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6b 25 — Bärenstein, 18. Oki. Schullnabe Herbert Schmidt hier hat sich aus un bist jam- ciu bat Aber Eva, wie willst Du bloß einen erschöpft. D drehten Erziehung! ^ch habe cs Deinem Vater Schwager, oft genug vorgestellt, aber — mieteten Wohnung erdolcht Kopf, vom Rumpfe getrennt, geschnittenen Ohren und Nase Nach Artssage der Bedienung kaufen C keret, da! Quantun 70 132 175 91 82 66 55 33 390 78 1 68 i 72 8 900 345 91 708 249 58 885 101 701 55 76 94( 57 341 16 67 Mann kriegen, wenn Du Dich wie eine Seiden raupe einspinnst?" klingt es kläglich herüber zur Tür, welche die Nichte schon in der Hand hält. Die lacht hell auf, immer und inuner wieder, die Gcheimräftn hat sie noch nie so ansgelassen heiter 24070 1 25173 2 73 96 i 540 90 ' 13 14 2 65 307 56 79 8« 95 688 ! 300 S31 60 615 24 32104 2 42t 32256 44984 69408 99822 i 79 974 89 458 596 94 372 3009 5 923 60 24 72 879 56 519 61 77 200 46 73 520 60 54 326 10k 23707 36594 50608 67794 78130 92528 18! 12113 34889 53266 90096 95651 t ihr sich 69l 48738 83156 I 104185 45f Sic Hauses. Der of- und Die ermittelter Ursache in dem Schuppen seiner elter lichen Besitzung erhängt. — Meerane, 18. Oktober. Der Luftballon „Plauen", der gestern unter Leitung des Herrn Herbert Schreiterer flugfertig gemacht wurde, ist gestern nachmittag 4.35 Uhr bei Herzberg in der Mark, unweit Wusterhausen, glatt gelandet. Nach- dem der Ballon in Sicherheit gebracht war, fuhren die Insassen nach Berlin, um heute vormittag wie- der in Meerane einzutreffen. Sie waren voll der Lobes über die großartige Fahrt. — Wildenfels bei Zwickau, 18. Oktober. Auf HitrtenSdorfer Flur vermutet man nach dem Urteile Sachverständiger gute Kohlenlager. Gegen wärtig sind Bohrungen im Gange, die bereits bis zu einer Tiefe von 300 Metern geführt haben, doch müssen diese weiter fortgesetzt werden. Ter neue Morgenstslnfchacht, der östlichste zurzeit von Zwickau aus, ist 1000 Meter tief geteuft worden. Eine Ver- bindung des Zwickauer Kohlenreviers mit dem OelS- nitz-Lugauer wird mit Recht vermutet. — Reichenbach i. V., 18. Okt. Der hiesige Stadtrat beschloß, von der seitens LeS Ministeriums bringen. * Ein wütender Leutnant. Arad (Ungarn), 19. Oktober, wird gemeldet: HonvedhusarenleuMant Zay stürzte sich auf fener Straße auf den Steuerbeamteil Brassey versetzte ihm mit seinem Säbel drei Hiebe. zienrat Lange-GlaShütte. Im Verlaufe lebhaftester Auseinandersetzungen schleuderte Kunze dem Kom merzienrat Lange den Vorwurf der Steucrhinter- ztehung entgegen, und auf erregte Zurufe aus der Versammlung hin erklärte sich Kunze jederzeit bereit, den Beweis für seine schweren Beschuldigungen an- zutreten. — Machern, 18. Okt. Um ein Stück Weges mitfahren zu können, hatten eine Anzahl Schulknabeu einen leeren Wagen erklettert, der an einen mit Stroh beladenen anderen Wagen angehängt war. In der Nähe des Armenhauses versuchte der acht ährige Max Töpfer abzuspringen, blieb aber mit neuerte altehrwürdige St. Laurentiuskirche hier wurde gestern feierlich geweiht. den ganzen Sommer hindurch hatte ausgesetzt wer- den müssen; jetzt soll er von etwa 25 bis 30 Kin dern im Alter von 5 bis 10 Jahren besucht sein. — Vergangene Nacht kurz vor 1 Uhr geei t auf dem Friedrichstädter Bahnhofe hierselbst der Hilss- Zugschaffner Schubert IV beim Rangieren einet SüterzugeS zwischen die Puffer zweier Wagen, wo- durch er tödlich verletzt wurde. — Gröba bei Riesa, 18. Okt. Hier explo- dierte der große GaSkanal des alten Martinwerkes unweit des SteßereigebäudeS. DaS Gewölbe wurde hoch emporgeschleudert, die mächtigen GaSventile aus ihren Festen gerissen, und schließlich der im Haupt kaual angesammelte Teer entzündet. In dem Ex- plostonSraume befanden sich außer einigen Ingenieuren zwei Schmelzer und drei Arbeiter, die mit knapper Not dem sicheren Tode entgingen. — Zittau, 19. Okt. Heute wird in Olbert- darf der 72jähcige Privatier Bullig, in Schlegel seine 46jährtge Tochter, Frau verw. Hanspach geb. Buttig, und in BertSdorf seine Enkelin, Selma Buttig, getraut. Der seltene Familienfesttag wird durch eine gemeinsame HochzeitSseier der drei Paare in Zittau beschloss:«. row ein Bekannter, der morgens verschwunden war; offenbar liegt ein Rachemord vor. * Eine große Feuersbrunst zer- törte in Quebec das Zollamt, fünf Warenspetcher und einen Getreidespeicher, der 200 000 Bushels Weizen enthielt. Der Schaden ist sehr bedeutend. * Einen Aeroplanflug über da» Schwarze Meer will der französische Aviatiker Gilbert ausführen, und zwar will er von Odessa an das türkische Ufer fliegen. Fräulein Chef. Bon Hanna Aschenbach. Nachdruck verboten.) harrt im Ankleidezimmer der Dame des Der weichliche, raffinierte Luxus des üp- — Chemnitz, 18. Okt. Im städtischen Zeistgwalde wurde Sonntag vormittag von Pilz- suchern in einem Dickicht ein 20jähriger Handlung-, gehtlfe aus Großmergthal in Böhmen, zuletzt hier wohnhaft gewesen, erschossen aufgefunden und poli- zeilich aufgehoben. Die Ursache zum Selbstmord ist noch unbekannt. — OelSnitz i. E., 19. Oktober. Heute früh hat sich auf dem Schacht „Gewerkschaft Deutschland" ein bedauerlicher Unfall ereignet. Der Zimmerling Pierer aus HeinrichSort stürzte in den 200 Meter tiefen Schacht und war sofort tot. — Geyer, 18. Okt. Die nach den Plänen der Architekten Kandler-DreSden mit einem Kosten aufwand von etwa 170 000 M. umgebaute und er- geseheu. „Guten Morgen, Tante!" tönt es da in Staunen, nnd im nächsten Moment schließt die Tür hinter der hohen Gestalt. (Lortsetzung folgt.) — Loben st ein, 18. Oktober. Bei einem hiesigen Arzte fanden sich ein Herr und eine Dame ein, die, da der Arzt anwesend war, ins Warte zimmer gewiesen wurden. Dort genas bald danach die unbekannte Dame eines gesunden Knaben. Der Arzt wird über diesen „Familienzuwachs" nicht sehr erbaut gewesen sein. — Greiz, 18. Oktober. Am Grabe seiner Frau erhängte sich am Grabkreuz der 73jährige Insasse des hiesigen Hospitals Hempel. — Altenburg (S.-A), 18 Oktober. Nach dem schor in der Nacht zum Sonniaze in dem Prehnaer Holze bei Reichstädt fünf Männer beim Wildern beobachtet worden waren, aber nicht gefaßt werden konnten, wurde ihnen am Sonntag von dortigen Einwohnern erneut nachgestellt. Dabei geriet ein Jrgdpächter mit einem der Wilderer bei dem Bestreben, ihn festzunehmen, inS Handgemenge, wobei der Wilderer einen Revolver zog und auf den Jagdpächter anlegte. Glücklicherweise ging der Schuß nicht loS; der Mensch schlug darauf mit der Waffe auf seinen Gegner ein und konnte entfliehen. Ein zweiter Wilderer wurde mit einem Teil der Beute auf der Landstraße überwältigt und festgenommen. B ide Wilderer sind als übelbeleumundete Individuen aus Zeitz fcstgestellt worden. Knabe in wenigen Minuten seinen Geist aus. — DreSden, 19. Okt. Herr Oberkonfistorial- rat V. Dibelius begeht heute sein 25jährigeS Juki- läum als Superintendent der Kreuzkirche. Der Jubilar wurde am 6. Januar 1847 in Prenzlau geboren und besuchte die Universität Berlin. 1871 wurde er Hilfsprediger am dortigen Dom und Adjunkt, 1873 Inspektor des DomkandidatenstiftS. Im Jahre 1884 kam der Jubilar nach Sachsen, indem er der Berufung zum Pfarrer der hiesigen Annenkirche Folge leistete. Seine Wirksamkeit bedeutete eine Glanzzeit im Leben der Annengemeinde. — Wie der „DreSdn. Anz." von gut unterrichteter Seite er- ährt, handelt eS sich bei der in den Tagesblättern iespcochenen tschechischen Schule nicht um eine Pn- vatschule, dis den VolkSschulunterricht vertreten soll und nach dem VolkSfchulgesetzs der behördlichen Ge nehmigung bedarf, sondern um private, von einem Vereine seit Ostern dieses Jahres eingerichtete und durch einen Lithographen erteilte Unterrichtsstunden in tschechischer Sprache, und zwar zweimal wöchent lich je zwei Stunden abends. Die Beteiligung soll übrigens sehr gering sein, so daß der Unterricht fast Neuestes vom Tage. * Abgestürzte Flieger. Der Tech niker Keidel, der mit Lem Kapitänleutnant Engel hardt nach der Abreise von Orville Wright die Flugversuche auf dem Bornstedter Felde bei Pots dam allein fortsetzt, ist gestern vormittag aus etwa «zehn Meter Höhe abgestürzt. Keidel erlitt glück licherweise nur leichte Verletzungen. Der Aeroplan dagegen ist zertrümmert. * Spiritistischer Schwindel. Das in Berliner Spirittstenkreisen sehr angesehene Me- dnnn, die Ehefrau des Magnetiseurs Abend, wurde gemeinsam mit ihrem Gatten wegen fortgesetzter ge meinschaftlicher Betrügereien während einer spiri tistischen Sitzung verhaftet. * G r o ß f e-u e r. Das bekannte Hotel „Ahl- becker Hof" in Swinemünde, ein großes langge strecktes, vier Stock hohes Gebäude, das ganz aus Holz erbaut ist, ist vollständig niedergebrannt. Man vermutet Brandstiftung. * A b g e st ü r z t. Im Kaisergebirge stürz ten zwei Münchener Touristen, die eine Kletter tour unternahmen, infolge Reißens des Seiles ab. Der eine Tourist, Bankbeamter Rott, blieb tot, der andere konnte sich retten. — In den Waadt länder Alpen ist das 19jährige Fräulein Marga garethe Senger, Tochter des Uhrmachers Senger in Montreux, auf einer Bergbesteigung an einer gefährlichen Stelle ausgeglittcn und über eine turm- 15«. Gezogn 73 81 9 77 84 410 13 46 73 57 472 162 73 88 802 95 412 26 160 81 807 439 49 43 106 85 564 54 92 4 200 446 60 der Innern angestrebten Errichtung einer Klöppel- schule und der Errichtung von Kursen für die Aus bildung im Klöppeln Abstand zu nehmen. — L e n g e n f e l d i. V, 18. Okt. Um den Posten des hiesigen Bürgermeisters, der infolge der Wahl de« Bürgermeisters Müller in Plauen i. V. neu zu besetzen ist, haben sich 30 Herren beworben. — Bad Elster, 18. Okt. Die kgl. Slaair- regierung hat auf Flur Mühlhausen ein mehr als 10 000 Quadratmeter großes Wiesenareal, auf dem Moor in Unmenge lagert, aus Prtoathand angekaust, um das Moor für Badezwccke zu gewinnen. — Freiberg, 18. Okt. Hier hat sich am Grabe seiner Mutter der Bankbeamte Conrad Nadler erschossen. Gin chronisches Hal-leiden soll den im 42. Lebensjahre stehenden Mann in den Tod ge trieben haben. N. war noch unverheiratet. — Leipzig, 18. Okt. Der Rat der Stadt hat sich in seiner letzten Sitzung mit dem Projekt der Begründung einer großen deutschen Aktiengesell schaft zur Schaffung von LuftschiffoeikehrSlinien über ganz Deutschland beschäftigt. Vor kurzem hat sich nämlich auf Anregung deS Oberbürgermeisters Dr. Dittrich ein Komitee gebildet zu dem Zwecke, für 200 000 Mk. Aktien aufzubringen. Bereits sind 17k 000 Mk. gezeichnet. ES wird beabsichtigt, die Stadt Leipzig in den Bereich der Luftschtffahlten einzubeziehen. Wie in Ler Ratssitzung mitgeteilt wurde, will die Stadt unentgeltlich daS Areal für die Landungsstelle hergeben. — Leipzig, 18. Okt. Eine angebliche Gräfin hatte in Meerane, Annaberg und Limbach zahlreiche Betrügereien verübt. Jetzt hat man die Person in Leipzig in einem erst 16jährigen Dienst- Mädchen ermittelt und verhaftet, nachdem sie einem anderen zugereisten Mädchen einen Karton mit Kleidung-- und Wäschestücken entwendet hatte. — Dippoldiswalde, 18. Okt. Schwere Vorwürfe erhob in einer hier abgehaltenen Wähler- Versammlung der Generalsekretär der konservativen LandeSvrreinS, Kunze, gegen den nationalltberalen Kandidaten im 5. städtischen Wahlkreise, Kommer- aufgefunden. Der lag skalpiert mit ab- neben der Leiche, nächtigte bei Fedo- hohe Felswand zu Tode gestürzt. Ein jüngerer Bruder, der Augenzeuge des Unglücks war, brachte die Kunde nach Les Avants. Die herbeigeeilte Rettungsmannschaft fand die Verunglückte in den letzten Zügen. * Fürst Wrede gestorben. Im Alter von 71 Jahren starbin München Fürst Wrede, der vor 50 Jahren an der durch Humboldt und Darwin inszenierten Expedition ieilgenommen hatte, die aus einer Weltumseglung wertvolle wissenschaftliche und nautische Resultate erzielte. »Auf dem Dache verhungert. Die vor drei Jahren spurlos verschwundene, schwach sinnig gewesene Bürgersfrau Rötz in Bayrisch-Wald wurde bei dem Abbruch der dortigen Brauerei auf einem alten Stallgebäude als Leiche in zusammen- gekauerier Stellung und zur Mumie zusammenge trocknet aufgesunden. Die Unglückliche, die den Hungertod gestorben ist, ist offenbar in ihrem kran ken Zustande auf das Dach des Schuppens gekro chen und dort gestorben. * Mutige Retter. Während eines schweren Sturmes im Aermelkanal vollbrachte die Besatzung des deutschen Dampfers „Bülow" ein schweres Nettungswerk. Durch die hohen Wellen der Nordsee war ein Offizier des englischen Vier masters „Holthtll" über Bord gespült worden. Das zu seiner Rettung mit vier Mann ins Wasser ge lassene Rettungsboot wurde durch die starke See voll Wasser geschlagen, und die Insassen gerieten selbst in die Gefahr des Ertrinkens, zumal der Viermaster ihnen keine Hilse bringen konnte. In diesem Augenblick der höchsten Gefahr kam der Dampfer „Bülow" in Sicht, dessen Besatzung es in mehrstündiger Arbeit gelang, die Schiffbrüchigen durch zugeworfene Rettungsleinen in Sicherheit zu nicht mehr." „Aber was werden die Leute sagen?" inert die Frau. Um den ernsten, jungen Mund huscht Lächeln: „Daß Eva Treuberg ihren Kopf für sich voll nnd wirst sich dann hysterisch ausschluchzend aufs Ruhebett. „Menn das meine arme Schwe ster erlebt hätte, ihre Tochter, eine Steinbach —" „Ich heiße Treuberg,"' fällt Eva der exaltier ten Frau bestimmt ins Wort und erhebt sich un geduldig. Sie hat ähnliche Szenen schon oft er lebt, Tränen nie. Der Gedanke durchzuckt sie, daß die Dame sich diesen Luxus nur gestattet, weil noch keine Toilettentünstc zn berücktsichtigen sind, und cs wird cisigkalt in ihr. „Ich will Dich nicht länger stören. Zu einer Einigung kommen wir zwei doch nicht. Du wirst begreiflich finden, daß ich ohne meine Freundin keine Gesellschaften be suchen werde. Also bitte, lade mich nicht ein." „Eva!" Tie Dame vergißt alles, Tränen, Acr- ger und Unglücklichsein. „Du willst nicht, aber Passanten wollten ihn lynchen, aber der Leutnant zog seinen Revolver und drohte, jeden niederzu- schießen, der ih» berühre. Der schwerverletzte Be amte wurde ins Krankenhaus gebracht. * Rätselhafter Mord. In der Leschtukow-Querstraße in Petersburg wurde ei« junger Mann namens Fedorow in seiner eben ge- — St. Egidien, 18. Ott. Die hiesige Weidcgenosscnschaft hat trotz der kurzen Zeit ihre- Bestehens schon recht gute Erfolge zu ver-etchnen. Die diesjährige Weidezeit, die zweite fett Gründung der Gesellschaft, hat 127 Tage gedauert. Sufgetrte- ben wurden insgesamt 87 Tiere, und zwar 54 Kalben, 10 Bullen, 5 Stiere, 6 Kühe und 12 Fohlen. Den vollen Weidegang haben nur 37 Tiere genossen. Die übrigen sind meist später dec Weide zugeführt oder früher abgrholt worden. Von dem Vieh, daS die volle Wrtdezeit auf der Weide zugebracht hat, sind Gewichtszunahmen bi- zu 282 Pfund zu ver- zeichnen. — Lichtenstein, 18. Okt. Der in letzter Zett mehrfach erwähnte frühere Offizier der Heils- armer Karl Heß, der mit der Schauspielerin Mangel nach hier gekommen war, wurde von der Kriminal- polizei Berlin bereits am Sonnabend wieder ent lassen. — Limbach, 18. Okt. Eine rechte Räuber- zeschichte erzählte am Sonnabend ein Schulknabe seinen Eltern. Ein fremder häßlicher Mann sollte dem Kinde am JohanniSplatz das Portemonnaie mit 10 Mark Inhalt geraubt haben und dann ver schwunden sein. Bald stellte sich jedoch heraus, da der Knabe geschwindelt und das Portemonnaie ver lvren hatte. — Ein wandernder Bäcker schwindelt feinem Reisegenossen auf dem Wege nach Limbach die Uhr ab. Zwar ließ der Schwindler die Uhr hier reparieren, verschwand aber mit diesem letzten Wertstück seine- Genossen und war auch noch nicht wieder zu erlangen. — Burgstädt, 19. Okwber. Heute morgen in der 1. Stunde brannte die dem Kohlengeschäfts, inhaber F. S. Schumann gehörige Scheune mit etwa dreihundert Zentnern Stroh nieder. ES ist die- seit kurzer Zeit der vierte Scheunenbrand. Der Besitzer hat versichert. Die Scheune war nicht gerade eine Zierde in der Nähe des WettinhainS; man vermutet de-halb Brandstiftung. Eva, das darfst Tu mir nicht mftun. Du „Ich kam, um Dich um Verzeihung zu bitten für die Ungelegenheiten, die Dir mein Verschwei gen von Lenas Familienverhältuissen bereitete — verstehe mich wohl — mehr nicht! Ich habe gefehlt, wohl aber nicht gegen die Moral sondern aus Menschlichkeit. Der Arzt verlangte Zerstreuung für Lena, vor allem Geselligkeit. Du ludest uns dringend ein, ich kannte Deine Vorurteile, so ent schloß ich mich, wenn auch hart, zu dem folgen schweren Schritte, Lena ohne Aufklärung bei Dir einzusühren. Das Unglück geschah in fremdem Land, vor Fahren. Ich durfte Wohl hoffen, daß diese Vergangenheit der Aermsten endgültig ins Grab der Vergessenheit gesunken sei. Und ist Lena nicht ein liebreizendes Geschöpf, ward sie nicht znr Zierde Deiner Salons, hast Du sie nicht gehät schelt und umschmeichelt und öffentlich zu Deinem Liebling erklärt? Was Vai fick, geändert? Sie ist dieselbe Ivie zuvor. Kein Mädchen aus den ersten Kreisen kann sich mit ihr messen an Schönheit und Herzensreinheit. Nun Ihr aber erfahrt, daß ihr Vater schlecht war, nun ist das alles wertlos, nun darf man sie beschimpfen und ihr die Tür weisen? Verzeih, ich kam nicht, um Dir Vorwürfe zu machen, sonst fände ich eine scharfe aber treffende Bezeichnung für Dein — für das Verhalten Deiner Welt. Aber wie gesagt, ich will nicht. Ich habe durch Verschweigen eine Unwahrheit begangen, die erste in meinem Leben, sie rächt sich bitter. Für diese bitte iw um Vergebung. Im übrigen bin ich der festen llebcrzeugung, daß der Umgang mit Lena Walther für Deine Gäste nur eine Ehre bedeutete." Die Gebcimrätin findet keine Worte vor Em pörung über die „frivole" Anschauungsweise der Richie. Eine Ehre der Verkehr mit der Tochter eines gemeinen Mörders! „Fa, Eva, ich glaube, Du hast den Verstand verloren, und jegliches Gefühl für Sitte und An stand obendrein. Aber das kommt von dieser ver ¬ meine leibliche Nichte, und ich habe ein Recht auf Tick!" Das Mädchen neigt ernst das Haupt. „Tas gestehe ich Dir zu, und ich werde Dich gewiß öfters besuchen. Doch in Gesellschaftgehc ich Wortschwall über sich ergehen lassen. Nun unter- bricht sie die Aufgeregte ruhig aber kalt. Tie meinem Weiche Regung ist verflogen. Die Dame zuckt die runden Schultern bedeutungs- Pigen Raumes, die duftgeschwängerte Atmosphäre locken ironisches Lächeln aus die frischen Mädchen lippen. Freilich in solcher Umgebung — — Die Tür öffnet sich brüst, und die Gehcuu- rätin rauscht herein. Ein lang uachschlcppcudes Morgenkleid aus weicher, tiesroter Seide gibt ihr etwas Majestätisches, und die glücklich gewählte Farbe wirft einen warmen Ton auf die welken, gelblichen Wangen. Trotzdem prallt Epa, welche die Dome nie vor der morgendlichen Verschöne rungskur gesehen, förmlich zurück. Eine Ahnung kommt ihr von all den Kämpfen nnd Sorgen, die das Dasein einer Dame von Welt, welche sich eine tonangebende Stellung behanpten will, unter der glänzenden Oberfläche birgt, und ein Wort ihres Vaters geht ihr durch den Sinn: Bedauernswert diejenigen, die nicht den Mut besitzen, alt zu wer den. Diesen verwitterten Zügen gegenüber, denen man den verzweijcUen Kamps gegen die unbann- herzige Zeit ft, deutlich ansieht, fühlt Eva Mitleid in sich anfsteigen. Lie iritt cinen Schritt vor nnd sagt herzlich: „Guten Morgen, Tante. Verzeih', daß ich so früh störe, ich komme, mein Gewissen zu entlasten." „Daß Du's nnr wenigstens einsiehst, welch unerhörte Blamage Du mir zugesügl hast'." ptatzt die Dame los und läßt sich erschöpft ans die Cau- seuse fallen. „Wirklich, Eva, das war nicht nur eine Tat schreiender Undankbarkeit gegen meine treubesorgte Liebe, das war eine Schlechtigkeit, ein Mangel an Anflandsgefühl, eine unmoralische Handlung, die ich geradeDir nie zugctrant häkle." Eva hat, ohne mit der Wimper zu zucken, den Zahlungreinst «klungen. FuhrweikSbesitzcr Ru dolf Georg Otto Karl in Bühlau bet Dresden. Kaufmann Karl Ludwig Kratzsch tn Weißbach bet Zschopau. Gutsbesitzer Franz LoulS Trommer in Dorsstadt bet Fackensiein. Schuh mache: meister Bruno Emil Lang in Auerbach t. B. Braurrei- besitzer Paul Friedrich August Kuhn in Weinböhla bei Meißen. Kaufmann und Fabrikant Albin Christian Flatter in Meerane (Nachlaß) — Aufgehoben: Rechicanwalt Edmund Köhler in LelSnig (Nachlaß). M werde« H- ' Weber« Kirchlich« Nachricht««. St. TrinitattS-Parochit. Donnerstag abends halb 9 Uhr Bibelstundt lmGimelnde- haus. Gersdorf. Donnerstag, den 21. Oktober, früh b Uhr Wochen-- k o m m u n i o n. WüstenbrarrS. Donnerstag, 21. Oktober 1VV9, abends V.9 Uhr Bibel stunde im Pfarrhause. Schlachtviehpreise aus dem Blehhose zu Chemnitz nach amtlicher Feststellung. Auftrieb: 1«! Ochsen, 3l5 Kalben und Kühe, 62 Bullen, 146 Kälber, 868 Schafe, 1SL3 Schweine; z isammen 3485 Tiere. Ochsen i I. vollfleiichlge, auSgemästtte, höchsten Schlachte wertes bi« zu ö Jahren 74—7« (—), I» ausgesuchte feinste Orolilat dis 52 (—), 2. junge fleischige, nicht ausgemästete — älteie ausgemästete 70—72 (—), 3. mäßig genährte junge — gut genähri e ältere 64—68 (—), 4. gering genährte jeden Alter- 60—62 (—), österreichisch« Rinder fehlen (—1. Kalben und Kühe: I. oollfleischige. ausgemästete Kalben höchsten Schlacht- werteS 73—74 (—), 2. vollfleischige, auSgemästete Kühe Höcke sten SchlachtwerteS bis zu 7 Jahren 70—72 (—), 3. ältere ausgemästete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe und Kalben 64—68 (—), 4. mäßig genähr'e Kühe und Kalben L6-60 (-), 5. gering genährte Kühe und Kalben 4b—bb (—). Bullen: t. vollfleischige höchsten SchlachtwerNS 70 (—), 2. mäßig genährte jungtre und gut genährte Lite.« 66—«8 (—), 3. gering genährte 60-64 (—). Kälber 1. feinste Mast- Bollmilchmast-) und beste Saugkälber 80 (52), 2 mittlere Plast' und gute Saugkälber 76—78 (48—bv), 3. geringe Saugkälber 68—73 (40—45), 4. ältere gering genährte Kälber (Fresser) fehlen (—). Schafe: 1. Mastlämmer und jünger« Masthammel 69—7l (34—36), 2. älter« Mast Hammel 64—68 30—32), 3. mäßig genährt« Hammel und Schaf« (Merzschafc) 55—61 (24-28). Schwein«: 1». vollfl«lschig« d«r feiner«» Rassen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1'/. Jahren 78-79(76-77), Ib. Fettschwelne 80-81 (77-78), 2. fleischige 77-78 (74—7b), 3. gering entwickelte, sowie Sauen und Eber und Du eine beklagenswerte Tante bist," versetzt sie heiter, aber fest. „Eva, Eva!" Die Argumente der Dame sind säst KgUh-t mch DsWsM. Baumwolle. Bremen, 18. Oktober. Upland middling loko 68'/, Pf' Ruhig. Liverpool, 18. Oktober. Umsatz 8000 Ballen. Lieferungen Stetig. Oktober 7,20, Oktober-November 7,IH November Dezember 7,11, Januar-Februar 7,10, Februar- März 7,09, Apris-Mai 7,09, Juni-Juli 7.0Z. Oerti«, 18. Oktober. SchiußpreiSfeststellungm der Ker- tiuee -krodnktrubörse um 2' , Uhr Wti-en. Pkt Oktober 221,25, per Dezember 31b,50, per Mat 217,SO. Roggen, per Oktober 169 25, per Dezember 169,2b, per Mat 174 5V. Hafen, per Dezember 154,25, per Mai 160 50 MaiS, per Dezember —, Per Mai —. Rüböl. per Oktober 55,10, per Dezember 54,40, per Mai 54,20. 69-73 (66 -70). Die Preise verstehen sich bei allen Biehgattungen sürSchlacht- ,gewicht per bO Kilogramm. (Die eingeklammerten Zahlen be° Ideuten die LebendgewichtSPretse.) einer Jacke hängen und fiel dann so unglücklich zu öoden, daß ihm beide Räder deS Anhängewagens Der 13jährigelüber Brust und Arme gingen. Infolge der dabei .. erlittenen schweren inneren Verletzungen gab der