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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 16.09.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-09-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190909160
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19090916
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19090916
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-09
- Tag 1909-09-16
-
Monat
1909-09
-
Jahr
1909
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 16.09.1909
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von allen Landerteilen Aufnahme finden. — Stollberg, 14- Sept. Die schmeck an! IFerna und Teistungen. In einer Höhe von über, Schisser Peter Franz sind ertrunken, der Boots darniederliegende Frau eine« hiesigen Gewerbetrei- zwei, Metern raste die Flutwelle dahin und riß mann wurde gerettet. Die Leiche Dr. Levins o-r Deutschen arktischen Luftschiffer- Expedition, die unter dem Protektorat des Deut schen Kaisers steh». Dem Ausschuß gehören, außer o- m Vorsitzenden Graf Zeppelin und Geheimrat Professor Dr.H e rg e sell, Geheimer Ob rregierungS- wt Dr. Lewald und Geheimer Kommerzienrat v. Friedländer-Fuld an. In eingehender Be- atung wurde der OrgantsationSplan deS Unterneh mens in seinen Grundzägen festgelegt. Die Expe- ütwn soll auf breite nationale Grundlage gestellt werden und zu diesem Zweck ein Ehrenvorstand und em Betrat geschaff n werden, der auS den maßgeben den wissenschaftlichen, finanziellen und industriellen Kreisen zu bilden ist. Wi» deS näheren zu dieser Angelegenheit mitgeteilt wird, soll die Expedition nlcht vor — drei Jahren angetreten werden, damit olle Vorbereitungen aus dar sorgfältigste getroffen und dabei auch die Erfahrungen bei weiteren Flügen berücksichtigt w r en kö men. Der Zweck der Luft schiff Expedition ist, wie wir schon mehrfach darge- >e ck haben, die wissenschaftlich: Erfo schung deS un- b-kannten arktischen Polarmeeres durch da« lenkbare Luftschiff und die Entwicklung desselben zur Aus führung wissenschaftlicher Arbeiten. fünf Biwacks, die vom 13. bis 17. September jetzt folgen, sind, wenigstens, was die Magenfrage an langt, eine wahre Erlösung der einzelnen Trup penteile geworden. Daß die Soldaten übrigens ihren Humor nicht verloren, bezeugt die Tatsache, daß die "Einquartierung eines jener feisten He ringswirte für den Mann Geld sammelte und ihm zum Abschied eine Mettwurst und ein Viertelpfund Neis verehrte, wozu ein Unteroffizier eine rüh rende Abschiedsrede hielt. * -14 An Wesen durch ein Unwet ter 'vernichtet. Wie nachträglich aus Prag gemeldet wird, vernichtete am Sonntag ein schweres Unwetter mit Hagelschlag und Wolkenbruch im Dorfe Trebovetitz bei Horschütz 44 Anwesen. Acht Personen ertranken. * Manöverunsälle. Bei den Trup penübungen bet Schönlanke fiel während eines Ma növers ein Kanonier unter sein Geschütz. Er Wurde überfahren und getötet. In demselben Manöver stürzte ein Soldat vom Pferde und blieb gleich falls tot liegen. Durch Hitzschlag waren vor kur zem ebenfalls drei Soldaten zu Tode gekommen, so daß insgesamt fünf Todesfälle bei dem Ma növer vorgekommen find. »Der Fehltritt des Herrn Stadt rats. Aus Kuttowitz wird gemeldet: Bei der Krankenkasse der Brückenbacranstalt der Vereinigten Königs- und Laurahütte wurde ein Fehlbetrag von zehntausend Mark entdeckt. Der Hüttenrevisor und Stadtrat Karl Kunert, der die Kasse verwal tete, ist geflüchtet. »Tödlicher Unfall auf einer studentischen F e r i e n f a h r t. Der Wei ßenfelser studentische Ferienverein „Vakanz" unter nahm eine Kremserfahrt nach Schönkurtz. Auf dem Rückweg sprang Stub. meb. Braun, der Sohn des verstorbenen Justizrats Braun, vom Wagen, wo bei er überfahren wurde. Braun wurde so schwer Kunst und Wissenschaft. Zeppelin und der Nordpol. Unter dem Vorsitz des Prinzen Heinrich Preußen konstituierte sich der Arbeitsausschuß Neuestes vom Tage. Zu dem schweren Unwetter ans dem Stchsfelde wird vom 14. September aus H e i l t g e n st a d t noch geschrieben: Erst heute läßt sich die Grüße der Unwetterkatastrophe auf dem Etchsfelde vom 12. September völlig übersehen. Die lebende Gene ration kann sich eines derartigen Unwetters nicht entsinnen. Die Dörfer Wingerode und Bodenrode standen ganz im Wasser. Grauenvoll sind die da selbst angertchteten Verwüstungen. Auf der unter ¬ lohnt nachzuweisen, daß und warum sie falsch ist. Die Wendung muß geschrieben werden: aufs Ge ratewohl, denn es gibt weder ein gerades noch ein krummes Wohl, sondem hier liegt eine jener Heische- (Imperativ-) Bildungen vor, die uns namentlich in der älteren Sprache häufig begeg- — Friedrtchsgrün b. Zwickau, 14. Sept. Aus einem Fenster der elterlichen Wohnung ge stürzt ist die zweijährige Tochter des Bergarbeiter« Schäffer hier. Da« Kind ist drei Stock hoch herab- gefallen und lebensgefährlich verletzt worden. — Zwönitz, 14. Sept. Im hiesigen Beth- leh m'tist zieht am 19. September eine neue (die 5.) Abteilung eia, für die noch ziemlich viel Plätze frei find. Anmeldungen werden an den Vo stand, Herrn benden B. sprang im Fieberwahn 2 Stock hoch in den Hof hinab. Die bedauernswerte Frau wurde mit schweren Verletzungen aufgehoben. — Chemnitz, 15 Sept. Der hier Matthes- Pfarrer Löscher-Zwönitz, erbeten. Da wir hier im unteren Erzgebirge meist auf einen schönen Herbst hoffen dürfen, soll auch düse 5. Abteilung wie die vorhergehenden auf 5 Wochen zu 35 M. pro Kind (p v Trg 1 M.) Ausnahme fi rden, doch werden eventuell auch längere VerpflegungSzeiten gewährt Lprachecke -es Allgemeine« Deutsche« Sprachvereins. Geratewohl, nicht GeradewohU Selbst bei Gebildeten kommt die Schreibweise „aufs Geradewohl" so oft vor, daß es Wohl ver- i straße wohnhafte 53 Jahre alte Eisenbohrer Richter > verunglückte vor einigen Tagen in einer Maschinen- : sabrik insofern, al« er von einem großen Maschinen- teil an die Wand gedrückt wurde und schwere innere ! Verletzungen erlitt. Gestern abend ist der Bedauerns werte den Verletzungen erlegen. — Schwer he m- : gesucht wurde eine Arbeiterfamilie in C)-mnitz-Gad- lenz, der in 13 Wochen drei Kinder im Alter von > s chs I ihren, einem Jahr und eins von etliche - ; Tagen durch den Tod entrissen wurden. i — Plaueni. V., 14. Sept. Ein hiesiger junger Mann namens Blechschmidt ha' eine Flug- ! maschme erfunden. Sie wird demnächst hier aus- gestellt werden; Ar fang November sollen auf dem Sportplatz die ersten Flugüburgen voigenommen werden. Der Erfinder setzt große Hoffnungen auf die L-istungSfähigkeit seines Flugapparates. — Chemnitz, 15. Sept. Dienstag abend in der 8. Stunde entstand auf dec Reitbahnstraße ein größerer Menschenauflauf dadurch, daß in einem dortigen Hause mehrere Schüsse fielen. Wie festoc- stellt wurde, hotte sich ein 28 Jahre alter, an der Apollostraße wohnhafter D oM in selbstmörderischer Absicht mit einem Revolver geschossen. Einen Schuß hatte sich der Lebensmüde in die rechte Stirnseite und einen in die linke Brust beigebracht. Von einem herbeigerufenen Arzt wurde der Mann, der noch bei Besinnung war, in dar StadtkrankeuhanS eingeliefert Der Grund zur Tat ist nicht bekannt. — Mittweida, 14. Sepl. König Fried rich August, der heute den Manöoern in hiesiger Umgebung beiwohnte, begab sich vormittags 11 Un mittels SonderzugeS von hier aus nach Dresden zu- rück. Am Bahnhof erwartete KrtegSminister General o. Hausen den Monarchen; zur Begrüßung hatte sich Amishauptmann Dr. Süßmilch aus Rochlitz einge funden. — Dresden, 14. Septbr. Heute wurden auf Anordnung der Staatsanwaltschaft die Leichen der Kinder deS Kaufmann- Schröter, H msastr. 10, dir nach Genuß von Ftschkost an Brechdurchfall schwer erkrankten und starben, von den Gerichtsärzten ge öffnet. Da die Kinder, ein 8jährigeS Mädchen und ein Ojähriger Knobe, unter den Erscheinungen von Vergiftung erkrankten, bestand der dringende Ver dacht, daß die Ursache der plötzlichen schweren Er krankung Fischvergiftung sei. DaS Ergebnis der Sektion ist noch nicht bekannt. — Dresden, 14. Sept. Der Neubau der AugustuSbrücke ist in den letzten Monaten so be- deutend gesördert worden, daß die Einweihung dieses wichtigen Verkehrsweges zwischen der Alt- und N u stadt voraussichtlich am 1. Oktober 1910, und zwar gleichzeitig mit der Einweihung deS neuen Drerdner RachauseS stattfiaden kann. — In ihrer auf der Grunaer Straße gelegenen Wohnung goß sich eine Kutschersehefrau nach einem mU ihrem Ehemann gehabten Streite in selbstmörderischer Absicht Brenn» spirituS auf ihre Kleider und brannte diese an. Auf baS Schreien der Frau eilte deren Ehemann herbet und erstickte die Flammen durch Ueberwerfen von Kleidungsstücken. Trotz der schnellen Hilfe, die ihr zuteil wurde, erlitt sie so erhebliche Brandwunden, daß sie sogleich ins StadtkrankenhauS überführt wer- den mußte. — Deuben b. Dr., 14 September. „Heute ist mein Todestag" — mit diesen Worten kletterte der Mühlenarbeiter Hellwig in Deuben übe: den Zaun deS Grundstückes seines Brotherrn und ver suchte sich in Gegenwart vieler Menschen zu hängen Elner Frau, die dabei stand, sagte er: „Hier geht es nicht." Er machte den Strick wieder los, ging hundert Schritte weiter und hing sich dort auf. Die Menschen, die dabei standen, meinten, eS sei Spaß und machten keine Anstalt zur Rettung. Al« man hinkam, war H. eine Leiche. — Waldheim, 14. Sept Die 83jährige Witwe Oito begleitete mit der Lampe in der H^nd mehrere Personen die Treppe hinab, wobei die Lamp xplodierü. DaS Mütterchen starb an den erlittenen schweren Brandwunden. — Crossen, 14. September. Leider hat sich bet dem Manöver in der C offener Gegend, wie das „GeringSw. Wchbl." zu melden weiß, ein chwerer Unglücksfall zugetcagen. Bei dem raschen Wenden der Geschütze war ein Reservist vor die Mündung eines Geschützes geraten, als dasselbe ab gefeuert wurde Infolge der erhaltenen schweren Verletzungen sollte derselbe in das Garnisonlazarett nach Döbeln transportiert werden, ist jedoch bereits auf dem Transport in Waldheim seinen Ver- letzuagen erlegen. — Zittau, 14 Sept. In Seifhennersdorf hat der Fabrikbrand der mechanischen W beret von Scephanus, L ibnitz u. Co. am 29. Juli unerwarcet seine Ausklärung gcfund»n. Vorgestern stellte sich der Tagarbetter Kaiser, genannt Berndt, bei der Gendarmerie in Großschönau und gestand unter Darlegung der einzelnen Tatsachen, da- Feuer vor sätzlich angelegt zu haben. Er wurde in das Amts- gericht G oßschönau eingelief rt. Berndt ist verhei ratet und Vater von zwei Kindern. Ec war zur Zeit de« BrandeS bei der Firma Stephanus, L?ib- nitz u. C-. beschäftigt Wie verlautet, hat er daS Feuer au? Rache angelegt. . - Iden Weg gab. Die älteste Form ist „gerat wol". . . " g l k Mx man aus Hel-So schreibt Luther: „auf ein blindes gerat wol." goland meldet, kenterte bei heftigem Nordostwind' Meistenteils heißt es das Geralwohl, doch findet ein Segelboot. Der Berliner Nervenarzt Dr. Loe-Istch auch die männliche, vereinzelt sogar die wetb- wenthal und Dr. Levin aus Hamburg sowie der liche Form; ja Paracelsus, jener merkwürdige Arzt Aurdrllcklich mag betont werden, daß Ki der au« etchsfeldischen Seite stürzten sich die Wassermassen - - " ' . auf die Ortschaften Berlingerode, Hundeshagen, — Kürzlich ist bestritten worden, daß dieneue Belastung deS Tabakt in Sachsen Entlassun gen von Tabakarbritern in größerem Umfange zur Folge hätte. Der Bezirk Sachsen deS „Deutsch-n TabakarbeiteroerbandeS" hat jedoch Ermittelungen angestellt, die da- Gegenteil beweisen und die den Einfluß der neuen Steuern auf den Arbeittmarkt größer erscheinen lassen, als man vermutete. Nach diesen Feststellungen sind al« eine Wirkung der Steuer in der Zeit vom 15. bis 31. August in 41 sächsischen Betrieben der Labakindustrie 63 männliche und 413 weibliche Arbeiter gänzlich abge- lohnt. Tagelang seiern mußten in 91 Betrieben 1385 männl.che und 4061 wribliche Arbeiter; ver kürzte Beschäftigu rg-zeit wurde -ingesührt in 29 Betrieben mit 483 männlichen und 1720 weiblichen Arbeitern. In 36 Betrieben wurde 518 männlichen und 1857 weiblichen Arbeitern die Stückzahl sorge- schrieben, die bei 1304 Arbeitern auf die Hälfte herabgesetzt wurde. In den genannten 14 Tagen hatten die sächsischen Tabakarbeiter als Folge deS Gesetzt- etwa 85 000 Mk. Lohnoerlust. Viele Arbeiter haben sich an die B.hö den um Unterstütz ung aus dem Viermillionenfonds gewandt, aber bis jetzt nichts erhalten, doch sind regierungsseitig Er mittelungen über die Notlage der Tadakacbeiter an gestellt worden. — W-e der soeben erschienene Jahresbericht auSweist, hat der Evangelische Bund auch im letztenGeschäftSjahreeiuebeträchtlicheA uSd ehn ung feiner Organisation erfahren. So stehen dm 1870 Zmeigv-reinen und 542 angeschlossenen Vereinen deS Vorjahres jetzt 2062 Zw.igoereine und 583 ange» sch osflne Vereine gegenüber. DaS bedeutet eine Zu nahme um 233 Vereine. Gleichzeitig stieg die Mit giiederzahl von 367 279 auf 381 535, verstärkte sich also um mehr als 14 000. Die Zentrale in Halle entf iltete unter Leitung des geschäftsführenden Vor sitzenden in allen ihren Abteilungen eine rege Täcig- kett. ES arbeiteten hier insgesamt 18 Angestellte. Die Zahl der Aukgänge an Schriftstücken, Paketen und Drucksachen belief sich im Jahre 1908 auf 285 367 Stück. Die Flugblätter haben die Million weit überschritten; die 17 BundeSorgane allein haben eine G.samtauflage von 423 000. Dazu kommen noch einige SonntagSblärter, so daß in einem Jahre sü if Millionen BundeSblätler ergehen. Die Flug schriften haben mit 12 neuen Veröffentlichungen die Zahl 275, die Wartburghefte die Zahl 42 erreicht. Alles in all-m em weiterer Beleg für die Lebens kraft und die Notwendigkeit einer den gesamten deutschen Protestantismus zusammenfassenden Orga nisation zur Wahrung der deutsch-protestanttschen Interessen. — Was ist ein Stammtisch? Ein Stammtisch ist ein in einem bestimmten Lokal an bestimmter Stelle stehender bestimmter Tisch, an dem zur bestimmten Stunde bestimmte Gäste auf ihren bestimmten Plätzen bestimmt sich nisderlaffen, um durch ihren Kellner gegen bestimmtes Entgelt die bestimmte Menge eines bestimmten GeträukeS aus bestimmten Gläsern zur bestimmten Vertilgung kredenzt zu erhalten, um über bestimmte Themat a bestimmt zu sprechen, wobei bestimmt eine bestimmte Diskussion enstcht, die bestimmt zur bestiinmten E: tigung führt, um dann zur bestimmten Stunde bestimmt aufzubrechen, weil man zur bestimmten Znt im bestimmten Hause von bestimmten Personen zu bestimmten Zwecken bestimmt erwartet wird. — St. Egidien, 14. Sept. Beinahe umS Leben gekommen wäre nachts die Ehefrau P. von hier, welche ihren Gatten vom Pflaumenkuchenschmau« im „Schwan" abholen wollte, in der Dunkelheit vom W?ge abgeriet und in den Hommerschen Mühlgraben stürzte. Jh e Hilferufe wurden von den zufällig vo-über gehenden Herren Goldammer und Lrbtg aus Rüsdorf gehört. Sie entrissen die Verunglückte dem nassen Element. — Oberfrohna,14 September. Mit Be- ginn der neuen SchulhalbjahreS wird hierselbst ei» zehnter Lehrer angestellt. Der Schulvorstand wählte nach erfolgter Lehrprobe Herrn Hilfslehrer Hartlich aus Hohenstein-Ernstthal. — Heute nachmittag riß beim BrunnrnauSschachten in einem Grundstück der Waldenburger Straße daS Seil sodaß der schwere Eimer einem Arbeiter auf den Kopf fiel. Der Ver- »»glückte wurde besinnungslcs nach dem Limbacher Kcankenhause gebracht. — Glauchau, 14. Sept. Heute vormittag wurde in der unteren Leipziger Straß: daS 1*/^ Jahre alte Kind deS WaschanstaltSbefitz rS Hun Hüd von einem auswärtigen Lastfuhrwerk über fahren. Dem Knaben war eine Birne aus der Hand gefallen, die sortkollerte. Bet dem Bemühen, sie zu erhaschen, geriet er unter da? den GotteSackerberg h.-rabkommende Geschirr, und zwar so unglücklich, daß dar eine Hinterrad über den Kopf deS kleinen Wesens hinweg ging. Der Tod trat bald darauf ein. Wie Augenzeugen berichten, soll den Kutscher an dem Unglück kein Verschulden treff». — Zwickau, 14 Sept. Wild- und Fein kosthändler Augrist Kühler hier stürzte beim P üfcn der Säugpumpe einer Eismaschine kopfüber iu einen Auszugsbrunnen von geringem Durchmesser. Er konnte sich nicht wieder heraushelfen und erstickte, ehe Hilfe kam. — Ein junger Tierarzt hat sich hier in der Wohnung seiner Eltern eine Kugel in den Kopf gejagt. Er wurde noch lebend in eine hiesige Krankenanstalt gebracht. lin einem Anfälle nervöser Ueberreizung Selbstmord verübt. * Mordversuch auf eine ganze! * Spieler-Ende. Der polnische Schau- Familie. Ans Familienzwistigkciten, die sich'spieler Hubert Brzozowski, der Sohn des pol- bis zum tödlichen Haß steigerten, hat in Ebers-'nischen Dichters Brzozowski, erschoß in Monte Walde bei Berlin ein Besitzer einen verwegenen Carlo die polnische Schauspielerin Constanza Bet- Mordv-ersuch auf die Familie eines Nachbarn »arzewska und da9n sich selbst. Brzozowski hatte unternommen. Er suchte des Nachts dessen Haus'das ganze Vermögen der Betnarzewska im Spiele in Brand zu stecken und die ganze Familie auf verloren. einmal zu vernichten, während der Löscharbeiren' * Der verschwundene Ballon, fenerle der Mordbrenner zum Ueberfluß noch Ne-! In Valcnzia in Spanier ist am Sonntag der Lust- volverschüsse auf seine Widersacher ab, die jedoch vallun „Marquis Posa" mit dem Kapitän Mar- glücklicherwcise fehlgingen. Als die Polizei den'ttncz aufgesticgen, jedoch seither spurlos verschwun- Tätcr verhaften wollte, fand sie ihn im Pferde- den. Zwei Dampfer, die aufs Meer hinausgeeilt stall erhängt vor. waren, um den Ballon zu suchen und ihm Hilfe »Einen Schädel von beneidens- zu bringen, sind von der Fahrt unverrichteter werter Härte besitzt der italienische Erdar- Sache zurückgekehrt, obwohl sie 116 Meilen auf das beiter Sardori in Harburg. Er geriet mit weh/Meer hinausgefahren waren. Man befürchtet, reren Arbeitskollegen in Streit und erhielt mit'daß Kapitän Martinez, ein sehr bekannter Luft- cinem Spaten einen solchen Hieb über den Kopf/schjffer, verunglückt ist. daß der Stiel abbrach. Dieses Ereignis schien der' * Von furchtbaren Bluttaten Getroffene sehr „angenehm" zu empfinden; er hob'cines trunkenen Kosaken des Peters- den Spakcnrest auf und sagte: „So, nun habe ich hurger Leibgarderegiments berichtet das „B. T.": wenigstens einen Beweis dafür, was Ihr für'Der Kosak Archip wurde, als ihn einige Kinder Verbrecher seid —Sprachs und ging zum leb- neckten, plötzlich so wütend, daß er blank zog und haften Erstaunen seiner Widersacher von dannen, sich auf die fliehenden Kinder stürzte. Die Kinder um den Stiel, der an seinem Kops zersprungen'suchten tm Hofe des Arrestlokals Zuflucht, wohin war, als „corpus delicti" dem Wilhelmsburger Po- ihnen der Betrunkene folgte. Als der Torwächter lizeibureau zu überbringen. dem heranstürmenden Kosaken in den Weg trat, * Wertvolle Funde. Beim Funda-,wurde er durch einen Säbelhieb über den Kopf mentiercn eines Neubaues in Regensburg stieß man so verletzt, daß der Mann leblos zusammenbrach, aus die gut erhaltene Trundmauer und aus die fast Tann stürzte sich der Kosak auf ein im Hof spie- unvcrsehrtc Heizanlage eines römischen Hauses, slcndes dreijähriges Kind und spaltete es mit einem * Die Würzburger Kundgebun - Säbelhieb vom Kopf bis zu den Zehen. Einen gen wegen der schlechten Manöver - 'Holz spaltenden Arrestanten schlug der Kosak eben- k o st haben drei Tage gedauert, zuletzt aber nur falls nieder. Darauf eilte der Trunkene in das noch dem Pöbel zur Befriedigung seiner Skandal- Wäschehaus zu den Wäscherinnen und verwundete sucht gedient. Die Profitgier einzelner Qüartier-' eine der Frauen schwer. Ferner spaltete er noch wirte war allerdings auch skandalös genug. Hering einem Wächter durch einen Säbelhieb den Kops, mit einem Krug Wasser zum Mittagessen und Erst nach langem Ringen gelang es den Rasenden Schwarzbrot mit Schweinefett znm Abendessen ging niederzuschlagen und zu fesseln. Die Menschen- denn doch reichlich weit. In den zum Teil mit menge, die sich inzwischen angesammelt hatte, wollte 400 Mann belegt gewesenen Massenquartieren er-,'die Bestie in Menschengestalt lynchen, wurde aber hielten da und dort mehrere Soldaten eine einzige von dem Kosaken auseinander getrieben. Schlasdecke und ein Eßbesteck, und das konnte alles I geschehen, obwohl man in Würzburg seit Monaten! wußte, daß die große Einquartierung kam. Die- verletzt, daß er im Krankenhause starb. » Geständiger Lu st mürber. Der,„^,„ Landarbeiter Timm, der unter dem Verdachte, an nen. „Gerate Wohl!" so rief man bei "Beginn dem Dienstmädchen Anna Schmock in Moorhusen eines Werkes aus, dessen Erfolg nicht sicher war, bei Elmshorn einen Luftmord verübt zu haben 'wenn z. B. der Kriegsmann den Speer warf oder vor einigen Tagen in Untersuchungshaft genommen'der Spieler die Würfel im Becher schüttelte. Das wurde, hat vor dem Untersuchungsrichter aus Al->„Gerate Wohl!" war sozusagen ein Segensspruch, tona das Geständnis abgelegt, daß er den Mord den man gefährlichen Unternehmungen mit auf begangen habe. i den nab. Die älteste Norm ist „gerat wol". 'alles im Wege stehende nieder. In die Ländereien'tonnte bis zur Stunde nicht geborgen werden, wurden vielfach hausbreite Löcher gerissen. In » Serbisches Räuber wesen. Zwi- bielen Häusern hat das Wasser bis in den ersten, schen Pozaredatz und Swilajnatz ist ein Post- Stock gestanden. In der katholischen Kirche zu detachement von bewaffneten Räubern angegriffen Teistungen stieg das Wasser bis in das Chor.'worden. Der Gendarmeriepostensührer wurde er- Jn Teistungen ist ebenso wie in Boderode viel mordet, der Postbote verwundet und der Postwa- Vieh ertrunken. In Duderstadt stürzte die Hähle-,'gen geplündert. Die Raubmörder wurden von Leu- brücke in der Bahnhosstraße ein, so daß die Stadt ten, die auf der Straße fuhren, verfolgt, und es stundenlang vom Verkehr mit dem Bahnhof abge-'heißt, daß mehrere der Verfolger von den Räu- schniiten war. Die Gärtnereien in Duderstadt sind bern umgebracht wurden. schrecklich verwüstet. Gestern mittag trafen zur Be-' * Entsprungene Tigerin. Aus sichtigung der Ueberschwemmungsschaden in und Marseille, 15. September, wird berichtet: Der bei Heiligenstadt Regierungspräsident v. Fidler'Käfig einer Königstigerin, die nach Oran trans- und Regierungs- und Baurat Elze aus Erfurt'portiert werden sollte, wurde durch Husschläge ein. Mit dem Bau einer neuen Brücke soll sofort'eines erschreckten Pferdes zertrümmert. Die Tigerin begonnen werden. Von Heiligenstadt abwärts flos-' entkam und eilte in großen Sätzen zur Mole, Ver sen die Wassermassen in der Breite des ganzen'mundete einen Arbeiter durch Tatzenschläge und Leinetals — nur die Strömung zeigte noch an,'tötete einen Hund durch einen Biß. Durch ein wo das Flußbett sich befand — weiter aus Uder/Aufgebot bewaffneter Polizisten und Gendarmen Arenshausen und Friedland zu. Alles Gras von'gelang schließlich die Einkreisung dec Bestie und den Wiesen, alles abgemühie Getreide ist sortge- ihre Ueberführung in einen neuen Käfig. schwömmen. Die noch auf dem Felde stehenden * Selb st mord eines Dollartö- Früchte sind durch Verschlämmung verdorben. Kurz'n i gs. John Castles, der Präsident der Union vor der Abernte hat »die gewaltige Hochflut die! Trust Company und Direktor zahlreicher Korpo- Landwirte um die Früchte ihres Fleißes gebracht " rationen, hat, wie aus Newyork geschrieben wird,
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