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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 29.09.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-09-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190909298
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19090929
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19090929
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-09
- Tag 1909-09-29
-
Monat
1909-09
-
Jahr
1909
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 29.09.1909
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m ChrisUiud war. Das wußte Rudi ganz genau, Buch Der kleine, energische Mann ihr gestattet, in ein Kindchen aus der Taufe das un- nicht verwandt mit ihr, dem blaßen Hausmädchen, der Evas Gestalt und Wesen an; ja ein dicker Blondin und sie wollte und mutzte sich diesen erschließe». (Fortsetzung folgt.) ttn", wie der heilige Rupprecht der Knecht vom besonderen ein ganzes der Vater 1909 hatten die Vereinigten Deckenfabrt kantenvonHohenstein-Lrnstthalun Lichten st ein-Callnberg hier eine Zusam menkunst, um sich über den birherigen Lohn kleinen aber ihr am I. Oktober auf ein 30jährigeS Bestehen zurückblicken. Seine Errichtung wurde durch da? GerichtSverfassungSgefitz oom Jahre 1877 bestimmt, am 1. Oktober 1879 trat eS im heutigen Landge- richtSgebäude in der Harkortstraße zum erstenmal unter Leitung seines ersten PiästdentenDr. v. Sim son in Tätigkeit. Die Räume erwiesen sich bald als zu klein, so daß an Errichtung eines besonderen Ge bäudes gedacht werden mußte. Nach den Plänen Ludwig Hoffmanns wurde auf dem gegenüberliepen- den, damals sumpfigen Gelände wenige Jahre später der prächtiae RüchSgerichtvalast . errichtet und im Jahre 1895 bezogen. Gegenwärtig bietet dar höch- war Evas Lieblinge. Regiment. 'i aü fal bei Jr etr T. u de Mit» begrif Unter nötig 85 oc Haber dient und Waff Jetzt trag Die Mari über den nach beson Preil preis Die 7000 Ficht Mttb spart! treter muw «äre Die Berg Der statt, sorg. aus dem ist- Lena lächelt ihr freundlich zu, dann sich an die anderen. Frieda, was haben Sie aus dem Her- Herrs und Med. jubil gesta Loka! reicht einen chen und einer ihrer hatte deren übrigens sie eingesegnet, hatte jeder Arbeiterfamilie zu heben. widi kassi men Wei der fiste ob i jem der der tor jetzt auf Ma die den die wet ltch nm hat unt Eti prü rich übi Sti «eg keil bef der Mi! ihn erfol Spm Drof Der Als Schl in s, schiei Äug, seine strei! sorg adju Dier lutsc zust, jähr Wai und deshalb konnte er solch ein dummes nicht gebrauchen. —i Unser städtisches GaSrohrnetz er- fährt jetzt insofern eine Erweiterung, als man bereit« in dem neveingeflurten bisherigen OrtStetl Neuoberlungwitz mit dem Legen der Gasleitung be» gönnen hat. Vor kurzem wurde die Leitung auf der Aue in die eingeflurten Grundstücke gelegt, von wo aus dieselbe ihren Anschluß nach der äußeren Feldstraße entlang nimmt. Man ist bereits mit dem LeitungSbau bis an die ehemalige Neuoberlungwitzer Schule gelangt. Unser städtisches GaSrohrnetz dürfte durch diesen Neuanschluß um ca. 400 Meter ver längert werden. — Vom 1. Oktober ab bis 31. März 19)0 sind die P o st - S ch a lt e r für den Verkehr mit dem Publikum von 8 Uhr norm, ab geöffnet, und zwar die Brief-, Geld- Paketschalter biL abends den hatten. Herr Vorsteher LouiS Wappler nahm Veranlassung, die Erschienenen aufs herzlichste zu begrüßen. Ein fröhlicher Ball beschloß den in schönster kameradschaftlicher Weise verlaufenen Fest abend, der in der Hauptsache aus Darbietungen unserer städtischen Kapelle bestand. —i Im Garten des Herrn Webermeister Frenzel auf der Oststraße ist gegenwärtig eine Natursel- tenheit zu beobachten. Während dort ein Btrn- bäum reife Früchte trägt, blüht er auch bereits jum zweitenmal e. — Am 1. Oktober tritt dar Jugendfür- * ter 1 straß wahr Näh, dreh- Unzl raun brem wurl nach G G 3' be so Pat- Sie Seit — Hartenstein, 27. Sept. Unser freund- liche» Städtchen, der Geburtsort der Dichters Paul Fleming, hatte sich zur Feier deS 300jährigen Ge- burtStageS seiner berühmten Sohnes aufr beste ge- - rüstet. Obwohl der Geburtstag erst auf den 5. i Oktober fällt, hatte man wegen der MchaeliSferien - die Feier auf den Sonntag verlegt. Der Ort war . festlich geschmückt. Da« Fleming-Denkmal auf dem Marktplatz war besonders prächtig mit Blumen deko riert. Vormittags fand ein FestgotteSdienst statt, an dem sich die OrtSvereine mit ihren Fahnen be teiligten. Nachmittag« >/,3 Uhr begann auf dem Platze vor dem Denkmal eine kurze Gedenkfeier, an der auch AmtShauptman« Dr. Schnorr v. Carol«- feld-Zwickau, Prof-sior Dr. A. Ohorn-Chemnitz, der Schriftsteller Baron BorrieS v. Münchhausen, ein Vertreter des Vereins Leipziger Presse und andere Gelehrten und Schriftsteller teilnahmen. Pastor Beyer hielt am Denkmal die Festrede. Darauf folgte eine Besichtigung des Geburtshauses des Dichters und des Fürstlich Schönburg-Hartensteinschen Schlosse«. Der eigentliche FestkommerS begann nachmittags 5 Uhr im prächtig geschmückte» Saale deS Restaurants „Zum weißen Roß". Die Festrede hielt Professor Dr. Anton Ohorn-Chemnitz. Bei dem Preisaus schreiben für ein Gedicht auf Paul Fleming waren 119 Gedichte eingegangen. Eine endgültige Ent scheidung des PreiSrichterkollegiumS ist noch nicht getroffen worden, doch gab Freiherr BorrieS o. Münchhausen, der zu den Preisrichtern zählt, seine Entscheidung bekannt mit dem Bemerken, daß sich die anderen Herren seiner Meinung voraussichtlich anschlteßen werden. Danach würden die vier aus gesetzten Preise auf die Gedichte folgender Herren fallen: 1. Wolfgang Wustmann-Großzschocher bei Leipzig, 2. Karl Röhricht-PotSdam, 3. Otto Törner- Chemnitz und 4 Lehrer Hermann Dreßler-Chemnitz- HilberSdorf. — Nach Beendigung der Feier fand eine ähnliche Feier im Schützenhause statt. ste Gericht, unter der Leitung de« Präsidenten Wirkt. Seh. Rate« Frhrn. v. Seckendorfs stehend, etwa 300 Beamten Beschäftigung, unter diesen 87 Reichrge- richt«räten und 12 Senattprästdenten. — Eine Warnung vor Geschäfts praktiken gewisser Reisenden ist jetzt wieder einmal am Platze. ES gehen nämlich Mit teilungen über betrügerische« Gebaren von autwär- tigen Reisenden mit Schmucksachen, speziell Broschen rin. Die Reisenden legen zuerst mit den Mustern eine R-klaneschrift vor, nach der die Lie ferung einer Brosche mit Photographie kostenlos in Autsicht gestellt wird, bitten sich dann die Original- Photographie au«, sprechen später mit Mustern zur Einfassung der bestellten Brosche vor und schicken dann die bestellte Brosche ohne Einfassung gegen Nachnahme. Besauter« Frauen lassen sich von der artigen Leuten immer wieder zu unüberlegt-n Be stellungen hinreißen. Solchen Schwindelmanövern gegenüber muß stei« aufs neue die Mahnung au«- gesprochen werden: Kauft am Platze und nicht von unbekannten Reisenden! — Anläßlich der bevorstehenden Ballon- wettflüge in Zürich erläßt das Ministerium deS Innern folgende Bekanntmachung: Aehnlich wie im vorigen Jahre in Berlin werden vom 1. bi« 3 Oktober diese« Jahres in Zürich drei internationale Ballon-Wettsltegen stattfinden, darunter da« Gordon- Bennet-Rennen der Lüfte, wozu Anmeldungen von neun Stationen mit zwanzig BallonS vorltegen. Mutmaßlich noch flinkere Teilnahme steht für die übrigen Weltfliegen in Aussicht. Die Polizei behörden wollen darauf bedacht sein, daß die etwa im sächsischen Staatsgebiete landenden Luft» — Die weltbekannte Elite-Truppe Winter- Ty m i a n S, die aus 12 Humoristen, Sängern und Schauspielern besteht, wird, wie schon gemeldet, morgen Mittwoch abend im Altstädter Schützen- hau« ein einmaliges Gastspiel geben. Wir verweisen auf die näheren Angaben im heutigen Inserat. Ein Besuch dieser Veranstaltung ist nur aufs angelegent lichste zu empfehlen. —i E» dürfte vielleicht interessieren zu wissen, daß die höchste menschliche W o h n u n g im säch- sischen Granulttgebirge unweit unserer Stadt liegt. Auf der höchsten Erhebung dieses Ge birge-, dem Langenberger Höhenzug, 485 Meter über der Nordsee, befindet ste sich.s ES ist die» da« sogenannte Layritz-Gut, unweit deS Restaurants „Wind", das im Jahre 1904 vom EtadtgutSbesitzer Layritz erbaut wurde. Der „Wind" hat den Vor zug, das Höch st gelegene Restaurant im sächsischen Mittelgebirge zu sein. Der Olt Wüsten brand, zu dem es gehört, kann sich den Ruhm Straße, die der unteren Komp, unterhalb der Zechenbahn und die der freiwilligen Feuerwehr nächst des oberen Schachtes ausgestellt worden) war cs möglich, in einem Zeitraum von zirka 10 Mi nuten das erste Wasser zu geben. Die Uebung fiel zur vollen Zufriedenheit aus. Auch die Sa- maritcrabteilung wurde einer Uebung unterzogen. Zur Behandlung kamen Rauchvergiftung, Unter armbruch und in zwei Fällen Wiederbelebungsver suche. Abreise von San Sebastian nach Madrid erklärte der spanische Minister der Aeußeren, die militärische Aktion in Marokko nähere sich ihrem Ende. DaS Ziel de« Feldzüge« wäre erreicht. Die einflußreichen Stämme wären von dem Wunsche beseelt, Frieden zu schließen. Huckigen. Er ist Patchen und sehr solut das Wort. Lena nickt — In letzter Zeit werden zu Nachnahme- Po st karten und Nachnahme-Druck sachentarten häufig Karten aus ziegel rotem, orangefarbenem oder braun rotem Papier verwendet. Bei Benutzung der artiger Karten besteht die Gefahr, daß die zum Zweck der leichteren Erkennung der Nachnahmesen dungen vorgeschriebenen Kennzeichen, die ausge- klebten roten Nachnahmezcttel und die Unterstreich ung des Nachnahmebetrags mit Rotstift, von den Postanstalten übersehen werden. Dadurch können leicht Fälle Vorkommen, daß die Aushändigung solcher Nachnahmekarten an die Empfänger ohne Einziehung der Nachnahmebeträge erfolgt und u n liebsame Weiterungen und unter Um- tänden Vermögensschädigungen der Absender ent- tehen. Wenn auch bei Postkarten und Drucksachen arten die Farbe des Papiers im allgemeinen der Wahl des Absenders überlassen ist, so empfiehlt es ich bei den ausschließlich für Len Zweck der Ein ziehung von Nachnahmebeträgen hergestellten Kar ten aus den erwähnten Gründen nicht, ein mit der Farbe der postamtlichen Nachnahmezettel über einstimmendes oder ähnliches Papier zu verwenden. Von den Postanstalten wird daher daraus gehal ten, daß derartige Karten in einer Papierfarbe eingeliefert werden, die die postalischen Kennzeich nungen genügend deutlich hervortreten läßt. hatte sein neues Bilderbuch in tausend Stücke zer-!Eva, die gütige, verständnisvolle, hatte lächelnd rissen, weil es angeblich gelogen hatte: Die gutcsgcwährt, und wenn in wenigen Tagen die Weih- 7 A- Uhr. Der Fernsprechdienst beginnt ebensall« um 8 Uhr vorm. und dauert wie bisher um 9 Uhr abends. — Die offizielle G ew i n n l t ste der 9. Meißner Dombau-Lotterte liegt in unserer Geschäfts stelle zur Einsicht aus. sorge-Gesetz in Kraft. Wenn aber irgendwo, so gilt hier das Wort: Gute Gesetze sind ganz chön, doch viel besser sind gute Sitte», fine Jugend, die zu guten Sitten erzogen ist, wird die gesetzliche Jugendfürsorge wenig brauchen. Und denso gilt hier daS andere Wort: Bekämpfe die Anfänge I Wenn alle Erwachsenen die Anfänge d-i Verwilderung der Sitten bei der Jugend bekämpften, wo ste ste finden — auf der Landstraße, beim Obst- und Kartoffelstehlen, wie in der Stadt beim Ziga rettenrauchen, beim zotigen Wandbeschmutzen, verw arm," ergreift nun die Zofe re- 1 arif auszusprechen. ES muß al« ein erfreuliche Zeichen angesehen werden, daß die Fabrikanten tro der Ungunst der Zeiten und de« schon so lange andauernden flauen Geschäftsganges sich entschlossen haben, den bisherigen Tarif (oom 20./9.1907) wieder auf ein Jahr, also bis zum 1. Oktober 1910, betzubehalten. Nur eine Firma hat ihren Austritt au« der Vereinigung der Decken fabrikanten ab 1. Okt. 1909 angezeigt. Wenn auch in einzelnen Fabriken verhältnismäßig viel zu tun sein soll, so fehlen doch die Exportaufträge und die größeren Aufträge der deutschen Kundschaft, welch letztere immer noch sehr zurückhaltend und kleinlich bestellt, trotzdem die Garnpreise seit Monaten wieder derartig in die Höhe gingen, daß ste bald den höchsten Stand von 1907 erreicht haben werden GS ist nur zu wünschen, daß auch für die Webwarenbranche recht bald eine günstigere Zeit beginnt! Das große, bleiche Mädchen, das seit Wochen in der Villa weilt, um im Verein mit dem nadel- kimdigen Stubenmädchen Käthe und der hie und da gnädigst gewährten Hilfe der Zofe Babette für die Bescherung einen Berg niedlicher Kinderkleid chen und Schürzchen, Häubchen und Jäckchen her zustellen, erglüht peinvoll und preßt die Lippen zusammen. Die Köchin kommt ihr zu Hilfe. zu groß, wendet sie „Nun, zen?" nachtslichter auss neue erglänzen, Wird ihr gol dener Schein sich in ein paar Dlchend blauen und braunen Ange» spiegeln, die Lenas Patenkindern angehören. Lena läßt tiesatmend die Streubüchse sinken, mittelst welcher sie den goldgelben Bretzelchen die letzte Weihe gegeben, und hebt die Augen glück- — Stollberg, 27. Sept. In tiefes Leid wurde die Familie des Lokomotivführers Berthold hier versetzt. Deren 4jährigeS Söhnchen stürzte, al« eS nach einem auf der Stubendiele hinroüenden Geldstück Haschen wollte, über ein im Zimmer stehen des Gefäß mit heißem Wasser und wurde dabei so schwer verbrüht, daß das bedauernswerte Kind nach qualvollem Leiden seinen Geist aufgab. — Schwarzenberg, 27. Sept. Die Jahresversammlung deS ErzgebirgSoereinS wurde hier abgehalten. Der Vorsitzende, Seminaroberlehrer strahlend zu dem grauen Schneehimmel, der durch die unvcrhüllten Scheiben in die Küche dämmert. Sekundenlang schließen sich die flinken Mädchen hände feiernd über der Brust. Ob die Mutter weiß, daß wieder Frieden, ja Glück in ihr so schwer verwundetes Herz gezogen, daß sie sich freue» kann auf die Weihnacht, so recht aus der Seele freuen, als sei ste selbst »och ein Kind am Mutterherzen? — O liebe, selige Weihnachtszeit! Dock) die Küche, in der ein halbes Dutzend Personen hantieren, ist kein Ort znm Träumen. Lena greift wohlgemut nach der Zuckerbüchse. Ein kräftiger Kafsecdufi durchzieht den hohen, blitz blanken Raum, und auf all den heißen Gesichtern liegt ein Vorglanz des Tages, dem zu Ehren die Arbeit so flink von Händen geht. Ein Juchzer er tönt vor dem Hause, und alle Köpfe fahren nach der Richtung der Türe, aber Lenas lächelnder Blick bannt die Füße an ihren Platz. „Anne soll öffnen. Ihr anderen beeilt euch, denn ehe nicht alle Bleche zum Bäcker geschafft sind, werden die frischen Kuchen nicht angeschnitten. Warten Sie, Käthe, ich komme Ihnen zu Hilfe. Wie ich sehe, ist auch Babette beim Ausstechen der letzten Formen." Als Lena Walther im Vorjahre, von der lan gen Krankheit zwar genesen, aber noch schwach an Leib und wund an Seele bet der Bescherung den Ansturm der Kindcrschar auf die Freundin be obachtete, als alle die Händchen nach ihr gelangt hatten, alle die frohen Kinderaugen so glückstrah lend zu ihr aufgeschlagen wurden, und das „Pate Eva", „Pate Goldev", von all den frischen Stimm- chen gejauchzt, gejubelt und geschmeichelt, zu einem vollen Akkorde der Kinderseligkeit zusammengeklun gen war, da hatte ste die Freundin beneidet. Eva war gut und verdiente es, daß das Schicksal sich ibr gnädig erwiesen hatte nach unerforschlichcm Ratschluß. Aber die Kinder! Das arme Mädchen mit dem schmachbedeckten Namen, mit all den fol ternden Erinnerungen an die Vergangenheit, fühlte, )aß aus den warmen Herzen der jungen Mcn- chenblüten, die der Gifthauch der Berechnung, des Pharisäertums noch nicht angekränkelt hafte, auch ihr ei» lauterer Freudenquell entspringen könne, „Jawohl, Fräulein Lena," tönt es freudig dem Munde der hübschen Zofe, die heute mit ganzen Personal zmn Backen gepreßt worden „Wrmderschün sind sie geworden. War doch — Limbach, 27. Sept. Hier ist der Bier, krieg beendet worden, da dem Attion«aurschuß die nötige Unterstützung nick» zuteil wurde. — Chemnitz, 27. Sept. Nach gehaltener Probepredigt de« Herrn Archidiakonu« Weidauer au« Glauchau in der Michaelitktrche im Bormittaggotte«- dienste am vorigen Sonntag, die allgemein gefallen hat, halte der Kirchenvorstand keine Einwendungen zu machen. Herr Weidauer ist demnach, und zwar oom 1. November ab, für daS Micharlispfarramt ge wählt. — Glauchau, 27. Sept. Seit 11. d. M. ist der 68jährtge Wirtschaft-gehilfe Göpel aus Albert«- thal verschwunden. Genannter war in letzter Zeit sehr tiefsinnig und nimmt man deshalb an, daß er sich ein Leid angetan hat. — Mülsen St. Iakob, 27. Sept. Der Bie.krteg nimmt im ganzen Mülsengrund schärfere Formen an, da einige Brauereien den BterpreiS herabgesetzt haben, die Wirte aber die eingeführten Vterzehntelgläser zu den alten Preisen beibehalten. — Werdau, 27. Sept. Die Umlegung de« ca. 35 Mtr. hohen Dampfschornstein« der am 1. Mai abgebrannten Schochschen Fabrik erfolgte am Sonn abend nachmittag von der Schornsteinbaufirma Spona u. Co. hier. Die gefährliche Arbeit mit Winden nahm 5 Stunden in Anspruch; gegen 6 Uhr erfolgte der mit ängstlicher Spannung erwartete Einsturz. Zahlreiche Zuschauer hatte daS seltene Schauspiel angelockt. Auf der Brandstelle ist der Bau einiger schmucker Wohnhäuser beabsichtigt. — Olbernhau, 27. Sept. Die projektierte Automobiloerbindung Olbernhau-Grünthal-Brüx ist nunmehr verwirklicht worden. ES verkehren täglich in jeder Richtung zwei Fahrzeuge. jüngsten im Kreise, gütig zu. „Aber natürlich ist der Knabe willkommen, Anne. Uebrigens kannst Du nachher mal auf mein Zimmer kommen und mir näheres über das arme Kind sagen." Das erglühende Mädchen blickl mit tränenvol le» Augen zu der Sprecherin aus, aber cs bringt kein Dankeswort über die Lippen: die Freude ist gut, daß Fräulein noch ein wenig Mehl zugab." „Freilich nun laufen fie nicht auseinander, und wir werden Ehre einlegen. Also was ich sagen wollie, Ihre Schwesterchen, Babette, sind natürlich zur großen Bescherung geladen, unserer Jungfer Köchin kleiner Neffe wie jedes Jahr. Hat sonst noch jemand von Euch Kinder in der nahen Ver wandtschaft? Sagt's nur gerade heraus!" Die Mädchen, alle in große, weiße Schürzen gekleidet, mit zierlichen Häubchen auf dem sauber geben, der höchstgelegene Ort in diesem Gebirgtzuge zu sein. Gleichzeitig besitzt er da« höchstgelegene GottethauS mit 430 Meter Höhe über der Nordsee, während der „Wind" 466 Meter über der Nordsee liegt Der sogenannte „Kühle Morgen", ein Oct«- teil von Wüstenbrand, liegt zirka 16 Meter tiefer al« der „Wind" und das „Layritzgut". —i Ein Jahr reger turuerischer » r - bett wird auch da« nächste Jahr für unserm 19. Niedererzgebirgischen Turngau sein. In der am Sonntag hier stattgefundenen 101. Gauoorturner- stunde wurde folgender Arbeit-plan für 1910 fest gesetzt: 16. Januar TurnwartSturnen in Oberlung- witz, 30. Januar Wintergauturnfahrt mit Krieg«- spiel (Schneeballschlacht) nach Lichtenstein, 13 Februar Gautag in OelSnitz i. Erzgeb., 6 März 102. Gau vorturnerstunde in Neuölrnitz, 24. April 46. Bezirks- vorturnerstunde, 5. Juni 14.Frauenvorturnelstunde, 19. Juni 103. Gauoorturnerstunde, 10. Juli allge meines Frauenturnen in Callenberg b. W. Dann folgt daS Sächs. Vorturnerturnen in Zittau und die 50-Jahr Feier deS Turnvereins Oberlungwitz, auch die Turnhalle de« Verein« „Turnerschaft'-Hohenstein- Er. dürfte ungefähr in dieser Zeit geweiht werden. Mitte August findet da« Sauturnfest statt. Tag und Ort desselben wird die nächste Gauversammlung be- schließen. Am 11. September 15. Frauenturnen, 25. September 104. Gauoorturnerstunde in Callen berg b. W. und am 27. Oktober 47 BezirkSvor- turnerstunde. —i Der König!. Sächs. Milftärverein „Deut scher Kriegerverein" hielt gestern abend im Altstädter SchützenhauS sein 37. Stiftungsfest, bestehend in Konzert und Ball, ab, zu dem sich die :: Gersdorf, 28. Sept. Unter Kom mando des Herrn Branddirektor Münsel sowie im Beisein einiger Herren vom Gemeinderat und son stiger Freunde des Feuerlöschwesens fand am Sonntag mittag die Hauptübung der hiesigen gr ämten Ortsfeuerwehren statt. Es war als Brand objekt der obere sehr hoch gelegene Schacht des Sieinkohlenwerkes „Kaisergrube" angenommen wor den. Die Entfernung betrug etwa 800 Meter, die Steigung 40 Meter, Vom Dorfbach, wo die Wasserentnahme erfolgte. Mit allen drei Spritzen (und zivar war die der oberen Komp, an der Köchin, einer gesetzten, älteren Person, in verständliche Geflüster der Mädchen. „Ja, und die Anne kennt einen : Fluchen und Schlagen — das wäre die beste : Jugendfürsorge. Freilich, wer damit einen Anfang gemacht hat, weiß, daß da oft übler Dank zu finden : ist. ES geht ihm oft schlimmer von ungebildeten Erwachsenen, als eS dem Tierfreund ergeht oom Fuhrknecht, wenn er dem eine Tierquälerei vorwirst. Die Tierschutzoereine haben für ihre tätigen Mit- glieder Ausweiskarten eingeführt, welche ihre Inhaber zum Einschreiten bet Tierquälereien berechtigen. Soll die Jugendfürsorge wirksam und allgemein werden o wären solche AuSweiSkarten nicht nur für Tier-, andern auch für Menschenfreunde sehr zu empfehle». — DaS Reichsgericht tnLeipzig kann Jee, die den braven Kindern wohlgesinnt ist, habe -och gar nicht langes blondes Haar aus gespon nenem Golde, wie das unglückliche Buch zu berich ten wußte. Das war doch die Pate Goldev und die hatte schwarzes Haar. Die blonde aber, da mit meinte er Lena, die war bloß ihre „Knech- Sächsisches. HoheostetmSrvftthal, 28. September. Wettervor-m-sa-e der König!. Sächs. Lander- Wetterwarte zu Dresden. ALr Mittwoch: Nordöstliche bis östliche Winde, Abnahme der Bewölkung, nachts kühl bi« zu Nachtfrost im Gebirge, tagsüber warm, vor- wiegend trocken. 89. September: Tagermittel -s-10,4°, Maximum -j-14,0«, Minimum -s-6,5*. — Man schreibt un«: Am 10. September aufgesteckten Haar, blicken sich an, flüstern, und zwei erröten verlegen. „Nun, wie ist's?" drängt Lena, „so sprecht doch! Genieren braucht Ihr Euch wahrlich nicht. Wißt Ihr doch ganz genau, daß Ihr und Eure Angehörigen Fräulein Eva ebenso am Herzen lie gen wie die Fabrikleute." „Uni die Frieda handelt es sich, glaube ich, Fräulein," mischt sich das sonore Organ der KrSuttin Ches. Vm Ha« na Aschenbach. 29j (Nachdruck verboten.) 9. Kapitel. Die goldlockige Lena steckt mitten in der Weih- nachtsbäckerei, die in der Villa Daheim immer un heimlichere Dimensionen anzunehmen pflegte, in an- betracht des alljährlich reicher und reicher erblühen den Kinderflores der Kolonie. Ungezählte Men gen von Pfeffernüssen und Butterkringeln, Zün- metsternen und Mandelhäuschen gehörten dazu, all die Mäulchen und Händchen zu füllen, die sich erwartungsvoll öffneten, wenn den rofigen Besitzern und Besitzerinnen dei-selbcn am ersten Wcihnachts- tage im größten der Fabriksälc unter vielhundert- kcrzigen Lichterbäumen beschert wurde. Dieses Fest war der goldene Punkt in der Phantasie der Treubergschen Arbeiterkinder, den sie das ganze Jahr in schier ehrfürchtiger Scheu und glühendem Verlangen herbeiwünschten. Fräu lein Chef, wie die großen den Eltern tiachplap- perten, Pate Goldev, wie die kleinen die Spen derin all der Herrlichkeiten nannten, ward von all den jungen Herzen mit glühender Betvunderung geliebt, ja angebetet. Die guten Feen aus den Märchen nahmen in den Augen der Kleinen alle Mitglieder mit Angehörigen, sowie Mitglieder der rschiffer eine w ohl w o l I e n v e A u i n a b m c finden Brudervereine und sonstige Gäste zahlreich eingefun-
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