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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 02.09.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190909025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19090902
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19090902
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-09
- Tag 1909-09-02
-
Monat
1909-09
-
Jahr
1909
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 02.09.1909
- Autor
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— JoachtmStal, 31. August. Könw Eduard unternahm von Marienbad aus einen AuS- flug nach JoachimStal zur Besichtigung der Radium- quellen und besuchte unterwegs den Kurort Gie«- Hübel. Erfurt, 31 August. In vergangener Nacht kam eS im Auenkeller-Restaurant zwischen dem 24 Jahre alten vautechniter August Gärtlein und dem 20 Jahre alten Berstcherungsbeamten Triebel zu Reibereien, in deren Verlauf Gärtlein dem Trie bel plötzlich eine schallende Ohrfeige versetzte. Nach kurzem Handgemenge forderte Gärtlein den Triebel auf, mit ihm einmal hinauszugehen. Triebel leistete Folge und ging hinter Gärtlein her. Kaum hatte jener die Tür hinter sich geschlossen, al« Gärtlein zwei Reooloerschüsse auf ihn abfeuerte, die dem jun gen Mann in den Unterleib drangen. Der traurige Revolverheld 'rgrifs die Flucht, und Triebel blieb lebensgefährlich liegen. Auf die Erhaltung seines Lebens ist wenig Hoffnung vorhanden. Gärtlein konnte heute früh verhaftet werden. Nach den Aus sagen der Zeugen hatte er den Streit mit Triebel in frivoler Weise vom Zaune gebrochen. 12. -ffenttich- Sitzung der Stadtverordnete« am Dieatag, de« 31. August 1SVS. Anwesend sind 15 Stadtverordnete; am RatS- tische haben sich eingefunden die Herren Stadträte Anger (in Vertretung des Herrn Bürgermeisters), Müller und Schneider. Herr Vorsteher RedSlob eröffnet die Sitzung kurz nach 8 Uhr. Vor Eintritt in die Tagesordnung nimmt Herr Schuldirektor Dietze dar Wort zu einigen Be merkungen inbezug auf die Sitzung vom 27 Juli. ES sei da zunächst mitgeteilt worden, daß die staat liche Beihilfe für die kaufmännische Fach- und Fort bildungsschule niedriger als im Vorjahre sei; dies habe seinen Grund in dem Fortfall einer außer ordentlichen Unterstützung zur Beschaffung von Bänken. Weiter müsse er eine faktische Berichtigung geben zu einer Erklärung des Herrn Schellenberger, der einen Lehrer kennen wolle, welcher früher einmal einen meteorologischen Kursus absolvierte, sein Wissen aber nicht in den Dienst der Oeffentlichkeit gestellt habe. Der gegenwärtige Kursus sei der erste, zu dem die Stadt eine Unterstützung gewähre. Redner bedauert um des Friedens willen, daß bei solcher Gelegenheit ver letzende Aeußerungen über die Lehrer gefallen seien. H-rr Schellenberger erklärt den Bericht für entstellt; er habe weder auf eine Person noch auf einen Kursus Bezug genommen. Etwas die Lehrer Verletzender habe er nicht gesagt; angesichts solcher Borwürfe sei eS wohl das beste, überhaupt nicht mehr zu sprechen. Dann erklärt Herr Schellenberger weiter : Ein Lehrer i st früher einmal zu einem Kursus geschickt worden, ob von Hohenstein oder einer anderen Gemeinde, das bleibt sich gleich, aber einen Nutzen habe man nicht davon gehabt.*) Dann nimmt das Kollegium zunächst die Mit teilung zur A«««tnts, daß Herrn Otto Lindner der beantragte Gasanschluß zugebilligt worden ist, und weiter das Dankschreiben der Familie Ebersbach für den seitens der Stadt dem Verstorbenen gewidmeten ehrenden Nachruf verlesen. 2. Rachverwilltgung von U' berftunden für die H Bezirksschule. Wie Herr Vorsteher RedSlob aus den Akten mntkilt, mußte ein Betrag für Ueberstunden bereits im HauShaltplan für 1909 berücksichtigt werden, eS sei dies aber übersehen worden, weshalb das Kolle gium um nachträgliche Bewilligung gebeten wird. Ja der II. Bürgerschule sei eine neue Parallelklasse eingerichtet worden, tn welcher sechs Ueberstunden zu erteilen sind; die Kosten betragen 337,50 Mk., welche die Stadtverordneten einstimmig bewilligen. 3. OrtSgefetz über die Erhebung von Besitz- Veränderungsabgabe« in den Sirchgemet«- de« Gt. Christophori und St. Tri«itatiS. Der bisher schon existierende sog. „GotteSpfenntg' beträgt bet einer Besttzveränderung tn jedem Falle »hne Ansehung der Höhe deS Objektes 1 Mk. jetzt soll bei einer Wertsumme von je 1000 Mk. eine Abgabe von 1 Mk. erhoben werden, eine Summe unter 500 Mk soll abgabenfrei bleiben, über 500 Mk. aber voll gerechnet werden. Herr Vorsteher RedSlob bringt den Entwurf des OclsgesetzeS zur Verlesung, worauf Herr Stadto. Riedel von dem Einspruchsrechte der Stadtverordneten Gebrauch macht und beantragt, den Kirchenoorstand zu ersuchen, eS bei dem bisherigen Verfahren zu belassen. In der Debatte sprechen sich verschiedene Redner teils für, teils gegen die Vorlage au«. Einerseits wird betont, daß die nötigen Gelder, die nicht durch Er- Höhung dieser Abgaben eingebracht werden können, dann durch allgemeine Steuern erhoben werden müssen, anderseits verwahrt man sich aber auch gegen eine noch schwerere Belastung deS Grundbesitzes. Bereit» erhebe der Staat beim Besitzwechsel 1°/, de« Werte?, dann fordere die Stadt die gleiche Summe und die Kirche 1°/^. Im Vorjahre vereinnahmte die Krchkaffe nach oem altem Satze etwa 157 Mk., nach der Neuordnung würde sich die Summe auf rund 1300 Mk. belaufen. In der Abstimmung wird die *) Hierzu sei mir folgende Bemerkung gestattet: Ich habe keinen Grund, die Ausführungen irgend eines Red ner- zu verschärfen oder abzuschwächen. Herr Schellen berger hat am 27. Juli die Aeußerung getan, die ich mit folgendem Satze skizzierte: „Er kenne einen Lehrer, der früher einen gleichen Kursus absolvierte; dieser habe aber bis heute noch nichts in dieser Sache im Allgemein-Jn- teresse getan." Ob Herr Sch. einen hiesigen Lehrer und einen Kursus meinte, der auS unseren städtischen Mitteln unterstützt wurde, weiß man nach diesem Wortlaut nicht. Zum mindesten unverständlich bleibt eS daher, wie Herr Sch. da behaupten kann, es seien „die Worte verdreht" worden, der Bericht sei entstellt. Den Beweis für solche Behauptung kann Herr Sch. nicht erbringen. Der Berichterstatter. Vorlage gegen 10 Stimmen abgelehnt und der An- trag Riedel gegen 6 Stimmen angenommen. 4. DeSi«fektio«Sorv»u«g. Dadurch, daß für unsere Sradt noch keine festen Bestimmungen inbezug auf Desinfektion getroffen wurden, haben sich schon mancherlei Unannehmlich keiten ergeben. Da nun auch die Oberbehörde der artige Bestimmungen wünscht, ist ein Entwurf auk» gearbeitet worden, der den Stadtverordneten gedruckt oorliegt. Hierzu trägt Herr Stadto. Resch den Wunsch vor, der Rat möge durch eine Bekannt machung in Erinnerung bringen, daß die Leichen von an ansteckendenjKrankheiten Verstorbenen sosort der Leichenhalle zuzuführen sind. Einstimmig erklärt sich da« Kollegium mit dem Entwurf einverstanden. 5. Pe«sto«Sregulativ für Vie städtischen Beamte«. Mit dieser Angelegenheit hat sich LaS Kollegium schon deS öfteren beschäftigt. Die KceiShauptmann- schäft wünscht nun ein Verzeichnis sämtlicher Ange, stellten der Stadt mit den Angaben, ob sie pensions berechtigt sind oder nicht, und für den letzteren Fall die nötige Begründung. Die Stadtverordneten, denen Herr Vorsteher RedSlob die Aufstellung oorträgt, halten sie für nicht vollständig; man be schließ,, den Rat um Ergänzung zu ersuchen und den Punkt heute von der Tagesordnung abzusetzen. 6. m. Nachtrag zur Marktordnung. Der MarklauSschuß hat den Anregungen, die die Kreishauptmannschaft inbezug aufeinzelne Punkte deS Entwurfs gegeben, entsprochen und ersucht da« Kollegium, die Neuordnung gutzuhetßen. Nach kurzer belangloser Debatte erfolgt die einstimmige Annahme der Marktordnung. 7. Arealankaufsgesuch BerghähuelS. Herr Berghähnel, der hier eine Betriebranlage errichten will, hat an der König Albertstraße ein Grundstück erworben, das aber zur Bebauung nicht tief genug ist, weshalb er eines Stückes Hinterland bedarf, das der Stadtgemeinde gehört. Mehrfache Verhandlungen haben dahingeführt, daß der Kauf, preis — inbetracht kommen etwa 38 qm — auf 2,25 Mk. für I qm festgesetzt wird. Ausdrücklich wird betont, daß der Preis um deswillen so nied- rig bemessen wurde, um der Errichtung industrieller Anlagen nicht hinderlich zu sein. Vorbehältlich der Zustimmung d-S Rates beschließt das Kollegium in diesem Sinne. S. Fassung der Pah«er- «uv Rudolf- Quelle« auf Hermsdorfer Flur. Zunächst genehmigt man einige Verträge und Abmachungen mit der Gemeinde Hermsdorf, der Eisenbahnverwaltung und der Straßenbauinspekiion betreffs Vornahme von Arbeiten zur Wegleitung von Quellwaffer nach der Stadt und bewilligt dann einstimmig — auch hier vorbehältlich der Ent schließung des Rates — die Kosten für die Quell- faffung in Höhe von 14 686 Mk. zu Lasten der 7. Anleihe; eventl. soll das Geld durch ein Hand- darlehn beschafft werden. Die neu erschlossenen Quellen geben täglich 300—400 cbm Wasser, zu sammen mit dem aus dem Bernsdorfer Gebiet etwa 900 cbm täglich; sonach würde unsere Stadt wohl gut mit Wasser versorgt sein. S. Richttgfprechu«ge« vo« Rech«u«geu. Die WafserwerkSkasse für 1908 wird zunächst zur Nachprüfung auSgegeben und dann erklärt da» Kollegium die Rechnungen für die Baukasse auf 1907, für die Dienstboten-Krankenkasse auf 1908 für die StiftungSkaffe, HandelSschulkaffe und Ge werbliche Fach- und FortbildungSschulkaffe auf 1908 für richtig. 1«. Ergänzung des GaS« und Wasser Ausschusses. Durch Wegzug und Tod hat dieser Ausschuß einige Mitglieder verloren; der Rechts- und Ver- faflungausschuß erachtet die Ergänzung durch ein Mitglied als genügend und schlägt Herrn Heil- mann vor, dem daS Kollegium auch einmütig seine Stimme gibt. — Die Sitzung erreichte gegen 10 Uhr ihr Ende; eS solgte eine nichtöffentlich Beratung. vtwW Smlch MnW-WAl. Verkehr tm Mor al August 19OS. 1157 Einzahlungen in Höhe von 161741 M. 49 Pf 562 Rückzahlungen „ „ „ 106228 „ 89 „ Mehreinzahlungen 55512 M. 60 Pf DaS Emlcgea-Guthaben betrug Ende Juli 8544767 M. 17 Pf. Ende August 8 600279 M. 77 Pf Der Gesamt-Umsatz betrug 593160 M. 46 Pf Eröffnet wurden 109 und erloschen sind 88 Konten. Der Reservefonds beträgt 469618 M. 55 Pf. Der Zinsfuß für Einladen beträgt 3'/, "/o- Die volle Verzinsung wird gemährt tret Ein lagen, welche bis zum 4. und bei Rückzahlungen, welche au den beiden letzten Tagen eine« Mo nat« bewirkt werden. Die Spark^ss- gewährt Hypotheken und Lom bard-Darleben ohne Berechnung von Provision, be sorgt auch den Giro-Verkehr dcS Sächs. Gemeinte- oerbondeS. Sie befindet sich im Stadthaus- am Neumarkt und ist an jedem Werktage vorm. 8—12 Uhr und uachm. 2—5 Uhr ! öffnet. Neuestes vom Tage. * 50 Radbod-Letchen zutage gefördert. Auf Zeche Radbod wurden am Sonnabend 4 und am Montag weitere 6 Leichen geborgen, so daß insgesamt bis jetzt 50 Leichen zuüage gefördert worden sind Man fand die Lei chen an verschiedenen Stellen. Obwohl sie bis zur Unkenntlichkeit verbrannt waren, läßt doch die Art der Auffindung darauf schließen, daß die Berg leute an Ort und Stelle von der Katastrophe über rascht wurden. * Ein dunkler Fall. In einem Gast hause zu Innsbruck wurde die Baronin Olga v. Sanden geb. Edle v. Ruedt erschaffen aufge sunden. Der Kaufmann Wilhelm Hammerschmidt aus München, mit dem sie zusammen lebte, sowie dessen Freund, der Photograph Kahrer aus Mün chen, wnrden verhaftet, weil Mordverdacht besteht. * A b g e st ü r z t e r O m n i b u s. In der Nähe von Freudenstadt stürzte ein Omnibus der süddeutschen Automobilbetriebsgesellschaft eine H Meter hohe Böschung hinab. Hierbei wurde die Lehrerin Kieser aus München getötet. Der Chauf feur und ein zweiter Passagier wurden verletzt. * Rettung aus Seenot. Die Ret tungsstation Barhoeft der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger telegraphiert: Am 31. August voll der auf dem Bock gestrandeten lwl- ländischen Tjalk „Nooidgedacht", Kapitän Kverts, mit Heringen von Emden nach Stettin bestimmt, 5 Personen durch das Rettungsboot der Station gerettet. * Die H ack f l e i s ch v e r g i f t un g e n in Kiel haben ein weiteres Opfer gefordert. Gestern erlag ein Sohn des Malers Schulz der Vergiftung. Bis jetzt sind 16 Personen erkrankt. Außer dem Sohn des Malers Schulz ist eine Tochter der Witwe Sell gestorben. * Ein Mörder dreimal verhaf tet und dreimal freigelassen. Der Schriftsetzer Max Hackradt, der des Mordes an der Frau Rudolphi in Bornim bei Potsdam verdäch tig ist und von Soldaten verhaftet, aber wieder sreigelassen worden war, war am Sonnabend auch in Halle kurze Zeit verhaftet. Er hatte auf dem Bahn hof voil einem Restaurationswagen eine Flasche Wein und Rum gestohlen und wurde erwischt, nach Erlegung der Strafe aber sreigelassen. Er legiti mierte sich und gab als Reiseziel München an. Ja, er schrieb sogar seiner Frau eine Postkarte, daß er in Halle verhaftet sei, aber nicht wegen Mordes, sondern wegen Mundraubs. Auch wird bekannt, daß Hackradt vorher schon in Magdeburg verhaftet war, da er auf der Fahrt von Potsdam aus dem Kupeefenster geschossen hatte. Auch dort wurde er freigelassen, da es sich nur um Unfug handelte. Weder in Halle noch in Magdeburg war die Mord tat bekannt gewesen. Nicht alle Menschen werden von der Polizei so sanft und liebevoll behandelt, wie dieser Raubmörder. * Gestohlene Akten. Aus einem für die Aufbewahrung von Akten in einer großen Un terschleifesache im Landgericht zu Kiel besonders eingerichketen Zimmer sind durch einen Einbruch viele Schriftstücke und Briese entwendet worden, die sich in den Akten befanden und belastendes Ma terial gegen mehrere Angeklagte enthielten. * Ei il Geständnis Maaghs vor der Hinrichtung. Der am Freitag wegen Ermordung des Agenten Regel in Trier Hingerich tete Techniker Maagh, der bis dahin stets bestrit ten hatte, den Agenten Regel mit Ueberlegung er schossen zu haben, hat vor seiner Hinrichtung ein schriftliches Geständnis abgelegt, in dem er sagt: »Ich habe Regel aus Habgier ermordet. Erpres sungen hat er nicht an mir verübt. Im Prozeß verfahren über Regels Nachlaß habe ich einen Mein eid geleistet. Mattonet habe ich nicht gekannt. Dieses Geständnis mache ich, bevor ich vor Gottes Thron trete." * Barfuß auf die Zugspitze. Der höchste Gipfel des Deutschen Reiches, die 2966 Meter hohe Zugspitze, ist von dem in den fünfziger Jahren stehenden Münchener Badeanstaltbesitzer Steinhäuser, einem geübten Alpinisten, vom Eib- see aus über die Wiener Neustadthüttc in nicht ganz 3s< Stunden barfuß bestiegen worden. Der Barfußalpinist, der schon viele Touren so gemacht hat, hatte zuvor nur ein Frühstück ans Milch und Brot eingenommen. * Die Hochwassertata st rophe in M e x m? o. Die Zahl der durch die Hochwasser schäden in Neu-Mexiko Getöteten wird auf 2000 und die der Obdachlosen auf 30 000 geschätzt. In Estanorzalar wurde das Wasserreservoir durch die Hochflut zerstört. Das Wasser droht die Stadt zu zerstören. Die Eisenbahnverbindungen sind unter graben. 5000 Obdachlose fanden Nahrung und Aufnahme in öffentlichen Gebäuden in Monterey. 1500 Tote wurden aus den Trümmern gezogen. Der Santa Kathartnafliuß ist wieder in seine Ufer zurückgetreten. Die Stadt ist von einer Epidemie bedroht. Die Reinigung der Stadt ist dringend notwendig. Der Vorort San Luisto ist vollständig unterspült und zerstört. Nicht ein Haus ist stehen geblieben, der amerikanische Konsul hat sich an das Staatsdepartement um Hilfe gewendet. Bis jetzt hat nur der entsendete Kreuzer wirksam Hilfe geleistet. * Ein Eisenbahnzug beraubt. Auf der sibirischen Eisenbahnstation Kutowo ist ein Uebersaü auf einen Passagierzug verübt worden. Die Räuber beschossen den Zug und entwendeten 120 000 Mark aus dem Postwagen, worauf sie den Zug weiter fahren ließen. Dieser stieß dann mit einen ihm entgegenkommenden Güterzug zufammen. 18 Wagen vurden zertrümmert. Viele Personen erlitten Verletzungen, darunter acht vom Personal. * Zwei Schiffe gesunken? Aus Havanna wird telegraphiert: Man fürchtet, daß zwei Schiffe unbekannter Nationalität bet der Isle of Pines mit allen an Bord befindlichen Personen untergcgangen sind sowie, daß der Küstendampfer „Nicolas" beim jüngsten Sturm verloren ging. * Eine furchtbare Katastrophe hat sich bei NewYvrk ereignet. Dort brannte das im Rokalvahpark gelegene katholische Malachy-Woi- senhaus nieder, wobei zahlreiche Kinder den Tod in den Flammen fanden; 700 Kinder konnten ge rettet werden, einige werden vermißt. Sieben Lei chen sind bereits geborgen. -mH Gemar-a. «Wrrp,,,. »1. August, «ms,» 7«« »all«. ruugm stellg. August 8 74 August-»«pk'mder 6 84. Onob-r- Novtmber 8.KS, Dezember.Januar 6.88, Febiuar-März 6.87 »»»«», 31 August. SchlubprUltieststeauugm der O», tinvv um 2-, Uhr. Weizen, per Sep ¬ tember 211,28, per Oktober 2-8 75, per Dezember 207 75. Roggen per September 117,75 Oktober 170 78, ver De zember 170,50. Hasn per September 157,25, per Dezember 156,80 Mai«, per September —, per Dezember —. RübSl. Per August —, Pa Oktober 51,30, per Dezember 8I,70. Zohkung«el» st ellunge». Maschinea-Fabrikant Lonstantin Theodor Herman» Pepold ta Katkenstein. Hotelier Albin Gustav Köhler in Falkenstein Kaufmann Han« hei», r-ch Schumann in Dresden (Nachlaß) Restaurateur OSkar Alfred Günther In Meerane RaiSkellerpächter Johanne» Ni. -olau« Theodor Schimmel in Eibenstock Bäckermeister Paul Rcbert Hiller in Dresden. Kaufmann Karl Max Heune in Werdau. Gastwirt und Mateiialwarendändler Otto Emil Fritzsch in CunerSdors bei Kirchberg. Deutsche Kinematographen-Werte, G m b. H in Dresden. Restaurateur Johann Heinrich Wil- velm > hlerbach in Meißen (Na-biaß). Tischlermcistersehesrau Auguste Emilie Messel geb Frenzel in Dresden (Nachlaß). — Aufgehoben: Bäckermeister Friedrich Wi Helm Timmel in Plaue». Drogist Max Georg Robert Schürer in Werdau. Rabenauer Stuhl- und Möbelfabrik, e. G m. b. H. »Rabe nau Gaiderobenhändlcr Ladislaus Peter Filigowski in Plauen. Schneidermeister Johann Gottlieb August Witzke in Leipzig. Nausmann Aböls JuliuS Andrich in Leipzig GohliS. Fisch händler Friedr ch August Lenk tn Falkenstein. Uhrmacher Otto Bruno Bergt tu Claußnitz bei Burgstädt. Handelsgesellschaft Gebr. Wills in Meißen Schneidermeister Johann Friedrich August Reinhardt tn Meißen. Pappensabttkant Ernst Theodor Steyer in Freiberg. Kolonialwaren- und Fouragehändlerin AgneS Rosalie Sommer verw. gewes. Löser geb. Wagner tn Wolkenstein. Kirchliche Nachrichte«. St. Ehristophori-Parochie Hohenftei«- Ernstthal. Donnerstag, den 2. September, abends halb S Uhr Mis- sionSstunde tm WaisenhauSbetlaale. Nächsten Sonntag vormittag« S Uhr Hauptgottesdienst. Nachmittags halb 2 Uhr kirchliche Unterredung mit Donnerstag, den 2. September, früh 9 Uhr Wochen kommunion. Donnerstag, den 2. September, abends 8 Uhr Btbelstund« tm Unterdorf bei Herrn Teichner. »üste«drM«d. Donnerstag, den 2. September IVOS, abends V.9 Uhr Btbelstunde der landeSktrchlichen Gemeinschaft tm Pfarrhause. Letzte Telegramme. Friedrichshafen, 1. September. Zu der Blättermeldung, daß Kaiser Franz Josef dur Grafen Zeppelin für das kommende Frühjahr ,u einem Besuch mit dem Lustschiff nach Wien eingeladen habe, erfahren wir von zuständiger Stelle, vaß eine ähnliche Aeußerung des Kaiser« nur in scherzhaftem Gesprächston gefallen ist, und daß weder eine Zusage de« Grafen Zeppelin noch über- yaupt ein ernsthaftes Gespräch über diesen Punkt ersolgte. Bülzig, Landungsstelle des „Z. III", 1.Sept. Die Ntchruht, daß ein Teil der Hülle vom Sturm abgerissen und zerfetzt worden sei, ist vollkommen erfunden. Die Hülle ist an der verletzten Slelle sorgfältig abgeschnitteo, auSgeflickt und dann wieder aufgesetzt worden. Die Windstärke beträgt bis zu einer Höhe von 500 Metern 17 bis 18 Se kundenmeter. Der Wind kommt aus Südwesten mit ver Tendenz, nach Nordwesten zu gehen. Bet der unsicheren Wetterlage ist an eine Festsetzung der Abfahrtszeit vorläufig nicht zu denken. Saarbrücken, 1. September. Auf der Grube Camphausen stürzte gestern abend eine im Schacht angebrachte hölzerne Bühne, die zur Aus führung von Steinmetzarbetten hergestellt war, in die Tiefe. Acht Mann wurden getötet. Wien, I. September. Gestern abend versuch en abermals etwa 200 Deutschnatiovale im 15. Bezirk antitschechische Demonstrationen zu veranstalten, wobei die einschreitende Wache mit Steinen beworfen wurde. 2 Wachleute wurden leicht verletzt, 29 Verhaftungen wurden oorgenommen. Part«, 1. September. Wie der „Petit Paristen' meldet, wird daS Militärluftschtff .Räpublique", wenn das Wetter günstig ist, von Meudon nach Nataly übersiedeln, wo eS statto- mert wird behufs Teilnahme an den Manöver«. Die Entfernung beträgt tn der Luftlinie 320 Kilo meter. Im Notfälle ist eine Zwischenlandung tn N v rS beabsichtigt. Paris, 1. September. Da« „Journal" meldet iu« Lortent: Während einer nächtlichen Schieß übung deS NordgeschwaderS schoß der Panzerkreuzer „Gloire" aus einem seiner 57 mm-Geschütze insolge eines Irrtums beim Richten sechs Granaten aus v i e „M a r s e t l l a i s e", daS Flaggschiff deS Ad- niralS Aubert, daS an verschiedenen Stellen ge troffen und beschädigt wurde, ohne daß jedoch glücklicherweise jemand von der Besatzung verletztwurde. Dec Admiral begab sich an Bord des „Gloire", um aie Untersuchung einzuleiten. Charleoille, I. September. In Sedan wurde eine Sptonageangelegenhett mfgekeckt, die zur Verhaftung eines KaffeehauSbefltzer», er Ausländer ist, führte. Durch die Angelegenheit sind noch andere Personen bloßgestellt. Madrid, 1. September. Nach Depeschen au« Melilla wird die Gefangennahme de» Roght einen großen Einfluß auf die Rtfiontsten haben und wahrscheinlich wird der Hauptführer der Schallt die jetzige Lage benutzen, um die Pläne Mulay Hafids zu unterstützen und um Kaid der Gullaga zu werden. Alexandrowsk. 1. September. In Krtwoj Rog hat eine gewaltige Feuersbrunst 450 Ge höfte zerstört. Der Schaden beträgt über eine -illion Rubel. 5 000 Menschen sind obdach- und brotlos. Mexiko, 1. September. Nach hierher ge langten Nachrichten sind in der Umgebung deS alten BlUnneS in Monterey 300 weitere Leichen aufgesunden worden. ES sind mithin bisher über tausend Leichen geborgen. 31 August. «planö «lichlm, Ivk» 65— Pf. Ruhig. .
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