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Pulsnitzer Anzeiger : 08.06.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937181-193606089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937181-19360608
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937181-19360608
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Anzeiger
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-06
- Tag 1936-06-08
-
Monat
1936-06
-
Jahr
1936
- Titel
- Pulsnitzer Anzeiger : 08.06.1936
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weiter, „mutz in der Zukunft leben. Wir müssen die harte Wirklichkeit erkennen, datz wir ein sterbendes Volk ge worden sind und müssen dem einen ebenso harten Wil len entgegensetzen. So sollte dieser Ehrentag der deut schen Familie der Schlutzstein des Kampfes um die Ehre der Familie, aber auch die Ausgangsstellung für die weitere Niederringung des Geburtenlibcralismus bil den. Dieser Tag sei der große Appell der lebenstreuen Familien, aber auch ein ernster Weckruf an das deutsche Volk." Der Stellvertreter -es Führers spricht Die Kundgebung erreichte ihren Höhepunkt, als der Stellvertreter des Führers, Reichsminister Rudolf Heß, den deutschen Kinderreichen zu ihrem Ehrentag die Grüße des Führers überbrachte und daraus hinwies, wie sehr der Führer, wie sehr Partei und Staat, das würdigen, was die kinderreichen Familien für die Ration leisten. „Sic sind Vorbild der Nation, sic setzcn sich cin für die Zukunft der Nation, sie kämpfen in aller Stille, in aller Zurückgezogenheit einen Kampf für Deutschland, sie haben über das wirtschaftliche Denken das Denken um das Volk gesetzt, wie cs der Nationalsozialismus verlangt." Der Stellvertreter des Führers bekannte sich im wei teren Verlaus seiner kameradschaftlichen Worte zu der Verpflichtung des Staates im Sinne eines weitgehenden Eintretens für die kinderreiche Familie. Gerade weil sic nicht materialistisch denke, müsse dafür gesorgt werden, datz sie nicht wirtschaftlich zu leiden habe. Rudolf Heß verwies dabei insbesondere auf die gerechte Forderung nach dem F a m i l i e n l a st e n a u s g l e i ch. Zum Schluß seiner immer wieder von Beifall unter brochenen Ansprache brachte der Stellvertreter des Füh rers den Dank zum Ausdruck, den Führer und Nation den deutschen Vätern und Müttern sagen, die die Erhaltung unseres Polkes sichern. „Ich glaube, daß die Zeit kommen wird, in der ihr Vorbild von allen in Deutschland so gewürdigt wer den wird, wie es gewürdigt werden mutz." Begeistert dankten die verantwortlichen Amtsträger des RdK. für die zielweisenden Worte. Als letzter Redner sprach der Leiter des Nassepoliti- fchen Amtes der NSDAP., Reichsamtsleiter Dr. Walter Groß. Er führte u. a. aus, daß es den endgültigen Sieg des Nationalsozialismus auf Jahrhunderte hinaus nicht geben könne ohne kinderreiche Familien, die das, was heute geschaffen wird, in ihren Kindern morgen verteidi gen und erweitern werden. Wer befürchtet, hinter dem Appell an den Kinderreich tum könnte die Absicht eines Angriffes stehen, dem müssen wir sagen, daß das nicht wahr ist und nicht wahr sein kann. Denn je mehr lebendige Kinder ein Volk oder eine Familie ihr eigen nennt, desto heißer wünscht sie, in Frie den und Ordnung Wachsen und Schassen ihrer Kinder er leben und bewahren zu können. (Lebhafter Bcifalll.) Die Wurzeln unserer Kraft liegen da, wo das Leben sich erneuert, wo der Bauer die Scholle bricht und die Mutter ihr Kind stillt. Darum wollen wir all denen in Gedanken einen Gruß sagen, die sonst nie genannt sind, die aber im Grunde diejenigen sind, von denen das ewige Deutschland lebt. (Beifall.) Dem Führer, der uns seinen engsten und treuesten Mitarbeiter sandte, danken wir in dem, was wir tun an der Zukunft unseres Deutschland. Wir bringen dem Führer auf seinen Gruß unsere dank bare Antwort: Das ewige Deutschland und unser Führer: Sieg Heil! In stürmischer Begeisterung stimmte die dichtgescharte Menge ein, sang die Lieder der Nation und grüßte die ab marschierenden Fahnen. Mit stürmischen Heil-Rufen ge leitete sie auch den Stellvertreter des Führers aus der Halle. Als Abschluß der Neichstagung des Reichsbundes der Kinderreichen und des Ehrentages der deutschen'Familie fand auf der Festwiese des Kölner Messegeländes eine Großkundgebung statt, bei der Neichsbundsleiter Stuewe die Namen führender deutscher Väter bekanntgab, die als Kinderreiche in den Ehrenführerring ausgenommen wor den sind. Er nannte u. a.: Reichsamtsleiter Hermann Alt haus von der NSV.; Reichsleiter Martin Bormann, Stabsleiter des Stellvertreters des Führers; Walter Buch, Vorsitzender des Obersten Parteigerichts, München; Reichsstatthalter und Gauleiter Hildebrandt, Schwerin; General von Lettow-Vorbeck; Ministerpräsident Marsch- ler, Weimar; Reichsstatthalter und Gauleiter Meyer; Staatsrat Ortlepp, Weimar; Regierungspräsident Frei herr von Oeynhausen; Josef Schlageter, der Vater des Nationalhelden Albert Leo Schlageter, und Reichsfrauen führerin Frau Scholtz-Klink. Unter Beifall teilte der Reichsbundesführer mit, daß von den Reichsministern Dr. Frick und Rust sowie von dem Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Generalfeldmar schall von Blomberg, Begrüßungstelegramme eingegan gen seien. Klotienschau in Swinemünde 25V00 Volksgenossen besichtigten die deutschen Kriegsschiffe. Swinemünde, 8. Juni. Die deutsche Flotte hat dem Ostseebad Swinemünde den traditionellen Pommern besuch abgestattet. Zwar fehlten diesmal die größeren Schiffe, aber das wurde reichlich wettgemacht durch unsere Üolzen Aufklärungsschiffe und die vielen kleineren Ein heiten der im Aufbau begriffenen Flotte. Mit großer Be geisterung begrüßte die Bevölkerung, besonders die schon Zahlreich vertretenen Badegäste, das Einlaufen der Kriegs schiffe. Bet herrlichem Sonnenschein liefen die vier Kreu er „Königsberg", „Nürnberg", „Leipzig" und „Köln", die Torpedoboote der 1., 2., 3. und 4. Torpedobootsflottille, die 1. und 2. Geleitflottille, die 1. Minensuchflottille, die i- Räumbootflottille und die 1. Schnellbootflottille ein. Am Sonnabend und Sonntag waren die Kriegsschiffe zur Besichtigung freigegeben. Viele Tausende machten von dieser günstigen Gelegenheit Gebrauch. Aus Berlin allein "?aren 10 „Kraft-durch-Freude"-Sonderzüge und aus Stet tin zahlreiche Sonderdampfer eingetrofsen. Wohl an ?5VOO Besucher konnten auf diese Weise das stolze Aus- muwerk des Führers bewundern. ... » Lest eure Heimatzeitung: de« Pulsnitzer Anzeiger vrtkches und Sächsisches Jeder Jungarbeiter m ein Sommer- oder Freizeillager der HI! Unter dieser Parole kämpft die Hitler-Jugend mit der Deutschen Arbeitsfront um Freizeit für ihre Kameraden in den Betrieben. Im Reichsberufswettkampf stand der Gau Sachsen an der Spitze des Reiches. Durch die Sommerlager soll die schaffende Jugend die Kräfte zu weiteren Höchstlei stungen erhalten. Aus diesem Grund wendet sich der Gau- walter der Deutschen Arbeitsfront zusammen mit dem Gebietsführer der sächsischen Hitler-Jugend mit folgendem Aufruf an alle Betriebsführer im Gau Sachsen: „Wir haben im Laufe der letzten Jahre gesehen, daß es möglich ist, ein Volk zu einer Einheit zusammenzuschweißen. Diese Einigkeit muß Deutschland durch seine Jugend erhalten bleiben. Durch nichts kann die Jugend besser zusammen geführt werden als durch die Sommerlager der HI. Dort gilt die Kameradschaft, sonst nichts. Nirgends kann ihr das Verstehen um das eigene Vaterland besser aufgehen, als in den Lagern, die in den Grenzgebieten liegen. Dort erlebt sie aus eigener Anschauung. Nirgends kann eine Schulung nachhaltigere Eindrücke Hervorrufen als im Kreise der Kame raden angesichts der Grenzen. Dort erfüllt unsere Jugend den Sinn unseres gemeinsamen Kampfes. Wir richten auch in diesem Jahr wieder an Sie die Bitte, Ihren Lehrlingen Freizeit zu gewähren. Wir erbitten Freizeit für dieselben Lehrlinge und Jungarbeiter, die sich zum letzten Reichsberufswettkampf allein iri Sachsen in einer Stärke von über 85 000 Jungen und Mädeln zu dieser ge waltigen Berufsleistungsprobe gemeldet haben und die damit bewiesen haben, daß es ihnen ernst ist in ihrem Streben nach beruflichem Können. Diese Jugend will nicht für sich, sie will nur dem Staate dienen durch ihre Leistung. Betriebsführer, unterstützen Sie die Jugend in ihrem Wollen, zeigen Sie, daß auch sie bereit sind, den Forderun gen des nationalsozialistischen Staates voll und ganz nach zukommen." Pulsnitz. Züge von Dresden verkehren teil weise anders ab Dresden-Hbf. Beachten, daß Abfahrt s bahn steige und Abfahrtshallen teil weise geändert wurden! Wer von Dresden-Haupt bahnhof aus häufig mit der Eisenbahn fährt und dann in Arnsdorf in die Kamenzer Züge umsteigt, um nach Pulsnitz zu gelangen, kennt fast durchweg bei Benutzung bestimmter Züge die Abfahrtshalle und den Abfahrtsbahnsteig auf dem für den Fremden etwas unübersichtlichen Dresdner Haupt bahnhof. Weist wissen es die regelmäßigen Fahrgäste genau, ob sie oben in der Nordhalle oder unten in der Mittelhalle abfahren müssen. Seit einigen Tagen sind aber infolge Durch führung von Bauarbeiten im Dahnhofsbereich Dresden-Haupt- bahnhof bei einigen in Richtung Amsdorf und Kamenz ver kehrenden Zügen erhebliche Asnderungen ein getreten; einzelne dieser Züge verkehren von anderen Bahnsteigen aus, zum Teil sogar aus anderen Hallen heraus. Am zu vermeiden, daß in der verkehrten Halle oder am falschen Bahnsteig der Zug gesucht und dieser bei knapper Zeit etwa gar noch versäumt wird, empfiehlt sich genaue Feststellung der Abfahrtshalle und des Abfahrtsbahnsteiges. Bis auf weiteres ergeben sich dabei für einige Züge unserer Richtung die folgenden Aenderungen: Der Zittauer Zug 6,16 Ahr ab Dresden-Hbf. (Anschluß in Pulsnitz 7,18 Ahr) fährt abweichend in der Norbhalle, Gleis 11, ab: der Görlitzer Zug 9,24 Ahr (Anschluß in Pulsnitz 10,25 Ahr) nicht in der Dvrdhalle, sondern in der Südhalle und zwar von dem neuer- bauten Bahnsteig 32 aus, dem Auhenbahnsteig, der sonst von den Weinböhlaer Zügen benutzt wirb. Diese Nen- Derung Südhalle statt Rordhalle ist besonders zu beachten. Der direkte Zug 19,54 Ahr Dresden—Kamenz—Senftenberg (Pulsnitz an 21,03 Ahr) verkehrt dagegen aus der Mittel halle heraus ab Bahnsteig 7. Schließlich wird noch der Gör litzer Zug, 21,56 Ahr ab Dresden-Hbf., der Sonntagsanschluß nach Kamenz hat (Pulsnitz 23,04 Ahr), vom Bahnsteig 11 (Nor dH alle) aus abgelassen. Das Preisausschreiben, das wir in unserer Pfingstnummer veröffentlichten, hat bei unserer Leserschaft Interesse gefunden. Wie aus den Bedingungen ersichtlich, sollen kleine Geschichten eingesandt werden, die die Vorteile schildern, die der Leser der Zeitung gegenüber dem Nichtleser hatte. Da eine Anzahl Preise winkt, kann jedermann die Teilnahme an dem inter essanten Preisausschreiben empfohlen werden. Aenderung der Eisenbahn-Gütertarife. Mit Gültigkeit ab 15. Juni treten zum Deutschen Eisenbahn-Gütertarif Teil I, Abt. A und B die Nachträge VI und VII in Kraft. Sie bringen eine Reihe von Aenderungen der Eisenbahnverkehrs- vrdnung, der Allgemeinen Tarifvvrschriften und der Güter einteilung. Die Nachträge können bei allen Güterstellen be stellt werden. Hauswalde. Zu dem Anfall, der am Dienstag durch Versagen der Bremsen eines Pferdegeschirres verursacht wurde, ist noch zu berichten, daß der Geschirrführer nicht vom Wagen abgesprungen, sondern nebenher gelaufen ist, und versucht hat, Lie Pferde soweit als möglich mit Len Zügeln zu hallen und Labei unglücklicherweise unter das Geschirr geraten ist. Leider sind die Verletzungen des Verunglückten, der unter Aufwand von bewundernswerter Energie noch die Stelle erreichte, wo die Pferde zum Stehen kamen, ziemlich schwer, so daß der Bedauernswerte, den an dem Vorfall keinerlei Schuld trifft, im Radeberger Krankenhause Aufnahme finden muhte. Löbau. Einen üblen Bube n st reich verübten dieser Tage unbekannte Täter, indem sie während eines Feuerwerks an 30 Motorfahrzeugen die Schläuche durchstachen. Die Polizei hat die Ermittlungen ausgenommen. Dresden. Die Reichsgartenschau in der kom menden Woche. Das Veranstaltungsprogramm der Reichs gartenschau zeichnet sich in der kommenden Woche durch be sondere Reichhaltigkeit aus. Am Sonnabend wurde eine neue Sonderschau unter dem Titel „Achtung — Fertig — Los!" (Freizeit, Arlaub und Sport) eröffnet. Die Sonderschau ist nicht nur auf das Sportliche abgestellt, sondern sie gewährt auch interessante Einblicke in die Tätigkeitsgebiete Les Verkehrs, Ler Sportartikelindustrie und des Fremdenverkehrs. Der Höhe punkt dieser Woche wird die Eröffnung der Juni-Hallenschau für Blumen und Früchte am Donnerstag sein. Diese Schau Lauert vom 11. bis 14. Juni. Dresden. Rot-Kreuz.Tag. Auf dem Festplatz vor dem Hygiene-Museum hatten sich etwa 1200 Männer und Frauen, achtzehn Formationen mit siebzig Fahnen und eine Abordnung ehemaliger Kriegsgefangener eingefunden, um an der Kundgebung anläßlich des Rot-Kreuz-Tages 1936 teilzunehmen. Als Landesverbandsvorsitzender und Präsident des Landesmännervereins und zugleich im Namen der Vorsitzenden des Landesfrauenvereins (Albertoereins) sprach Geheimer Oberregierungsrat Dr. Weber. Er umriß die gewaltigen Aufgaben des Roten Kreuzes, die stets stei- gende Anforderungen sowohl an die Einsatzbereitfchaft als auch an die wirtschaftlichen Mittel stellten. Im Anschluß daran zeichnete Ministerialrat Dr. Wegner die Aufgaben des Roten Kreuzes als einer Organisation, die zwar in allen Kulturstaaten bestünde, trotzdem jedoch überall national be dingt sei. Borna. Gefangener entflohen. Aus dem Un tersuchungsgefängnis entwich der Gefangene Georg Kopp aus Grafenwöhr. Er ist des Diebstahls und des Raubes beschuldigt. Nach der Flucht hat er ein Damenrad entwendet. Leipzig. Der erste Tausender. In einem Leip ziger Kaffeehaus wurde von einem Gastwirt aus der Umge- bung der erste Tausend-Mark-Gewinn der Arbeitsbeschaf, fungslotterie gezogen. Dem Gewinner, der zwei Losbrief« erstanden hatte, wurde der Gewinn in der Geschäftsstella ausbezahlt. Rochlitz. In einer Nacht sind in Zschaagwitz und in Aitzendorf acht Einbrüche verübt worden. In keinem Fall konnten die Täter gefaßt werden; sie arbeiteten außer ordentlich vorsichtig und gehören anscheinend derselben Bande an, die vor einigen Tagen die Umgebung von Dö beln heimsuchte. Sc ebenlehn. Die kleine LuftreisenLe. Dieser Tage wurde aus Leipzig gemeldet, daß ein dreijähriges Kind allein mit einem Verkehrsflugzeug von Madrid im Flughafen Halle/Leipzig angekormnen und von Len Großeltern in Nosfen in Empfang genommen worden war. Wie nunmehr festgestellt wurde, handelt es sich bei diesem kleinen Fluggast um eine Enkelin des Baumeisters Straube in Siebenlehn, die Eltern Ler kleinen Liselotte leben in Madrid. Im Herbst will die Mutter das Mädchen wieder nach Spanien zurückbringen. Limbach. Heiratsschwindler vor Gericht. Der 31jährige Kurt Ranft aus Dresden, der 1934 ein Liebesver hältnis mit einer Wittgensdorfer Kusine unterhielt, hatte es mit der Zeit verstanden, sie um ihre Ersparnisse in Höhe von 1100 RM zu bringen. Dann ließ er das Mädchen sitzen. Das hiesige Amtsgericht verurteilte den Heiratsschwindler zu fünf Monaten Gefängnis. Burgstädt. Der Tauchsieder als Brandstifter. Als sich am Donnerstag ein hiesiger Einwohner in der Schlaf stube mit einem Tauchsieder warmes Rasierwasser bereitetet vergaß er den Tauchsieder wieder abzuschalten. Erst nachdem Betten, Gardinen usw. Feuer gefangen hatten, bemerkte er es und alarmierte die Feuerwehr, die auch eingriff, ehe größerer Schaden verursacht wurde. Annaberg. Anton Günthers 60. Geburts- t a g. Dem Heimatdichter Anton Günther wurden an seinem 60. Geburtstag viele Ehrungen zuteil. Kreisleiter Vogel sang überbrachte dem „Toner-Hans-Tonl" mit herzlichen Worten eine Glückwunschurkunde. Gottesgab stand ganz im Zeichen des Geburtstages. Während eines Ehrenabends brachten mehrere Vertreter der erzgebirgischen Heimatver eine, unter ihnen Oberstudiendirektor Grundmann, Eiben stock, als Vofitzender des Erzgebirgsvereins, Glückwünsche dar. Auf dem Marktplatz in Gottesdab wurde eine Gedenk stätte zu Ehren des Heimatdichters errichtet. Findlinge vom Spitzberg wurden zu einem wuchtigen Gebilde zu- fammengesügt. In die einzelnen Steine sind Lieder Gün- tbers einaemeiselt. Döhmlsch-Leipw. Verlobungsanzeigen mit Hit- lergruß. Die Küchenleiterin des Sanatoriums Martiustäl, die 24 Jahre alte Gertrud Klinger aus Hillemühl, hatte sich zu Pfingsten mit einem Reichsdeutschen verlobt, der Ver lobungsanzeigen anfertigen ließ, die den Hitlergruß enthielten: Diese Verlobungskarten wurden auch für Bekannte in Nord- böhmen verwendet. Nunmehr wurde die Braut von Ler Gendarmerie verhaftet und in das Kreisgerichtsgefängnis Böhmisch-Leipa eingeliefert. Man wirft ihr vor, sich durch die Verwendung dieser Verlobungsanzeigen gegen das Gesetz zum Schutze der Republik vergangen zu haben. Bodenbach (Böhmen). Im Dienst überfahren. Hinter der Station Topkowitz bei dem von ihm bewohnten Wächterhäuschen wurde der Bahnwächter Josef Vavre, als zwei Züge auf der Strecke kreuzten, von der Maschine des einen Zuges erfaßt, überfahren und getötet. Dem Unglück lichen wurde der Kopf vom Rumpf getrennt. Weiperk (Böhmen). Blausäure statt Schnaps. Bei einem Besuch mehrerer Freunde zum Kartenspiel reichte der sechsundsiebzig Jahre alte Arbeiter Alfred Müller seinen Gästen aus Versehen Bittermandelwasser, das er als selbst erzeugten Schnaps anbot. Diesem Blausäure enthaltenden Getränk sind die Arbeiter Wirth und Hippmann erlegen. Eine dritte Person liegt noch in bedenklichem Zustand dar nieder. Müller wurde in Haft genommen. LeMvruch sür den 8. Juni Die Männer der Technik hat der Ruhm noch nie ver wöhnt. Weder Mit- noch Rachwelt hat sich bisher son derlich bemüht, Kränze zu winden denen, die mit macht vollem Können am Riesengebäude der Technik gearbeitet haben. Lonrad Matschoß, langjähriger Direktor des Vereins Deutscher Ingenieure, geb. am 9. Juni 1871. Die hundertjährige Elbe-DampWiffahrt Das von der Sächsisch-Böhmischen Dampfschiffahrts- A.-G. veranstaltete Fest zum hundertjährigen Bestehen der Personen-Dampfschisfahrt ging Sonnabend abend auf der Elbe mit großem Glanz vonstatten. Auf der Schiffswerft in Laubegast hatte die Gesellschaft das erste Personendampf schiff in seiner damaligen Gestalt Wiedererstehen lassen. Der Dampfer „Lobositz" ist zu einer historisch getreuen Nachbil dung umgestaltet worden. Der Dampfer fährt jetzt eine Zeitlang in dieser historischen Gestalt regelmäßige Passa gierfahrten. Nach Einbruch der Dunkelheit wurde die „Königin Maria" von der Flotte der SBDAG von der Werft abge holt. Böllerschüsse und Dampfpfeifen kündigten die Abfahrt an. Die „Königin Maria" fuhr an der Spitze der Flotten parade, die vierzehn mit bunten Lampen und Wimpeln geschmückte, mit Fahrgästen vollgestopfte Dampfer der Säch sisch-Böhmischen Dampfschif-A.-G. bildeten. Die einstündige Fahrt von Laubegast bis zum Terrassenufer in Dresden war ein Triumphzug. Beide Elbeufer waren von Menschen dicht besetzt. Die Verbundenheit der Dresdner mit der Elbe und ihren Dampfschiffen kam recht herzlich zum Ausdruck. Die Brücken waren schwarz von Menschen. Bootflottillen der Wassersportverbände mit bunten Lampions geschmückt, kamen der Flotte entgegen, wendeten und begleiteten die Dampfer. Ein großartiges Bild boten die Elbeufer. Ueberall auf den Höhen und am Wasser rechts und links wurden rote, grüne und weiße Feuer entzündet, deren Schein sich in den Bäumen verfing und mit dem leichten Nebel zu einer märchenhaften Beleuchtung verband. Am Landeplatz vor dem Finanzministerium rauschte, zischte, knallte, strahlte und heulte ein Feuerwerk, wie es Dresden noch nicht erlebt
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