Volltext Seite (XML)
Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Dielr Zeitung erschein! täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Der Bezugspreis beträgt bei Abholung wöchentlich 5tt Rpf., bei Lieferung frei Haus L5 Rpi. Postbezug monatlich 2.50 NM. Die Behinderung der Lieferung recbtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. Zeitungsausgabe >ür Abholer täglich 3 6 Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 4 — Für bas Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis vor«. 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr 5 Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hauptschriftletter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnch. Verantwortlich für den Heimatteil. Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. — D. A. I.: 22M. Geschäftsstellen: Albertsti aße 2 und Adolf-Hitler-St, aße t. Fernruf 518 und 550 Der Pulsnitzer Anzeiger ist -as zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft zu Kamenz, de» Stadtrates zu Pulsnitz und des Gemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz Nr. 34 Donnerstag, den 10. Februar 1938 90. Jahrgang klinische SnnrWchm erschossen Zwischenfall an der sowjetrussischen Grenze Auf dem Eise des Peipus-Sees hat sich ein neuer rstnisch-sowjetrussischer Grenzzwischeufall ereignet, der diesmal auf estnischer Seite drei Todesopfer gefördert hat. Nach einer Meldung von estnischer Seite waren zwei estnische Grenzwächter mit einem Kutscher zu der üblichen Patrouille längs der abgesteckten inneren Grenzlinie aus gefahren, die 500 Meier von der eigentlichen Grenze entfernt liegt. Bis zum Abend kehrten sie jedoch von ihrer Fahrt nicht zurück. Nachts teilten die sowjetrussischen Grenzbehörden in Dow der estnischen Grenzwache mit. daß die vermißten Grenz- Wächter bei einem Feuergefecht den Tod gefunden hätten. Die Sowjeirussen behaupteten, daß die estnischen Grenzwächter kowielruinscbes Gebiet betreten bätien in der Abücbi. iowiel- russtsche Fischer festzunehmen. Die estnischen Grenzbehörden vurden gleichzeitig aufgefordert, die Leichen der Grenzwächter an der Grenze abzuholen. * Vor etwa drei Wochen wurden aus dem Eise des Peipus- Sees zwei sowjetrussische Grenzwächter, die estnische Fischer nach Sowjetrutzland verschleppen wollten, von estnischen Grenz wächtern erschossen, als sie — wie so häufig — in estnisches Gebiet eindrangcn. Zweifellos handelt es sich bei diesem neuen Zwischenfall um einen Racheakt der Sowjetrussen, die den wah ren Sachverhalt durch lügnerische Darstellungen verschleiern wollten. Die nationale Offensive abgeschlossen 950 Quadratkilometer Die nationale Offesive im Abschnitt Alfambra kann -als abgeschlossen gelten. Die Bolschewisten, die auf einer Läng? von 50 Kilometern die nationale Straßenverbin- dung Saragossa-Terues von Osten her bedrohten, und stellenweise bis auf 1000 Meter an diese Straße herange kommen waren, sind durch die Operationen der letzten Tage durchschnittlich 20 bis 40 Kilometer weit von dieser Verbindung nach Osten zurüügeworfen worden, so daß jede Gefahr feindlicher Ueberfälle behoben ist. Die Erfolge der nationalen Truppen sind um so bedeutender, weil der Gegner im Abschnitt Alfambra feine besten Streitkräfte zusammengezogen hatte, um einen Durchbruch auf die nationale Heerstraße durchzu führen. Nach amtlichen Feststellungen eroberten die Nationa len während der viertägigen Offensive ein Gebiet von 850 Quadratkilometer. Zwei Batterien 10,5-cm-Geschüke, 43 Minenwerfer, über 400 Maschinengewehre, rd. 10 000 Gewehre, drei Taüks und etwa hundert gebrauchsfähige Lastkraftwagen und Personenautos fielen in die Hand Ler nationalen Truppen. Abgeschossen wurden neun Bombenflugzeuge und drei Jagdflugzeuge. Die Verluste der Bolschewisten sind außerordentlich Hoch. Bis jetzt konnten 4258 Leichen gefallener Gegner Beerdigt werden. Die Zahl der Gefangenen und Ucber- stäufer beträgt 8500. Die Ortschaft Villa-Jba-Baja. in Bie eine nationale Patrouille eindrang, ist von den Bol- ffchewisten in ihrer bekannten Zerstörungswut vollkom men ausgeplündert und teilweise zerstört worden. Engländer und Amerikaner bei Teruel Der „Daily Telegraph" beschäftigt sich mit den hohen Verlusten der Internationalen Brigade bei den Kämpfen um Teruel und weist darauf hin, daß auch starke britische Gruppen bei Teruel eingesetzt wurden. Mit mehreren hundert Engländern seien am 31. Dezember 650 Nord amerikaner und 400 Kanadier an die Teruel-Froni ge worfen worden. Seit diesem Zeitpunkt sind ihre Reihen 'stark gelichtet worden. llnlliv gegen llebertreilnmg Unterhaus lehnt Lcbensmittelstapelungspläne ab Das englische Unterhaus behandelte die Frage der Zweckmäßigkeit einer Lebensmittelstapelung für den Kriegsfall. Am Schluß der Sitzung lehnte das Haus den Antrag des Labour-Abgeordneten Parker auf Anlegung -einer solchen Reserve mit 193 gegen 130 Stimmen ab. Verteidigungsminister Jnskip wandte sich zcharf ge igen die labourparteilichen Versuche, eine Art Katastro- Khenstimmung heraufzubeschwören, und erklärte u. a.,es »ei eine starke Uebertreibunq. der Welt zu erzählen, daß «England sich in einer schlechteren Lage befinde als 1914. in vier Tagen erobert Zugoslawiens Konkordaisstreit Einigung zwischen Regierung und orthodoxer Kirche. Die Verhandlungen des orthodoxen Konzils mtt der Re gierung Siojadinowitsch über die Frage des Konkordats mit dem Vatikan haben zu einer Einigung geführt. In einer Er klärung der orthodoxen Kirche wird hervorgehoben, daß die Kirchenleitung von den Kundgebungen der zuständigen Amts stellen über den Verzicht auf das Konkordat befriedigt sei. In einer Verordnung des Regentschafisrates wird bekannt gegeben, daß alle Personen, die wegen Ausschreitungen im Zusammenhang mit dem Konkordats-Abschluß verurteilt wor den waren, begnadigt sind. Andererseits hebt die orthodore Kirchenleitung die Exkommunizierung jener Minister und Ab geordneten wieder auf, die seinerzeit für das Konkordat ge stimmt batten. Nie kroatische Frage Auf einer Veranstaltung der jugoslawischen Radikalen Gemeinschaft erklärte Ministerpräsident und Außenminister Dr. Siojadinowitsch, für die Lösung der wichtigen innerpoliti schen Fragen müßten zwei Voraussetzungen gegeben sein: Erstens sei ein leerer Magen ein schlechter Ratgeber für das Volk, deshalb werde er sich die Hebung des Volkswohlstandes durch eine gesunde Wirtschafts- und Finanzpolitik angelegen sein lassen. Zum zweiten sei die Sicherung des Friedens an allen Grenzen Vorbedingung. Nach dieser Feststellung schloß Dr. Stojadinowitsch mit den Worten: „Ich werde sehr glücklich sein, wenn ich etwas dazu beitragen kann, zur Lösung jenes Problems, das unter dem Namen kroatische Frage bekannt ist." Warschau begrüßte Horihy Der ungarische Reichsvcrweser wieder nach Budapest gereist. Zum Empfang des ungarischen Reichsverwesers von Horthy, der von seinem Jagdbesuch in Bialowiesch ir der festlich mit den ungarischen und polnischen Farben geschmückten polnischen Hauptstadt Warschau eintraf, hatten sich auf dem „Wilnaer Bahnhof" der Staatspräsi dent, Marschall Rydz-Smigly, die Mitglieder der Regie rung, der ungarische Gesandte und weitere Mitglieder des Diplomatischen Korps eingefunden. Unmittelbar nach sei ner Ankunft begab sich das ungarische Staatsoberhaupl unter den jubelnden Zurufen der Menge, die den Weg umsäumte, in das Königsschloß. Später legte der Reichs- oerweser einen Kranz am Grabmal des Unbekannten Sol- oaten nieder. Wenige Stunden später begaben sich Neichsverwesei von Horthy und Außenminister Kanya mit ihrem Gefolge, begleitet vom polnischen Staatspräsidenten, von Marschall Rydz-Smigly und Außenminister Beck, zum Hauptbahn hof, von dem aus sie die Rückreise nach Budapest an traten. — Oer Verfaffungsaufbau tm Orttien Mich Vortrag Staatssekretär Pfundtners in Budapest. Während seines Aufenthalts in Ungarn als Gast des ungarischen Innenministers von Szell machte Staatssekretär Psundtner vor geladenem Kreise des Verwaltungswissenschaft, sichen Instituts der Universität Budapest staatsrechtlich bedeut- same Ausführungen über den Neuaufbau des Dritten Reiches, j Die fesselnden Ausführungen des Vortragenden, der als stän diger Vertreter des Reichs- und Preußischen Innenministers Dr Frick an leitender Stelle in der Verwaltungspraxis steht, hatten eine betont wissenschaftliche Grundlage. Die Anknüpfung I an Gemeinsamkeiten der deutschen und ungarischen Verfassung»- qeschichte und die Herausarbeitung von Parallelen im beider- seitigen Versassungsleben gestalteten den Vortrag bewnders lebendig. Staatssekretär Psundtner legte am ungarischen Helden denkmal einen Kranz nieder, vor dem eine Ehrenaborduung ser Budapester Polizei Aufstellung genommen hatte. Ferner stattete Staatssekretär Psundtner dem Ministerpräsidenten Daranyi, dem Innenminister von Szell, dem Finanzminister und dem stellvertretenden Außenminister seinen Besuch ab. Innenminister von Szell veranstaltete zu Ehren des deutschen Gastes einen großen Empsang. Staatssekretär Psundtner wird am Sonnabend vom Reichsverweser Admiral von Horthy empfangen werden. Ferner hielt der Staatssekretär im Reichsinnenmini sterium Dr. Psundtner im Staatswissenschaftlichen Insti tut der Budapester Universität den angekündigten Vor trag über den staatsrechtlichen Aufbau des Dritten Rei ches. Dem Vortrag wohnten u. a. der Innenminister, der Finanzminister, die Staatssekretäre des Innenministe riums, der Rektor bei. Zu dem Vortrag hatten sich eine große Anzahl der in Budapest lebenden deutschen Volks genossen eingefunden. Zu Ehren des Staatssekretärs Dr. Psundtner gab der Innenminister im Festsaal des In nenministeriums ein Essen. Der fünftägige Staatsbesuch des ungarischen Reichs- Verwesers von Horthy in Polen fand mit einem mehr stündigen Aufenthalt in der polnischen Hauptstadt sein Ende. Reichsverweser von Horthy und Außenminister Kanya haben die Rückreise nach Budapest angetrelen. SWrinsen in Mrau wieder erlaubt Der Hauptvorstand der obersten österreichischen Skibehörde abberufen Die Kundgebungen, die sich am vergangenen Sonn tag anläßlich der Teilnahme reichsdeutscher Sportler am Kärntner internationalen Skispringen bei und in Klagen furt ereignet hatten, haben nunmehr zu einer scharfen Maßnahme des Leiters der obersten österreichischen Sportbehörde, Starhemberg, geführt. Er hat den gesam ten Hauptvorstand des Skiverbandes, der obersten öster reichischen Skibehörde, abberufen und an seiner Stelle einen neuen Vorstand ernannt. Das am Montag als Sanktion erlassene Verbot des internationalen Skispringens in der steierischen Stadt Murau wurde auf Intervention der örtlichen Behörden, die auf die großen Unkosten für die Vorbereitung der Veranstaltung hinwiesen und außerdem für einen rei bungslosen Verlauf garantierten, wieder zurück- aenommen. Görings Oank , Anläßlich ^mer Ernennung zum Generalfeldmarschall hat Ministerpräsident Göring aus dem In- und Aus lande Glückwünsche in so überaus großer Zahl erhalten, daß es ihm unmöglich ist, jedem einzelnen persönlich zu danken. Generalfeldmarschaü Göring spricht daher auf diesem Wege allen denen, die seiner so freundlich gedacht haben, seinen herzlichen Dank aus.