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Chautemps zurückgeireten Wie es zum Rücktritt kam Der Rücktritt der Negierung erfolgte unter äußerst dramatischen Umständen. Der äußere Anlaß war der Streit um die Einführung oder Nichteinführung der Devisenkontrolle. Der Ministerpräsident hatte in der Kammer erklärt, daß die Regierung auf einer Fort führung der Devisenfreiheil bestehe, aber von den Finanz technikern Mittel verlangen werde gegen gewisse spekula tive Machenschaften. Weiter wandte er sich mit großer Ent schiedenheit gegen die Streiks und die ungesetzlichen Be setzungen der Fabriken, die die Industrie des Landes lahm legen. Er versicherte mit stärkstem Nachdruck, daß die Re gierung mil allen Mitteln für die Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung sorgen werde. Daraufhin wurden die Beratungen ausgesetzt, um der L i n k s a b o r d n u n g der Kammer Gelegenheit zur Ausarbeitung einer gemeinsamen Entschließung zu geben. Rach Wiedereröffnung der Kam mer, kurz vor 3 Uhr morgens, verlas der Kammerpräsident die von der Linksabordnung ausgearbeitete Tagesord nung. Sie hatte folgenden Wortlaut: „Die Kammer bil ligt, getreu ihren Prinzipien, die Bilanz-, Währungs- und Sozialpolitik, die in den früheren Abstimmungen zum Ausdruck kamen, und setzt ihr Vertrauen in die Regie rung, die finanzielle Aufrichtung im Zeichen der Wäh rungsfreiheil zu sichern und die Achtung der republika nischen Ordnung jedermann aufzuzwingen/ Moskau stürzte Chautemps Nach der Verlesung der Tagesordnung gaben die ver schiedenen Fraktionsredner ihre Abstimmungsabsichten be kannt. Der radikalsoziale Abgeordnete Elbel teilte mit, daß die radikalsoziale Fraktion für die Regierung -stimmen werde. Im Namen der Sozialdemokraten schloß sich der Abgeordnete Ferrol dieser Erklärung an. Der kommunistische Abgeordnete Ramette erklärte, daß die Kommunisten nicht gegen die Regierung stimmen würden, um nicht die Volksfront zu gefährden. Der Kom munist entwickelte darauf eine Reihe von kommunistischen Forderungen; so verlangte er u. a. die Aufhebung der „Paus e", die die Regierung seinerzeit von den Parteien verlangt hatte, um ihre sozialpolitischen Pläne in Ruhe durchführen zu können. Das Fallenlassen der „Pause" hätte den mit unend lichen Mühen ins Gleichgewicht gebrachten Haushalt für das Jahr 1938 ernstlich erschüttert. Chautemps sah sich daher gezwungen, das an die Erfüllung der neuen kom munistischen Forderungen geknüpfte Ja Wort der Kom munisten zur Tagesordnung zurückzuweisen und den Kom munisten freizustellcn, sich bedingungslos den Forderungen der Regierung zu unterwerfen oder sich ihre Handlungs freiheit zurückzunehmen. Er erklärte, daß es der Regierung unmöglich sei, die Forderungen der Kommunisten zu er füllen und daß, wenn diese darauf beständen, ihre Hand lungsfreiheit zurückzunehmen, er sie nicht daran hindern werde. Diese Erklärung des Ministerpräsidenten löste einen gewaltigen Beifallssturm auf den Bänken der Mitte und der Rechten aus, während sie auf der Volksfrontseite Widerspruch hervorrief. Es kam zur Aussetzung der Sitzung. Oie Sozialisten ^bedauern^ In der Zwischenzeit bis zur Fortsetzung der Kammer- fitzung reichten dann die sozialdemokratischen Minister ihren Rücktritt ein, den die sozialdemokratische , Kammergruppe in einer Entschließung begründete. Es heißt darin, die Gruppe bedauere, daß die Kommunistische Partei ihre Absicht geäußert habe, sich nicht mehr der Mehrheit anzuschließen. Sie bedauere auch, daß der Mi nisterpräsident der Kommunistischen Partei ihre Hand lungsfreiheit wiedergegeben und so die politische Ausrich tung der Regierung geändert habe. Unter diesen Um ständen könne sich die Regierung nicht mehrVolks- srontregierung nennen. Die sozialdemokratische Kammergruppe habe daher beschlossen, die sozialdemokra tischen Mitglieder der Regierung nicht länger im Kabinett zu lassen. Am Freitagvormittag hat der Präsident der Republik, Lebrun, bereits die Besprechungen zur Lösung der Mi nisterkrise begonnen und den Präsidenten des Senats, Jeanneney, empfangen. Kurz darauf traf Kammer präsident Herriot im Elysee ein und wurde sofort vom Präsidenten der Republik empfangen. Chautemps lehnt Vie Neubildung ab Der Präsident der Republik, Lebrun, hat anschließend an die üblichen Besprechungen mit den Vorsitzenden von Kammer und Senat den zurückgetretenen Ministerpräsiden ten Chautemps empfangen, mit dem er eineinhalb Stun den verhandelte. Chautemps erklärte beim Verlassen des Elysees, der Präsident der Republik habe ihm den Auftrag zur Neubildung des Kabinetts übertragen wollen. Nichts destoweniger stehe er aber auf dem Standpunkt, daß die ( Zwischenfälle, die die Regierungskrise und seinen Rücktritt herbeigeführt haben, noch zu kurz zurückliegen und daß auf diese Weise eine Neubildung einer Regierung durch ihn erschwert sein würde. Infolgedessen habe er das A n - gebot des Präsidenten der Republik, die neue Kabinetts- »ildung zu übernehmen, abgelehnt. Schließung der Devisenbörse Die Devisenbörse in Paris ist im Zusammen hang mit der Regierungskrise geschlossen worden, aber die Wertpapier- und Warenbörse blieb wie gewöhnlich offen. Bonnet verlangt eine Frist Beim Verlassen des Elysees erklärte der bisherige Finanz minister George Bannte, der Präsident der Republik habe ihm die Bildung der neuen Negierung angetragen. Bonnet lehnte nicht ab, sondern verlangte eine Frist, wäh rend der er sich mit seinen politischen Freunden besprechen wird. Gr wird dem Präsidenten der Republik am Sonnabend vormittag seine Entscheidung mitteilen. ' Unter den Persönlichkeiten, mit denen sich Bonnet im Hin blick auf eine etwaige Regierungsbildung im Laufe des Freitags abends in Verbindung gesetzt hatte, befinden sich der bisherige Ministerpräsident Chautemps, Senatsprasident Jeanneney und Kammerpräsident Herriot. Eine deutliche Antwort Der Neujahrsempfang beim österreichischen Bundespräsidenten In Wien fand der traditionelle Neujahrsempfang des Diplomatischen Korps beim Bundespräsidenten statt. Der Doyen, Nuntius Cicognani, erklärte in seiner An sprache, daß der Beginn des neuen Jahres von ängstlicher Unruhe erfüllt sei und der Ausblick in die kommende Zeit kaum zu Optimismus Anlaß gebe. Ihm erwiderte Bundespräsident Millas, daß er zur Beunruhigung oder gar Mutlosigkeit keinen triftigen Anlaß sehe. Im Gegen teil, die Oesterreicher schritten hoffnungsvoll in das neue Jahr in der Zuversicht, daß es der Einsicht und dem weisen Matzhalten der ihrer hohen Verantwortung be- wutzten Staatslenker trotz aller Schwierigkeiten gelingen werde, allmählich die Dissonanzen, die jetzt in der Welt zu hören seien, in Harmonien aufzulösen. EM« den Andenzuftrom Scharfe Maßnahmen in Ungarn In einer Sitzung des ungarischen Ministerrates hat, wie amtlich mitgeteilt wird, der Innenminister über die verschärften Matznahmen zur Verhinderung der un erlaubten Einreise nach Ungarn berichtet. Die Behörden dürfen an der Grenze rumänischen Staatsangehörigen, die infolge der veränderten politischen Verhältnisse sich veranlaßt sahen, Rumänien zu verlassen und deren Auf enthalt in Ungarn aus Gründen der nationalen Vertei digung oder aus wirtschaftlichen Gründen nicht erwünscht ist, unter keinen Umständen das Einreisevisum erteilen. Goga Hilst den Bauern Verbilligung von Salz und Petroleum — Verteilnngskontrollen. Auf einer Wirtschaftsratstagung unter Vorsitz von König Karol und in Anwesenheit von Ministerpräsident Goga wurde eine Reihe von Maßnahmen zur Erleichterung der Lage der Bauernschaft beschlossen, so eine Verbesserung und Vermut- gung der Versorgung mit Salz, Petroleum und Baumwolle, die vom Staat in die Hand genommen wird. Ferner sind Neu regelungen über die Einfuhr landwirtschaftlicher Erzeugnisse und über den Verkauf rumänischer Landwirtschaftsprodukte feft- gelegt worden. Schließlich wurde eine Verbilligung der Eisen bahnfahrpreise für die 3. Klasse um 25 v. H. beschlossen. Ein Ministerrat entschied über die Durchführung der obigen Beschlüsse des Wirtschaftsrates. In einem weiteren Minister rat wird das Gesetz über die Nachprüfung aus betrügerische Weise erlangter Einbürgerungen — was bei zahllosen Juden der Fall ist — fertiggestellt werden. Gescheiterte Bevormundung Auch amerikanischer Einmischungsversuch in Rumänien. Ueber einen angeblichen Schritt des amerikanischen Gesandten in Bukarest in Angelegenheit der rumänischen Juden erfährt man, daß der Gesandte bei seinem Besuch, den er dem Ministerpräsidenten Goga und dem Außen minister Micescu abgestattet hatte, die Sprache darauf brachte, daß Amerika an der Frage der Behandlung der Juden in Rumänien interessiert sei. Weiter verlautet, daß der Gesandte davon gesprochen habe, daß die amerika nischen Juden an dem Schicksal der rumänischen Juden großen Anteil nähmen, und daß die amerikanische Politik darauf Rücksicht nehmen müsse. Obwohl es sich also — worauf rumänischerseits Wert gelegt wird — formell um keinen eigentlichen diplomati schen Schritt handelt, wird in Kreisen, die der Regierung nahestehen, die amerikanische Stellungnahme genau wie die englische und französische Demarche als eine Ein mischung in die inneren Angelegenheiten Rumäniens empfunden. Ferner weist man darauf hin, daß Rumänien es für unangebracht halten würde, lvenn die Angelegen heit der rumänischen Juden von einer fremden Macht vor die Genfer Entente gebracht werden sollte. Oertliches und Sächsisches Vogelschutz tut not? Felder und Gärten sind leer. Die Natur hat sich in ein dichtes Schneekleid gehüllt. Unter großer Mühe und mit vielem Fleiß hat der Bauer im Herbst die Ernte unter Dach und Fach gebracht. Doch nicht allein der Hände Arbeit kann einen reichen Erntesegen sichern, sondern auch ein starker Vogelbestand, der die schädlichen Insekten ver tilgt, trägt seinen Teil dazu bei. Deshalb gilt besonders zu dieser Jahreszeit den Vögeln unsere Sorge und unser Schutz. Durch umfangreiche Ermittlungen und vorsichtige Schätzungen ist festgestellt worden, daß von den gesamten land-, garten- und forstwirtschaftlichen Bodenerzeugnissen Deutschlands jährlich im Durchschnitt beinahe 20 v. H. durch Schädlinge und Krankheiten verlorengehen. Seit dem der Mensch durch Siedlung und Verkehr immer mehr in die Einsamkeit der Vogelwelt vorgedrungen ist, sind ihr Lebensraum und ihre Lebensmöglichkeiten stark geschmä lert, ja, das Heer unserer gefiederten Sänger ist stark zusammengeschmolzen. Hier mutz nun der Mensch für Ab hilfe sorgen, er muß ihnen günstige Lebensbedingungen schaffen, sie schützen und möglichst in den Gärten, Feldern und Wäldern zu halten versuchen. Mit dem Aufhängen von Nistkästen im Sommer allein ist es nicht getan. Im Winter müssen vor allem Futterplätze für die bei uns überwinternden Vogelarten vorhanden sein. Was hilft das Aushängen noch so vieler Nistkästen im Frühjahr, wenn wir im Winter ruhig zusehen, wie ein großer Teil der mit vieler Mühe herangezogenen Kerbtierfresser zugrunde geht. Auf keinem Gebiet des Vogelschutzes werden so viele Fehler gemacht wie bei der Winterfütterung. Wichtig ist vor allem, rechtzeitig damit anzufangen. Am besten ist es, wenn das Futter durch ein Dach vor Feuchtigkeit und Schnee geschützt ist. Als Futtermittel kommen vor allem ölhaltige Sämereien, wie Hans, Sonnenblumen- und Kür biskerne, Mohn und Leinsamen, getrocknete Ebereschen- und Holunderbeeren, für die Meisen auch Hammel- uud Rindertalg, in Frage. Allen Vogelfreunden sei jedoch dringend ans Herz gelegt, den Vögeln im Winter nicht zu trinken und keine Gelegenheit zum Baden zu geben. Von allen in Deutschland überwinternden Vogelarten sind die Meisen die wichtigsten. Sie holen die schädlichen Jnsekten- eier aus den Winterverstecken, in Baumritzen und der gleichen hervor und verzehren sie. Sie erliegen der Win terkälte, sobald der Körper durch Hunger geschwächt ist. Es ist festgestellt worden, daß die Meisen schon nach 16- bis iZstündigem Fasten dem Hungertode verfallen. Pull'nitz. Aerztlicher Sonntagsdienst. Sonntag, den 16. Januar 1938: Herr Dr. med. Vierte l. Pulsnitz. Wochenendbetrachtung. Nun ist es mit der herrlichen Winterlandschaft doch schon essig, sie ist buchstäb lich ins Wasser gefallen. An Stelle einer blütenweißen Schnee decke, wie wir sie in dieser Stärke seit dem harten Winter 1928/29 nicht mehr gehabt haben, sind nun schmutzige grau braune Schneehaufen auf den Straßen getreten und auch draußen im Freien lugt schon allerorts die Erdoberfläche wieder aus der Schneedecke hervor. Wie schön war es noch vor einer Woche. Dann setzte schon am Sonntag ein heftiger Wind ein, der über all die größten Verwehungen hervorrief und nicht nur im Auto bus, sondern auch im Zugverkehr größere Verspätungen zur Folge hatte. Die Wetterkundigen meinten bei diesem Wind so fort nach alter Regel: „Der Wind bringt Dreck!" Und so war es auch. Sobald sich der Wind ausgetobt hatte, drangen Warm lustmassen ein, ein dauernder Regen trug den restlichen Teil zum schönsten Tauwetter dazu. Jetzt war allerdings auf den meisten Straßen, und nicht nur hier bei uns, sondern auch an derwärts, guter Rat teuer. Man hatte die Straßen nicht ge räumt und kaum mit einem so schnellen Tauwetter gerechnet. Für die lieben Autofahrer waren dies schwarze Tage! Serien weise A lieben die Wagen und vor allem die großen Lastzüge im Matsch stecken, die Motor« dröhnten und hämmerten, die Räder drehten sich wie toll, aber trotz Schneeketten war an kein Fortkommen zu denken, bis dann hilfreiche Hände zugriffen, man mit Schaufel und Hacke dem Hindernis zu Leibe zog und schon binnen eines einzigen Tages war auch dieses üble Verkehrs hindernis beseitigt. Nur noch klägliche Schneereste zeugen von der einstigen Winterpracht ,vorbei ist es mit dem Wintersport, vorbei mit dem Schellengeläut der Pferdeschlitten. Sollte es aber bereits der letzte Schnee in diesem Winter gewesen sein? — Nach einer nachweihnachtlichen Veranstaltungspause beginnen nun auch wieder die kulturellen Veranstaltungen in unserer Stadt in größerem Umfange. In dieser Woche war es ein Gs- sangskonzert eines kriegsbilneden Künstlers und seiner Partner, in der nächsten Woche wird wieder „Kraft durch Freude" mit einer Operette auf den Plan treten und so geht es weiter, „Bunter Abend" für das WHW, Konzerte Varietes, Theater lustigen und ernsten Charakters, Lichtbildabende usw., usw. also für jeden Geschmack bestimmt etwas. — Wir wollen noch kurz einmal unsere Nase in unser Rathaus stecken, denn dort sind wieder einmal .die Maler eingezogen und der -große Aus- bangskasten im vorderen Flur ist nach dem Hinteren Flur ver schwunden, um der Gedenktafel für die Gefallenen Platz zü machen, die endlich einmal einen würdigen Platz dadurch erhält. Wer nun aber wissen will wer neu „im Kasten hängt", wie so treffend der Volksmund sagt, der muß schon in die Hintere Hausflur gehen. Auf der halben Treppe nach dem ersten Stock werk steht schon seit längerer Zeit ein stattlicher Granitsockel und es kann bereits verraten werden, daß er in absehbarer Zeit eine Büste des Führers und Reichskanzlers tragen wird. Sy wird auch unser Rathaus äußerlich das Aussehen erhalten, wie es einer Behörde im heutigen Staate geziemt. Nicht überladen an Schmuck und unnötigen Iierrad, dagegen sinnvoll gestaltet im Zeichen derr neuen Zeit, die auch vor den Behörden und den Amtsstuben kein Halt gemacht hat, im Gegenteil, hier gerade die rechte Pflege erhalten soll. Pulsnitz. Politische Leiter sammeln für das WHW. Immer und immer wieder ruft und mahnt das WHW zur Pflichterfüllung und zum rechten Opfergeist. Gerade durch die vergangenen harten Winterwochen sind besonders große An forderungen an das Winterhilfswerk gestellt worden, so daß jeder jetzt doppelt eifrig die Sammlungen des WHW unter stützen muß. Heute und morgen haben alle bereits wieder Ge legenheit dazu. Am vorigen Sonntag opferten wir zum „Ein tops", heute und morgen tragen wir die Januar-Abzeichen des Gaues Sachsen und opfern in die Büchsen, die uns auf den Straßen die Politischen Leiter reichen werden. Laßt Euch nicht lange betteln, erleichtert den Helfern ihre Arbeit dadurch, daß Ihr fleißig kauft, die 20 Pfg .tun den meisten nicht weh und in der Menge sind sie bestimmt, viel Not zu lindern. Pulsnitz Meißner Seite. Bunter Abend. Zu Gunsten des Winterhilfswerkes findet am morgigen Sonntag, den 16. Ja nuar 1938, abends V28 Uhr. in Menzels Gasthof ein „Bunter Abend" veranstaltet von der Gemeinde mit sämtlichen Orts vereinen von Pulsnitz Meißner Seite, statt, auf den wir an dieser Stelle nochmals Hinweisen. Lichtenberg. Ausze ichnung. Auf der Kreisfachgruppen- Geflügelschau verbunden mit der 27. Vereins-Ausstellung in Senftenberg erhielt der Züchter M. Großmann für das Leghorn, weiß, 1,0, alt, Kreisel in der Bewertung ein „sehr gut"" und einen Zuschlagpreis. Kamenz. Stadtteile unter Hochwasser. Der an haltende Regen hat die Schneeschmelze oerartig gefördert, daß die heimischen Flußläufe das Lange Wasser und die Schwar ze Elster .infolge des starken Zuflusses von den umliegenden Höhen und aus den Schleusen Hochwasser führen. Die Flüsse begannen schon am Mittwochabend zu steigen. In ckien gestrigen Abendstunden hatte das Wasser bereits die Stufe A der Flutskala erreicht. Von da ab ging es „reißend". Gestern morgen um 9 Uhr war von den blauen Emailletafeln der Flut skala bei Bergers Grundstück an der Uferstraße nur noch das „E" zu sehen. Damit ist wiederum ein Hochwasser zu verzeich nen ,wie es glücklicherweise nur selten vorkommt, /letztmalig während einer längeren Regenperiode im Sommer 1927. Da noch viele Schneemassen draußen liegen, steigt das Wasser noch immer. Immerhin hat die Begradigung der Schwarzen Elste« einen raschen Ablauf des Wassers ermöglicht und sich somit er neut als Segen für die Heimat ausgewirkt. Dresden. Auch ein Zeichen der Gesun- düng. Von der fortschreitenden Gesundung im natio nalsozialistischen Deutschland gibt auch eine Tatsache Zeugnis, die jetzt in Dresden Gegenstand einer Beratung der Stadtverwaltung war. Das erst 1926 errichtete Städ tische Obdachlosenheim, das in den Jahren der Not täg lich von vielen hundert Obdachlosen aufgesucht wurde (es ist zur Aufnahme von 420 Mann eingerichtet) wird jetzt nur noch sehr schwach besucht. Die Belegziffer hält sich gegenwärtig bei durchschnittlich 23 Mann, ein ge waltiger Unterschied gegen einstmals! Die Stadt wird jetzt das neuzeitlich eingerichtete Gebäude der Hitler- 5)!uaend als Juaendbeim zur Verfüauna stellen und für