Volltext Seite (XML)
Pulsnitzer Anzeiger Nr. 148 — Seite 7 V/nIcikuus Lisrberg u8iluASperIe von ?ul8nitr unck Om§. Heute 8onnabenck, cken 27. unck 8onnta§, 28. suni Lrvkss dsvrisckss 8 Lsrtsnksst I Heute Sonnabend von 8 Okr unck 8onnwg von 3 Okr an srslftlsss. XonrSkt M Ü8 8in§t unck spielt pspi 8loö mit 8einem OriZinal - 8ckrnmmel - (Quartett „Oonsukm^sr". ^IIZemein bekannt unck beliebt äurck cken Mitteläeut8cben fiunckkuntz. ^U88ckank von ZutAepkleZten einbeimi8cken unct ba^N8cben Kieren I in OriA. ba^r. Steinkrüxen. Von beute sbenck ab bunte, teenkatte 6eleucktuo§ W iiier^u lacken kreuncklickat ein ckie „Oonaulcincker", ^rwin biöntack unck frau Bei Anzeigen die uns durch den Fern sprecher übermittelt wer- den, übernehmen wir keine Garantie für die richtige Wiedergabe und lehnen jede Verantwornmg für etwaige Hörfehler ab. Auch eine Berichtigung oder Gratis wiederholung müssen wir ablehnen Pulsnitzer Anzeiger Ehrenfriedersdorf. Vom Naturtheater. Das Spiel von deutscher Arbeit, „Neurode" von Kurt Heynicke, das bei seiner Erstaufführung starken Eindruck hinterließ, wird am 27. und 28. Juni, 1., 4. und 5. Juli, jeweils 15 Uhr, wiederholt. Es folgt am Mittwoch, 8. Juli, 15 Uhr, als vierte Erstaufführung der Sommerspielzeit das musikalische Lust spiel „Das Musikantendorf" von Heinz Lorenz. Der Dichter fuhrt uns dabei in seine Heimat, die Pfalz, und schildert uns mit köstlicher Heiterkeit ein Stück echten deutschen Volks lebens. Annaberg. Vier Verletzte durch grobe Un vorsichtigkeit. Als bei B'rünnlasgut ein Radfahrer und ein Motorradfahrer einen Autobus links überholen wollten, stießen beide zusammen und wurden erheblich ver letzt, ebenso ein Fußgänger, der gestreift wurde, während ein zweiter Kraftradfahrer, der den stark bremsenden Auto bus rechts überholen wollte, gegen einen Baum fuhr und ebenfalls Kopfverletzungen davontrug. Geyer. WohnhausdurchBlitzschlagnieder- gebrannt. Während einem schweren Gewitter schlug der Blitz in das Wohn- und Wirtschaftsgebäude des Landwirts und Fabrikarbeiters Rudolf Taubert und legte es in kurzer Zeit in Asche. Das Vieh konnte gerettet werden; zwei Fa milien sind obdachlos geworden. Gewitter mit tödlichen Blitzschlägen Bei dem schweren Gewitter, das über die Waldhei - mer Pflege dahinzog, ging ein Wolkenbruch über das Talsperrengebiet Kriebstein nieder und richtete gewaltigen Schaden an. Besonders heimgesucht wurden die Gemeinden Erlbach, Hermsdorf, Höchendorf und Grünlichtenberg. In wenigen Augenblicken waren die unscheinbaren Dorfbäche durch die Wassermassen zu reißenden Strömen angeschwol len, die die Wiesenflächen überfluteten und verschlammten; vielfach drang das Wasser in die Erdgeschoßwohnungen. In mehreren Gehöften mußte Vieh aus den Ställen getrieben werden. In der bekannten Lochmühle an der Talsperre Kriebstein haben die Wassermassen Wege und Stege schwer beschädigt und fast sämtliche Geländer mitgenommen; von den Holzstapeln wurden zahlreiche Bretter und Stämme fortgeschwemmt. In Kriebstein war der Regen zum Teil mit Schloßen untermischt. Schwer heimgesucht wurde das Strandbad am Talsperrenweg und der Parkplatz. Blitze schlugen wiederholt in Bäume und elektrische Leitungen, ohne zu zünden. Bei einem Gewitter verursachten mehrere Blitzschläge Störungen in der elektrischen Leitung. In Langenberg bei Hohen st ein -Ernstthal wurden im Viehstall eines Land wirtes drei Kühe vom Blitz erschlagen. Während eines heftigen Gewitters schlug der Blitz in das Wohnhaus des Friseurs Alfred Lißner in Neudörfel bei Sebnitz. Das Haus brannte bis auf die Grundmauern nieder. Lie NSB, Sau Sachsen, betreute S«M Mittler! Die NSV unterhält im Gau Sachsen etwa S00 Hilfs- stellen für Blutter und Kind, in denen werdende und junge Mütter, die sich in einer wirtschaftlichen Notlage befinden, beraten und unterstützt werden. Es wurden bisher von 41 500 ehrenamtlichen Mitarbei tern 50 000 Mütter betreut. Der hierfür aufgewandte Betrag beträgt 800 000 Reichs mark. Reichswetterdiensk, Ausgabrort Dresden für Sonntag, 28. Juni 1936: Auch in Ostsachsen kühler, vorübergehend starker bewölkt, kn ganzen aber freundlicher, keine ober nur vorübergehend beringe Niederschläge, schwache westliche Winde. ' Städtische HrimiatsammluMg geöffnet: morgen Sonntag 10,30 bis 12 Ahr Vereins-Nachrichten Ohorn Ant«rstützungSbereim Abfahrt nach Lotzdorf morgen Sonntag 13 Ahr von Weiß. Gickelsberg wird abgeholt. Der Sport im DLM. ist die Quell« für körperliche und gqlstigr Frische, die für ein« gute Arbeitsleistung unserer Mäd«l im Allüag unbedingt notwendig ist IMWW^ Neueste Drahtberichte Großfeuer im Schloß Johannisberg im Rheingau Wiesbaden. Im Verwaltungsgebäude des bekannten Schlosses Johannisberg im Rheingau brach am Freitag abend Feuer aus, das sich mit großer Geschwindigkeit ausbreitete und das ganze Gebäude in Asche legte. Die Wiesbadener und die Rheingauer Feuerwehren, insgesamt fünf Motor spritzen hatten bis Mitternacht zu tun, um ein Weiterumsich greifen des Brandes zu verhindern. Das 1757 erbaute Fürst- Wetternichsche Schloß konnte so gerettet werden. König Gustav besucht: das Panzerschiff „Admiral Scheer" Stockholm, 27. Juni. Am Freitag nachmittag stattete König Gustav V. dem Panzerschiff „Admiral Scheer" einen Desu chab und verweilte über eine halbe Stunde auf dam Schiff. Am Donnerstag nachmittag gab die deutsche Kolonie aus Anlaß des Flottenbesuches in Der Blauen Halle des neuen Stadthauses einen Teeempfang. Schwer« Schlägereien im lateinischen Diertel — 30 Berl atzte Paris. Aach den Berichten einiger Rechtsblätter kam es am Freitag abend im lateinischen Mertel zu schweren Schlägereien zwischen nationalgesinnten Studenten und Volks front-Anhängern. Man spricht von 30 Verletzten und 10 Ver haftungen. Drei Alpini ertrunken Mailand. Bei Truppenübungen im italienischen Alpen gebiet sind drei Alpini in einem Wildbach ertrunken. Das vermißt« argentrnüsch« Postflugzrug zerschmettert aufgefunden Buenos Aires. Das seit drei Tagen überfällige argentinische Postflugzeug der Linie Bahia—Blanea—Rivadavia ist am Freitag 80 Kilometer nördlich von Rivadavia an der Küste zerschmettert und verbrannt aufgefunden worden. Aeber das Schicksal Ler Besatzung ist noch nichts bekannt. Roosevelt zum Präsidentschaftskandidaten wiedergewählt Philadelphia. Der Parteitag der Demokraten hat Roosevelt unter großem Jubel zum Präsidentschaftskandidaten wiedergewählt. Polen sperrt den Transfer für Ausländsanleihen Warschau, 27. Juni. Wie halbamtlich bekanntgegeben wird, hat die polnische Regierung, in deren Auftrag sich Prof. Krzyzanowski mit einem Vertreter des Finanzministeriums vor kurzem nach Neuyvrk begeben hat, dort erklärt, daß Polen sich zu einer Einstellung des Devisentransfers zur Bedienung seiner Ausländsanleihen ge zwungen sehe. Infolge der Beschränkungen des Außenhan dels, Lie alle Länder einschließlich Ler Gläubigerländer an- wendeten, sei der Lleberschuh Ler polnischen Handelsbilanz auf ein geringes Maß eingeschrumpft. Daher seien Lie Rück lagen Ler Bank von Polen auf 70 Millionen Dollar gesunken. Die polnisch« Regierung sehe sich also gezwungen, alle Zah lungen auf Grunö der ausländischen Anleiheverträge in Zloty durchzuführen und zwar auf Sperrkonten bei Ler Bank von Polen. Der Transfer für di« Bedienung der Ausländs anleihen wird gesperrt. Die polnische Regierung hat gleichzeitig den Wunsch zum Aus druck gebracht, Verhandlungen über die geschaffene Sachlage aufzunehmen. Amtlicher Teil Bauten von Eigenheimen für ländliche Handwerker und Arbeiter sowie von Heuerlingswohnungen können aus Reichs mitteln gefördert werden. Interessenten wollen in der Nebenstelle der Amtshaupt-, mannschast Kamenz, Wettinstraße 4, Zimmer 9, versprechen. Puls n i tz, 26. Juni 1936- Der Bürgermeister der Stadt. Beauftragung fremder Personen mit der Entri Htungvon Invalidenver sicherungs betträgen nicht ratsam Arbeitgeber und freiwillig Versicherte beauftragen nicht selten dritte Personen mit der Entrichtung der Beiträge zur Invalidenversicherung und glauben, mit der Abführung des Geldes zum Markenankauf ihre Verpflichtungen erfüllt und die Rechte aus der Invalidenversicherung gewahrt zu haben. Diese Ansicht ist irrig. Der Landesversicherungsanstalt gegen über entstehen Rechte erst mit dem ordnungsmäßigen Ein kleben und Entwerten der Marken, nicht schon mit der Hin gabe des Geldes oder der Marken an den Beauftragten. Unterlaßt dieser, was wiederholt geschehen ist, den Ankauf der Marken oder klebt er die angekauften Marken nicht ord nungsmäßig in die Quittungskarte ein, so ist eine Entrichtung der Beiträge im Sinne des 8 1413 der Reichsversicherungs- ordnung nicht erfolgt. Der Arbeitgeber kommt dann in Ge fahr, die Mittel nochmals aufbringen zu müssen, während der Versicherte, vor allem der freiwillig Versicherte, aller Rechte aus der Invalidenversicherung verlustig gehen kann.' Um diese Gefahr abzuwenden, wird Arbeitgebern und freiwillig Versicherten empfohlen, die Beitragsmarken selbst zu verwenden. Beauftragen sie aber mit diesen Geschäften fremde Personen, so wird dringend geraten, sich möglichst ost von der richtigen Ausführung des Auftrages durch Einsicht nahme in die Quittungskarten zu überzeugen und sich nicht mit der bloßen Entgegennahme von Ausrechnungsbescheini- gungen zu begnügen. Dresden, den 24. Juni 1936. Der Leiter der Landesversicherungsanstalt Sachsen. Röntsch. Deutsche Arbeitsfront Der Arbeitsdank in der DAF. Durch Lie Uebernahme des Arbeitsdank in die DAF. ist in allen Ortswaltungen Ler DAF. Lie Abteilung „Arbeits- Dank" errichtet worden. In ihr soll die, aus dem Arbeitsdienst ausscheidende werktätige Jugend in der Arbeitsfront zu sammengehalten und im Geiste des Arbeitsdienstes weiten betreut werden. Run ist es erforderlich, Laß sich die Arbeits- DankkameraLen mindestens einmal im Monat zu einem Tra- Likionsabend treffen und an diesem Abend gibt sich jeder so, wie er es im Arbeitsdienst gelernt hat. Es, werden dann Lieder gesungen, Erlebnisse aus dem Arbeitsdienst erzähl^ Lichtbilder gezeigt usw. 11m aber diese Aufbauarbeit leisten zu können und dabei vorwärts zu kommen, ist es Die Pflicht eines jeden ehemaligen Arbeitsdienstlers, daß er tatkräftig mit wirkt und die Arbeit der Orts-Arbeitsdankwalter unterstützt, indem er zu diesen Abenden, die von den einzelnen Orts- Arbeitsdankwaltern festgesetzt werden, erscheint und sich restlos in den Dienst der Sache stellt. Alles nähere ist durch die Orts- Arbeitsdankwalter, Lie über die Ortswaltungen der DAF. zu erreichen find, zu erfahren. Auch Hausgehilfin nm stehen unter dem Schutz der DAF. Daß Lie Hausgehilfinnen nicht mehr schutzlos und ver lassen dastehen, sondern Len Schutz und die besondere Be treuung der DAF. genießen, beweist die Klärung folgende« durch die zuständige Dienststelle der Gauwaltung Sachsen unter suchter Fälle: j Eine bet einem Fleischermeister beschäftigte Hausgehilfin wurde fristlos entlassen wegen des Verdachtes, 40 Pfg. aus Ler Ladenkasse gestohlen zu haben. Die Angelegenheit wurde vor den Kadi gebracht und endete nach der ersten Instanz mit der Verurteilung der des Diebstahls verdächtigten Dolks- genossin zu 12 RM Strafe. Die Reuaufnahme des Verfahrens jedoch ergab Lie völlige Haltlosigkeit der gegen die Haus gehilfin erhobenen Anschuldigungen, so daß nunmehr auf Grund der Berufung ein Freispruch erfolgte. — Die von diesem Tatbestand unterrichtete Fachgruppe Hausgehilfen bei Ler Gauwaltung der DAF. verklagte in Zusammenarbeit mit der Rechtsberatungsstelle den Haushaltungsvorstand beim Ar beitsgericht. Das Ende vom Liede war, Laß Ler mit Ver dächtigungen so freigebige Arbeitgeber zu einer Strafe von 70 RM verurteilt wurde. So hat in diesem Falle die DAF. einer zu Unrecht bezichtigten Vvlksgenossin wieder vollkommen zu ihrem Rechte verhalfen. Aus einer anderen Meldung geht die Tatsache hervor. Laß Lie DAF. nicht nur sozialpolitisch den Hausgehilfinnen zu ihrem Rechte verhilft, sondern auch in Ler Fürsorge und Unterstützung erfolgreich sich einsetzt. So erhielt durch Lie Vermittlung Ler DAF. eine gemütskranke, völlig mittellos dastehende Hausgehilfin bei einer Familie Unterstützung und achtwöchige Pflege, um dadurch wieder zu Kräften zu kommen und wieder arbeitsfähig zu sein. Daß sich Die DAF. auch bisweilen veranlaßt sieht, um Les Schutzes und Rechtes von Hausgehilfinnen willen Ordnung in mißliebige Familienverhältnisse zu bringen, zeigt folgen der Fall: Für eine 16jährige Hausgehilfin mußte durch Vermittlung Ler DAF. von Ler RSD. ein Pfleger bestellt werben, weil der Vater des Mädchens ihr dauernd Len Lohn abholte, weg nahm und für sich ausgab. Das Mädchen hatte naturgemäß dadurch keine Lust mehr zur Arbeit und kein Interesse, etwas in der Arbeit überhaupt zu leisten. Durch das Einschalten der DAF. gelang es, den merkwürdigen Vater zur Vernunft zu bringen und sich schriftlich mit den von Ler DAF. getroffenen Maßnahmen einverstanden zu erklären. Besonders bedauerlich sind schließlich die Fälle, bei deren Ausrottung die DAF. gegen brutale Methoden der Ver gangenheit radikal Sturm läuf.. So wurde eine Hausgehilfin im Kreis Leipzig von ihrer Hausfrau geschlagen, worauf sie sofort Liese Stellung verlieh. Durch das nachhaltige Eintreten Der DAF. erhielt die Hausgehilfin auf dem schnellsten Wege die ganze ihr noch zustehende Lohnsumme und Verpflegung in Höhe von 70 RM, während Lie vornehme Frau Les Hauses ihre zu „handgreislichen" Methoden mit dem Ausdruck des höchsten Bedauerns zurücknahm und sich gebührend ent schuldigte. Alle Liese Vorfälle, Lie samt und sonders durch Lie In anspruchnahme der DÄF. restlos entschieden und bereinigt wurden, sind klare Beweise des erfolgreichen Eintretens Ler DAF. für Lie Rechte und Belange Ler bislang schutzlos ge wesenen Hausgehilfinnen.