, der Gott des Friedens und der Vater der Weisheit. Zu ihm müssen wir gehen. Das ist auch schon Weisheit, zu er kennen, daß man sonst nicht weise werden kann, cs sei denn, daß Gott es einem gebe, und daß man es im Gebet von ihm erbitte. Wir brauchen das alle. Wohl ist unsere Zeit reich an Forschen und Wissen, aber sie ist ebenso arm an Weisheit. Wir graben in den Tiefen der Erde, aber die Tiefen unseres eigenen Herzens kennen wir nicht. Der Heilige Geist schenkt uns das Wissen des Glau- bens, ein Verstehen des Herzens, eine Erleuchtung des Willens und Einsicht der Seele. Um ihn laßt uns bitten, daß er das Erstarrte erfrische, das Sterbende belebe, das Dürre befruchte in uns, um unseres — und . der anderen willen, für die wir die Verantwortung tragen. Pulsnitz. Politisches Kabarett. Am gestrigen Freitag war das „Politische Kabarett" auch bei uns. 2m Saale von Menzels Gasthof unterhielt es die Zuhörer in seiner ganz besonderen Art. Um Kabarett zu sehen war man hin- gegangen. Man sah auch Kabarett, aber bei all dem blieb etwas haften, mit dem man sich beschäftigen muhte. So wur den diese kabarettistischen Darbietungen — ohne, daß man es merkte — zum Schulungsabend. Man hatte sich zu beschäftigen Mit Meckerern und Miehmachern, mit Spießern und Klatsch tanten, mit Gerüchtemachern und der Reaktion, mit artfremdem Tun und verbrecherischem Handeln gegen Staat und Volks gemeinschaft. Heiterkeit und Ernst wechselten im Programm. Einem gesunden Lachen folgte ein tiefes Verstehen. Lind all diese Dinge recht schmackhaft zu machen, war die Ausgabe Harlanns, Ler in lustigen Versen die Vortragsfolge an sagte und seine Kollegen und Kolleginnen bei der Zuhörer schaft bestens einführte, die mit dem Beifall auch nicht kargte und oftmals eine Zugabe forderte. Bei dieser glänzenden Unterhaltung vergingen zwei Stunden wie im Fluge, zwei Stunden voll Komik und Satire und nicht zuletzt von echtem, deutschem Wesen; Vorträge .die zur Selbstkritik zwingen; Politisches Kabarett, das Nachdenken erfordert und schult. Pulsnitz. Unfall. Als ein in der Schloßstrahe wohnen der Kraftwagenbesitzer aus seinem Grundstück fahren wollte, kam im selben Augenblick ein Kind auf dem Rade vorüber gefahren und wurde von dem Auto erfaßt, zu Boden geworfen Nr. 119 — Seite 3 Zur Eröffnung der Pulsnitzer Heimatfammlung Wenn diese Zeilen in die Hand des Lesers gelangen, dann werden voraussichtlich auch die letzten von den Hunderten von Handgriffen und kleinen Verrichtungen getan sein, die Notwendig sind, wenn unsre Pulsnitzer Heimatsammlung das Auge des Besuchers befriedigen soll. Da gibt es alle Hände voll zu tun. Der oberflächliche Beschauer wird freilich, von der Arbeit oft wenig merken, die seit 2ahren — besonders aber im letzten --- von wenigen hilfreichen Händen in freiem Stunden geleistet worden ist, nicht um klingenden Lohn, sondern aus dem Gefühl der Heimatverbundenheit und aus dem Be streben heraus, die vorhandenen heimatlichen Werte zu sam meln, zu erhalten und der Allgemeinheit zugänglich zu machen. Diesen uneigennützigen Helfern sei auch an dieser Stells gedankt. Die Sammlung ist in einem großen Raume im Erd geschoß der Stadtschule untergebracht und bietet dem Beschauer eine Fülle des Interessanten aus der Geschichte der Heimat und ihrem Volkstum. Es soll an dieser Stelle und vor der Eröffnung der Sammlung auf ihren Inhalt nicht näher ein gegangen werden; Las hieße nur den Eindruck abschwächen, Len ein persönlicher Besuch vermitteln soll. Es wird sich für jeden lohnen, die interessante Schau zu besuchen. Da denke ich zunächst an die alten Pulsnitzer, die hier manchen längst vergessenen Ramen wieöerfinben, manche liebe 2ugenderinnerung werden austauchen sehen. Aber auch all die jungen Heimat freunde — selbst die in Kinderschuhen— werden so manches Reue und Llnbekannte entdecken. Für alle soll die Sammlung eine heimatkundliche Fundgrube und eine Quelle der Freude sein. Lind nun noch einiges über den Ramen unsrer Sammlung! Der Grund Lazu wurde vor mehr als 30 2ahren durch den im 2ahre 1904 gegründeten Pulsnitzer Altertumsverein gelegt. Daher mag es Wohl kommen, daß noch heute gern vom „Altertumsmuseum" gesprochen wird. Aber unsere Sammlung will kein „Museum" sein und erst recht kein Altertumsmuseum. Abgesehen davon. Laß der Ausdruck „Museum" ein unschönes Fremdwort ist und mancher Volksgenosse wahrscheinlich in Verlegenheit käme, wenn er es verdeutschen sollte — davon abgesehen hastet Lem Worte etwas Mumienhaftes an; man könnte dabei an eine Totenkammer denken, in der die Dinge, die hinein kommen, eingesargt werden und dann nur selten Licht oder durch vorüberwandelnde Besucher gestört werben, em Zustand, der vor langem in Len Gelehrtenmuseen tatsächlich zu finden war. Ein W»hes Mausoleum aber soll unsre Heimatsammlung nicht sein. Es hatte un modernen Staate keine Daseinsberechtigung Als Rame kommt vielmehr die Bezeichnung „Pulsnitzer Heimat sammlung oder „Heimatsammlung der Stadt Pulsnitz" in Frage. Das ist deutsch und jedermann verständlich. Lind welche Aufgabe soll unsre Heimatfammlung erfüllen? Heimatsammlungen sollen „Keimzellen des geistigen Lebens und lebendige Stätten Ler Volksbildung" werden und zur Ehrfurcht vor heimatlichen Werten erziehen. Adolf Hitler sagt rn seinem Werke „Mein Kampf": „Kämpfen kann ich nur für etwas, das ich liebe, lieben nur, was ich achte, und achten, was ich mindestens kenne". So mag denn auch unsre Heimat^ sammlung an ihrem Teile beitragen, den heimatlichen Unter richt ergänzend, die Heranwachsende 2ugend zu erziehen zu Heimatkenntnis und Heimatliebe. Ein solches Geschlecht wird sich dann auch schützend und kämpfend vor seine Heimat stellen, wenn sie bedroht ist. t Am kommenden Sonntag, 24. Mai 1936, 13,30 LIHr, wird also die Pulsnitzer Heimatsammlung den Besuchern zum ersten- male ihre Psorten öffnen. Sie ist am .leichtesten durch den Schuleingang an der Kühnstraße zu erreichen. Bei Bedarf finden halbstündlich kleine Führungen — die letzte um 15 Llhr — statt. Herzlich willkommen! Fr. Röthig. * An Reueingängen für Lie Sammlung find zu nennen: Schlossermeister Mütze: Eine altertümliche Ampel. Ein Bild von Pulsnitz. Schlossermeister Garten: Eine alte Wetterfahne, vom Dache unsrer Stadtkirche stammend. Geschw. Endler: Alte kunstvolle Stickereien. Handgemalt« Tasse (Altpulsnitzer Motiv). Frau M. Böttner: Eine antike Schale und alte kunstvolle Handarbeiten aller Art. i und erheblich verletzt, so daß dasselbe in ärztliche Behandlung gegeben werden muhte. — Es ist Lies immer wieder eine Mahnung, daß die Kraftwagenbesitzer und Chauffeure bei der Ausfahrt Vorsicht walten lassen müssen, um Unfälle zu verhüten. Pulsnitz. Bestellung Ler Rübenschläge. Die Lurch die ungünstige Witterung verursachte Verzögerung Ler Ab wanderung Ler Wanzen auf die Fangstveifen ließ es zweck mäßig erscheinen, Lie eigentliche Bestellung Ler Rübenschläge vor dem Llmpflügetermin für die Fangstreifen zu verlegen, damit die Zeit für die Vegetation gewonnen wird, welche die Rübenschläge bis zum Auflaufen benötigen. Vor dem Auf laufen Ler Rübenschläge wird dann der Llmpflügetermin (Fangstreifen) bekanntgegeben. Eine vor dem Llmpflügen der Fangstreifen erfolgende Bestellung der Rübenschläge ist zeit lich besonders für Groh anbauer wertvoll, weil diese oft mehrere Tage dazu benötigen. Dagegen ist den Klei ni st nb auern anzu raten, aus Gründen der Arbeitserfpar- nis mit der Bestellung bis zum Llmpflügetermin zu w arten , da unmittelbar an das Llmpflügen der Fangstreifen (früh morgens bis 9 Llhr) die Bestellung am gleichen Tage folgen kann. Beide Arbeitsgänge können also für Kleinanbauer an einem Lage erledigt werden- Für kleine Schläge ist also die Vorbestellung ab 22- Mai unzweckmäßig, es sei denn, daß die Fangstreifenflächen mit anderen Früchten bestellt werden sollen. Besonders zweckmäßig ist die Vorbestellung ab 22. Mai für Pflanzrübenbau. Angesichts der günstigen Witterungsverhältnisse ist mit einem schnellen Auslaufen der Rübenschläge zu rechnen. Alle vor dem 22. Mai bestellten Rübenfchläge find beim Llmpflügetermin Ler Fangstreifen um- zübrechen. Es wird empfohlen, die Verfügung zu beachten, um einer Bestrafung zu entgehen. Pulsnjitz. Der ärztliche Sonntagsdienst wird Sonntag, 24. Mai, von Herrn Dr. med. Thielmann versehen. Pulsnitz M. S. Turnverein Pulsnitz M. S. e. V. DT. Eine recht wohlgelungene Himmelfahrtspartie liegt hinter uns. Fast alle hatten dem Rufe Folge geleistet. Der WetteF- gott gab sein Bestes mit zum Wvhlgelingen und brachte auch die Langschläfer auf die Beine. Pünktlich erklangen die flotten Marschweisen des Spielmannszuges zum Abmarsch. Zirka 250 Turnerinnen, Turner, Kinder und Eltern bewegten sich durch die Stadt in Richtung Ohorn nach dem angesetzten Ziele. 2n herrlicher Morgenluft ging der Marsch durch die Waldungen .woselbst am Ohorner Ehrenmal kurze Rast und LImschau gehalten wurde. Aber das gesteckte Ziel lockte bald zum Ausbruch und nach zwanglosem Aufenthalt brachten die eifrigen Spielleute wieder Marschordnung in die Teilnehmer. Rasch war nun das Ziel erreicht und alle ließen sich zur gemütlichen Rast nieder. Die durstigen Kehlen der Kinder wurden durch unentgeltlichen Kaffeeausschank bald beseitigt. 2ung und Alt sah den mitunter großen Kuchenbergen lebhaft zusprechen. 2eder vertrieb sich nunmehr den Aufenthalt nach seinem Ermessen und ließ feinen Blick in die herrliche Um gebung schweifen. Die Kinder vergnügten sich bei fröhlichem Spiel und der Spielmannszug trug in gewohnter Weise Lurch fröhliche Weisen seinen Teil zur Unterhaltung Ler. Recht frohes und reges Treiben herrschte. Gegen 11 Llhr wurde zum Rückmarsch geblasen — für manche Wohl zu früh! Lieber Ober steina durch Lie Eichert führte uns der Rückweg zum Aus gangspunkte. Nachdem der Dereinsführer vor Auflosung semen Dank für Lie zahlreiche Beteiligung zum Ausdruck brachte und aufsorderte, auch ferneren Veranstaltungen beizuwohnen, klang mit dem Gruße an den Reichssportführer und unserem Führer Adolf Hitler die in allen Teilen wohlgelungene Him- melfahrtswanderung aus. . , Ohorn. Mit Prersen ausgezeichnet. Anläßlich der Kreisgebietstagung der Deutschen Stenografenschaft am 17 Mai 1936 in Großröhrsdorf konnten folgende Mitglieder der hiesigen Ortsgruppe mit Preisen ausgezeichnet werden. Rechtschrift: Hervorragend: Gerhard Schölzel; Johannes Gut mann; Hans Hesse. Sehr gut: Herbert Berndt; Manna Kaiser' Ilse Horn; Margarete Mager. Gut: Hugo Schölzel. Schnellschrift: Hervorragend (80 Silben): Johannes Gutmann; §,ans Hesse Gut (100 Silben): Margarete Wager. Mr gut 020 Een): Ilse Horn. Sehr gut (140 Silben): Gerhard . Sverruna des Truppenübungs- vlatzes. Wegen Schießens mit scharfer Wunition wird der gesamte Truppenübungsplatz Königsbrück einschließlich Ler sonst KL ZMichen DMc.hr freigegeMen Sllahen in den nachstehend genannten Zeiten für ieden Veickehr 9 Ipe - PlZausweise haben während der Stellen kem^Gultig. toii Am 24 Mai von 23 bis 24 Llhr. Am 2V -rum von . ciNi- Arn 26 Rlai von 13 bis 21 Llhr. Am 27. und 0 bis 24 Mr. Am 2b. uum von zg Mai von 13 bis Z- Mv Die Straße StEom^ ist für den öffent ¬ lichen Verkehr frei: Am 24. und 20. Mm. (Fortsetzung Seite 6) Vie Abbilst, wog Sie, äsü vir nicht ruviel gesagt Laben I /I 0 I Sie, äaü vir nicbt ruviel gesagt baben. ' o- Irr den nächsten drei Uonaten werden wir mebr Herren in 8portkleidnnx seiien als je Tnvor, denn 8portanLNge und Lombinationen, d. b. 8portsaklco» ^lsnellbosen sind jetrt ganr modern.— 8ie Minden deshalb bei LK 8 — das ist ja selbstverständlich — eine er- scböpLende ^nswabl in nenen Unstern nnd orinen nnd 2n Kreisen,die esjedem ^ermöglichen, sportgerecht gekleidet ^rn geben.— Litte beachten 8ie nnr nebenstehende Angebote, dann sehen ---"oster«L5mü^ «gehen lllteiL- m,. I z - 2«-- -^obten SportsEen in glatten, oster Bantas,c-kiijL'eT'" Hose, SaLL» Zpurtkorm mit // » RN 4«-- 58.- «3.- // Veiten nnst Längen ... -'n vielen Farbtönen nnst allen // RN 8.75 13.50 19.50 //