Suche löschen...
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 12.10.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-10-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190910120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19091012
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19091012
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-10
- Tag 1909-10-12
-
Monat
1909-10
-
Jahr
1909
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 12.10.1909
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
— Mittweida, 9. Okt. In voriger Nachl Automobil im Werie von 7000 Mark, das, wie mit- waigen Antrag von Wirten kann dort, öffentlicher Mangels an Zeit im wesentlichen genötigt, diese weise niemand verletzt worden. Der Verkehr ist gewußt und wollten ihn auch jetzt noch ausnutzen vollständig gehemmt, die Paffagiere mußten zu Fuß für ihre egoistischen Zwecke. Der Mittelstand kranke kauf eine biete Dem Straße mit zerbrochener Achse w eder aufgefunden. Ein 17 Jahre alter Mechaniker und ein glitchrliertger Markthelfer von hier hatten den Kraftwagen wegg - fahren und nach entstandenem Defekt im Stiche ge. lassen. Ihrer Angabe nach haben sie nur eine Ver- gaüzungStour unternehmen wollen. Die Entfernung des Eichstriches muß Glasrande 2—-1 Zentimeter betragen, toärtig bestehenden Preise für Tee und ben unverändert. vonl oberen Die gegen- Kafsee blei ¬ besonderes Bedürfnis anzuertennen ist, die Erhöh ung des Preises für einfaches Bier um 1 Pfg. und höchstens auf 11 Pfennige für 0,4 Liter ge nehmigt werden. Die etwa neu anzuschasfenden Gläser müssen nach dem Reichsgesetz vom 24. Juli 1909 nach Zwanzigteilen des Liters geeicht sein. Beamten und Lehrer mitrechnen. Beide Gruppen des Mittelstandes hätten die gleiche Berechtigung zu genossenschaftlicher Vereinigung. — Zurückzu weisen sei die allzustark geforderte Staatshilfe sei tens der Handwerker. Der Staat habe kein Recht, aus Staatsgeldern Geschenke zu verleihen. Bei der Unterstützung der Landwirtschaft sei durch den Grund und Boden eine genügende Sicherheit ge boten. Er sei gern bereit, Erwerbsgenoffenschaften (durch Maschinen, Kraftwerke usw.) fördern zu helfen. Der Zusammenschluß zu Ein- und Ver- sei keine eigentliche Genossenschaft, sondern verdeckte Handelsgesellschaft. Neue Absatzge- zu eröffnen sei Sache des Handelsstandes. Kaufmannsstand sei Dank dafür zu wissen, — Pirna, 9. Okt. Vor mehreren Wochen erlitt der hiesige Superintendent Otto Rudolph Hans o. Seydewitz einen Schlaganfall, der besonders die Äehirnfunktton sowie die Sprechwerkzeuge in Mit leidenschaft zog. Der Kranke wurde in einer Thü- ringer Heilanstalt untergebracht, wo er sich noch heute befindet. Er erhielt zunächst ein halbes Jahr Urlaub, doch ist anzunehmen, daß er nach Ablauf derselben nicht mehr in sein Amt zurückkehren, son dern in den Ruhestand treten wird. Superinten- dent v. Seydewitz ist in derselben Weise schwer er krankt, wie vor ihm zwei seiner Brüder, der ehema- lige Kultusminister v. Siydewitz, der 1906 in den Ruhestand trat, und der Major z. D. v. Seydewitz. Otto Rudolf HanS v. Seydewitz wurde am 18. April 1849 geboren. Er war zunächst Stadtpfarrer in Frankfurt o. M., seit dem 28. September 1890 Zfarrer an der Lutherktrche zu Leipzig und seit dem 6. Juni 1901 Superintendent in Pirna. Er ist RechtSritter der Johanniterordenr. wo ein wurde auf der Leisniger Straße eine Garlaterne zertrümmert. AIS Täter ermittelte die Polizei aus frischer Tat «inen 20 Jahre alten holländischen Techniker. Derselbe hat auch an mehreren Brief kästen der Stadt die Glasscheiben kingeschlagen. (Man sollte den Herren Ausländern einmal recht energisch den Standpunkt klar machen.) — Dresden, 10. Okt. Die Mitteilung von einem Raubmord setzte heule in den Mittagsstun den die Stadt, und besonders die westlichen Vor orte, in große Erregung. Vor den Toren der Stadt, auf dem Wege von der Schoner Mühle nach Oker- witz, wurde gestern abend 8 Uhr iu der Nähe der dort belegene» StetnbrucheS der 14>/,jährige Flei- scherlehrling Paul Hecht au« Som-dorf bei Tharandt m:t zertrümmertem Schädel, aber noch übend, von mehreren Gärtnereibesitzern aufgefunden. Der so fort heibeigeholte Arzt Dr. Kuhr aus Cotta li.ß den jungen Menschen nach dem Friedrichstädte, Krankenhause bringen, wo er heute früh '/^2 U^, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben, ver- starb. Die Erörterungen haben ergeben, daß H cht Lehrling beim Fleischer meister Schuhmann in Leute- witz war und von diesem gegen 6 Uhr fortgesch ck> wurde, um Fleisch über Land zu bringen. Um 7 Uhr hat Hecht in der Schoner Mühle Einkehr ge halten und ist bald daraus mit 60 Mark Kasse nach Hause auigebrochen. Der Ueberfall auf ihn den auf drI Brandstelle tätig sein. — Chemnitz, 10. Okt. Nm Sonnabend - vormittag versuchte ein in den vierziger Jahren r stehender Kaufmann in seiner Wohnung an der - Theaterstraße seinem Leben dadurch ein Ende zu machen, daß er sich einen Stich in den Unterleib - beibrachte. Der erwünschte Tod trat jedoch nicht ein. Stellungslosigkeit dürfte die Ursache zu diesem traurigen Schritt sein. — Ein älterer Strumpf wirker erhängte sich vergangene Nacht in einem Grundstück deS Stadtteil- Altchemnitz infolge körper lichen Leiden-. — Mülsen Et. Micheln, 9. Okt. Sa« wird nun seit Donnerstag auch in unserem Orte, der an die Gasanstalt der Nachbargemeinde Jacob angeschloffen ist, gebrannt. Die Bewohner begrüßen diesen Fortschritt allgemein mit Freude. — Sayda, 9. Okt. Im benachbarten Voigts dorf fiel das 2 Jahre alte Kind deS Wirtschaft«^ sitzerS Büschel in eine Jauchengrube und ertrank. — Olbernhau, 9. Okt. Dieser Tage fand man hier Sträußchen mit blühenden Erdbeeren und anhängenden Früchten; ebenso hat man in manchen Wäldern des Erzgebirges blühendes Heidelbeerkraut gesunden. — My lau i. V., 9. Okt. Kurz vor seinem 25jähligen Arbeitsjubiläum stürzte der Heizer einer! Fabrik so unglücklich von einer Leiter, daß er sich schwere Beinbrüche zuzog. , barorten war ein starker. Die Omnibusse waren bei jeder Fahrt stark besetzt, und abends um 9 Uhr zur Fahrt nach Hohenstetn-Er. langten die Wagen gar nicht auS. Die Gasthöfe und Restaurants waren übervoll besetzt. Am heutigen Montag, nachdem die Sonne ihre Strahlen spendet, ist der Verkehr ein gehobener und daS Fest findet seine Fortsetzung. Freiwillig hatten sich mehrere Samariter für ev. Unfälle zur Verfügung gestellt. — St. Egidien, 9. Okt. Zur ewigen Ruhe eingegangen ist gestern abend nach längerem Kranken lager ein in allen Kreisen unseres Orten wie in der näheren und weiteren Umgebung hochgeschätzter und beliebter Mann, Herr Fabrikant Ernst Hermann Wolf. Ein arbeitsreiches, edlcS Leben hat damit wiederum seinen Abschluß gefunden. Herr Wolf, dem leider nur ein Lebensalter von 56 Jahren bc- schieden war, ist Begründer der hierorts bestehenden bedeutenden Strumpffabrik E. H. Wolf jun. ^uS- gestattet mit beruflicher Tüchtigkeit und Umsicht auf dem erwählten Arbeitsgebiete, gelang eS ihm, im Jahre 1875 auS kleinen Anfängen heraus ein Untei- nehmen zu schaffen, daS einer großen Anzahl Arbei ten lohnenden Verdienst bringt und unserer Gemeinde auch auf industriellem Gebiete zu einem Aufblühen verhalf. Er genoß das Vertrauen aller seiner Mit- bürger in reichstem Maße und wird schon seine- biederen Charakters wegen nie vergessen werden. — Glauchau, 9. Okt. Nach der von der Wehrdigtkirchgemeide dem Stadrate eingereichten Abrechnung stellt sich der Bau der neuen, im Früh- jahr eingeweihten Lutherktrche auf rund 76 000 Auch der Gesangverein „Liederhain" veran staltete im Gasthof zum „Grauen Wolf" ein Ver einsvergnügen, das zahlreich besucht war und in der schönsten Stimmung verlief. —i. Polizeiliches Einschreiten machte sich gestern abend gegen 12 Uhr aus der Bergstraße nötig, da dort mehrere Männer in Streit und Schlägerei geraten waren. Einer der Kampfhähne, ein Färbereiarbetter, erhielt dabet eine» so heftigen Schlag über den Kopf, daß er zusammenbrach. Eine am Streit mit beteiligte jüngere, auf der Bergstraße wohnende Frau er hielt gleichfalls Verletzungen, sodaß sie von Kräm pfen befallen wurde und bewußtlos in ihre Woh nung getragen werden mutzte. Für die Streittöpfe dürfte die nächtliche Affäre ein unliebsames Nach spiel haben. —i. Viele Schwierigkeiten bereitete der vorige Woche unternommene Fischzug eines im frü heren Dienerschen Steinbruche an der Nutzunger Straße gelegenen Teiches, der von jeher durch sein« Tiefe, welche an einzelnen Stellen 12 Meter beträgt, bekannt und gefürchtet ist. Da im Teiche kein Wafferablaß vorhanden ist, ließen die Päch ter, eine Anzahl Chemnitzer Herren, am Freitag mittag eine Dampfpumpe in Tätigkeit treten, um den Teich zu entleeren. Erst am gestrigen Sonntag war er so weit entleert, daß man Fische erhalten tonnte. Wir wir hören, sollen vor drei Jahren 3 Zentner Satz eingestellt worden sein, doch ist der Ertrag im Verhältnis zum Einsatz so , dürftig ausgefallen, daß die Karpfen und Aale die wollte. Eine Taube flog gegen die brennende Lampe, wodurch der Mann diese fallen ließ. DaS ausflie- ßende Petroleum geriet in Brand und setzte im Nu das in der Nähe lagernde Stroh in Brand. Der Mann versuchte nun das Feuer durch AuStreten zu unterdrücken, was ihm indes nicht geläng, er zog sich vielmehr, da seine Kleider ebenfalls Feuer fingen, so starke Brandwunden an den Beinen und Händen zu, daß er, nachdem ihm durch die Feuerwehrsamariter ein Notoerband angelegt worden war, mittelst Krankenwagens nach dem Krankenhaus transportiert werden mußte. Beim Eintreffen der Wehr brann- ten auf dem Dachboden Stroh, viel Gerümpel und )olz, sowie in dem obersten Dachboden Hunderte von Strumpfformen. Die Feuerwehr mußte 3 Stun- muß demnach gegen ^^8 Uhr geschehen sein. D e 60 Mark wurden ihm geraubt. Hecht ist wahr scheinlich meuchlings von hinten überfallen worden, da ihm der Hintere Schädel zertrümmert wurde und ihm außerdem noch Stichwunden in das Ge sicht versetzt worden sind. Einige Personen kommen in den Verdacht, den Raubmord verübt zu haben. E n der Tat Verdächtiger ist bereit- verhaftet wo» den. — Dresden, 9. Okt. Seit dem 1. Okto- der erscheint hier eine neue nationalliberale Wochen schrift „Sächsische Nationale Blätter". Herausgeber ist der frühere Redakteur deS konservativen „Vater lands", Friedrich Calebow. — Heute abend stmb nach längerem Leiden der königliche Kammersänger Heinrich GudehuS im Alter von 64 Jahren. Ec war längere Zeit Mitglied der Dresdner Hofoper. — Leipzig, 9. Okt. Unter verdächtigen Um- ständen ist kürzlich in ihrer in der Ostvorstadt ge- legenen Wohnung eine 36 Jahre alte KaufmannSehc- frau gestorben. Bei den durch die Kriminalpolt e- angestellten Erörterungen wurde festgestclU, daß er sich um ein Verbrechen nach 8 218 deS Reichsstrafgesctz- buches handelte. Die bei dem Verbrechen beteiligten Zersonen, ein Herr und eine ältere Frau, sind von enannter Behörde verhaftet und an die Königliche Staatsanwaltschaft abgeliefert worden. — Jenes ist außerordentlich zu empfehlen. Die Besitzer GSßr. Braune scheuen keine Kosten, dem Publi kum stets das Neueste vor Augen zu führen. Ein Besuch ist jedem zu empfehlen. — Die Königliche Generaldirektion der sächsischen Staatseisenbahnen hat für die Bahnhofswirtschaften an den säch sischen Linien die Verkaufspreise für einheimisches Lager- und einhei misches böhmisches Bier, welche bisher höchstens 15 Pfennige für 0,4 Liter und 10 Pfen nige für 0,25 Liter zu betragen hatten, mit Rück sicht auf die durch die Brausteuererhühung herbet geführte Steigerung der Bezugspreise anderweit auf 15 Pfennige für 0,35 Liter und 10 Pfennige für 0,2 Liter festgesetzt. Es bleibt je doch denjenigen Wirten, welche die Einsührung von Gläsern zu 0,35 Liter nicht wünschen, freigestellt, . stimmt« er vielen schulpolitischen Forderungen zu. Nur finanzielle Schwierigkeiten treten oft hindernd in den Weg, weil alle Verhältnisse berücksichtigt werden müssen. In sehr klarer Weise wendet er sich dann noch der Gemeindesteuerresorm zu. Hier bekänipst er einmal die Einschränkung der Selbst verwaltung aus diesem Gebiete und dann die Ein führung einer konservativerseits nicht ungern ge sehenen Gewerbesteuer, die dem gewerblichen Mit telstand neue Lasten aufbürden. Er wies, zur Reichsfinanzreform kommend, an der Stadt Chem nitz nach, daß die sogenannten Besitzstenern durch aus keine sind. So müssen für die Talowsteuer in den Chemnitzer Etat 10 Jahre lang 20 000 Mark eingestellt werden, um die in 10 Fahren fällige Talonsteuer von 200 000 Marl zahlen zu können. Diese 20 000 Mark sind hauptsächlich von den Kreisen wieder aufzubringen, die die Hauptlasten schon bisher an den Städten trugen. (Gewerbl. Mittelstand und Hausbesitzer. D. B.) Unbedingt sei endlich, was das Wahlrecht von 1909 anlangt, dieses in verschiedenen Punkten ein Fortschritt gegen das frühere. Herr Oberlehrer Homme l-Oberlungwitz war dann der Meinung, daß von dem nationalliberalen Kandidaten eher etwas Fortschrittliches zu erwar ten sei, als von dem bisherigen Abgeordneten. Dann ergriff noch Herr Wilhelm Bahner das Wort. Er verteidigte die Konservativen und ward persönlich gegen Herrn Jacobi. Dieser sah sich in seinem Schlußwort wegen Oeffentliche Wählerversammlung in Oberlungwitz am 9. Oktober 1909. Trotz des sehr schlechten Wetters war die vom Nationalliberalen Wahlkomitee nach dem „Lamm" einberufene Wählerverfammlung verhältnismäßig gut besucht. Die Versammlung wurde von Herrn Fabrikanten Max Vogel geleitet. Zunächst er hielt das Wort als Referent der Nationalliberale daß er insbesondere im Ausland Märkte für unsre Arbeitsprodukte erschlossen habe. Im übrigen finde heute noch jeder Handwerker, der sein Fach ver stehe, sein Fortkommen; denn ihm stehe die ganze Welt offen. Die Zunftgeschichten seien nur Hin dernisse für die Entwicklung des gesäurten Hand werks gewesen rind sollten nie wieder auftarrchen. Die Entwicklung der Warenhäuser lasse sich nicht aufhalten, das Geschrei dagegen mache nur Re klame für sie. Eine Umsatzsteuer würde abgewälzt, und eine Erdrosselungssteuer sei nicht durchführbar. Daß einzelne Gewerbe leiden, sei ja richtig; daran sei aber die maschinelle Technik schuld, deren Fort schreiten nicht aufzuhalten sei. So seien beispiels weise durch die Zollverhältnisse Spaniens in Chemnitz verschiedene Firmen zugrunde gerichtet worden, da sie den Absatz verloren. Der Hand werker könne nun nicht in der Hittsicht bevorzugt werden, daß man ihm speziell seinen Absatz garan tiere. — Der Redner kam nun zur Reform der Ersten Kammer. Sie sei den Verhältnissen nicht mehr entsprechend, alle Berufsstände müßten darin vertreten sein. In der Bureaukratte müsse ökono mischer verfahren werden. Gespart solle aber nicht auf falschem Gebiete werden z. B. auf dem des Verkehrs. Für unsere Jndustrtedörfer sei die Bahn Lebensfrage. Unrentable Bahnen (Rübenbahn) seien nicht nötig. Als Gegenleistung für die so zialen Lasten, die auf der Industrie und dem Ge werbe ruhen, sei unbedingt von den Regierungen ein Entgegenkommen auf verkehrspolitischem Gebiete zu verlangen. — In der Schulfrage stellte er sich hinsichtlich der Forderung des unentgeltlichen Schul besuchs und der Lehrmittelfreiheit auf das Prin zip von Leistung und Gegenleistung. Er mahnte zur Vorsicht, man solle nicht zu viel fordern und sich die Sache von verschiedenen Standpunkten aus ansehen. Die geistliche Schulaufsicht soll Wegfällen, es sollen Schulfachmänner an deren Stelle treten. Die Frage des Religionsunterrichtes sei für den Laien schwierig. An der Diskussion beteiligt sich zuerst Herr Lehrer Falke in konservativem Sinn . Er führte u. a. aus: In Oberlungwitz bestehe die Einheitsschule. Der Kandidat sei nicht schulfreund- Preise von Forellen erreichen dürften. Gestern mußte die Maschine ihre Tätigkeit einstellen, da der tiefe Schlamm ein Weiterarbeiten nicht mehr zuließ, sodaß viele Fische gar nicht an die Ober fläche kamen. —ks. Im Kino-Salon, Ecke Limbacher und Hermannstraße, wird bis mit Dienstag abend wirklich reichhaltiges und konkurrenzloses Grotz- stadtprogramm gezeigt, wie bereits aus dem In serat in voriger Nummer zu ersehen war. Die Besucher kommen voll und ganz auf ihre Kosten, da sämtliche dramatischen wie realistischen Bilder aufs kleinste zerlegt werden; es ist ein wirklicher Genuß, denselben zu folgen. Das schöne Programm einer Maschine hängendes, 6 Zentner schweres Ge wicht auf den linken Unterarm fiel und diesen voll ständig zerschmetterte. Der Verunglückte mußte so- fort im Krankenhause Aufnahme finden. — Grüna, 10. Okt. In dem Ueberfahrenen, der am Freitag auf der Eisenbahnstrecke entsetzlich verstümmelt ausgefunden wurde, ist ein gewisser Walter Lindner auS Altenburg ermittelt worden. — Chemnitz, 9. Okt. Zu einem größeren Schadenfeuer wurde die Feuerwehr heute abend nach einem Fabrikgrundstück an der Zwickauer Straße gerufen. DaS Feuer war dadurch entstanden, daß ein Mann Tauben auS dem im Dachboden der Grundstückes befindlichen Taubenschlag herausnehmen das bisherige Maß von 0,4 Liter zum Preise von 17 Pfennigen zu verkaufen. Für echte bayrische und böhmische (Pilsener) Biere bleiben die bisherigen Preise (25 Pfennige für YZ ivtttt M» LV Pfennige für 0,20 Liier) bis aus weiteres unverändert. Die angegebenen Preise sind sämtlich Höchstpreise. Es steht den !BsHßlHd>fUoirteM selbstverständlich frei, die bis herigen niedrigen Preise beizubehalten. Aus et- Kandidat, Herr Glaserobermeister Jacobi (Chemnitz). Nach kurzem Hinweis, daß er ein Mann aus dem praktischen Leben sei und reiche Lebenserfahrung besitze, wandte er sich der Wahl- rechtsfrage zu. Das 96er Wahlrecht habe jeder Gerechtigkeit Hohn gesprochen, es sei nur als Angstprodukl vor der Sozialdemokratie zu erklären gewesen, und es war höchste Zeit, daß eineAeude- rung einlrat. Es erfolgte nun seinerseits eine kurze Darlegung der verschiedenen Wahlrechtsanträge. Das jetzige, ein Erfolg der Nationalliberalen, müsse immerhin als ein besseres angesehen werden, denn es sei ein direktes und das zur Zett mögliche Wahlrecht. Nun wandte er sich zur Reichsfinanz reform. Die Vorgänge dabei hätten ihn den Kon servativen vollständig entfremdet, insbesondere aus dem Grunde, weil diese sich um des schnöden Mammons »Villen mit dem Zentrum und den Polen verbündet und Bülow gestürzt hätten. Alle Steuern habe man auf die weniger tragfähigen Schultern abgeladen, dabet sei der gewerbliche Mittelstand init am übelsten weggekommcn, z. B. das Gast- wirtsgewcrbe (Beleuchtung^-, Bier-, Tabak-, Branntweinsteuer). Er erinnert noch an die Art, wie der schwarzblaue Block in 8 Tagen alles übers — Die Reichsbank hat den Wechsel diskont auf 5 Prozent und den Lombardzins fuß aus 6 Prozent erhöht. Demselben Beispiel folgte auch die Sächsische Bank. — Ein größerer bemannter Luftballon wurde am Sonnabend gegen mittag hier beobachtet. Wir vermuten, daß es sich um den Ballon des Zwickauer Vereins für Luftschifsahrt handelte, der am Sonnabend vormittag 10 Uhr dort aufgestie- gen ist. —i. Recht flegelhaft benahmen sich vergangene Nacht einige junge Burschen auf der Schützenstratze, indem sie aus einem dort gelegenen Garten unter Schreien und Johlen Pflanzen Her ausrissen. Auch zertrümmerten sie an einer dort stehenden Gaslaterne mittelst Stockes eine Glas scheibe. Leider entkamen die Flegel unerkannt. —i. Ein Rekrutenabschtedskränz- chen hielt gestern abend unter sehr zahlreicher Beteiligung der Zttherverein „Eintracht" im Saale des Gasthofes „Deutsches Haus" ab. Das Vergnügen nahm einen recht guten Verlauf. — nannt wo-d-n — Für die bevorstehenden Land tagswahlen sind bisher 287 Kandidaten aufgestellt worden. Von ihnen entfallen, nach einer Zusammenstellung der „Lep>. N. Nachr.", 89 auf die vereinigten Konservativen, Mtttelständicr, den Bund der Landwirte, die Hausbesitzer und die Re- sormer, weitere 5 sind reine Reformer-Kandidaten; 68 Kandidaten zählen zur nationall beialen Partei, lich. Konfessionslos sei nicht religionslos. Von manchen würden die Begriffe absichtlich mißver standen, das zeige sich beim Streit um die Zwickauer- Thesen. Das Schulgeld sei eine harte Last, ge wissermaßen eine Strafe für den, der durch seine Nachkommenschaft doch eigentlich nur den Staat er hält. Die unterste Stufe soll frei von Schulgeld sein. Schullasten müssen auf breiten Schultern ruhen (Staatsschule). Ergibt sich dadurch für die Groß städte eine Mehrbalastung, sowürde das für die Dörfer einen Ausgleich bedeuten hinsichtlich der hohen Wegeba/ulasten. Im Bezirksausschuß wür den die Dörfer durch die Städte benachteiligt. In der Bahnfrage müsse man die durch den bisherigen Abgeordneten angeknüpften Verbindungen ausnützen und daher für seine Wiederwahl eintreten. Nun vertrat Herr Lehrer R o s e-Oberlungwitz den Standpunkt der Freisinnigen. Er wies aus die politische Entwicklung des Herrn Jacobi hin, bemängelte die späte Aufstellung desselben, griff die Nationalliberalen wegen Alzeh—Bingen, Neu- tadt—Landau und Koburg an, gleichfalls wegen des Zolltarifs 1902, des Wahlrechts 1896 und 1909. Die Nationalliberalen hätten in der Schul- irage versagt. Hierauf nahm das Wort Herr Prof. Wendt- Chemnitz im nationalliberalen Sinne. Er wies ehr geschickt die Angriffe auf die Schulfreundlich- eit der Nationalliberalen zurück. Im Prinzip — Reichenbach, 10. Okt. Auf der Schmalspurstrecke Retch-nbach-Unterhain-dorf ent gleiste ein Personenzu-, kurz vor UnterhainSdoif. Die Lokomotive und der erst» Personenwagen spran gen auS den Schienen und liegen auf dem Damm Obgleich die Wagen überfüllt waren, ist glücklicher- — Am Freitag mittag fand in Sitzung des König!. Landgerichts Zwickau unter der Leitung der Landgericht-Präsidenten Reinhard und in Gegenwart d- S Oberstaatsanwalts vr Mörbitz die Auslosung der 30 Haupt- geschworenen für die voraussichtlich Mitte De- zember d. I. beginnende vierte Qumtal-sitzung de» Königl. Schwurgerichts statt, wobei auch Herr Pro- kurist Hermann R chard Berge rin H o h en st e in-E. zum Geschworenen b-stimmt ward. Zum Vorsitzen- den der vierten Q iartalSperiod? des Königl. Schwur gericht» ist Herr LandgerichtSdirektor Müller er- die Strecke bi» zur Endstation zurücklegen. Die nicht am Einkauf, sondern am Verkaufe seiner Entgleisung ist auf Schienenbruch zuiückzuführen. , Produkte, und es gäbe nicht nur den gewerblichen — Mittweida, 9. Okt. In voriger Nachl Mittelstand. Zum Mittelstand müsse man auch die Knie gebrochen habe. Die Konservativen hätten Mangels an Zeit im wesentlichen genötigt, diese lange Zeit den Mittelstand in Taumel zu erhalten! persönlichen Auslassungen znrückzuwetsm. MeNH 34 Kandidaten wurden von der Freisinnigen Volks partei bezw. der Freisinnig!n Bereinigung aufgestellt und 91 Kandidaten der Sozialdemokratie besitzen sämtliche 91 Wahlkreise. Dem Berufe nach gehören von den bürgerlichen Kandidaten 39 der Industrie an; 30 sind Landwirte, 26 sind auS dem Handwer ker- und Sewerbestande, 25 auS der Beamtenschaft hervorgegangen: 21 Kandidaten gehören dem Lehrer deruse an, 16 zum KausmannSstande, 10 zum Recht-- anwaltSstande, wettere 10 sind als Rentier- bezeich net, 8 Kandidaten sind au« dem geistlichen Stande, 7 aus dem Richterstande entnommen; 2 Kandidaten sind Redakteure, 1 Arzt und 1 führt den Titel Kammerrat. Die sozialdemokratischen Kandidaten sind meist ohne Beruf genannt; wo ein solcher aber angegeben wurde, da handelt eS sich fast durchweg um GewerkschastSbeamte und Redakteure. :/: TerSdorf, 11. Oktober. Unser Ort stand gestern und heute unter dem Zeichen der Kirmes. Auf den Festplätzen beim Gasthof „Zum blauen Stern" und beim „Grünen Tal" mar je etae ansehnliche Budenstadt erstanden. Zwar zeigte gestern der Himmel ein nicht zu freundliches Gesicht, doch war der Verkehr ein lebhafter, der nur wenig hinter demjenigen der frühreren Jahre zurückstehen dürfte. Ueberall machte sich ein lebhaftes Treiben bemerkbar, das sich namentlich nach den beiden Gast Höfen konzentrierte. Auch der Zuzug aus den Nach Mark. Davon sind 49 000 Mark in der Stadt ge- Automobil im Werie von 7000 Mark, das, wie mil blieben. — In der hiesigen Druckplattenfabrik ver- geteilt, auS einem Grundstück am Gcocgirivg ge unglückte ein Arbeiter dadurch, daß ihm ein übersstohlen worden war, wurde in der Katse>IWühelm. Her, Bal neten abs Uebrtgen« überlassen Im 1 Herrn V „National, thaler An diese« Bi Errpstthale Bezi Daß obstbau treibenden unterhält, Bestrebung und rege s selbst auSg lichkeit für vollstem 2 gestrigen blissement hältniS zu stellung m und der r wie wir ß zur Verfitz Ehrenpreis praktischen Geste der Au»st- deS Bezirk Leuch t-J Dank abst staltung s, die Mittel an die Hc der Sache Halten Herr Redn in den letzt Wenn aber Obst eingef noch steiaer für 3 Mill Zeitraum d Höhe, die i bei uns im dazu sollen unsere Geg, Ausstellung erzielen kör Wahl der S gemäß für eignet. In finden, waS Anbau zu , wenig Sor meinoen u Sorte abg, Wertung d, werden. H regung geb auS der Fe und günstig häufig in i soll zeigen, Baumschule werden kan große Glei, schied enen ü Haupt. Di, die verschie stredungen durch die h hat des öft, sorge erfrei eröffne, so Mai., unse: derer der 8 Lin ! die Au-st Bester zur konzentrier viel« kle vollem Ar tigung au Zett an d, Konserven Hausfrau allgemei e Küchengen und ganz sere Schul dringend der Glauck sortiment sonderer H Obst, welc AmtShaup Weine, oo probe erh ebenso reü wertesten i Eine aps Konditorei urten ne Eine San züchter, eii zeuge uni und Unger die Ernte für Vogel ständigen wohlgelun Markt gu Einkäufe wird auf der gang Zwergobst Palmetter Spaliere. Auch stellen in deren der und derei aber zwei So zeichnet v stehen de erfolgreich betonten
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)