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Orville Wright mit seiner Flugmaschine über dem Tempelhofer Felde bei Berlin. Traugott Wärschtebeffer. ,Dr. Nachr. Hund hatte alle Mühe, die seiner Obhut anvertrau . vle seiner ten Tiere in Ordnung zu halten. >1 soll Nach Mit die OrvilleWrightS BerlinerFlugver- uche nehmen einen fast bewundernswerten Fort gang. Am Dienstag flog Wright während 51 Minu ten, Schleifen und Kurven beschreibend, mit und gegen den Wind; ein regelrechter Achter, ein Kreis mit ganz geringem Radius und andere Figuren wurden von dem anscheinend spielend dem Steuer gehorchend, elegant über das Feld hinschwebenden, von Menschenhand gefertigten Vogel auSgesührt, der ich dann, nachdem das Flügelschlagen der Propeller von dem Menschlein inmitten des Vogelleibes durch einen kleinen Hebeldruck beendet wurde, sich wie ein Pesenstorch sanft auf der Wiese niedsrlteß. Der DienStagflug WrtghtS ist auf jeden Fall der beste Menschenflug, den Deutschland bis jetzt gesehen hat> Wright unternahm gestern zwei Aufstiege. Der erste Flug währte 36, der zweite 17 Minuten. Den! in einem deutschen Kognak verewigt werden. Das neue Weingesetz gibt den Groß-Destillateuren an Lie Hand, für den Verschnitt-Kognak einen besonLeren Namen zu finden, der von der bisher gebräuch lichen Bezeichnung' Kognak abweicht. Durch öf fentlichen Aufruf wird letzt dahin gewirkt, daß der neue Verschnitt-Kognak, der in Deutschlmrd produ ziert wird, den Namen des Nordpol-Entdeckers Cook tragen soll. — Hoffentlich entpuppt sich der Verschnitt-Kognak nicht als Aufschnitt-Kognak. * DaS Schreibwerk der Stadt Ber- l i n. Im Berliner Nathause sind im letzten Jahre verbraucht worken: 330 000 Stück Kuverts und über 18 Mill. Bogen Papier zu Drucksachen, d. b. übe» 2'/, Million mehr als 1907/08. Ferner wurden u. a. noch verbraucht: 326 265 Bogen Briefpapier, 108 774 Bogen Löschpap'er, 937 000 Bogen gewöhn liches Konzeptpapier, 3500 Liter Tinte, 278 000 Bogen gewöhnliche« Schreibpapier. zweiten Aufstieg unternahm er mit einem Passagier. Wright stieg von vornherein zu Höhen von 50 bi« 60 Metern auf. Erst später ließ er sich tief zu Boden herab, so baß die Flugmaschine wie ein Auto Uber das Feld jagte. AIS Passagier beteiligte sich Hauptmann a. D Hildebrandt am Fluge. Beim zweiten Aufstieg begann bereit- die Dun kelheit anzubrechen. Der Flug ging im allgemeinen nur in wenigen Metern Höhe über dar Feld hin. Wright umkreiste es mehrfach in großem Bogen, so daß er überall in die unmittelbare Nähe der Zu» schauer kam. Große Heiterkeit erregte eS, als er eine hetmkehrende Schafherde überflog. Der Hirten- wird auf mehrere Hunderttaufende geschätzt, allgemeiner Ansicht liegt Brandstiftung vor. Benzin geträwkte Stoffballen sollen durch Dächeröffnungen geworfen sein. * Cook-Kognak. Der Name Cook Wellman« Nordpolfahrt aufgegeben? Der amerikanische Luftschtffer will jetzt anschei nend, nachdem der Pol schon zweimal erreicht wor den ist, auf die Durchführung feiner Vorhaben« ver zichten, im Ballon -um Pol zu gelangen. In Trom « ö ist Order angekommen, wenn möglich ein Schiff zu mieten und Leute, Proviant, Hunde und Maschinen, kurz, alle seine Hilfsmittel von Spitzbergen abzuholen. — Wellmann kann nicht« besseres tun l Töchterchen hoch und sagte, auf den Grafen zeigend: „Sieh dir ihn gut an und rufe Hurra!" AIS nun da« Mädchen sah, daß viele Leute dem Grafen Blumen zuwarfen, griff es plötzlich mit beiden Fäust- chen in den Frühlingshut der Mama, rupfte energisch ranze Büschel der darauf verschwenderisch angebrachten Veilchen ab und warf sie dem Grafen zu. — Auch ein Opfer auf dem Altar des Vaterlandes! Eine hübsche Zeppelin-Anekdote teilt der bekannte Wiener Schauspieler Dr. R. Tyrolt der „N. Fr. Pr." mit. Er schreibt: Als ich im Jahre 1899 am Hoftheater in Stuttgart ein Gastspiel ab solvierte, saß ich an der gemeinsamen Mittagstafel im «Hotel Maiquardt". In einer Ecke des Speise- saaleS fiel mir ein äußerst lebhafter alter Herr au der mehreren Offizieren etwas zu demonstrieren schien Ich fragte meinen Ttschnachbar, ob er den Herrn kenne. Darauf antwortete mir der biedere Schwabe, indem er mir im Tone gutmütigen Bedauern- zu flüsterte: „DöS ischt e Narr! — Ein Graf Zeppe- lin! — Der guate Mann motnt, er kennt durch die Luft fahre!" Letzte Telegramme. Friedrichshafen, 9. Sept. DaS Luft schiff ,Z 3" ist mit dem König von Sachsen, owie dem Gefolge und dem Grafen Zeppelin mit der ständigen Besatzung um 8 Uhr 45 Min. vor- mittags aufgestiegen. Prächtiges Wetter begünstigte die Fahrt, die quer über den See ging. Um 9 Uhr 40 Min. erfolgte die Landung, worauf eine Be sichtigung der Werftanlagen in Manzell und dann eine Wagenfahrt zum Gelände Ler Luftschiffbau- gesellschaft im Riedelpark vorgenommen wurde. Friedrichshafen, 9. September. DaS Luft schiff verließ um 11 Uhr 45 Min. wieder mit dem König von Sachsen an Bord die schwimmende Halle von Manzell zu einem neuen Aufstieg, , der wahrscheinlich länger dauern wird als der von heute früh. Das Luftschiff flog zunächst in der Rich tung nach Schloß Mainau, kreuzte dann über dem See und schlug darauf die Richtung nach Friedrichs hafen ein. Groß-Meseritsch, 9. September. Gestern abend fand Hofdiner statt. Vor demselben nahm der deutsche Kaiser die Vorstellung des rumä- Nischen Generalstabschefs, Generalleutnant« Kraini- ciano entgegen, sowie von 16 fremdländischen Attache« und zwei schweizerischen Stabsoffizieren, die an den Manöoern teilnehmen, während Kaiser Franz Josef den deutschen Botschafter v. Tschirschky, den Chef des GeneralstaöeS o. Moltke und andere Herren des Gefolges der deutschen Kaisers und einige Mi litärattaches ins Gespräch zog. Die Majestäten ver weilten bis gegen 9 Uhr in angeregtem Gespräch Reuestes vom Tage. Zwei schwer- Nlugmaschi««t» Abftürze. Zu LefSbvreS Tod, über Len wir gestern berichteten, wird noch gemeldet: Der Flieger, der sich in Reim- aus dem Flugwettbewerb um einen Gordon-Bennett-Pskat mit seinem Wright-Apparat al- Vierter placiert hatte, unternahm mit einer noch unerprobten Maschine in Juvisy den ersten Versuch. Dec Abflug gelang vollkommen. Der Apparat, der in einer Höhe von etwa 6 Metern schwebte, schien dem Steuer ganz zu gehorchen und vollführte am Ende einer geraden Flugbahn eine tadellose Kurve. Plötzlich k i p p t e er, auf der Höhe des Tribünen- Restaurants angslangt, vornüber und lag, noch ehe die Zuschauer den Vorgang recht erfaßt hatten, vollkommen zertrümmert auf dem Boden. Der Aufprall war mit einer Geschwindigkeit von 70 Kilometern erfolgt. Rasch wurde der bewußtlos unter den Trümmern begrabene Aviatiker befreit. Doch vermochten die hsrbeigerufeuen Aerzte nichts mehr auSzurichten. Lef-bvre starb in den Armen eines Freundes. Als Ursache des Unfalls gilt ein Versagen der Höhensteuerung. Lefebvre war direkt auf den Kopf gestürzt und hatte einen schweren Schädelbruch und Verletzungen der Wirbelsäule er- litten. Ec war einer der fähigsten Jünger der Wright-Schule, er lernte die Handhabung des Zwei- decksrs ohne Lehrmeister und bediente sich von An fang an nur der Laufschiene und nicht des Fallgs» w chlS zum Abflug. In Mailand stü r z t e der Luflschiffer Bossi während ein--S Flugversuchs mit seinem Si nd eck e r ab. Er hatte noch einen Passagier mitgenommen. Der Apparat brach plötzlich entzwei. Beide Insassen wurden schwer verletzt. Der Zustand Bo fls ist hoffnungslos. 1 Heeruse! Was heute in der Welt passiert, DaS is e wahrer Graus, Mer kommt Sie aus der Aufregung Schon gar nicht mehr heraus. Noch hat vom Zepp'ltnfieber sich De Menschheet nich erholt, Da wird se jäh und unverhofft Von Dr. Cook verp o l t. E Ziel, das seit Aeonen schon De Forscher sich gesteckt, Er hat's erreicht — Hurra, Hurra — Der Nordpol is entdeckt. In aller Stille pflanzte er — Der Forscher schwört darauf —, Wo sich der Erde Zapfen dreht, Das Sternenbanner aus. Doch sonderbar — kaum hat de Welt Vom Staunen sich erholt, Da wird von Mr. Peary sie Schon wiederum verpolt. Auch er drang bis zum Nordpol vor Und hat, vom Eis umschanzt, An Mutter Erde Zapfenloch Sein Banner aufgepflanzt. Nun wehen schon zwee Banner dort, Und wird zum dritten Rat, Dann spielen eenes Tags am Pol Die Forscher ihren Skat. Kn Batterie vom Pferde. Fast die ganze Batterie agte über den Unglücklichen hinweg, der als un- enntliche, formlose Masse aufgefunden wurde. * Ein Amokläufer in Wien. Stach dem Muster des Messerstechers, der vor einiger Zeit ganz Berlin in Aufregung versetzte, hat im 10. Bezirk in Wien ein Mann drei Frauen durch Mes- erstiche schwer verletzt. Es gelcmg, den gefährlichen Burschen nach den» dritten Attentat zu verhaften. Er ist ein Lampenputzer Heinrich Hudecek, der die Angriffe auf Frauen im Banne krankhafter Neig ungen ausgeführt hat. * Basarbrand in Teheran. In der vorletzten Nacht brach in einem Basar in Teheran Großfeuer aus, das gegen vierzig kleine Geschäfte sowie das große Lagerhaus „Timdsche- sadrazam" vollständig einäscherte. Mehrere Men schen kamen in den Flammen um. Der Schaden Nachklänge zur Berliner Zeppeliufahrt. Eine Tauffeter unterbrochen hatte der Besuch des „Z. 3" in Berlin in dem Haveldorfe Gatow. Das „Osthavell. Kreisbl." berichtet darüber: Der Gottesdienst in der Dorf kirche war vorüber; nur die Jugend war noch zu einem Kindergottesdienst zurückgeblieben und um den Altar stand eine Gruppe von Taufzeugen zur Taufe eines Neugeborenen. Da meldete der Kan tor dem Geistlichen: „Das Luftschiff ist eben sicht bar!" Nun war kein Halten mehr. Die Kinder stürmten aus der Kirche, auch die Taufpaten ließen sich nicht halten, so daß dem Geistlichen mit seinem Kantor nichts Wetter übrig blieb, als sich dem all gemeinen Strome anzuschließen. So dicht streifte der Riesenvogel die Havelufer, daß man die küh nen Luftschiffer in den Gondeln sehen konnte. Erst als das vielbeskumte Wunder dem Gesichtskreise der Dorfbewohner entschwunden war, konnte die unterbrochene Tauffeier wieder ausgenommen wer den, während bei den Kindern alle Andacht vor über und kein weiteres Zusammenhalten möglich war. Das denkwürdige Zusammentreffen der Taufe mit der Ankunft des Luftschiffes ist im Kirchen buche vermerkt worden. Mamas Frühlingshut und sein Schicksal. Bei der Abfahrt des Grafen Zeppelin von Berlin nach Friedrichshafen hatte sich — so er zählt ein Leser der „Tägl. Rdsch." — auf dem Bahnhof auch eine vornehm gekleidete Dame mit ihrem etwa fünfjährigen Töchterlein eingefunden. Als der Graf den Bahnsteig betrat, hob sie ihr " * D e r Z u g n a ch B ü l z i g. Die Zep- pelintage der vorigen Woche haben der Bahnstation Bülzig einen Riesenverkehr gebracht. Es wurden 30 000 Fahrkarten verkauft, das ist mehr als sonst in 10 Jahren. * Blutiges Eifersuchtsdrama. Der Landwirt Schling aus Ostheim bei Kassel wurde von einem Burschen arrs Lamerden (Kreis Hofgeismar) mit einer Wagenrunge erschlagen. Das Motiv der Tat ist Eifersucht. * Des Mordes verdächtig. In Frankfurt a. M. wurde der Maurer Saweskal ver haftet, welcher verdächtig ist, am 14. November 1908 in Eisenach die 19jährige Arbeiterin Emilie Keller ermordet zu haben. * Po st räuber. Aus Samara wird ge meldet: Alff der Station Mjaß ist die Post von einer Bande maskierter, mit Revolvern und Bom ben bewaffneter Räuber überfallen worden, wobei ihnen 80 000 Rubel in die Hände fielen. Drei Schutzleute und ein Wächter wurden getütet, zehn Mann schwer verletzt. Die Räuber zerschnitten die Telegraphendrähte und entkamen auf einer Loko motive. * Eine neue H o ch w a s s e r k a t a - strophe in Mexiko. Mexiko ist von emer neuen Hochwasserkatastrophe heimgesucht worden. Die Stadt Soto la Marina, nördlich von Tam pico, ist wie gemeldet, durch den über seine Ufer getretenen Soto la Marinafluß vollständig zerstört worden. Die Bevölkerung, die 6000 Köpfe zählt, ist vollständig konsterniert. Die Bewohner flüchteten,, um nackend das Leben zu reiten, aus die Hügel, -Warenhäuser auf deutschen und zogen sich dann in ihre Gemächer zurück. Bukarest, 9. Sept. Die ersten Meldungen über das bet dem gestrigen Unwetter durch den Einsturz einer Scheune tn Konstantja verursachte Unglück haben sich als übertrieben herauSgrstellt. Ein Soldat wurde getötet, 24 schwer und 15 leicht verletzt. Parts, 9. Sept. AuS Melilla wird ge- meldet: Eine starke spanische Kolonne rückte gegen Morgen gegen Osten vor und sprengte Häuser der Questama und Zehadara tn die Luft. Sodann wandten sich die Spanier gegen Mulay Alt Scherrs. Der Befehlshaber der Spanier wollte diesen Ort zerstören, weil dessen Bewohner an den letzten Kämpfen tetlgenommen haben, aber alle Bewohner des Dorfes, Männer, Frauen und Kinder, kamen den Spaniern mit weißen Bannern entgegen, boten ihre Unterwerfung an und lieferten Waffen und Munition aus. Ein großer Teil der Mauren aus Mulay Ali Echerif unterwarf sich in Restinga. General Marina wird die Unter werfung nur annehmev, wenn die Waffen von allen Mauren abzeltefert und unzweideutige Beweise ihrer Aufrichtigkeit gegeben werden. Auch von Oberst Carera sind gute Nachrichten eingetroffen. Er setzte seinen Marsch auf dem linken Ufer de« Muluyu fort. Die Mauren unterwarfen sich. Diese« an Algerien angrenzende Gebiet dürste schnell beruhigt sei». Die tn Mulay Ali Scherif ausgestellte Batterie hat dar Haus de- Katd» Chea, des einflußreichsten Agitator« tm Rifgebiet, und da« Dorf vufit be- schossen. Die Mauren flüchteten sich nach dem Gurugu. Hierdurch erklärt sich, daß die Stellungen gestern schwächer angegriffen wurden, al- gewöhnlich. Lissabon, 9. Sept. Die Kammer nahm da- Budget an mit Au-nahme de- Betrage« von 241 Conto- für die Duerobahn. Kopenhagen, 9. Sept. Took hat de» Kapitän Sverdrup gebeten, ein Schiff zu beschaffen, mit dem Sverdrup abreisen könne, um auf Cape York die beiden ESktmoS zu suchen, welche Cook »ach dem Nordpol begleitet haben, und sie so chnell wie möglich nach Newyork zu bringen. New-York, 9. Sept. Peary hat an seine «Atz SeMrti. Ozeandampfern. Dem Beispiel der „Red Star-Linie" folgend, hat sich jetzt auch der Nord deutsche Lloyd entschlossen, Warenhäuser auf den Schiffen einzurtchten. Der Lloyd ist zu diesem Zwecke mit den bedeutendsten Firmen verschiedener Branchen in Verbindung getreten, denen er ein Verkaufsmonopol auf seinen Schiffen einrüumen will. Schon in der nächsten Zeit fall mit diesen schwimmenden Warenhäusern der erste Versuch ge macht werden. * Die Kinderlähmungen in der Rheinprovtnz nehmen nun auch tm Re gierungsbezirk Düsseldorf zu. In München-Glad bach haben sich laut amtlicher Meldung 9Er- krmckungen, darunter eine Mit tödlichem Ausgange, ereignet. In Sodin hat die Epidemie einer wet teren Meldung zufolge so besorgniserregende Fort schritte gemacht, daß auf Veranlassung des Kreis arztes die Schulen geschlossen worden sind. Neuer dings sind fünf weitere Krankheitsfälle zur An zeige gelangt. * Der Aus st and der Sardinen fi s ch e r u n d -P a ck e r an der ganzen bre tonischen Küste von Donarnenez-Concarnea/u hat trotz des vermittelnden Eingreifens des Arbeits- Ministers Viviani eine solche Verschärfung er fahren. daß man Gendarmerieverstärkungen in die betreffenden Orte senden Mutzte, um Arbeitswillige vor Gewalttätigkeiten zu schützen. Ein großer Teil der Fabriken sah sich gezwungen, zu schließen. Die Landung von Booten mit Fischern aus anderen Orten wird von den Ausständigen überall gewalt sam verhindert. - Schwere Unfälle bei den öster reichisch-ungarischen Manüve-rn. Wie man aus Budapest meldet, stürzte bei den Manöver» tn der Umgegend von Szekelyudvarhely (Oderkellen) der Oberstleutnant Rudolf Nagt vom 82. Infanterieregiment dicht vor einer daherjagen ¬ nichtöffentlicher Sitzung unter Zubilligung mildern- der Umstände und Anrechnung eine-Monat-Unter suchungshaft zu 1 Jahre 6 Monaten Gefängnis kostenpflichtig verurteilt, auch der bürgerlichen Ehren rechte auf 3 Jahre verlustig erklärt. 8 P l a u e n , 8. September. Ein e Leich en- bitter in. Einen eigenartigen Schwindel betrieb die Dienstmagd Schmidt aus Lichtenberg bei Bayreuth. Ek ging zu Leuten hin und meldete Todetfälle, spielte die Letchenbitterin und erhielt dadurch Bar geld und Speisen. Die Meldungen, die die betreff senden Leute tn Aufregung versetzten, waren falsch. Dar Landgericht Plauen schickt- die sonderbare Be trügerin auf zwit Jahre sechs Monate ins Gefängnis. Kunst «nd Wissenschaft. Die beiden Rivalen. Dr. de Quervain, der Vtzedirektor der schweizerischen meteorologischen Anstalt tn Zürich, der mit Dr. Stolberg aus Straßburg die wissen schaftliche Grönlandexpedition unternahm und die Fahrt von Nordgrönland bis Kopenhagen an Bord des Dampfers „Hans Egede" zusammen mit Cook machte, hat an seine Berner Angehörigen laut Ber ner Tageblatt einen Brief geschrieben. DaS Schrei ben wirft interessante Streiflichter auf da- Ver hältnis von Peary zu Cook und enthält einige Mitteilungen, die Cook dem Schreiber über seine Beziehungen zu seinem früheren Mitarbeiter im Polarforschungswerk Peary machte. Sie lassen darauf schließen, daß diese Beziehungen in der letz ten Zeit ziemlich gespannte waren, und daß Peary in Cook schließlich einen sehr unwillkommenen Konkurrenten sah. Wegen ihrer konfidentiellen Natur eignen sich diese Mitteilungen Cooks zunächst nicht zur Veröffentlichung. Da- Reutersche Bureau erhielt auS Indian Harbour über Kap Ray (Neufundland) ein Telegramm Peary», in dem er erklärt, man dürfe die Erzäh lung CookS nicht zu ernst nehmen. Die beiden ESkimoS, die ihn begleitet hätten, sagten aus, daß er keine nennenswerte Entfernung in nördlicher Richtung zurückgelegt habe, und zwar nicht außer Sichtweite von Land. Andere Leute des Stammes bestätigen diese Aussagen. Skübil, ter September —, da Oktober b0,80, per Dezember »1,10. Zahlungseinstellungen Kaufmann Fedor Ban dow In Neustadt i. Sa. Logterh-uSbesitzeltn Julie Anna verw. Becker geb Knoche tn Bad-Llster Flaschenbterhilndler Ernst Bernhard Müller tn Burgstädt. — Ausgeboben: Schuh- wachrrmeister und SchuhwarenhSndler Max Michael in Beucha bet Grimma. Schloss,nnetster Gustav Adolf Brun» Heldner in Neustadt i. Sa. Schmtedemetster Kranz Herrmann tu Krum- hermSdorf bei Neustadt i. Sa. Schankwirt Robert Günther, ft. in Rochsburg, jetzt tn Dresden. vreme» 8-Septembers Uplmrd middling lok» SS'/« Pf. Steilg. LWerpaK, 8 September. Umsatz I0l>00 »allen Lieft- rangen stetig. September S,78 September^Oktober « 73, No- vember-Dezember «,72, Januar Februar S,73, MSrz-Apitl 6,75 Perlt«, 8 September. Schlustpreltsefistellungen der Ma« um s>, Uhr. Weizen, per Sep- - - - , - - tember MS,75, p« Oktober 208,75, per Dezember 207.KO. folgende Depesche au« Indian Harbour gerichtet: Rogg-U Per September 171,—, per Oktober 170,50, per De- I V «rüme Dick nickt über zember 17»,KO. Hafer per September 1S6,75, per Dezember I'^urch Sturm aufgehalten. Gräme Dich nicht über —. Mai», pn September , Per Dezember ItS,—. Cookgeschtchte, habe ihn festgenagelt.