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Bei uns am Rhein wird er auch jetzt now gestickten Worte „Wer geliebt wird, ist nicht eiw- das und Die geknüpften Hoffnungen. Als licher Zufall des Technikers Schüchternheit Dezember, früh noch nichts anderes übrig, als sie welches in Arm gingen sie in den Schnee Hin- Gefällt er Ihnen?' ein lustiges Flockengewirbel noch ver- ward meine Mutter plötz ¬ lich vom Tode weggerafft. Wiederum zwei Tage sich an noch zur stand ihr auch geschehen. St. vor von ließ mehrte. Die Weißen Sternchen streiften und spran gen um die Beiden, die sich gefunden fürs Leben. schließen, die Tränen fortzuküs- Lippen das süße Geständnis zu aus den goldenen Buchstaben „Mein Vater tat Ihnen aber doch Gutes." „Ja, Ihr Vater." Wernicke trat mit aufleuchtenden Augen auf Mädchen zu. »Ihr Vater und Sie haben mir Lebensmut ein ganz klein wenig Glütisiraum erweckt." „Ah, guten Tag, Herr Wernicke!" Es war der Herr des Hauses, der eintrat und entlocken, Prach. Arm aus, den sam", die sie erstehen ließ, Vorsichtig der Türklinke ihn Und schaute mit verzückten Augen geradeaus in die tanzenden Flocken hinein. „Der ist ja prächtig, schön," antwortete Wernicke Erde geneigt. Da blieb ihm in seine Anne zu sen und den roten „Diesmal hat mir St. Nikolaus eine tige, die herrlichste Gabe gebracht, die ich erwirnschen konnte", sagte Wernicke mit Lächeln. Frieda antwortete nicht. Sie schmiegte Einen langen fragenden Blick sandte er zu ihr; doch sie hielt ihr Gesichtchen weinend Szene gesetzt hatte. Drei Tage später führt." „Ist denn der St. Nikolaustag hier auch kannt?" kam Wernickes erstaunte Frage. „Eigentlich nicht. Steinerts sind erst vor l nigen Jahren von Süddeutschland hergezogen, noch der Nikolausbrauch üblich zu sein scheint. „Einsam war und blieb ich. Ohne Freunde, ohne Liebe, ohne Glück." Einen Augenblick herrschte Stille in dem Stüb chen. Nur das leise Pochen der Sticknadel wurde in unregelmäßiger Hast vernehmbar. ein nicht Ni- präch- mir je frohem seinen Schützling mit einem Schulterschlage be grüßte. Gemeinsam gingen sie hinaus, geschäft liche Dinge zu besprechen. — — Während Friedas Nadel Stich um Stich an den goldenen Blumen stickte, mußte sie immer und immer wieder an Wernicke denken, den sie liebte und dessen Einsamkeit zu beseitigen ihres Herzens heißester Wunsch war. Aber sie konnte sich ihm doch nicht so einfach antragen, obschon sie seiner Neigung gewiß war. Und warten, bis ein glück- Korridor schlüpfte sie in Vaters Pelz und setzte dessen Mütze auf. Dann eilte sie, in der Hand eine kleine Rolle, auf die Straße, die überdeckt mit über Nacht ge fallenem Schnee, Lessen Teppich nur erst durch " enige Fußstapsen beschädigt war, einen feierlichen Eindruck auf sie machte. Sie hlastete in dem grauen Zwielicht des aus dämmernden Tages dahin und hatte bald das Haus erreicht, in dem Wernicke parterre eine ab geschlossene Dreizimmerwohnung inne hatte. Friedas Herz klopfte laut und wild, als sich die schwere Haustüre in den Angeln drehte. Fast wäre sie noch im letzten Momente umgekehrt, doch te dachte an ihre Liebe rmd an seine Schüchtern- jeit. Es mußte sein. Vielleicht, daß die in Gold Wirklich hervorragend lebhaft. „Wozu ist er die ich in immer war die Haltung dem Sohne des Selbst- Christbescherung Mörders gegenüber eine frostige gewesen. klein war, trat mütserregung, in Verbindung mit finanziellen Ende bereiten würde, danach der Sinn. Es mußte etwas kolaus konnte helfen. Am Morgen des sechsten dem wollte sie die Stickerei verbergen. Aber kaum hatte ihre Hand nach der Tür gegriffen, als dies« schon auflog und Wernicke herausgestürzt kam. Er hatte hinter dem Guckloch auf der Lauer gesessen; denn seit vier Tagen war ihm das Früh stück gestohlen worden. Er wollte doch wissen, wer es war. Nicht um ihn anzuzeigen; aber ihm das Wiederkommen zu verleiden. So rief er denn laut: „Habe ich Dich endlich erwischt, Du Brötchen marder. Latz Dich mal ansehen." Die Gestalt im Pelze suchte das Hasenpanier zu ergreifen; aber der ob des Verlustes seines Frühstücksgcbäcks schwer gekränkte Techniker hatte ihre linke Hand gefaßt und hielt sie. Da überlief plötzlich ein krampfhaftes Schluch zen die vermummte Gestalt. Frieda Schönbor» schämte sich, daß er sie überraschte. Und mit einemmale tagte es dem Diebesfän ger. Das war ja Frieda, seine Frieda. Sein Fuß stieß an die Rolle. „Wer geliebt wird, ist nicht einsam," las er. gestern für ihn aus mattgrünem Stoff ihm den notwendigen Mut gaben, tastete sie nach dem Beutel, der an des Korridors herabbaumelte. In sechs Uhr, erhob sich Frieda Schönborn leise ihrem Bette, kleidete sich flugs an und ver- ungesehen und ungehürt das Zimmer. Im Schwierigkeiten drückte dem Vater den Revolver in gehandhabt," loars Wernicke ein. „Da bringt St. die Hand — hatte ihn der allzu sparsame Onkel Nikolaus allerlei schöne Sachen." in etpe gar Harle Schule genommen, die den Her-I „Erzählen Sie bitte davon!" bettelte Else, anwachsenden Knaben nahezu von allen Freuden „Gern," antwortete der Techniker und kam auf der ^ugcnd- und Jünglingszeit ausschlotz. Ausl^x Füllung des abends herausgestellten Schuhes jener Zeit hastete ihm eine gewisse Zurückhaltung loder irgend eines Gefäßes zu sprechen, sowie auf an, die zur Schüchternheit ausartete. Idie gebackenen Teigmänner, die einen allgemeinen Und eben diese Schüchternheit drohte dem Lie- Zt. Nikolaus-Geschenkartikel darftellen, rmd wie besbunde gefährlich zu werden, der sich mählich I Nikolaus w, Pelz und mit langem Barte in ein- und zart zwischen Franz Wernicke und der Tochter I zAne Häuser komme, die guten und fleißigen Kin feines väterlichen Freundes entsponnen hatte. Wer-1der zu belohnen und die bösen und faulen mit der nicke liebte Frieda mit der Innigkeit der ersten, Rute zu strafen. wahren Liebe. Aber er hätte sich lieber die Zunge „St. Nikolaustag war in der Kindheit stets abgebissen, als daß er es dem Gegenstand seiner em rechter Freudeniag für mich," erzählte Wer- Ne,igung gestanden hätte. Zu sehr fürchtete er ab- „icke weiter. „Von ihm ab begann das Zählen, gewiesen zu toerden. Enttäuschungen aus der Schul- wie oft noch geschlafen werde bis Weihnachten, zeit und den Lehrjahren, auf dem Technikum zo- u„p per Nikolaustag gab ein förmliches Vorspiel gen diese Angst in ihm groß. Wiederholt halte zu dem hohen ' ' denn wstimnü? Lerchen des Kommerzienrats! "Eer starb mein Vater durch eigene Hand. be-I „Nun stand ich allein; den armen Waisenkna- Iben fand auch St. Nikolaus mit seinem Gaben- we-!sack nicht." wol Immer versonnener und müder kam es aus I Wernickes Munde. gen diese Angst in ihm groß. Wiederholt halte z» dem hohen Geschenkfest der Christnacht. er Versuche gemacht, Freundschaft mit dem einen kleinen Gaben, die Aepfcl und Nüsse, welche der oder anderen seiner Mitschüler zu schließen; aber Dezemberheilige bescherte, erhöhten die an I rK. - . .. «mit schönem Obst. Ein heiliger Schauer überrie- Hurerei schbug siw den Mit goldenen mich bei diesem offenbaren Wunder, das mein Blu/enmustern bestickten Stoff zuruck und frag: mittels eines schwarzen Zwirnfadens in Steinert. Uebermorgen wird dort bei einer kleinen! Die letzten Sätze hatte Wernicke mit so schwa- Abendseier eine St. Nikolaus-Pantomime aufge- Her, zitternder Stimme gesprochen, daß Frieda die Hellen Tränen in die Augen sprangen. i Eines Tages, dessen erinnere ich mich genau, „Gülen Dag, Fraulein Frieda, grüßte Wer- mit meiner Mutter in deren Nähstube, mcke verlegen und fügte gleich entschuldigend ^ Vater sah herein und ging dann fort. Plötz- A- Schwesterchenholte mich herem, Ihre „ch polterte aus der Lust ein Delikaleßkörbchen Stickerei zu bewundern." ' - v - - , mein Vater meist als Nikolaus ... All dieses ging dem Wartenden so durch den Aktion. Er wendete seinen Pelzmantel nach außen, Kopf. Da kam Else wieder hereingeyüpft: „Frieda setzte einen breitrandigen Hut auf und legte sich bestickt ein Prinzessenkleid. Das ist wunderschön, einen langwallenden silberweißen Bart zu. Frug das müssen Sie ansehen." Sie faßte den Un- ob ich gut oder böse gewesen sei und spen- schlüssigen an der Hand und zog ihn zu dem deie die Belohnung. Nebenzimmer. ' E- B' WM, LUss spricht jvwt über ÜAIlI Sie wollten ja auch einmal diesen vorzüglichen Malzkaffee probieren! Schreiben Sie sich's auf, damit Sie's nicht vergessen! m MM Nickel-Remontoir o. 3—7 M.I Silb. Herrenuhren v. 8—30 . I Silb. Damenuhren v. 8—16 » I Gold.Damenuhrenv.14—50 - I Gold.Herrenuhrenv.30—200- I Hängeuhren, 14 Tage gehend,» mitSchlagwelko.10—80M. 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S°/o «adrett. l DM" 8»keii8WMci1: kkklnscke Sers- Is!ds!>n in Setrieb knppsnvögeds Ueirencie Keukeiten in fuppliN8lubeil WÜ llüvken Xllvkkki'ile lionüreliM-Spstst IWIstiir-SsIelEie von IA. 3 60 uv, mit selbsttätiger OmschgltullA, mit uv6 ohne Leleuektuo§. von IAK 1.75 an Hvrxlolioiootiveii Ä11lin8ol«l«ton ^««tanxv» MM" Rcsickti^uv^ ohne KaufrvanA §ern gestattet. Lep»r»t«ron prompt uock billix. , t-0koM0tlV6N D lür Dampf- u. kecierlcralt- M knppevblmcksr K. vlto cköMilr. LSL Lpülltll 8perisl-Lk8clM M oplkeke, menksnkeke u. iilelllmM i-eklMtel u. 8pie!ml'en. UM" Orossktrßis'sßs 8pis1ivar6rt-^.ns8ßs1IuQtz- "MU LM- HiMsreil. 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K..g„ olikes» ooldLIt cll. 20° v l'orpvutiadl uvä Vouriii reinigt», bioiodt verdllifienti rsrvk. iVs«cd»ife Mikär. viklkl, vderlMgMtr V kolonial-, farboivaron-, Zigarren-, ZplkituoZSN- N. 'MtzLNkANÄLMMA. en §ros Albt on cietsil iS Sieeeig Ssdslt »ei I SIsrb »eck lleteilprriee» Loollv ^Vorvn. lfllli88lxv ^r«l8v. unck empfiehlt rum fVeldnevsttskost« leinste ks^sr. 8vlimalrknt,tvr, Laetv „VitvIIo" nnä „8ols" xsr. rein, ksclcmsr^siine, llleron /uelivr, bei 5 kstt. ä kitt. 23 kl§. sowie klömtllvlir SSoekortlltoI in ^uten tzuslitäten billigst, kerner empfehle: keinen Xürnber^er Oeblcucken, ft l<slcaos, seine 'kstel-LholcoIackell, Hochfeine neue Gemüse- unci kruckt-Konserven »Is: ks. Ztsn^enspsrAel, äcknittspsr^el mit Kops, füllte Krbsen, gemischte 6emüse I, Keiprixer Allerlei, Karotten, Lchnittbuhneo, bs/r. Lteinpibe, küfterlin^e, seine Krckbeeren, gemischte krückte, Kirschen, kllsumen, Heidelbeeren in Vosen etc. — „ksdsttdüeder ivsräen siiZgogoben." Prachtvolles MWti-ßäMts als Gratis-Zugabe so lauge der Vorrat reicht bei Einkauf von 1Pfd.ff.Mel..Kaffee;uM1.68 oder 1 Pfd. ff. entölten Kakao zu M S 40 Die Gelegenheit, sich düseS bei der Jugend allgemein beliebte MärchenhauS gratis zu ver schaff n, sollte sich keine Fa- milie entgehen lasse.:. GratiSabgabe erfolgt auch, nachdem 1 Pfd. obigen Kaffees od.KakaoS V^od.l/zpfundweise abgeuommen ist. —— DaS Märchen vom Rotkäppchen wird wohl jedem Kinde bekannt sein und wird man daher mit dem Rotkäppch-nhau-, außer der Ausstellung auf den Grund riß, die verschiedensten Szenen aus dem Märchen darstellen können, z. B.: Hat der Wolf die Großmutter aufgkfressen und l:egt im Bett, so läßt man Rotkäppchen ^n t er Tür nach der Großmutter rufen; oder Rotkäppch-n am Bett, in dem der Wolf liegt; oder: ist auch daS Rotkäppchen aufgefressen u. der Wolf schläft d. Vsrdaungsschlof, so erscheint der Jäger mit an e- legtem Gewehr und schießt durch daS geöffnete Fenster den Wolf tot. — Weitere Erklärungen er gibt daS Modell. DaS Häuschen kann noch verschönt werden durch Anbringung ».Steinchen,MooS, Sand u. anderen kleinen natür lichen Gegenständen. Die Er leuchtung des HäuSchenS findet statt durch Hineinsetzen eine? kurzen Lichtes. Richard Selbmann Schokoladen-Fubrik- Niederlage hier, Leichplatz. Hutpoktern sämtl. Polftermöbel, gew. Sofa« w.zu Ottom. umgearbettet. Spottb. Plüschrest. dazu. Rarl B-gel, Tapez. u. Polst., Chemnitzerstr. 4, neb. Markt. ,