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Schriftleitung: P. Schroeter, Beüin SW 68, Alte Yakobstraße 23/24 EmAelschafhcütuntz Wenn die vier Millionen kleinerer bäuerlicher Betriebe ein sogenanntes Hauslamm halten würden, wäre die Zahl der deutschen Schafe schon verdoppelt. Die Ausnutzung der Fruchtbarkeit der Schafe und eine Verlängerung der Zucht verwendung um nur ein Jahr würde rasch die nötigen Lämmer liefern. Wenn man es dann noch zur Regel machen würde, jedes solches Hauslamm zwei volle Jahre zu halten, um die Wollerzeugung gründlicher auszunutzen, so wäre die zahlenmäßige Vermehrung der deutschen Schafe um Mil lionen Tiere und die entsprechende Steigerung des Woll gefälles keineswegs in das Reich des Unmöglichen zu ver weisen. Ernährungsschwierigkeiten sind bei der Einzelschaf haltung nicht zu befürchten, keines der bisher gehaltenen Nutztiere müßte deshalb zu kurz kommen oder gar Not leiden. Man darf vor allem nicht den Grundsatz der aus schließlichen Ernährung der Schafe durch wirtschaftseigenes Futter aus den Augen lassen. Dazu gehört neben Abfällen verschiedenster Art aus Scheune, Keller und sogar Küche, die vorwiegend im Winter anfallen, die Weide auf sonst gar nicht oder ungenügend ausgenutzten Flächen wie Wege- Schafherd« geht über die Stoppeln Archiv t» und Grabenrändern, Böschungen, Stoppelfeldern, abgernte- ten Rüben- und Kartoffeläckern u. a. Es lassen sich hier bei gutem Willen und entsprechender Aufmerksamkeit noch allerlei Futterquellen für eines oder mehrere dieser genüg samen Tiere erschließen und Nutzen daraus ziehen. Wenn das Schaf auch im allgemeinen ein Herdentier ist und sich in größerer Gemeinschaft am wohlsten fühlt, so ist es doch auch ohne besondere Mühe an Einzelhaltung zu gewöhnen. Wo die Rinder auf Weidekoppeln gehalten werden, kann man auch ohne weiteres einzelne und mehrere Schafe beigeben. Bei richtiger Handhabung dieser gemeinsamen Haltung ge wöhnen sich die Tiere ohne weiteres aneinander und ergänzen sich sogar in mancher Beziehung. Als besondere Vorteile der Schafhaltung seien noch erwähnt, daß das Schaf, infolge seines langen Verdauungsapparates, das Futter besonders gut verwertet und daß es wertvollen Dünger erzeugt. Weiden im Winter Von wirtschaftseigenen Früchten sind die folgenden für die Eiweißzufuhr am besten geeignet. Ihr mittlerer Gehalt an verdaulichem Eiweiß in der Trockenmasse beträgt: Raps kuchen rund 26 Proz Leinkuchen rund 31 Proz., Ackerbohnen (Körner) rund 22 Proz., Erbsen (Körner) rund 20 Proz., junges Gras von guten Umtriebsweiden rund 14 Proz. Die bekannten Raps- und Leinkuchen zeigen weitaus den höchsten Gehalt an verdaulichem Eiweiß. Da uns aber in dem Anbau von Raps und Lein Grenzen gesetzt sind, werden diese Früchte nicht in der Lage sein, den fehlenden Eiweißbedarf allein zu decken. Das gleiche gilt von den Bohnen und Erbsen, die zwar auch erhebliche Eiweißmengen zu liefern imstande sind, deren Anbau aber nur in einigen Gebieten erfolgreich ist und deren Ertragssicherheit leider noch sehr zu wünschen übrigläht. Archiv Ausbreitung von verrottetem Mist in dünner Schicht Mit einem mittleren Gehalt von rund 14 Proz. ver daulichem Eiweiß folgt dann junges Gras von guten Um triebsweiden. Während gewöhnliches Heu ungefähr 3,5 Proz. verdauliches Eiweiß enthält, steigt der Gehalt bei solchem von jungem Gras auf 12 bis 15 Proz. Dr. Geith, Leipzig, kommt zu dem Schluß, „daß die Erzeugung von verdau lichem Eiweiß bei der Weide fast unübertrefflich bleibt und in gleicher Höhe nur von der Luzerne erreicht wird". Es ist daher kein Wunder, wenn unsere Grünlandflüchen als die wichtigsten Eiweißquellen für jeden Betrieb bezeichnet werden. Welch große Bedeutung ihnen in der Frage der Eiweißbeschaffung zukommt, ist auch noch besonders daraus ersichtlich, daß nach vorsichtiger amtlicher Schätzung allein durch die Regelung der Wasseroerhältnisfe, durch bessere Düngung und Bewirtschaftung sowie durch Verbesserung der Futterwerbung ungefähr die Hälfte der bisher eingeführten Eiweißmenge von 750 000 bis 800 000 Tonnen auf dem Grünland mehr erzeugt werden kann. Diese Feststellung bedeutet aber zugleich auch eine Mahnung an jeden deutschen Einteilung in kleine Koppeln Archiv m. Bauern, den Wiesen und Weiden als Eiweißquelle seine Kompostes. Die übliche Schicht reifen jährliche Dün- ArLiv U. Die Arbeit wird am besten im Winter gemacht Mistes oder guten gung mit Han delsdüngemitteln darf natürlich nicht unterbleiben. Zur richtigen Ausnut zung der Weide ist die Einteilung in kleine Koppeln un erläßlich. Die er forderlichen Arbei ten, außer einem Teil der Stickstoff düngung, gesche hen am besten jetzt und ebenso baut man die Trocken gerüste zur ver lustlosen Gewin nung besten Heues aus Mähkoppcln im Winter. ganz besondere Beachtung zu schenken. Wie das zu ge schehen hat, sei hier nur in groben Umrissen gesagt: Die Weide erhalte alle 3 Jahre Kalk und dazwischen, auch in höchstens dreijährigem Abstand, eine dünne Sichere KcllioMernie Unsere Kartoffelernten unterliegen erheblichen Schwan kungen in den Jahrgängen. Noch größere Unterschiede weisen die Iahreserträge der einzelnen Betriebe, besonders unserer bäuerlichen Betriebe auf. Ob es sich nun um die Erzeugung von Speise-, Saat- oder Futterkartoffeln han delt, stets spielen die erheblichen Ertragsunterschiede in bezug auf den Be triebserfolg eine große Rolle. Wenn auch die jeweilige Jahreswitterung einen großen Ein fluß auf die Höhe der Ertrüge aus übt, so dürfen wir nichts unversucht lassen, durch ge eignete Kultur- und Düngungs maßnahmen unsre Ernten günstig zu beeinflussen. Ge ¬ rade im Kartoffelbau sind sehr oft die bäuerlichen Betriebe gegenüber den Großbetrieben noch sehr im Rückstände. Daß z. B. das Kartoffelpflanzen hinter dem Pflug nicht das Nichtige ist, leuchtet vielen Bauern ein, doch wie soll es anders gemacht werden? Hierzu äußert sich Landwirt Ge org Jakobi, Bernsburg (Oberhessen), in „Landbau und Technik": Im folgenden Jahr wurden die Saatkartoffeln Archiv äl. Kämme bleiben stack und breit Nach einigen Tagen folgt die Saateggs Archiv A. anstatt in schlechten, dumpfen Kellern in Mieten überwintert, was sich sehr gut bewährt hat. Gepflanzt wurde anstatt hinter dem Pflug mit der Pflanzlochmaschine. Zugedeckt wurde teils mit der Schleppe, teils mit dem Häufelpflug. Beide Verfahren zeigten erhebliche Mißstände. Seit 1928 wird nun nach folgendem Verfahren gearbeitet. Der Kartoffelpflanzmaschine folgt die Schleppe, welche die Saat kartoffel fast vollständig mit Erde deckt. Die Pflanzloch reihen dürfen Habei nicht vollkommen eingeebnet werden. damit der Kamm zwischen den Reihen noch blind mit der Pferdehacke durchgefahren werden kann. Bei dieser Arbeit dürfen keine spitzen Kämme entstehen, besonders nicht auf trockenen Böden. Auf schweren, kalten Böden können höhere Kämme zwecks besserer Bodendurchwärmung von Vorteil sein. Die Kämme bleiben flach und breit wie die drei umgeeggten Reihen auf der Abbildung zeigen. Nach einigen Tagen, sobald nun die Samenunkräuter keimen, folgt die Saategge meistens in der Reihenfolge längs, quer, Die Pferdehacke nach Bedarf Archw längs (siehe Abbildung). Beim Eggen ist darauf zu achten, daß die Kämme nicht vollkommen eingeebnet werden, da mit nach Bedarf nach 8 bis 14 Tagen mit der Pferdehacke, wie Abbildung zeigt, die Kämme erneuert werden, zweck mäßig etwas tiefer als das erstemal. — 1 oder 2 Eggen striche vor dem Auslaufen folgen noch. Da die Kartoffeln nun beim Auflaufen genügend mit Erde bedeckt sind, wird meistens nur einmal angehäufelt. Werden alle beschrie benen Arbeitsgänge mit richtiger Sachkenntnis und dem nötigen Fingerspitzengefühl ausgeführt, so erreicht man eine Bearbcitungsgare, die als ganz vorzüglich anzusprechen ist. Auf Grund dieser Gare und vorzüglichen Bodendurchlüftung lausen die Kartoffeln sehr schnell und gleichmäßig auf und zeigen stets einen gewaltigen Vorsprung in der ganzen Entwicklung, so daß meistens die hier beschriebenen Felder schon fertig behäufelt waren, bis die hinter dem Pflug ge pflanzten das erstemal flach mit dem Jätepflug durchfahren werden konnten. Ratgeber Das Wagenschüh wird durch mancherlei Zwischenfälle ost zer splittert. Um diesem klebet vorzubeugen, wird der untere Teil des Schützes noch mit Holzkeilen versehen, so daß Längsleisten und Keile eine Ebene bij- den (Abbikdung). Die Keile müssen so lang sein, daß mindestens zwei Bret ter den Stoß der Deichsel aufnehmen können- Ein mit Keilen versehenes Schütz kann manchen Stangenstoh aufnehmcn, ohne dabei zu zersplittern. — Einen anderen Grund für die Zersplitterung der Schützleisten geben die so genannten „Hörner" am Schütz. Die Längsleisten sind zu Handgriffen aus gebildet, um ein bequeme res Anfassen zu ermög lichen. In vielen Gegende Abwerfen vom Wagen wird meistens nicht so sanft mit dem Schütz verfahren: durch den Stotz auf solch ein Horn zersplitte^ die Leiste gewöhnlich. Ein Riemengriff (Abbildung), der durch ein kleines Loch an der mittleren Leiste oben hindurchgeht, erseht die Hörner zum Anfassen vollständig. P. V. i- »- Kombinierte Glatt- und Rauhwalze für kleine Betriebe. Glatt- und Rauhwalzen sind bekanntlich in ihrer Wirkung ver schieden. Glattwalzen sind vorzuziehen, wenn es gilt: 1. junge und aufgefrorene Saaten anzuwalzen. 2. zu üppiges, junges Getreide (vor dem Schossen) nieder- zudrücken, um Lagern vorzubeugen, und 3. den Boden vor der Saat zu ebnen. Die Rauhwalzc wird wirksamer sein, um 1. Die Klumpen besser zu zerkleinern. 2. die Kruste vollkommener zu brechen, 3. dem Boden die Bodcnseuchtigkett besser zu erhalten, den» der Boden wird trotz der unteren Verdichtung oben etwas lockerer bleiben. Das ist besonders wichtig bei kleineren Sämereien. Da der kleinere Landwirt daraus bedacht sein muß, möglichst solche Geräte sich anzuschasfen, die vielseitige Verwendung finden können, so kommt es für ihn darauf an, die Vorzüge beider Walzenarten in einer zu vereinigen, das kann er, indem er um den ganzen Walzenkörper der Glattwalze in den Fällen, wo dtt Gebrauch einer Rauhwalze erwünscht ist. eine grobgliedrige i»ett« Licht nebeneinander und fest angezogen legt und sie an beide» Enden befestigt. Das Befestigen geschieht an hölzernen und eisernen Walzenkörpern leicht durch zwei Haken an den beide» Kanten: bei steinernen Körpern wäre schon die Befestigung w» zwei alten Strängen genügend. A. R. i- 0- Beim Bau von Grünfutterbehölkem können sich für Kies und Schalung, je nach den örtlichen Verhältnissen, starke rw- weichungen zeigen: bei Kies werden sie, besonders bei Selbst- ansuhr, meist erheblich niedriger sein. Bor allem aber ist d» richtige Behandlung der Schalungsfrage entscheidend für die samtkosten: bei Zusammenfassung mehrerer Silobauten unter Bev Wendung einer Einheitsschalung' können sie erfahrungsgemäß aw '/i» der sonst anzunehmenden Sätze absinken, und zwar nicht n» im Material-, sondern auch im Lohnanteil. Auch hierin steg also ein starker Anreiz zur Schaffung eines regionalen Grun futtersilo-Einheitstypes. der bei der Ueberlegenheit mehrerer kleine Einzelkammern über eine große Kammer für den londwirtschag lichen Betrieb überall leicht Lurchzusühren ist. G. F. i. K- Archiv dl- Verstärktes Schütz ist man davon abgekommen. Beim