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Pulsnitzer Anzeiger : 24.01.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-01-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937181-193801245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937181-19380124
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937181-19380124
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Bemerkung
- Fehlseiten in der Vorlage: S. 5/6
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Anzeiger
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-01
- Tag 1938-01-24
-
Monat
1938-01
-
Jahr
1938
- Titel
- Pulsnitzer Anzeiger : 24.01.1938
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Montag den 24 Januar 1988 Pulsnitz« Anzeiger — Ohorn« Anzeiger Nr. 19 — Seite 8 Aeberraschungen im Reichsbundpokal Gau Niederrhein bereits ausgeschicdcn. Das fußballsportliche Ereignis des Sonntags waren die Zwischenrundcnkämpfe der acht Gaumannschaftcn um den be gehrten ReichSbundpolal. Bei den Spielen ging es nicht ohne Ueberraschung ab. Eine unglückliche Mannschaftsaufstellung ^ar die Ursache, daß der Pokalvcrteidigcr Gau-Niederrhein im Duisburger Stadion von der Nordmarkels mit 5 :3 Toren ge schlagen wurde uni» ciu» dem Wettbewerb ausschied. Für eine wettere '.Überraschung sorgte Sachsen, dessen Ver- trctung in Breslau mtt 4 :1 klar die Schlesier schlug. Uner wartet komm: auch das Schweinfurter Ergebnis. In der Mainstad; -ra: di- starke Mannschaft des Gaues Bayern aus unerwartet schweren Widerstand der Vertretung Badens. Trotz Verlängerung ende!-: der Kampf l : l unentschieden. Der Papienorm gemäß verlies lediglich das Tressen in Saar brücken. Dor: schaltete der Gau Südwcst die Mannschaft Niedersachsens sicher mit 3:0 Toren aus. Die Vorschlußrunde, die am 20. Februar ausgetragen wird, Haden bisher die Gaue Südwcst Sachsen und Nordmark er- reicht, während ein Wiederholungsspiel zwischen Bayern und Baden in Mannheim den vierten Teilnehmer ermitteln muß. Pokalkämpfe haben stets ihren eigenen Reiz. Es ist die berühmte Ungewißheit, die diesen k. o.-Ausscheidungen erfah rungsgemäß anhaftet, und so ist es kein Wunder, daß auch die Zwischenrundenspiele am Sonntag in Duisburg, Saar brücken, Schweinfurt und Breslau eine besondere Anziehungs kraft auf die Futzballgemeinde ausübten. Die Ergebnisse sind fast durchweg überraschend und werden den Sportfreunden bis zur Vorschlußrunde am 20. Februar genügend Gesprächs stoff bieten. Das Rätselraten um den Pokalsieger hat also neuen Antrieb erhalten. Am unerwartetsten kommt das Resultat aus Duisburg. 12 000 erwartungsvolle Zuschauer hatten sich im Stadion ein- gefunden, um den Pokalverteidiger, die Elf des Gaues Rie de r r h e i n, gegen die Nordmarkelf siegen zu sehen. Die Westdeutschen traten mit einer überraschend schwachen Mann schaft an, in der man vor allem Janes vermißte. Bender zFortuna-Düsseldorf) spielte in der Sturmmitte! Schon nach zehn Minuten hatte es sich herausgestellt, daß die Aufstellung des Düsseldorfers ein schwerer Mißgriff war. Sechs Minuten nach Beginn erzielte Linken das erste und nach 21 Minuten Carstens das zweite Tor für die Nordmärker. Durch einen Elfmeter, den der Hamborner Petry verwandelte, kamen die Westdeutschen wieder etwas auf, und als Mehl die Sturm- sührung übernahm, konnte er bald einen weiteren Treffer für die Rheinländer erzielen und so den Ausgleich Herstellen Da mit hatten diese aber zunächst ihr Pulver verschossen. Als in der 65. Minute Noack ein überraschendes drittes Tor erzielte. War bereits die Entscheidung zugunsten des Nordens gefallen. Ein von Noack verwandelter Elfmeter und ein Treffer Carstens' unterstriche» den Sieg. Das dritte Tor für die West deutschen konnte schließlich das Ergebnis noch einigermaßen erträglich gestalten. Rund 15 000 Zuschauer waren es, die in Saarbrücken Zeuge eines verdienten und eindrucksvollen Sieges der heimatlichen Elf wurden. Der 3:0- Sieg der Südwest deutschen über die Niedersachsen ist durchaus verdient, denn die Süd- westdeutschen hatten stets mehr vom Spiel, wenn man von der ersten Spielviertelstunde absieht. Bessere Zusammenarbeit in den vorderen Reihen und eine sicherere Abwehr, in der beson ders der Saarbrücker Sold durch eine prächtige Leistung auf fiel, Verbürgten den Erfolg. In der Niedersachsen-Elf war die Abwehr der erfolgreichste Mannschaststeil. Insgesamt aber befriedigte die Mannschaft Niedersachsens nicht alle Wünsche. In Schweinfurt hatte der Gau Bayern eine Mann schaft zur Stelle, in der viele Spieler mitwirkten, deren Namen in der deutschen Fußballgemeinde einen ganz besonderen Klang haben. Die 12 000 Zuschauer erlebten einen Kampf, bei dem die Bayern zwar stets der Elf Badens feldüberlegen waren, den prächtigen Torwart Waldhofs, Drayß, aber nicht über winden konnten. 14:1 lautet das Eckenverhältnis für die Bayern! Sifflinghatte bereits in der 9. Minute einen 1:0- Vorsprung für Baden herausgeholt, der in der 54. Minute aber durch Lehner ausgeglichen wurde. Am Schlußpfiff war keine Entscheidung gefallen, die auch von den Bayern nicht in der Verlängerung erzwungen werden tonnte. Daß die Sachsen in Pokallämpfen stets mit besonderen Leistungen auswarten, sind wir bereits gewohnt. Daß sie sich in Breslau der Auswahl des Gaues Schlesien aber als um eine ganze Klasse überlegen erweisen würden, hatte kaum jemand erwartet. Das 4:1- Ergebnis ist klar und eindrucks voll. Sturm und Abwehr waren gleich gut. Und wenn auch die Schlesier sich alle Mühe gaben, so konnten sie doch keinen Augenblick den Sieg des Gegners verhindern. Schon nach zwei Minuten waren die Sachsen durch Breitenbach in Führung gegangen, Pawlitzki glich zwar in der 35. Minute aus, doch schon zwei Minuten später hatte Männer (Hartha) seine Mannschaft wieder in Front gebracht. Der Chemnitzer Munkelt sorgte durch zwei weitere Tore für die Abrundung des Er gebnisses. Guts Muts Dresden siegte in Grüna 4:1 In der sächsischen Fußball-Gauliga fand nur ein Punkt spiel statt, das in Grüna vor 3500 Zuschauern vom SV. Grüna und Guts Muts Dresden bestritten wurde. Allen Erwartungen zum Trotz siegten die Dresdener sehr sicher mit 4:1 <3:1) und verwiesen dadurch den SV. Grüna wieder auf den letzten Platz. Fußball in den sächsischen Bezirksklassen Im Bezirk Leipzig siegten diesmal die Spitzenreiter, wenn auch sämtlich nur knapp. Die Markranstädter Sport freunde schlugen VfB. Zwenkau 2:1. Mit gleichem Ergebnis fertigte Eintracht die Elf von Olympia 96 ab. SV. 99 Leip zig behauptete sich 1:0 gegen TuB. Wacker büßte durch ein 3:3 gegen Sportfr. Neukieritzsch erneut einen Punkt ein. Leip ziger BC. gab den Sportfr. Leipzig 1:0 das Nachsehen. Im Bezirk Plauen-Zwickau hatte der Spitzenreiter Konkordia Plauen trotz einer O:4-Niederlage gegen SuBE. Plauen Glück, denn von den Verfolgern unterlag der VfB. Glauchau 2:3 gegen 1. FC. Reichenbach. Unentschieden trenn ten sich Meerane 07 und SC. Zwickau (1:1) sowie VfB. Auer bach und FC. 02 Zwickau (0:0). VfL. Zwickau fertigte SV. Grünbach 5:0 ab. Im Bezirk Chemnitz führt Preußen Chemnitz nach einem 1:0-Sieg gegen Sportvg. Hartmannsdorf wieder mit zwei Punkten Vorsprung, da die Sportfr. Harthau gegen TV. Gornsdorf nur ein 4:4 erzielten. Chemnitzer BC. ge wann 5:0 gegen VfB. Chemnitz. Weiter siegten SC. Lim bach 3:2 gegen TV. Adorf und Döbelner SC. 2:0 gegen VfL. Hohenstein-Ernstthal. Im Bezirk Dresden-Bautzen ist die Ueberraschung des Tages die 1:2-Niederlage des Riesaer SV. gegen Dres- densia Dresden. Die Dresdener Sportsr. 01, die 6:2 gegen Südwest Dresden gewannen, liegen nunmehr mit drei Punk ten Vorsprung in Front und dürsten sich den Endsieg nicht mehr entgehen laßen. 2:2 trennten sich TSV. Pirna und Spielvg. Dresden. In den anderen Spielen gewannen SC. Handball in de- sächsischen Gauliga In der sächsischen Handvall-Gauliga gab es wieder fünf Punktspiele, in denen diesmal Ueberraschungen ausblieben, Zeitz-Ikon Dresden gegen MTSA. Leipzig 2:9 (2:4). Der Sieg der Meisterelf war sicher und gewinnt an Bedeutung durch die Tatsache, daß sie in der zweiten Hälfte ohne ihren verletzt ausgeschiedenen Läufer Langer spielen mußte. Die Dresdener leisteten anfangs erbitterten Widerstand, fielen dann aber zurück. Erfolgreichster Torschütze war Prosser, MTSA., mit fünf Treffern. Guts Muts Dresden gegen MSV. Frankenberg 8:3 (3:4). Ein torreiches Spiel und spannender Kamps endeten gerccb- terweise unentschieden. Die wieder verbesserten Frankenberger gewannen einen wertvollen Punkt. Sie lagen siebenmal mit einem und einmal mit zwei Toren in Führung, doch konnte Guts Muts immer wieder ausgleichen. Von jeder Mann schaft wurde ein Spieler herausgestellt. Reichelt, Gurs Murs (7) und Meier, Frankenberg (6) waren am erfolgreichsten. TSV. 1867 Leipzig gegen Fortuna Leipzig 7:3 (4:1). Beide Mannschaften zeigten gute Leistungen, doch war das Spiel der Gastgeber vollkommener und ihr Sieg schließlich verdient. In der ersten Runde hatte Fortuna mit 4:1 die Oberhand behalten. Haupt und Schützcnmeister waren die Besten beim Sieger. Spielvereinigung Leipzig gegen Sportfreunde Leipzig 6:5 (1:2). Nach gleichwertigen Leistungen in der ersten Hälfte mußten die ohne Berthold antretenden Sportfreunde nach der Pause ihrem Gegner einen knappen Sieg überlassen. Die bessere Angriffsreihe entschied. TuB. Werdau gegen ATV. Leipzig-Schönefeld 0:6 (2:4). Die Schönefelder hinterließen einen guten Eindruck. Sie führten bis weit in die zweite Halbzeit, erlagen dann aber dem Endspurt der Werdauer, die ihre letzten beiden Tore durch Strafwürfe erzielten. Hering, Werdau «4» und Sachs, Schönefeld <4> dachten die meisten Tore aus ihr Konto. — Die Gauliga-Tabelle hat jetzt folgendes Aussehen: 1. MTSA. Leipzig 13 Spiele, 119:52 Tore, 24:2 Punkte; 2. TSV 1867 Leipzig 13 Spiele, 99:65 Tore, 21:5 Punkte; 3. Spielvereinigg. Leipzig 13 Spiele, 107:84 Tore, 18:8 Punkte: 4. TuB. Wer dau, 13 Spiele, 97:85 Tore, 13:13 Punkte; 5. Sportfreunde Leipzig 13 Spiele, 91:84 Tore, 12:14 Punkte; 6. Fortuna Leip zig 13 Spiele, 63:75 Tore, 12:14 Punkte; 7. Guts Muts Dies- den 12 Spiele, 82:89 Tore, 10:14 Punkte; 8. ATV. Leipzig- Schönefeld 12 Spiele, 56:81 Tore, 7:17 Punkte; 9. MSV. Frankenberg 12 Spiele, 69:104 Tore, 7:17 Punkte; 10. BWG. Zeiß-Ikon Dresden 12 Spiele, 44:108 Tore, 2:22 Punkte. Heidenau 5:1 gegen TSV. Gröditz, VfB. 03 Dresden 2:1 ge gen Radebeuler BC. und Sportfr. Freiberg 3:0 gegen FB. Sachsen Dresden. Kaspar und Cecilie Colledge Die Kunstlauf-Europameisterschaften in St. Moritz. Im Eisstadion in St. Moritz wurde die Europameister- schuft der Eiskunstläufer mit der Kür beendet. Europa meister Kaspar begeisterte mit seinem neuen Programm, das er mit verblüffender Sicherheit vortrug, und vermochte seinen schärfsten Konkurrenten, den Engländer Sharp, der als Bester die Pflichtübungen erledigt hatte, zu überflügeln. Mit sicherem Vorsprung verteidigte der Österreicher seinen Titel. Auch der deutsche Eislauf feierte einen großen Erfolg. Ueberraschend vermochte sich der Münchener Horst Faber hinter dem Oesterreicher Alrard aus den vierten Platz zu bringen. Sein Kürprogramm war eins der besten, das in der schweren Konkurrenz überhaupt geboten wurde. Der Berliner Lorenz endete aus dem achten Platz. Bei den Damen behauptete sich in den Pflichtübungen die Weltmeisterin Cecilie Eolledge sicher vor ihrer Landsmännin Taylor und der Deutschen Maxi Herber. Auch in der Kür blieb die Weltmeisterin unerreicht und sicherte sich erneut den Titel. Auch in der übrigen Reihenfolge änderte sich im End ergebnis nichts Wesentliches mehr. Einen großen Erfolg erzielte in dem als Einlagewettbewerb Paarlaufen um den großen Preis von St. Moritz das deutsche Paar Inge Koch-Günther Noack, das mit großem Vorsprung den schwierigen Wettbewerb vor dem englischen Ehepaar Clifs gewann. Die diesjährigen Kunstlaufeuropameisterschaften in St. Moritz haben zwar sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen keinen Titelwechsel gebracht und doch kann man nach Abschluß der Wettbewerbe seststellen, daß eine beträchtliche Verschiebung innerhalb der Spitzengruppe sowohl der Läufer als auch der Läuferinnen eingetreten ist. Bei den Männern erwies sich der mcisterhaste Springer Kaspar-Wien durch seine weit bessere Kür dem Engländer Sharp überlegen, der seinerseits die Pflichtübungen dank seiner Exaktheit mit einem kleinen Vor sprung vor Kaspar beendet hatte. Besonders erfreulich an dem Gesamtergebnis ist der vierte Platz, den der junge Horst Faber hinter Kaspar, Sharp und dem Oesterreicher Alward vor so aroßen Könnern wie Tertak und Tomlins erzielen konnte. Fässer ist damit mit einem Schlage zur Spitzenklasse aufgerückt, und da seine Entwicklung noch bei weitem nicht abgeschlossen ist, darf er die besten Hoffnungen für die Zukunft hegen. Faber war schon in den Pflichtübungen durch seine Sicherheit und Haltung ausgefallen, und sein Kürprogramm, das mit be sonderen Schwierigkeiten durchsetzt und überaus abwcchslungs- reich war, überraschte selbst die Fachleute. Der Münchener war überaus sicher, und so glückte ihm einfach alles. Ein ganz großer Erfolg. Auch mit dem Ergebnis des Frauenwettbewerbs können wir überaus zufrieden sein. Daß es zu einem Zweikampf zwischen der Weltmeisterin Cecilia Colledge und ihrer Lands männin Megan Taylor kommen würde, war vorauszusehen. Mit Sicherheit behauptete die Meisterin ihren Titel vor ihrer erbittertsten Rivalin, die stets im Schatten ihrer größeren Lands männin zu stehen verurteilt ist. Maxi Herber, die demnächst mit ihrem Partner Ernst Baier die Paarlausmeisterschaften zu verteidigen hat, hat bewiesen, daß sie auch als Einzeliäuserin zur absoluten Spitzenklasse zählt. Ihr Können ist ausgereift, und mit ruhiger Sicherheit und Eleganz lief sie sowohl in der Pflicht als auch in der Kür. Sie und die Wienerin Emmi Putzinger geben heute einander nichts mehr nach, und es ist Gefühlssache, ob man der Leistung der einen oder anderen das bessere Prädikat zuerkennen will. Der 5. Platz, den Lydia Beicht belegte, ist ebenfalls überaus erfreulich. Die deutschen Erfolge in St Moritz werden abgerundet durch den präch tigen Erfolg unseres zweitbesten Paares Inge Koch-Günther Noack, die in dem Rahmenwettbewerb der Meisterschaften, dem Großen Preis von St. Moritz, weltbekannte Paare wie das englische Paar Cliff, die Geschwister Dubois-Schweiz und die ungarischen Geschwister Szekrenyessy hinter sich lassen konnten. In besseren Händen konnte also die deutsche Vertretung in St. Moritz gar nicht liegen, und eindrucksvoller konnte deutsche Paarlufkunst dem internationalen Publikum gar nicht dar- geboten werden. Einen neuen Billardrekord stellte bei den Spielen um die Amateur-Weltmeisterschaft in Cadre 45/2 der Belgier Gabriels in Antwerpen auf. Im Zweikampf schlug er den Oesterreicher Schwarzer mit 400 : 62, wobei er eine Höchstserie von 272 er reichte und damit seinen eigenen Weltrekord aus dem Jahre 1932 um 10 Punkte verbesserte. Der Berliner Joachim besiegte Schwarzer mit 400:303, unterlag aber dann dem Belgier Moons mit 313:400 und dem Franzosen Chassereau mit 188 :400. Zweite MermMlmle Eissoortwoche Sandner bleibt Schnellauf-Meister Die zweite Internationale Eissportwoche in Garmisch- Partenkirchen brachte während des Wochenendes ausgezeich neten Sport. Auf dem Rietzersee wurden die Mcistcrschasts- kämpfe der Eisläuser ausgetragen. Wenn cs auch dein Alt meister Barwa-Brandenbura-Berlin gelang, im 500-Meter- Laüf in 46,6 Sekunden seinen Klubkameraden Sames und den Münchener Sandner hinter sich zu lassen, gelang es ihm doch nicht, dem bisherigen Meister Sandner den Meistertitel zu ent reißen. Ueber 1500 Meter gewann der Münchener den Lauf in 2:30,1 vor seinem Klublameraden Biefer und Barwa, und die 5000-Meter-Strecke bewältigte er in 9 :0,46 überlegen vor Barwa Und Sames. Reichssiegerin bei den Frauenkonkurrcnzcn wurde erwar tungsgemäß Ruth Hiller. Die Vercinsstasfel wurde, eine Beute von Brandenburg-Berlin, dessen Mannschaft, Kittlaus, Noack, Sames und Barwa, einwandfrei die Vertretung des Mün chener Eislaufvercins schlug. SC. Rietzersee Eishoüeyumster Im Olympischen Eisstadion sorgte im Endkampf um die deutsche Eishockeymeisterschaft der SC.-Rießersee für eine ge hörige Ueberraschung. Der vielfache deutsche Meister Berliner Schlittschuhklub, der in dem Meistcrturnier bisher ungeschlagen war und dem der Titel sicher schien, verlor vor der großen Zuschauermcnge mit 0:2 Toren, die Lang und Schenk für die Bayern erzielten, einwandfrei. Damit ist der Kamps der ewigen Widersacher in diesem Jahre zugunsten der Bayern entschieden Garmisch-Partenkirchen hat wieder einmal große Tage. Die Zweite Internationale Eissportworche hat zahllose Freunde des Wintersports aus allen Teilen des Reiches an den Platz der Olympischen Winterspiele geführt, die Gar misch-Partenkirchen wieder ein festliches Gepräge geben. Die Witterungsverhältnisse waren an den beiden ersten Tagen durchaus günstig, und da die Besten von 15 Ländern zu den Wettbewerben antreten, wird auch der sportliche Erfolg dieser Woche kaum Wünsche offen lassen. Zunächst wurden nur .nationale Wettbewerbe entschieden, und zwar die Deutschen Meisterschaften im Eisschnell-Laufen und im Eishockey. Bei ven Schnellaufwettbewerben auf dem Rießersee konnte der deutsche Meister Willi Sandner, München, seinen Titel behaupten. Nachdem er im 500-Meter-Lauf nur Dritter hinter dem Berliner Barwa und Sames geworden war, zeigte er in den Rennen über 1500, 3000 und 5000 Meter, daß er immer noch für deutsche Verhältnisse Sonderklasse repräsentiert. Sand ner isi so zum vierten Male deutscher Meister geworden. Auch im Reichssiegerwettbewerb der Frauen konnte sich die Beste des Voriahres behaupten. Die Berlinerin Ruth Hiller er wies sich sowohl über 500 wie über 1000 und 1500 Meter als die schnellste Läuferin. Ueber der großen Menschenmenge, die das Eishockeyseld im Eisstadion umlagerte, lag höchste Spannung als der Mei ster, Berliner Schlittschuh-Club, gegen den Sportclub Rießersee zum Endkampf um den Titel antrat. Nach eindrucksvollen 2:0-Siegen über den Eislauf- Verein Füssen und die Eislaufgeineinschaft Düsseldorf, erwar tet man allgemein einen erneuten Erfolg der Berliner, zu mal Rietzersee eine Niederlage durch die Düsseldorfer halte hinnehmen müssen. Der Berliner Schlittschuh-Club hätte sei nen Meistertitel mit Erfolg verteidigt, wenn es ihm gelungen wäre, wenigstens ein Unentschieden oder eine knappe 0:1- Niederlage zu erzwingen. Da Rießersee aber mit zwei Toren Differenz gewann, entschied das bessere Torverhältnis zugun sten der Bayern, die nunmehr dem siebzehnmaligen deutschen Meister die Krone entrissen haben. Das erste Drittel verlief ruhig und torlos. Kurz nach Wiederbeginn ging Rießersee durch einen erfolgreichen Nachschutz von Lang in Führung. Heftige Gegenangriffe der Berliner scheiterten an dem aus gezeichneten Torwart Egginger, der nicht zrZübcrwinden war. Er war der Turm in der Schlacht, als die Mannschaft des BSC. ein wahres Bombardement auf fein Gehäuse eröffnete. Das Schlußdrittel verlief überaus wechselvoll. Beiderseits wurden äußerste Anstrengungen gemacht, so oder so die Ent scheidung zu erzwingen. Schon rechnete man mit keinem wei teren Treffer mehr und einem knappen Berliner Endsieg, als 3 Minuten vor Schluß die Entscheidung zugunsten der Blau- weißen liel. Einen blitzschnellen Schuß von Schenk vermochte der Berliner Torwart Kauffmann nicht zu meistern. Mit ge waltigem Jubel begrüßten die einheimischen Zuschauer den großen Erfolg ihrer Landsleute über den Gegner, der ihnen alle Jahre hindurch zumeist nur mit einer Nasenlänge das Nachsehen gegeben hatte. Vereinsmeilterschalt im Geriiteturnek Am Sonntag wurden zum zweitenmal in Leipzig die deut schen Vereinsmcistcrschaften im Geräteturnen ausgctragcn. Der Tttclvcrleidiger TSV. München 1860 und der Meister des GaucS Mitte TSV. Leuna lieferten sich einen spannenden Zwei kampf, aus dem München mit nur einem 0,1 Punkt Vorsprung als Sieger hcrvorging. Endergebnis: TSV. München 1860 1116,6 Punkte, 2. TSV. Leuna 1116,5 Punkte, 3. MTV. Bad Kreuznach 1089,8 Punkte, 4. Turnclub zu Chemnitz 1019,8 Punkte. Die nun zum zweitenmal zum Austrag gebrachte deutsche Meisterschaft im Vereinsturnen wurde zu einem außerordent lich spannenden Zweikampf zwischen dem Titelverteidiger TSV. München 1860 und dem TSV. Leuna. Im vergangenen Jahr betrug der Vorsprung Münchens vor dem Rivalen noch 10 Punkte, und am Sonntag konnte nur noch eine Differenz von einem zehntel Punkt festgestellt werden, als das Endergeb nis zugunsten des alten Meisters feststand. Wenn es also auch Leuna nicht gelungen ist, dem Rivalen den Titel abzu nehmen, so dürfen die Mitteldeutschen mtt dem Endergebnis noch überaus zufrieden sein. Ihre Fortschritte sind unver kennbar und haben auch die verdiente Anerkennung gefunden. Mit den beiden Spitzcnvereinen traten noch die bekannten Turner aus Kreuznach und als Neulinge die Turner des Turnclubs zu Chemnitz zum Endkamps an. München hatte sich in der ersten Pflichtübung zunächst eine Führung von 4,3 Punkten gesichert, die der Meister des Gaues Mitte aber be reits nach dem zweiten Gerät wettgemackt hatte. Nach den Freiübungen lag Leuna sogar mit einem Punkt vor München in Führung, und erst der letzte Mann am letzten Gerät, dem Reck, entschied den Kampf. Während von 20 erreichbaren Punkten Müller-Leuna 19,8 erhielt, erreichte der Münchener Stangl die volle Punktzahl. An dritter Stelle behaupteten sich die Südwestdeutschen sicher vor den Sachsen. Deutschland-Finnland unentschieden Aus ihrer Nordlandreise trat die deutsche Amateur-Box staffel vor 7000 Zuschauern in Helsinki einer starken Vertre tung Finnlands gegenüber War cs den deutschen Amateuren noch vor kurzer Zeit in Stettin gelungen, die Gäste aus Finn land mit 7 :1 Punkten überlegen zu schlagen, so mutzten sie sich diesmal mit einem Unentschieden 4:4 zufriedengeven. Das ehrenvolle Ergebnis für Finnland kam freilich nur mtt Unterstützung des Punktgerichts zustande, dessen „Recht sprechung" manchen Wunsch offen ließ. Lest Eure Heimatzeitung!
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