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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsvezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Dielr Leitung erschein! täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Der Bezugspreis beträgt bei Abholung wöchentlich 60 Rps., bei Lieferung frei Haus LS Rpi. Postbezug monatlich 2.80 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch aui Rückzahlung des Bezugspreises, Zeitungsausgabe sür Abholer täglich 8 8 Uhr nachmittags. Preise und Nachloßsötze bet Wiederholungen nach Preisliste Nr. 4 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinung«tagen bis vor» 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr 8- Hoffmann Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüb« Mohr. Hauptschriftletter: Walter Mohr, Pulsnitz: Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich für den Heimattell, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. — D. A. ll.: 2280. Geschäftsstellen: Albertstraße 2 und Adolf-Hitler-Stiaße 4. Fernrui 51? und 58t! Der Pulsnitzer Anzeiger ist ras zur VeröfienlliSung der omllichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannjchaft zu Kamenz, de» Stadtrates zu Pulsnitz und des Cemcinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz Nr. 78 Sonnabend, den 2. April 1938 90. Jahrgang „Die Stimme unteres Blutes" Kardinal Innitzer weist Auslandshetze zurück Der Erzbischof von Wien, Kardinal Innitzer, hat «n Gauleiter Bürckel folgenden Brief gerichtet: „Sehr geehrter Herr Gauleiter! Ich fühle mich be wogen, Ihnen zu einem Bericht, von dem ich Kenntnis bekam und den der Berliner Havas-Vertreter zu dem Auf ruf der österreichischen Bischöfe unter dem 28. März ver breitet hat, einige aufklärende und richtig stel lende Bemerkungen zu geben. Der Havas-Vertreter schreibt: Man könne diese Kund gebung mit dem Besuch in Verbindung bringen, den der päpstliche Nuntius in Berlin vor zwei Tagen Herrn Reichsaußenminister von Ribbentrop gemacht habe. Dazu stelle ich fest: Die feierliche Erklärung der Bischöfe steht mit dem Besuch des päpstlichen Nuntius in Berlin in keinerlei Beziehung. Vielmehr ist sie angesichts der bedeutsamen geschichtlichen Stunde der Wiedervereinigung Oesterreichs mit dem Deutschen Reich spontan erfolgt. Dies erhellt Las Vorwort, das die Bischöfe ihrer Erklärung voraus geschickt haben. Auch die Behauptung des Havas-Vertreters in dem gleichen Bericht, die besagt, daß der Aufruf als eine ent spannende Geste der Bischöfe zu betrachten sei, muß ich zurückwcisen, denn ich halte cs für unter meiner Würde, in einer so wichtigen geschichtlichen Situation Gesten zu machen. Ich betone nochmals: Die Erklärung der Bischöfe wie überhaupt unsere Stellungnahme zur Wahl ist grund sätzlich zu werten als ein allein der Stimme unse res gemeinsamen deutschen Blutes entsprin gendes Bekenntnis. Ich möchte darüber hinaus Ihnen ganz offen meinen innigsten Wunsch in diesen geschichtlichen Tagen bekannt- geben, nämlich daß mit der Erklärung der Bischöfe ein Wendepunkt >m rellgtos-rultureiren Le ben unseres Gesamtvolkes eingetreten sein möge, der eine Zeit größter innerer Befriedung und Aussoy- nung zwischen Kirche, Staat und Partei einleitet. Ich darf hoffen, daß dieser mein Brief auch geeignet ist, in Zukunft etwa noch auftretenden irrigen und un richtigen Behauptungen in Wort und Schrift, woher sie auch kommen mögen, von vornherein die Spitze abzu brechen. * Kardinal Innitzers Worte lassen an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Was deutsch ist, gehört zusam men. Daran kann die übelste Auslandshetze nichts ändern. Kardinal Innitzer hat aber auch der Welt klargemacht, daß es sich bei der feierlichen Erklärung der österreichi schen Bischöfe nicht um eine bestellte oder erzwungene Erklärung gehandelt hat. Es war die heilige Stimme des deutschen Blutes. Wer deutsch ist, der kann sich nur zum Großdeutschland Adolf Hitlers be kennen, wenn er nicht ein Schuft sein und sein Volkstum verraten will. Der BWöle Ausrul stark beachtet Welch außerordentliches Interesse der zustimmende Aufruf der österreichischen Bischöfe anläßlich der Volks- z abstimmung in Oesterreich in England erregt hat, beweist die neueste Nummer der „Catholic Times". Das Blatt gibt die Meldung als Hauptmeldung auf i der ersten Seite in größter Aufmachung wieder und über- ! schreibt sie: „Die Bischöfe Oesterreichs unterstützen das § nationalsozialistische Regime; sie erkennen freudig an, i daß es Großes sür Deutschland erreicht und den Bolsche wismus abgewendet hat." Die Handlungen der Natio- I nalsozialisten seien daher von den Bischöfen mit Zustim mung gesehen und gesegnet worden. Der Führer besichtigt eine Baustelle der Reichsautobahn. Arbeit und Brot gab Euch der Führer! Dank ihm am 1v. April mit einem freudigen Ja! Gaal und Ernte V Das Leben der Menschheit ist ein ewiger Kreislauf zwischen Saat und Ernte. Alles hat einen Beginn, ein Werden und Vergehen. Saat und Ernte sind die beiden großen Pole menschlicher Pflichterfüllung. Wie die Aus saat — so die Ernte! Jeder von uns hat schon einmal oder viele Male Früchte heimgetragen, bei denen er sich schon bei der Aussaat sagen konnte, wie sie ausfallen. Unendlich viel Liebe und Mühe gehört zum segenbrin genden Ernten. Während des Blühens und Reisens mutz man auf dem Posten sein — und nach der Ernte harrt der Boden der Zubereitung für die neue Saat... Säen und Ernten — Grundgesetze der Menschheit — d i e Aufgabe des deutschen Bauern. Wie bitter und grau sam die Systemzeit den Bauern angepackt und degradiert hat, soll hier nicht berichtet werden. Man hatte ja in dieser Zeit nicht gewußt oder nicht wissen wollen, daß der' Bauer Lebens- und Blutauell der Nation ist. Erst der Führer hat dem Volke klargemacht, daß „es keinen Auf stieg gibt, der nicht beginnt bei der Wurzel des nationa len, völkischen und wirtschaftlichen Lebens: beim Bauern!" Die Erzeugungsschlacht hat dem Bauern große und schwere Aufgaben gestellt. Der Staal hat fast Unglaubliches von ihm verlangt. Aber der deutsche Bauer hat seine Pflicht erfüllt — wie jeder andere Arbeitskame rad des Volkes. Im Jndustricgau Sachsen ist seine Leistung besonders hoch einzuschätzen; denn aus vielen Gebieten hat der sächsische Bauer gegenüber dem Neichs- durchschnitt einen Leistungsvorsprung erreichen können, der auf fleißigster Arbeit und Höchstausnutzung des kleinsten Stückes Sachsenerde beruht. Bei allen Feldsrüch- ten wird in Sachsen je Hektar mehr als im Durchschnitt des Reiches geerntet, und auch der Viehbesatz unseres Gaues ist stärker als im Neichsmittel. Allein schafft es der Gau natürlich nicht, den Bedürfnissen seiner Bevölke rung zu genügen. Immerhin deckt die sächsische Landwirt schaft den Bedarf an Butter zu 35 v. H., an Fleisch zu 84 v. H., an Brotgetreide zu 9l v. H. und an Kartofseln wie an Milch zu über 100 v. H. Die wertmäßigen Leistun gen des sächsischen Bauerntums aus diesen wichtigsten Nahrungsmitteln sind sehr beachtlich. Das Brotgetreide bringt 85 Millionen RM. die Milch 132 Millionen NM. Schlachtrinder werden sür 27 Millionen RM abgesetzt, Schlachtschweine für 90 Millionen und Eier für 22 Mil lionen. Wenn man den jährlichen Förderwert der säch sischen Steinkohle von 55 Millionen RM und den der Braunkohle von 29 Millionen NM mit diesen landwirt schaftlichen Zahlen vergleicht, dann kann man die Leistun gen des sächsischen Bauern zu einem Teil ermessen. Intensive Arbeit hat die Erträge des sächsischen Ackers höher werden lassen, sowohl beim Brot- und Fut- tergetreide wie auch bei den Hackfrüchten. Für Oel- und Gespinstpflanzen wurden neue Anbauflächen geschaffen, gesteigert wurde der Zwischenfruchtbau. Besonders wert voll ist die stark geförderte Schafhaltung, die sich in den letzten vier Jahren in Sachsen um 68 v. H. gegenüber 38 v. H. im ganzen Reich erhöht hat. Wenn die Landwirtschaft in diesen Tagen mit einer stolzen Erntebilanz vor die Oefsentlichkeit treten kann, so verdankt auch sie ihre Erfolge unserem Führer, dessen Saat erst den Grund dazu legte. Auch der deutsche Bauer' arbeitet heute Hand in Hand mit dem Arbeiter am Schreibtisch und dem am Schraubstock für sein Polk. Er gehört mit zu der unlöslichen Leistungsgemeinschaft, die am 10. April geschlossen antreten wird! Nlgt. V «. W MI«,F W Mim' - W L SN«