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Amtsblatt Anzeiger t 59. Zahrg Ar. 2SS Sonnabend, den ft Dezember tvOS GeschäftSftelle Schulstraße Rr. 31. MWetnt jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger das Vierteljahr Mt. 1.55, durch die Post bezogen Mk. 1.92 frei inS HauS. Brief- und Tekaramm-Ldreffe Amtsblatt Hohenstein-Ernstthal. für M Snitl. MSMt lü t« ANtnt r» Hchchtn-ßrsWl. für Hohenfbeia-LraftthaS, Oberlnn-Witz, «ersdorf, H^msSoef, Mein^üsrf, Langenberg Falken, Reichenbach, Callenberg, LangenchurSdors, Grumback Heim, 5-uhschnappel, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugau Pleißa, Rußdorf, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w - -. . .... --- Fernsprecher Znseratr nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Au«'r»oer d-m Ar. 11. auck befördern die Annonren-Erpedittonen tol^e z., Orwiu üi-r-'—. <1 D r Stadtrat Krieg mit Rußland provozieren wolle, wohl aber, daß Japan sich vorb reite, allernächsten» gewisse Abmachungen und Verpflichtungen zu brechen, wodurch ein neue« Chaos drohe. Vor allem soll dir vollständige Annexion Koreas durch Ja pan beoolstehen. Am 31, d, M. sind die Zinsen der dem Andenken Gotthilf Heinrich von Schuberts gewidmeten Stiftung an hiesige ärmere Stadtkinder, die sich auf Gymnasien, Universitäten, Semina- rien oder polytechnischen Schulen befinden, zu verteilen. Gesuchen um Berücksichtigung wird bis zum 15. d. M. entgegengesehen. HohensteimErnftthal, am 8. Dezember 1909. armen zu tun gehabt, bei denen ein« Kranken behandlung erst in zweiter Linie in Frage kam. Dann wird auch dieser Etatiteil einmütig genehmigt. Ueber die Wasserwerkskasse referiert Herr Stadtrat Anger, welcher besonders heroorhebt, Laß man diesmal vorsichtshalber 120000 Mk. zur Er weiterung deS Wasserwerks eingest-llt habe,- diese Summe werde aber nur im tatsächlichen Bedarfs fälle verwendet werden. In der Debatte wird an- geregt, die Zahl der Hydranten in gewissen Stadt- teilen zu erhöhen, und dann wird gewünscht, daß eS den Besitzern größerer industrieller Etablissements erlaubt werden soll, auf ihre Kosten in ihren Grund- stücken Hydranten einbauen lassen zu dürfen, um so >esser der FeuerSgefahr entgrgenwirken zu können. )abe man früher solche Wünsche aboewicsen, wie eS n einem Falle bestärigt wird, so solle man jetzt rr- II Ober l u n g w i tz, 10. Dez. Die am 1. Dezember d I. vorgenommene Viehzählung ergab, daß der Viehbestand gegen da« Vorjahr zurückge- gangen ist. Gezählt wurden bei zusammen 230 (233) Viehbefltzsrn 276 (284) Pferde, 1153 (1215) Rinder, 575 (605) Schweine, 3 (7) Schafe und 112 (113) Ziegen. (Die eingeklammerten Zahlen beziehen sich aus die vorjährige Zählung.) Von den Pferden waren 25 unter und 251 über 4 Jahre alt. Unter den Rindern sind 125 Bullen und 918 Kühe ge zählt worden. II Oberlungwitz, 10. Dez. Unter der Leitung deS Herrn Oberl. Organist Dippmann er- folgt durch den Schulchor am Moutag, den 13. d. M. abends 8 Uhr im „Casino- hier die Aufführung der Märchendichtung von EreS „Die Heinzelmännchen." Der Besuch dieses Kinderfestsp eleS ist sowohl bei dem guten Zweck der Veranstaltung als auch nach den hier in guter Erinnerung gebliebenen vorjährigen Aufführungen jedermann nur zu empfehlen. Da» Eintrittsgeld, zum Besten armer Schulkinder, ist auf 30 Pfg. bemessen worden. — Mittelbach, 9. Dez. Gestern abend Das H-Mch- Budget. Aus Darmstadt, 9. Dez., wird gemeldet: Der Finanzminister Gnauth hat heute in der Kammer daS Budget für 1910/11 mit einem ausführlichen Expose vorgelegt. Zur Deckung des Fehl- betrage» von 2 918130 Mk. und zu sonstigen Zwecken wird eine Erhöhung der Ein- kommen st euer um 30 Prozent und eine solche der Vermögens st euer von 75 Pfg. auf 1,10 Mk. für taufend Mark vorgeschlagen. Rußland «ud Japan. In Petersburg fand ein Mi nist er rat über die Angelegenheiten im fernen Osten statt. Der Finanzminister Kokowzew hielt einen Vortrag über seine Reiseetndrücke. Man kam zu dem Resultat, daß Japan trotz seiner großen Rüstungenketnen Posten als für Anschaffungen sehr benötigt bezeichnet. Der Zuschuß aus der Stadtkaffe beträgt hier 6099,50 Mk. Betrefft der Beschaffung eine» Röntgen- apgaratet wird von verschiedenen Seiten dem Wunsche Ausdruck gegeben, den Kauf möglichst bald zu be werkstelligen. Man will e» dem Sparkassenausschuß anheimgeben, eoent. von dem zu erwartenden Ueber- schuß eine ausreichende Summe zur Verfügung zu stellen. Auf eine Anregung des Herrn Stadt». Grießbach, die Position „ Beköstigungsaufwand " betreffend, erklärt der Herr Bürgermeister, der Aufwand stelle sich um deswillen diesmal um «ine Kle nigkeit niedriger, alt man nur solche Kranke noch aufnehme, die tatsächlich krankenhauSbehandluug»- bedürftig seien. Früher habe man eS ost mit Land- Ans dem Anslande, ri, Die Kabinettsbildung Sonnino ist zweifelhaft, da die Linksliberalen wegen der Weiger ung, die antiklerikale Schulpolitik in da» Programm aufzunehmen, den Eintritt in da» Kabinett ablehnen Die in der Athener Kammer eingebrachten Steuervorlagen der griechischen Regierung bilden den Schlußstein ihrer gesamten Reformtätig keit und sollen zur Deckung der Defiziteder beiden letzten Jahre, zu weitgehenden Militär- und Marinerüstungen und zur Aufnahme einer größeren Anleihe dienen. Die Hauptpunkte deS Programms sind: Besteuerung deS Spiritus, das Zuckermonopol, wesentliche Erhöhung deS Einfuhrzolls auf Maschinen und Gisenfabrikate, wodurch haupt sächlich die deutsche Einfuhr betroffen wird, ferner auf Kleidungsstücke, Bier, Schmucksachen usw. Der Finanzminister erhofft hieraus eine Mehreinnahme von 7 Millionen, aus den bereits votierten und den künftigen Vorlagen weitere 14, und aus den Er sparnissen im Budget 10 Millionen Mehreinnahmen erzielen zu können. Die Opposition und die öffent liche Meinung sind unzufrieden über die neue Mehrbelastung des Volke». Auch der Militärvec- band scheint da» Programm der Regierung zu miß billigen. Jedenfalls ist die Stellung der Regierung eine sehr schwierige; die Einbringung des Budget- in den nächsten Tagen wird hierüber die Entscheidung bringen. erschoß sich der 18 Jahre alte Stricker Karl Hartl von hier Liebeskummer dürfte da- Motiv zur Tat sein. — Burkhardtsdorf, 9. Dez. Der hie- sige Leseoerein, der von Herrn Pfarrer Horn geleitet wird, beging jetzt sein 70. Stiftungsfest. Er Hot eine tattliche Bücherei geschaffen, die nur gute Werke enthält und die allen Ortsbewohnern zur Be- — Dresden, 10. De». In der Johannstadt erregt da» Verschwinden der Amtsrichters Schönfel der großes Aussehen. Der Verschwundene hinterläßt etwa 50 000 Mark Schulden; über sein Vermögen ist die Eröffnung deS Konkursverfahrens beantragt. — Die Ziehung der 15. Sächsischen PferdezuchtauS- stellungS-Lotterte findet morgen und Sonntag im Hotel „Deutscher Herold-, Sophienstraße, statt. > — Leipzig, 9. Dez. Zu der Meldung über den vermeintlichen Raubanfall in der Plautstraße iu Lindenau, wobei einem jungen Manne 30 Mk. ge raubt worden sein sollten, wird jctzt bekannt, daß ein solche» Verbrechen nicht stattgefunden, sondern sich nur in der Idee deS an Epilepsie leidenden jungen Mannes zugetragen hat. II. Dezember: Tagesmittel —0 3°, Maximun -s-1,0°, Minimum —3,1°. Melvimg »»m PSHtberg: Nachts schwacher Nebel, gute Schlittenbahn bis Annaberg, starker anhaltenderReif, das ganze HauS mit EiS umhüllt, starker anhaltender Grauvelfall. Meldung vom Ftrytelderg: Ununterbrochen schwacher Nebel, gute Schlittenbahn bis in die Täler hinab, starker anhaltender Reif, großartiger Rauhfrost. DaS im Grundbuche für Hohenstein Blatt 131 auf den Namen der Schankwirts E-ttarp Max Dude eingetragene Hausgruudstück soll am 27. Ja «Star 1919, vormittags /4IO Uhr an der Serichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werde«. DaS Grundstück ist nach dem Flurbuche 9,7 Ar groß, einschließlich des vorhandenen, zum Be- triebe einer Schankwirtschaft erforderlichen, mit 228 Mk. 70 Pfg. bewerteten Inventar» auf 22000 Mart geschätzt, und in der LandeSbrandkasse mit 11060 Mk. versichert. ES liegt an der hiesigen Breite- straße und führt den Namen „Mufikhalle-. Die Einsicht der Mitteilungen de» Grundbuchamt» sowie der übrigen da» Grundstück betreffen- den Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung au» dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Eintragung de» am 10. November 1909 verlautbarten Versteigerungsvermerkes au» dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätesten» im BersteigerungStermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Fest stellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung de» Versteigerungserlöses dem Ansprüche deS Gläubiger» und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, muß vor der Erteilung de» Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahren» herbeiführen, widrigenfalls für das Recht der VersteigerungSerlö» an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt. Hohe«st<in»Gr«stthal, den 9. Dezember 1909. Königliches Amtsgericht. auch die philosophische Grundnote nicht fehlte, ist: Zusammenfassung aller zu gemeinsamer Arbeit. Laßt, wa» vergangen ist, dahinten und seht fest in die Zukunft I" Die „Vossische Zeitung- äußert: „DaS große Ereigni» ist vorüber und hat alle Welt enttäuscht. Der neue Reichskanzler v. Bethmann Hollweg hat gesprochen, aber nichts gesagt. Seine Ausführungen entsprechen vollkommen der nüchter- nen, kahlen, dürftigen Thronrede. Sein Programm ist, kein Programm zu entwickeln, vielleicht auch keinS zu haben." Die „Leipz. N e u e st. N a ch r.- meinen: „Keine Nation vertrage eS auf die Dauer, durch sensationell zugespitzte parteipolitische Streitigkeiten dauernd in Atem gehalten zu werden. Wir können uns nicht den Luxu» gestatten, un» bei der Ver- gangenheit aufzuhalten!- DaS ist da» Frucht- und Blumenstück der ersten Kanzlerrede. Und e» wäre wahrlich «in Segen, wenn über alle Erregung und Erbitterung de» Tage» die Stimme de» Propheten gehört und seine Mahnung befolgt würde. Die Schlächter gege» die Kleischterterung. Die Berliner Fleischer-Innung beschloß in der letzten Monatsoersammlung einstimmig, an den ReimStag eine Denkschrift in Sachen der Fleischteuerung abzusenden. In dieser wird, nach der „Deutschen Fletscher-Zeitung", erklärt, daß die deutsche Landwirtschaft nicht mehr in der Lage sei, die Biehmärkre ausreichend mit gutem Schlachtvieh zu versorgen. Zur Beseitigung de» fortwährenden Mangels an gutem Schlachtvieh wird in der D-.nk- j Schrift die Oeffnung der Grenzen gefordert. WM. MiWftW Atm itr Wische« MM» am Donnerstag, -e« 9. Dezember 1999. Zum Zwecke der Beratung de» HauShaltplanS für 1910 hielten das Rats- und da» Stadtverordneten- Kollegium heute abend im Sitzungssaal« de» letzteren eine gemeinsame Sitzung ab, die Herr Bürgermeister Dr. Patz al» Vorsteher deS RatSkollegium» leitete. Anwesend waren das gesamte Ratskollegium und 17 Stadtverordnete; vier der letzteren fehlten entschuldigt. Kurz nach 8 Uhr eröffnet der Herr Bürger- meister die Sitzung mit der Feststellung, daß sie ordnungsgemäß einberufen und beschlußfähig sei. Nachdem er den Plan bekanntgegeben, nach welchem die Beratung des HauShaltplanS vor sich gehen möchte, betont er, daß jede» Kollegium über die einzelnen Etats getrennt abzustimmen habe. Er erläutert dann die verschiedenen Posten de» Etat», kennzeichnet deS näheren die Abänderungen, den Mehr- oder Minderbedarf gegenüber dem Vorjahre, und darauf werden die Kapitel Pension Skasse und Anleihekasse debattelo» und einstimmig ge nehmigt. Auf da» Ziffernmaterial ausführlicher einzugehen, müssen wir un» für heute versagen, e» sei das einem späteren besonderen Artikel vorbehalten. Nur sei bemerkt, daß die PenstonSkasse einen städti schen Zuschuß von 751220 Mk., die Anleihekasse einen solchen von 39601,69 Mk. erfordert. AIS Dezernent für die Baukasse referiert Herr Stadtrat Bohne. Hier werden verschiedene Wünsche oorgebracht; zunächst von Herrn Stadto. Eber»bach, welcher zwei Bedürfnisanstalten statt der vorgesehenen einen Anstalt errichtet sehen möchte. Er bescheidet sich aber, nachdem von Ratisette auf die knappen Mittel und die Platzfrage verwiesen wird. Einige andere Wünsche finden Erledigung, indem auf ihre Besprechung in den Ausschüssen brz. auf die Unzuständigkeit der städtischen Kollegien htn- gewiesen wird. Da» Kapitel Baukasse — städtischer Zuschuß 30302,35 Mk. — wird einstimmig genehmigt. Das gleiche geschieht nach kurzer Aussprache auch bezüglich de» Kapitel» Feuerlöschkasse, bei welcher die Ausgaben sich mit den Einnahmen decken. Referent ist Herr Stadtrat Layritz. Den Etat der Kr ankenhaurkasse trägd Herr Stadtrat Reinhard vor, der einige erhöhte Sächsisches. Hohenstetn-Vrnstlhal, 10 Dezember Wettervoraussage der Kön>gi. Sächi. Landes- Wetterwarte zu Dresden. Für Sonnabend: Östliche Winde, heiter, kälter, vorwiegend trocken. — Infolge des unvorhergesehenen außer ordentlich starken Andrangs von Inseraten puch- len wir heute verschiedene Berichte und son stige Mitteilungen für die morgige Nummer zu rückst el len. Dafür erhalten unsere Leser, wie gewöhnt, eine besonders reichhaltige Sonntags- Nummer. —i Auf dem TrinitatiSfriedhofe fand gestern nachmittag die Beerdigung de» einem Herzschlag erlegenen Ehrenhauptmanne» der 2. Kom pagnie der hiesigen freiwilligen Feuerwehr Herrn Clemens Reinhold statt. Die Liebe und Wert schätzung, deren sich der Verstorbene bei der hiesigen Bewohnerschaft und darüber hinan» elfreute, kamen so recht in dem langen Trauerzuae zur Geltung, der sich von der Wohnung an der Chemnitzer Straße nach dem Ort deS Friedens hinzog, eine große Masse Blumenspenden und sonstige Beweise der Liebe und Achtung mir sich führend. Dem Sarge folgten außer der Witwe und den Kindern sonstige Verwandte und Freunde, sowie Vertreter der Stadt, der Brand- direktton, deS FeuerlöschauSschuffeS, des Turnverein» 1856 und de» „Sängervereins." Weiter folgte noch fast vollzählig die 2. Kompagnie der hiesigen Feuer- wehr, sowie eine Deputation der 1. Kompagnie von hier und der Oberlungwitzer Wehr, die dem toten Kameraden ebenfalls da» letzte Geleit zu seiner Ruhestätte gaben. In pietätvoller Weise trug die Führerschaft der 2. Kompagnie drn Sarg an das Grad, woraus dann mit Gebet und Segen von Herrn Pastor Hiecke die ernste Trauerfeierlichkett ein Ende sand.. — Die Königliche Generaldirektion in Dres den hat uenehmigt, daß der bet günstigen Schnee- verhältniflen an Sonn- und Festtagen von Chem nitz b?S Cranzahl (mit Anschluß nach Oberwiescn- that) verkehrende Sporizug biSnachWeipert durchgeführt und zur Personenbeförderung zuge- lassen wird. Der Fahrplan ist folgender: 6,24 vorm. au» Chemnitz (Hauptbahnhos) 8,37 in C an zahl, 8,43 aus Cranzahl, 9,06 in Bärenstein b. W., 9,09 in Wsipert. In umgekehrter Richtung ver kehrt der Sportzug wie folgt: 6,24 abends auS Weipert, 6,27 aus Bärenstein, 6,50 in Cranzahl, 7,07 aus Cranzahl, 9,04 in Chemnitz (Hauptbahnhof) Nutzung offensteht. — Bei der Viehzählung wurden al» hier gehalten festgestellt: 147 Pferde, 648 Rin der, 283 Schweine, 6 Schafe und 71 Ziegen. Aus dem Reich«. Dte Rebe des Kanzlers findet in den Blättern je nach dem Standpunkte ihres politischen Glaubens eine sehr verschiedenartige Beurteilung. Zufrieden ist so niemand recht, aber Konservative und Zentrum bringen dem neuen Herrn ein weit größere« Vertrauen entgegen als dte Liberalen jeder Schattierung. So weint dte „Kreuzzeitung", da» Organ der altpreußischen Konservativen : „Die Rede hat die Erwartung derer bestätigt, die von Herrn v. Bethmann Hollweg die größte Zurückhaltung gegenüber den Parteien er- hofften. . . . Aus der ganzen Rede ersteht man den festen Entschluß des Kanzlers, seine Stellung wirk- lich und tatsächlich über den Parteien zu nehmen. Dazu kann da» Reich sich selber und den Kanzler nur beglückwünschen. In der ganzen Rede war nichts, was einer einzelnen Partei zuliebe oder zu leide gesagt war. E» klang durch alles die Auf forderung an alle Parteien zu ernster, sachlicher Arbeit hindurch." Die gleichfalls konservative „Deutsche Tag eSzeitung" sagt: „Im wesentlichen war e» eine FciedenSrede, eine Ermahnung an die bürger lichen Parteien, die sich insonderheit an die Linke richtete, keine BerärgerungSpolitik zu treiben, die der Wohlfahrt de» Vaterlandes nichts weniger als dien- lich sei." Die „T ä g l i ch e Rundschau" schreibt: „DaS Leitmotiv der fei abgewogenen Rede, der