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Amtsblatt für Ä Wlltzl. Mssertchl ml le» Ftiltml zu HohtHtis-ßnißllitl. Anzeiger für Hsh-«st-i« Lruftthaü, Overllttngwttz Gersdorf, Herm-dorf, VernSd^ Mein^- orf, Langenberg Falken, Reichenbach, Callenberg, Langenchnrsdorf, Grumbach, 'L 5^ reim, Kuhschnappel, Wttstenbrand, Trüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugau, Pleißa, Rntzdors, Et. Egidien, Hütlengrund u. s. w Axtzchetat jeden Wochentag abends für den folgenden Lag und kostet durch die Austräger I daL Vierteljahr Mk. 1.55, durch die Post bezogen Mk. 1.92 frei inS HauS. Nr. 235 Sonnabend, den 9. Oktober f909 Orlrf- »»> Amts»!«« SoV»»D»Ni»G»»stN»«U Fernsprecher Nr. 1t. AchalstraH» M» >1. Inserate nehmen außer der Gejchäst-lstelle auch die Austräger aus dem Lande auch befördern die AnnoncemCrpedinvtten solche zu Originalpreisen 59. Zahrg. SSSSSSSSSSSWWKdv Ans -e« Reiche. Zur LaudtagSwahl i« Sachse«. Im 27. ländlichen Wahlkreise (Roßwein, Waldheim, Hainichen, Oederan), dem früheren Wahlkreise Dr. MehnertS, ist dem Ver nehmen nach der aus der konservativen Partei aus. getretene LandtagSabg. StadtgutSbesttzer Hübner- Zschopau als nationalliberaler Kandidat gegen Landrichter Dr. Mangler-Freiberg (kons.) aus. gestellt werden. Trotzdem die Vertrauensmänner schon 00c einigen Tagen diese Kandidatur beschlossen haben, ist sie sonderbarerweise noch nicht veröffent licht worden. Interessant ist, doß der freisinnige Lehrer Beck-DreSden bald nach dem Rücktritt der Geh. Rates Dr. Mehnert ebenfalls auf die Kandidatur im 27. ländlichen Wahlkreise verzichtet und eine solch? im 26. ländlichen Wahlkreise (Döbeln, LeiSnig) an- genommen hat. DaS Finanzwesen der deutschen Bundes staaten zeigt überall dasselbe trübe Bild wie das dcS Reiches. Wie Bayern so hat auch das Grobherzog tum Hessen für das vergangene Rechnungsjahr ein größeres Defizit aulzuwcisen. Die Regierung machte in der letzten Sitzung des Finanzausschusses der Zweiten Kammer die Mitteilung, daß die nun- mehr abgeschlossene Rechnung des Staatshaushalts für 1908 einen Fehlbetrag von über 500000 Mark ergebe. Unter diesen Umständen werde im Hauptvoranschlag für 1910 allein schon die Her- st-llung deS Gleichgewichts und die Sicherstellung einer besseren Schuldentilgung zu einer Erhöhung derdirektenSteuer zwingen, die Anforderungen weiterer Mittel aber zur Aufbesserung der Beamten usw. voraussichtlich nicht gestatten. Ueber die Zeppeliusche Nordpolarerpeditio« wird den „Hambg. Nachr." aus Friedrichs» Hafen geschrieben: Zum Zwecke der Vorexpedition soll unter anderem im nächsten Jahre von Kiel aus mit einem Walftschfänger eine Fahrt in das Polar meer unternommen werden, auf der die Beschaffen heit der Packeises für Luftschiffslandungen und die Anlage und Verteilung von Stationen erkundet werden soll. Alsdann soll in Friedrichshafen ein erheblich größeres, leistungsfähigeres Fahrzeug, als die bisherigen 2-Schiffe eS waren, mit besonderen Einrichtungen für diese Zwecke erbaut werden. 1911 soll dieses Fahrzeug zwischen Hamburg und Kiel stationiert werden zur Vornahme von UebungSfahrten über das Meer. Erst nach entsprechender Vor» berettung soll dann an die Durchführung des Plans herangegangen werden. Später wird alsdann das Luftschiff in seine Station nach Spitzbergen übergesührt, und von dort aus werden kürzere und längere Expeditionen in das arktische Gebiet unter nommen. Die Besatzung soll aus mindestens fünf- zehn Personen bestehen. K-r«fahrt deS „Pars-val Hl". DaS Parseoal-Luftschiff, daS gestern früh in Frankfurt a. M. kurz nach 7 Uhr zu seiner, wie gemeldet, seit langer Zett geplanten Fernfahrt nach Koblenz aufgestiegen war, fuhr mit 70 Kilometer Geschwindigkeit in 200 Meter Höhe immer den Rhein entlang und traf in Koblenz voll ständig unerwartet schon um 9 Uhr ein Da die Landung nicht vor 12 Uhr mittag« vorgesehen war kreuzte der Ballon zweimal über der Stadt, fuhr daun die Bahn entlang nach Bad EmS und kehrt? kurz nach 11 Uhr nach Koblenz zurück, wo die Landung glatt erfolgte. In dem Ballon befanden sich sieben Personen, unter ihnen der Kommandierende General von Ploetz. Oberbürgermeister Ortmann begrüßte die Führer des BallonS. Die Stadt gab den Insassen ein Frühstück. Die Rückfahrt wurde gegen 1 Uhr angetreten. Die „gratzmüttg-" Ila. Die „Ila-, wie sich nach modernem Abkürzungs brauch die Internationale LuftschiffahrtS-NuSstellung in Frankfurt a. M. betitelt, scheint ihr sonst so er folgreiches Dasein mit einem kleinen Miß klang abschließen zu wollen. Und daran ist die Direktion der „Ila" selbst schuld. In der letzten Woche, kurz vor Schluß der Ausstellung, schickte sie der Frank- furter Stadtverordnetenversammlung eine Einladung zur Besichtigung der Ausstellung und wohlgezählte 15 Eintrittskarten für die 60 Stadtverordneten. ES erscheint erklärlich, daß die Stadtverordneten eine so verspätete Einladung ablehnten und die Karten z u r U ck sa n dt e n. Sie haben damit den Lettern der Ausstellung eine wohlverdiente Lektion über den Umgang mit Menschen, insbesondere mit Stadtverordneten, gegeben. Freilich rerfahren manche Vereinigungen der Presse gegenüber, deren Wohlwollen sie doch so gern in Anspruch nehmen, nicht anders wie die Direktion der „Ila" gegen über den Frankfurter Stadtvätern. Ihre Organe scheinen die Presse häufig nur als ein notwendiges Uebel zu betrachten, das bei öffentlichen Veran- staltungen in allerletzter Reihe berücksichtigt zu werden verdient. Die Presse täte gut, wenn sie sich in ge eigneten Fällen ein Vorbild an der Haltung der Frankfurter Herren nähme und eS unter ihrer Würde hielte, über Veranstaltungen zu berichten, zu denen man sie so ungern zuzieht. Der Ausschluß der O ffent- lichk-it, der die Folge wäre, würde entschieden be lehrend und klärend wirken, solange ein Knigge für den Umgang der Behörden mit der Presse noch nicht erschienen ist. Wenn eine Körperschaft einmal am eigenen Leibe erfährt, wie peinlich eii.e derartige Nichtachtung wirkt, so mag das in dieser Hinsicht vielleicht ganz heilsam und aufklärend wirken. Bebel a« Hautzman«. Der Abgeordnete Haußmann von der Deutschen Volkspartei hatte an den greisen August Bebel einen offenen Brief gerichtet, in dem er ihn aufforderte, doch das Seintge zu tun, um die Sozial- demokratie aus der unfruchtbaren Negation heraus- zureiben und sie zur Mitwirkung an praktischer Gegenwartsarbeit zu erziehen. Auf dieses Schreiben hat Bebel in einem Privatbriefe geantwortet, den er nun, von links und rechts gedrängt, durch den „Vorwärts" der Ocffentlichkeit übergibt. In dem Briek« klagt der Veteran der Sozialdemokratie wohl über die zunehmende „Verphilisterung" und RechtS- entwicklung von Freisinn und Demokratie; wohl sucht er in historischen Parallelen zu erweisen, daß die Sozialdemokratie oder die Arbeiterklasse — er scheint beides gleichzusetzen — nicht darauf verzichten könnten, die ideale Forderung anzumelden. Ec selber aber denkt nicht mehr daran, sie einzukassteren. Dei sich einst zornfunk lnd den Todfeind der bürgerlichen Gesellschaft nannte, gibt jetzt zu, daß man eine gute Wegstrecke mit ihr gemeinsam gehen körn e. Auch ihm also ist, da ec sich zum Scheiden schickt, du Bewegung wohl alles, das Endziel nichts mehr. Und das ist daS politisch Bedeutsame an dieser Antworl Bebels, auch wenn er selbst im Ausgedinge sitzt und kaum je wieder Hand auf das Parteiregiment legen wird. Daneben aber hat der Brief auch noch einen gewissen persönlichen Retz. Es weht eine verhaltene Milde durch ihn, eine leise Melancholie, die dem eifernden Tribunen von ehedem wesensfremd waren Er fühlt die Tode-schatten nahen und will Friede haben . . . Deutsch Amerikanische Ausstellung in Berlin. DaS Protektorat über die im Frühjahr 1910 in Berlin stattfindende deutsch-amerikanische A u S st e l l u n g hat Prinz Heinrich von Preußen übernommen, während als Präsident der bekannte amerikanische Milliardär John Pierpont Morgan fungieren wird. Schon jetzt werden in den beteiligten Kreisen Vorbereitungen getroffen, um die Ausstellung so vollständig wie möglich zu ge stalten. Auch die amerikanischen Staatsbehörden stehen dem Unternehmen sehr sympathisch gegenüber, um auf diese Weise dar Ansehen der amerikanischen Industrie in Deutschland zu fördern. Uebe» de« Rückgang der deutsche« Aus wanderung «ach Amerika wird geschrieben: Im Jahre 1908 betrug die Aus wanderung aus Deutschland 19880 Personen, 11816 weniger als im Jahr« 1907. Zum ersten mal, seit das Deutsche Reich besteht, ist damit die Zahl der Auswanderer unter 20000 gefallen. Die Auswanderung seit der Gründung W« Dew scheu Reiches erreichte im Jahre 1881 ihren Höhepunkt; in diesem Jahre wanderten 202900 Personen nach Amerika aus. Dann begann di» Zahl der Aus wanderer jährlich zu sinken, bis im Jahre 1893 ein Durchschnitt von 100000 erreicht wurde. Im Jahrr 1894 fiel die Zahl der Auswanderer plötzlich ans 40964 Personen, 1895 auf 37490, und 1896 ow 33820. Von 1897 bis 1907 wanderten jährlict durchschnittlich 27526 Personen oder 4,7 v. H dr Bevölkerung auS Deutschland nach Amerika uuS Seit 1871 hat das Deutsche Reich nur 275000t Personen durch Auswanderung nach Amercka verloren. Das Bismarck-M»«um-«t am Rhei«. Auf dir Elisenhöhe bei Bingerbrück einem durch günstige Lage und glücklichen Maßstab bevorzugten Punkte auf dem äußersten Borsprurg des Hunsrücks, soll bekanntlich dem Fürsten O to 0. Bismaick anläßlich der Jahrhundertfeier am 1. April 1915 ein monumentales Wahr zeichen der Dankbarkeit und Verehrung errichtet werden. Zur Gewinnung von Entwürfen für dieses BiSmarck-National-Denkmal wird jetzt ein Wettbewerb ausgeschrieben unter allen deutschen Künstlern. Die gesamten Kosten dr§ Denkmals dürfen die Summe von 1800 000 Mark nicht überschreiten. An Preisen werden verteilt: ein I. Preis von 20000 Mark, jwei 2. Preise von je 10000 Mark, zwei 3. Preis? oon je 5000 Mark, zehn Entschädigungen von je 2000 Mark. Graf Westarp in Meseritz. Graf Westarp, einer der Wortführer der Konservativen bei der Ablehnung der Erban- f a l l st e u e r im Reichstage, ist im Jahre 1907 mit Hülfe der Deutschen aller Parteien in Me- seritz-Bomst gegen die Polen zum Abgeordneten gewählt worden. Jüngst hat nun der Herr Graf, von seinen Wählern gedrängt, Rechenschaft abge legt von seinem Handeln in einer nach Mess- r i tz einberusenen Versammlung. Wie er dort von seinen Wählern und vor allem von seinen eigenen konservativen Parteige nossen, empfangen worden ist, darüber legt fol- gende einwandfreie, und unwidersprochen geblie bener Bericht der „Königsberger Allg. Ztg." Zeug nis ab. Es wird da zunächst an die ernsten Worte erinnert, die im Reichstag der Abg. Sieg dem Grafen Westarp entgegcnries, und an das blaue Auge, das sich Herr v. Heydebrand in Mlitsch holte. Dann heißt es weiter: „Graf Westarp ließ die Wogen der Empörung über seine Partei und ganz besonders sein eigenes Verhalten durch Juli, August und Septeniber brausen, wohl in der Hoff nung, daß sie sich verbrausen würden. Aber er hatte sich getäuscht. Als er in der vorigen Woche endlich in Meseritz austrat, uni von den deutschen Wählern des Kreises die angenommenen Steuer gesetze, deii Blockbruch, den Sturz des Fürsten Bülow und alles andere, was der konservativen Partei vorgeworfen wird, zu verteidigen, war die Entrüstung, die ihm entgegenbrandete, genau so stark und so u n g e st ü m, als ob die Uebel taten erst soeben geschehen wären. Selbst die ge schickte Dialektik des Grafen Westarp, die von den Konservativen so hoch geschätzt wird, daß sie ihn zum Redner bestellten, als jüngst den konservativen Vereinen von Groß-Berlin die Geschehnisse des Juni schmackhaft gemacht werden sollten, versagte vor den deutschen Ostmärkern in Meseritz. Zwei volle Stunden sprach der Graf, er rühmte die Kon servativen, die nur ihrer Ueberzeugung gehorcht und nur das Wohl des Vaterlandes im Auge gehabt hätten; die Deutschen in Meseritz wissen besser, daß mit den Männern der Polen fraktion das Wohl des deutschen Vaterlandes nun und nimmer zu hüten und zu pflegen ist. Graf Westarp behauptete, die Konservativen seien unschuldig am Rücktritt des Fürsten Bülow; seine Wähler wissen, daß der Reichskanzler, der die feh lerhafte Versöhnungspolitik der Caprivischen Zeit und ihre Folgen wieder wett gemacht, der die Ostmarkenfcage als die brennendste nationale Frage bezeichnet und den hart kämpfenden Deutschen im Osten endlich wieder mit der Hilfe des Staates zur Seite getreten ist, allein den Konservativen als Opfer fiel und fallen mutzte in dem Augenblick, wo sie das Zentrum wieder in seine Vorherrschaft zurückführten und der Polenfraktion mitbestimmen den Einfluß in einer neuen Mehrheitsbildung ein räumten. So wurde denn Graf Westarp in seiner zweistündigen Rede fortdauernd unterbrochen durch kurze derbe Zurufe, unter denen ihm „W vrt - bruch" und „kein Vertrauen!" besonders hart in den Ohren gellen mochten, und als er geendet hatte, traten drei deutsche Redner, Amts richter Felgner, Landrichter I e n g und Rektor Henschel, ihm entgegen. Unter dem AK r - mischen Beifall der Versammelten rechneten sie ihm die Sünden der Konservativen und seine eigenen vor. Was der Abgeordnete Sieg ihm im im Reichstag gesagt hatte, tönte ihm hier aus ost- märkischem Boden schärfer und rückhaltloser ent gegen; durch den entschlossenen und rastlosen Kampf aller Deutschen im Wahlkreis sei er 1907 gewählt worden; er habe das Vertrauen seiner sämtlichen Wähler durch sein Han deln verloren, und er werde bei einer Neu wahl sich besser nach einem anderen Wahlkreis um- ehcn. Ein Wahlkreis, der empört gegen seinen Abgeordneten auftritt. Nur ein einziger Teilneh mer der Versammlung, der Kreisvorsitzendc des Bundes der Landwirte v. Dziembowski-Meseritz, trotz seines polnisch klingenden Namens wohl »in Mann von vaterländischer Gesinnung, trat für den scharf angegriffenen Abgeordneten ein, aber seine Ausführungen verhallten wirkungslos im Unmut der Wählerschaft. Sie sah vernichtet, was sie er kämpft, durch Enttäuschung zerstört, was st« 1907 erhofft hatte. Und die Stimmung des Zorns h Ult seit der Versammlung nach in der deutschen Presse Posens, sie schlägt Töne von solcher Rauheit «n, wie man sie wohl noch nirgends vernommen hat. Graf Westarp hat nach der Versammlung erklärt, er werde die Entscheidung, ob er Wetter in jenem Wahlkreis kandidieren wolle, treffen, wenn es so weit sei, und wie er es für die Einigkeit der deut schen Wähler für am besten halte. Sein Man dat uiederzulegen, hat ihn niemand aufgesordert. Die konservative Presse in ihrer Verblendung rech net die Ausbrüche des Unmuts in der Meserttzer Versammlung „einer sozialdemokratischen Sprengko lonne" zu. Nichts kann törichter sein. Denn bet der Wahl von 1907 find neben den 11 000 Stim men für Graf Westarp nur 102 sozialdemokratische Stimmen abgegeben worden. Wo sollte also jetzt in Meseritz die sozialdemokratische Kolonne Her kommen? Nein, die nationale Schuld der konser vativen Frccktion hat in der Meserttzer Versamm lung ihre deutlichste Bescheinigung erhalten. Und deshalb ist die Kundgebung im Wahlkreis des Gra fen Westarp von großer und nachwirkender Be deutung." Ans dem Anslande. Der Gorvon Bennett-PreiS der Lüfte dürfte dem amerikanischen Ballon „Amerika II" mit 1045 Kilometern zufallen. Der Ballon „Am-rika II" ist bekanntlich in Gutowa bei Ostrolenka, nordwestlich von Warschau, nach einer Fahrzeit von 35 Stunden 7 Minuten gelandet. „Amerika II" hat somit 1045 Kilometer durchflogen und die Leistung des bisher besten BallonS, des ,Jle de Fcorc:", um 210 Kilometer Überboten. An dritter Stelle folgt der Schweizer Ballon „Azurea" vor dem Schweizer Ballon „Helvetia" mit dem Pokal-Verteidiger Oberst Schaeck, und erst als Fünfter der deutsche Ballon „Berlin" mit Dr. Bröckelmann als Führer. DaS offizielle Resultat dürste erst viel später bekannt gegeben werden. Durch den Sieg des BallonS „Amerika II" fällt den BereinigtenStaaten zum zweiten male die Aufgabe zu, als Verteidiger des wertvollen Preise« diesen in ihrem Lande ausfahren zu kaffen, wie bereits 1907. Der Führer der Bal lonS „Amerika II", der bei seiner Landung bei Ostrolenko in Russtsch-Polen verhaftet wurde, hat an die Sportkommission der Gordon- Bennett-WetifliegenS ein ausführliches Telegramm gerichtet, das folgenden Wortlaut hat: „Ich landete am Dienstag morgen 3 Uhr inmitten einer großen Kiefernwaldes bei Gutowa, westlich von Ostrolenko und nördlich von Warschau. Ich hatte unter Hefti- gem Regen zu leiden und mein Ballast war zu Ende, als ich landete. Ich bin zurzeit in Polizei- gewahrsam. Alles geht in Ordnung. Ich hatte einen nassen Sonntagabend in furchtbarem Regen, der jede Orientierung unmöglich machte. Ich war gezwungen, die Hälfte meines Ballastes noch vor Sonnenaufgang zu verbrauchen. Das Wetter war so ungünstig, daß eS auf der ganzen Reise nicht möglich war, die Richtung festzustellen, nur einmal südlich von Prag gelang er, einen Blick auf die Erde zu werfen. Mix." Schutz für die deutsche« Studeute« i« Prag. Namens der deutschen VolkSrateS in Böhmen fordert der Obmann Dr. Tttta in einem offenen Schreiben den Statthalter Coudenhove auf, eine Schutzoorkehrung für die Prager deutschen Studenten zu schaffen. Li- ungarische «rise dürfte, so schreibt man au» Budapest, in den näch sten Tagen derart gelöst werden, daß entweder Geheimrat LukacS oder der ehemalige KuttuS- minister WlassicS «inen Auftrag zur Bildung eines außerparlamentarischen Kabinetts erhalten werden. DiSkout-rhShuug der va«k v-» Englaud. Die Bank von England hat den D i S k 0 n t von 2'/, auf 3 Proz. erhöht— eine Maß- nähme, die nicht überraschend kommt in Anbetracht der fortgesetzt erheblichen Soldansprüche, die an das Institut in den letzten Wochen gestellt worden sind. In der ersten Okloberwocbe allein sind rund 1,45 Mill. Psd. Sterl. Sold aus den Kassen dkx