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Amtsblatt Nr. 250 Mittwoch, dm 27. Moder POS jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger da« Vierteljahr Mk. 1.55, durch die Post bezogen Mk. 1.92 frei inS HauS. »*. >1. M Uchl. MsMt lü le» SM»t r« Hchiißck-b»M OG»^- mW Tel-«»««»-»»»»»' j-o Fernsprecher Inserat« nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Austräger auf dem Lande entgeh Nr. 1t. auch befördern die Annoncen-Expeditionen solche zu Originalpreisen Anzeiger für vberttm-wttz, «er-d-rf, Hermsdorf, Bern---,?/ Meinsdorf, Langenberg Falken, Reichenbach, Callenberg, Langenchursdorf, Grumbach, TttL»^ heim, Kuhschnappel. Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugau, Erlba^ Pleißa, Rüßdorf, St. Egidien, Hüttengrund «. s. », Kekanntmachung. Nach der heute erfolgten amtlichen Ermittelung de» ErgebniffeS der Wahl eines Abgeordneten zur 2. Ständekammer für den 14. städtischen Wahlkreis, umfassend die Städte Hohenstein-Ernstthal, Limbach, Meerane und Waldenburg, vom 21. Oktober dieses Jahres haben erhallen: Herr Appreturanstaltsbesitzer Carl Albert Poser« in Meera«e 6883 Stimmen, Herr Bäckerobermeister Max Tiebel in Ehem«ttz 1837 Stimmen, Herr Musikdirektor Heinrich Stolle in Meera«« 8314 Stimmen, Herr Louis Bahner in Oberlungwitz 3 Stimmen, Herr Fleischermetster Eidam in Hohenftei«»Er«ftthal 3 Stimmen. Da hiernach keiner der Kandidaten die erforderliche Majorität von 8511 Stimmen erhalten hat, so ist nach Z 34 des Landtagswahlgesetzes vom 5. Mai 190S in einer engeren Wahl unter den beiden Kandidaten, die die meisten Stimmen erhalten haben, nämlich Herrn Appreturanstaltsbesitzer Carl Albert Posern in Meerane und Herrn Musikdirektor Heinrich Stolle in Meeraue zu wähle«. Diese engere Wahl wird hiermit nach 8 35 deS Wahlgesetze- für Donnerstag, den 4. November 19VS festgesetzt. Meerane, den 25. Oktober 1909. Der Königliche Wahlkommissar für de« 14. städtische« Wahlkreis. Bürgermeister Wirthgen. Auf Blatt 8 des hiesigen GenoffenschastSregisters7^n^ö«f«Mvere^ Oberlungwitz und Umgegend, eingetragene Genossenschaft mit beschrankter Hast. Pflicht, i« Liquidation, in Oberlungwitz betreffend, ist heute eingetragen worden, daß die Voll macht der Liquidatoren Hermann Ahnert und Richard Baldauf, beide in Oberlungwitz, erloschen ist. Hohenstein-Ernstthal, den 23. Oktober 1909. Königliches Amtsgericht. Das im Grundbuche für Ernstthal Blatt 387 auf den Namen des Schankwirt- Emil Linns Krübel eingetragene Grundstück soll am 16. Dezember 1909, vormittags V^lO Uhr an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werde«. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche 4,4 Ar groß, einschließlich de- vorhandenen, zum Be triebe einer Gastwirtschaft erforderlichen Inventar- auf 22814 Mk. geschätzt und in der Laude-brand- kaffe mit 14550 Mk. versichert. ES liegt an der Ecke der Aktien- und Themnitzerstraße und führt den Namen „Schönburger Hof". Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts sowie der itbrigen da- Grundstück be treffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung au- dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Eintragung de- am 4. Oktober 1909 verlautbarten VersteigerungSvermerkeS au- dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im VerstetgerungStermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung deS geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung deS Versteigerungserlöse» dem Ansprüche de« Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, muß vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung de- Verfahren- herbeifüyrea, widrigenfalls für daS Recht der BersteigerungSerlöS an die Stelle deS versteigerten Gegenstandes tritt. Hohemstei«-Er«st1hal, den 25. Oktober 1909. Königliches Amtsgericht. Kleingärten detr. Es ist angeregt worden, im Westen der Stadt ähnliche Klei«, ober Schrebergarten an- zulegen, wie sie im Nordosten der Stadt vom Naturheiloeretn geschaffen worden sind. Der Stadtrat ist vorbehältlich der Zustimmung des Stadtverordvetenkollegium» nicht abgeneigt, der Anregung näher zu treten, falls sich die «ötige Zahl vo« J«1erefsenten fi«det, und er- sucht solche, sich baldigst schriftlich oder mündlich zu melden. Für die Anlegung der Gärten, die etwa 120 bis 150 qm Fläche erhalten würden, sind die südlich der vorm. Dörfelischen Scheune gelegenen städtischen Grundstücke in Aussicht genommen. Die Hauptumfriedigung der Gärten und die ZugangSwege würden von der Verpächterin hergrstellt werden. Der Pachtzins wird voraussichtlich im 1. Jahre 5 Pf., im 2. Jahre 7 Pf. und in den späteren Jahren nicht über 10 Pf. für daS qm betragen. Nähere Auskunft wird etwaigen Jnteresi. nten im Rathause, Hauptregistratur, erteilt. Hohe«stei«-Grttstthal, den 25. Oktober 1909. Der Stadtrat. Wasserwerk Okeriaagwitz. Da wiederholt wahrzuuehmen gewesen ist, daß an den Absperrhähnen der Wasserleitung von dazu nicht berechtigten Personen gestellt Waiden ist, so wird in Erinnerung gebracht, daß nur die Beauftragten der Gemeinde oder der auSfühcenden Firma zum An- und Abstellen der außerhalb der HauSgrundstücke angebrachten Stellvorrichtungen berechtigt sind. Zuwiderhandlungen werde« ««nachsichtlich mit Geldstrafe bis zu 30 Mk. oder entsprechender Haft bestraft, antzerdem wird Schadenersatz gefordert werde«. Oberlungwitz, am 25. Oktober 1909. Der Gemeindevorstand. der 110 scheint doch eine recht fragwürdige Kriegs» wagen, aus besten Fenster er sich noch einige Mi ¬ ni- Viktor Emanuel unterhielt. besonders mit Pichon. russische Mtlitärballo« zerstört. genoffen, Der Der gäbe an ner Blattes auf seine Person und seine Reform tätigkeit in der Steuerreformvorlage und bezeichnete den Verfasser deS Artikels als verdächtig, nicht ein Zeitungsredakteur zu sein, sondern der KnetpzeitungS- redakteurderFriseurgehilfenverbtndung.Savonia" von Haidhausen, dem in seiner Urwüchsigkeit berühmten Oststadttetl Münchens. Ueberhaupt zeige die gesamte Berichterstattung über die Steuerreform, daß die Journalistentribüne keinen Dunst von der Materie habe die Berichterstattung sei oft geradezu gefälscht. — Welche Maßnahmen die Journalistentribüne zur Abwehr dieser Angriffe treffen wird, ist noch nicht ganz entschieden. Hoffentlich werden sie aber recht energisch werden I Italiener, wie fie ihm auch bei seiner Ankunft in Racconigi dargebracht wurden, ist Zar Ni kolaus gestern wieder von dort a b g e r e t st. Bei der Abfahrt des Kaisers bildeten Truppen aus den Straßen Spalter. Nachdem der Kaiser aus der Schloßterrasse sich von der italienischen Königin verabschiedet hatte, fuhren die Majestäten mit den Ministern und dem Gefolge unter einer Ehrenes korte zum Bahnhofe und wurden unterwegs von der zahlreich versammelten Menschenmenge mit den Rusen: „Es lebe Italien, es lebe Rußland!" be grüßt. Aus dem Bahnhofe schritt der Kaiser zu nächst die von Bersaglieris gestellte Ehrenkompagnie ab und begrüßte dann die zur Verabschiedung er schienenen Spitzen der Militär- und Ztvilbehörden. Hierauf bestieg der Kaiser, nachdem sich die Ma- estäten zikM Abschied umarmt hatten, den Salon- Schack will ReichSbote bleibe«. Der RsichStagSabgeordnete Schack hat, nach dem in der Triole-Angelegenheit die drei Straf anträge wegen Beleidigung von den drei jungen Damen zurückgezogen worden sind, eS einer Hann burger Meldung zufolge abgelehnt, sein ReichStagSmandat niederzulegen. Kei« Zeugniszwang für die Presse AuS Hagen wird der „Voss. Ztg." gemeldet: Einen erfreulichen Standtpunkt über die Z-ugniSver Weigerung der Presse hat das Schöffengericht Hager einge. ommen. Der Verlezer Lensing von der Dort munder „Tremonia" klagte gegen den Verleger Fuß angel von der „Weftd. VolkSzig." wegen Beleidi gung durch einen Zeitungsartikel. Lensing bean- tragte durch seinen Vertreter gegen den Hauptzeu- gen, Redakteur Koch, der die Aussage über die Ber- sasserschaft oerwrigert hatte, das ZmgniSzwangSoer- fahren einzuleiten. Der Gerichtshof lehnte das je doch .ach kurzer Beratung ab, da Koch ohne Ver letzung der StandeSehre nicht anders habe handeln können, als die Beantwortung der Frage nach der Verfasserschaft zu verweigern. Der Antrag Lensing bezw. seines Vertreters ist schon um der- willen höchst befremdlich, da Lensing selbst Journa list und zweite Vorsitzender des AugustinuSoereinS ist Eine deutsch chinefifche Hochschule ist am gestrigen Montag in Tsingtau mit Studenten feierlich eröffnet worden. Das knallose Maxlmsche Gewehr Der Zar i« Italien. Unter stürmischen Ovationen Aus dem Auslaude. Die Reise des Königs Ferdinand «ach Serbien ist für die gesamte politische Welt eine große Ueberraschung, obwohl sie seit Monaten vor- bereitet war. Ohne Zweifel bedeutet sie dis Wieder, anknüpfung freundschaftlicher Beziehungen zu Serbien. Die Begegnung deS serbischen Kronprinzen mit dem König dürfte Serbiens ersten diplomatisch-politischen Erfolg süt Jahresfrist bedeuten. Die Begegnung fand gestern früh in Kruschewatz statt, von wo die Reise nach dem Bergrücken Kopaonik geht, dessen Flora große Seltenheiten enthalten soll. Die römische „Agenzia Stefani" veröffentlicht nachfolgende halbamtliche Auslassung: Die Zu sammenkunft des Königs von Italien mit dem Kaiser von Rußland trug das Gepräge der gro ßen Herzlichkeit, welche vollständig L»m Chaoatter der Beziehungen entspricht, welche zwischen Italien und Rußland bestehen. Diese Herzlichkeit tritt in den Trinksprüchen bet der Galatafel in Racconigi an den Tag. Diese Trtnksprüche betonten nicht nur die persönlichen Gefühle, welche beide Herrscher verbinden, sondern auch die vollkommen» Ueberein st immung der Interessen, welche zwischen beiden Regierungen bestehen. Di« Unterredungen der Minister Ttttoni und Iswolski hatten naturgemäß die verschiedenen politischen Ta gesfragen zum Gegenstand, insbesondere die Bal kanfragen. Man konstatierte, daß auf diesem Ge biet Italien und Rrrtzland denselben Zweck ver folgen, nämlich die Befestigung des jetzigen poli tischen Statusquo der Türkei und die Unabhängig keit unb die normale friedliche Entwicklung der Bal kanstaaten. Demgemäß kann die Annäherung zwi schen Italien und Rußland keinerlei Mißtrauen Hervorrufen und wird gewiß von allen Mächten als wichtiges Element für die Aufrechterhaltung des Friedens begrüßt werden. Telegraphisch wird uns Wetter berichtet: M o d a n e, 26. Okt. Der Zar, der incog- nito reist, ist gestern abend 7 Uhr 5 Min. hier eingetroffen und um 7 Uhr 25 Min. weitergefah- cen. Minister Pichon, der den Zaren bis Cham bery begleitete, Ivar von diesem zum Diner gela den. Chambery, 26. Okt. Während der Eisen bahnfahrt unterhielt sich der Zar vor dem Diner mit dem Minister Pichon über Fragen der all gemeinen Politik. An dem Diner zu Ehren Pichons nahmen zehn Personen teil dar unter Minister Iswolski. Der Zar war sehr heiter gestimmt und unterhielt sich mit allen Tisch- russische Militärlenkballon, dessen Ueber- die Militärbehörde om Montag erfolgen am Sonntag durch einen bei Lee Prüfung 1 e r st ö r t worden. Bau einer russische« Luftflotte. Der Kommandierende General Großfürst Alexan Feldzeugmeisterei (Ordnanc- Departement) der amert- kanischen BundeSarmee — im „Army and Navy Journal" veröffentlicht. ES heißt darin, daß „die Maximsche Apparatur dar Schwergewicht deS G - wehr- erheblich verschiebt, doß das Gewehr heiß wird, und die erhitzte Luft, die sich über der Mün dung lagert, den Schützen hindert, daß der Schall dämpfer nur schwer abnehmbar ist und das Auf» pflmzea des Bajonetts erschwert, und daß schließ lich durch die erhebliche Dampfentwickelung d r Standpunkt deS Schützen verraten wird". Dazu soll die Dämpfung deS Knalles erst bet 800 Mete, Entfernung so ausreichend sein, daß von einem wirk lich lautlosen Schießen die Rede s-m kann. ollte, ist « „ )er Motors entstandenen Brand nahezu völlig nuten bis zur Abfahrt des Zuges lebhaft mit Kö- der Michailowitsch hat dem Zaren vorgeschlagen, den aus einer freiwilligen Sammlung auf. Waffe zu sein. Und wie recht die deutsche HireS- spielte sich ein ähnlicher Fall ab, wie seinerzeit im Verwaltung daran gerau hat, sich auf die Einführung RetchktüZe, als der Abgeordnete Gröber die Jour- des Hiram Moximlchen SchalloämpferS für Gewehre nalisteu beleidigte. Der Zentrunttab^eordnete Dr nicht einzulaffsn, eigibt sich aus einem amtlichen Heim beschwerte sich über die Angriffe eine« Münch- Bericht, den Oberstleutnant Thompson — von der Aus -em Reiche. Bethmau« Hollweg am sächsische« Hofe. Der Reichskanzler Dr. v. Bethmann Holl weg traf, wie schon telegraphisch gemeldet, gestern vormittag 11 Uhr von Berlin kommend, in Be- gleitung des Hauptmanns v. Schwartzkoppen in Dresden ein und begab sich mit königlichem Hof wagen ins Hotel „Bellevue". Hier bewohnte der Reichskanzler dieselben Zimmer, die Fürst Bismarck bei seinem letzten Besuche in Dresden innehatte. DaS Hotel hatte zu Ehren des Reichskanzlers die deutsche Flagge mit dem Reichsadler gehißt. Bald «ach der Ankunft de« Herrn o. Bethmann Hollweg sprach der preugische Gesandte Prinz zu Hohenlohe- Oehringen in Begleitung deS Oberleutnants Grasen zu Eulenburg im Hotel vor. Dort erschien auch in den Nachmittagsstunden Finanzminister Dr. v. Rüger. ^1 Uhr stattete der Reichskanzler mehrere Besuche ab und begab sich zunächst zum StaätLminister Grafen Vitzthum v. Eckstädt. Nachmittags 5 Uhr fuhr er nach Pill- uitz und wurde dort im Schlosse vom König in Audienz einpfangen. An den Empfang schloß sich königliche Tafel. Die Abreise deS Reichskanzlei erfolgte heute vormittag 10 Uhr. König Friedrich August verlieh dem Reichskanzler v. Bethmann Hollweg den H a uS- orden der Rautenkrone und dem Hauptmann v Schwartzkoppen den AlbrechtSorden 1 Klaffe. Rieberdiugs Nachfolger. Anstelle deS vom Amt zurückgetretenen Staats sekretärs Dr. Nieberdtng wurde der Präsident de» Kammergerichts Wirklicher Geheimer Oberjustizral Dr. LiSco unter Verleihung deS Charakters al» Wirklicher Geheimer Rat mit dem Prädikat „Exzellenz" um Staatssekretär des ReichSjusttz- °mtS ernannt. Et« «eichstagsjubilar. Der ReichStagSabgcordnete Freiherr v G a m p-Massaunen kann am 28. Oktober auf etm 25jähn^e Vertretung der ReichStagSwahlkreise» Deutsch-Krone zurückblicken. Ein «euer „Fall Gröber". § In der bayrischen Abgeordnetenkammer,