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Amtsblatt für M Mz!. suS ks vkStril z« Hshenßeiii-ßnistih«!. Kirche >nt jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und koster durch die Austräger dLS V> rtel;ahr Mk. 1.55, durch die Post bezogen Mk. 1.92 frei ins Haus. ! Fernsprecher I Nr. 11. Anzeiger für Hodenstetn-itrnflthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Mein- rarf, Langenberg Falken, Reichenbach, Callenberg, Langenchursdorf, Grumbach, TttE heim, Kuhschnappel, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugau, Erlb^D Pleitza, Rußdorf, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. Znferatr nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Austräger auf dem Lande entgeh auch befördern die Annoncen-Expeditionen solche zu Originalpreisen Ur. s78. ««schilN*»'»» Schuft»»«», M». »1. Mittwoch, den q. August ,909. 59. Iahrg. . Donnerstag, den 5. August 1909 nachmittags 3 Uhr sollen in * Oberlungwitz 5 Lagerfasser, 15 Trausp-rtfäff-r, 1 Faß Bier- ikonleur nnd 1 Katz Traubenzucker meistbietend versteigert werden. Sammelort der Bieter Gasthof „MM Hirsch". Der Gerichtsvollzieher des Kgl. Amtsgerichts Hoheufteiu-Grustthal. Bekanntmachung. Donnerstag, den 5. dss. MtS. wird der 2. Termin Grundsteuer in der Gemeinde. Spedition vereinnahmt. Hermsdorf, den 2. August 1909. Der Gemeindevorstaud. Müller. notwendig seien. Schlägerei, wobei das Banner der Jungfrau, daS der die Auf dem marokkanische« Kriegsschauplatz scheint sich ein n e u er Z u s a m m e n st oß vorzu- icreiten. AuS Melilla wird gemeldet, daß zwei üge mit Lebensmitteln und Munition, die von ner starken Truppenabteilung beschützt werden, und drei GebirgSbattcrien am Sonntag ausgebrochen sind, um die vorgeschobenen Posten mit Proviant zu ver sehen. Zahlreiche Kabylenabteilungen vereinigten sich und schickten sich an, wie man glaubt, die Harka zu verstärken, uin eine größere Schlacht zu liefern. Beim Angrisi auf den oben erwähnten Poviantzug nahe der ersten Station der Bergbahn wurde ein spanischer Hauptmann getötet und zwei Soldaten verletzt. Die Angreifer wurden in die Flucht geschlagen. Aus Fez schreibt man: Drei KaidS werden mit einer kleinen Mahalia nach dem Rif gehen, um die Bewohner zur Einstellung der Feind seligkeiten aufzufordern. Aus der Um gebung von Sefru wird gleichfalls der Abmarsch von Eingeborenen in das Rlfgebiet gemeldet. In einer Unterredung mit einem algerischen Journalisten äußerte sich der marokkanische Minister El Mokri, die bedauerlichen Ereignisse von Melilla hätten ihren Grund wahrscheinlich in einem Mißverständnis. Die Ausbeutung der spanischen Minen am Rif stehe nicht in Einklang mit den Bestimmungen von Algeciras und habe auch nicht die gesetzliche Sanktion durch den Sultan erhalten. Frankfurt a. M., 2. August. DaS Luft- schiff ,2 II" wurde um 8 Uhr 45 Min. durch Böller schüsse der „Ila" in Frankfurt angekündigt. Um 8 Uhr 50 Min. landete das Luftschiff glatt auf dem AuSstellungSplatze der „Ila". Die letzten telegraphischen Meldungen lauten: Frankfurt a. M., 3. August, 9 Uhr 35 Min. Vorm. Soeben werden die letzten Vorbereit ungen zum Aufstieg des „Z. 2" getroffen, der unbedingt heute vormittag erfolgt. Das Wetter ist regendrohend. Frankfurt a. M., 3. August. Das Luft schiff „Z- 2" stieg um 10 Uhr 2 Minuten aus und landete erneut um 10 Uhr 13 Min. wegen Bruches eines dreiflügeligen Hinteren Pro pellers, welcher niederstürzte. 2 II" auf -er Fahrt nach Köln. rlssm wurde. Bischof Lecoeuc segnete auf dem Kampf- elde diese Reste, nachdem die zahlreichen Verwundeten oitgebracht worden waren. MunitiouSdiebstShle i« Frankreich. In Li', le wurden zwei Soldaten ver- haftet, die sich fortgesetzter Diebstähle von Munition schuldig gemacht hatten. Die Verhaftung der Trödler, die ihnen die Patronen abkauften, steht gleichfallk bevor. Der Betrag der Diebstähle soll mehrere tausend Frank erreichen. Besuch des Zarenpaares in England. Die Jacht „Standart" mit dem Kaiser und der Kaiserin von Rußland an Bord, ist, ge- leitet von englischen und russischen Kreuzern, gestern mittag in Spithead eingetroffen. Der Kaiser begab sich zum Frühstück bei den englischen Majestäten an Bord der Jacht „Viktoria and Albert", die bei den russischen Schiffen Anker ge- worfeu hatte. AuS Frankfurt a. M., wo Graf Zeppelin mit seinem Luftschiff der „Internationalen Luftschiff- Ausstellung" einen Besuch abstattete, wonach er die Fahrt nach Köln fortsetzm wollte, wird in Ergän zung unserer gestrigen Mitteilungen unterm 2. August berichtet: Um 10 Uhr 5 Min. stieg das Luftschiff „Zeppe- lin II" unter Böllerschüssen und dem begeisterten Jubel einer zahllosen Menschenmenge auf, passierte 11'/, Uhr Bingen, 11 Uhr 40Min. unter brau- senden Jubelrufen einer großen Menschenmenge Mainz und erschien 1 Uhr 20 Min. über Burg Lahn eck, flog über die Stadt Koblenz hinweg und führte verschiedene Manöver aus. Das Luft schiff mußte, um einen bei Ehrenbreitstein ! lagernden Gewitter auSzuwechen, stark nach Nordwest ausbiegen und überflog 1 Uhr 40 Min. in etwa 300 Meter Höhe die Mosel, worauf es die Richtung rheinabwärts, der linksrheinischen Bahnlinie folgend, nahm. Um '/,3 Uhr überflog das Luftschiff Neuwied, wo eS mit heftigem Gewitterregen zu kämpfen Haire. Man glaubte dort, aus dem Ma növrieren des Schiffes auf eine Landung bei Neuwied chließen zu sollen. Sächsisches. Hoheustetu-Erustthal, 3. August »ettsrv»r««ss»g- der Körn;;!. Sächs Landes. Wetterwarte zu Dresden. Für Mittwoch: Westwind, wolkig, kühl, zeitweise Köln, 2. August. Nachdem „2 II" von 4 Uhr 55 Min. ab längere Zeit über Remagen, Kripp und Linz manövriert und mit heftigem Winde zu kämpfen gehabt hatte, wurde cL um 5 Uhr 10 Min. oberhalb Honnefs gesichtet. Bonn, 2. August, abends 6 Uhr 20 Min. DaS Luftschiff „2 II", daS vor einer Stunde in der Gegend von RolandSeck von hier sichtbar war, ist jetzt außer Sicht gekommen. Anscheinend ist es von dem heftigen Winde zurückgetrieben worden. AuS Sinzig wird gemeldet, II" sei rheinabwärts bi« Oberwinter gekommen, dann aber von heftigem Sturme zvrückgetrieben worden; das Luftschiff schwebte eine Stunde über Sinzig, dann ging eS noch weiter zurück. Später wurde „2 II" bei Leutesdorf in der Näh« von Neuwied wieder sichtbar. Koblenz, 2. August, 6 Uhr 45 Min. abend». Das Luftschiff „2 II" ist in sehr schneller Fahrt über Nieder-Lahnstein in der Richtung nach dem LaunuS zurückgefahren. Frankfurt a. M., 2. August. Wie heute abend von der Leitung der Internationalen Luft- schiffauSstellung mitgeteilt wurde, hat das Luftschiff „2 II" wegen eines Motordefektes die Rück reise nach Frankfurt angetreten. Das Luft schiff passierte um 7 Uhr 15 Min. RüdeShetm und 7 Uhr 45 Min. Ober-Ingelheim. O diese Krauen! Die Damen der guten Gesellschaft Englands, die jetzt den Kampf um das Frauenstimmrecht als eine Art Sport betreiben, sind auf eine neue Idee gekommen. Sie haben S ch ü r z e n anfertigen lassen, auf denen in rot- und blaugestickten Buchstaben die Worte zu lesen sind :„StimmrechtfürFrauen." Diese neueste Mode beginnt in London in allen Ge sellschaftskreisen Anklang zu finden. Man braucht Polen in der Fremde rechts der Elbe mit dem Sitz in Berlin" eine Erklärung beschlossen, in der es heißt: „Da das Gesetz die Einberufung einer Versamm lung verbietet, erheben wir im Namen der von uns vertretenen Tausende von Landsleuten in der Fremde einstimmig Protest gegen das Verhalten der polnischen Neichstagsabgeordneten, welche, im Widerspruch mit den Interessen der brei ten Massen des polnischen Volkes, an der Belastung der Bevölkerung mit neuen schweren Steuern tätigen Anteil genommen haben. Wir sordcm das polnische Zentral-Wahlkomitee auf, sich seiner bisherigen Untätigkeit zu entschlagen, seine Wirksamkeit zu beleben und zu erweitern und in wichtigen Momenten seine Stimme zu erheben, um von der polnischen Bevölkerung ihr materielles und nationales Wohl schwer bedrohende Attentate ab zuwehren." Diese Protesterklärung ist von 21 füh renden Persönlichkeiten der Berliner Polcnbeweg- ung unterzeichnet. Ans -em Anslan-e. Tschechische Agitation tu Nieder-Oesterreich. AuS Wien, 2. August, schreibt man : Di« Tschechen haben gestern versucht, den ersten großen Vorstoß zur Tschechisierung Nieder- Oesterreichs zu unternehmen. Zu diesem Zwecke hatten sie schon vor Wochen in dem eine Viertel- stunde von Wien entfernten Orte Schwechat ein , Erntefest angcsetzt. Von deutscher Seite war eine , Gsgenagitation eingeleitet und ebenfalls in Schwechai ein Erntefest angekündigt worden. Schon in den , ersten Nachmittagsstunden hatten sich gestern in Schwechat etwa 200 Tschechen, dagegen mehr als 5000 Deutsche eingefunden. Ein großes Gendarmerie- und Wacheaufgebot war von der Regierung nach Schwechat beordert worden. Alsbald begannen die Tschechen die Deutschen zu verhöhnen, worauf die Deutschen das tschechische Versammlungslokal unter Absingung der „Wacht am Rhein" stürmten. Mit Mühe gelang eS der Gendarmerie, die Ordnung wiederherzustellen, nnd die Deutschen zogen sich zurück. Als aber bald darauf von den Tschechen Steine auf die Deutschen geschleudert wurden, stürmten die Deutschen wieder vor, so daß sie von der Gendarmerie mit gefälltem Bajonett zurückgehaiten werden mußten. Der deutsch-radikale Abgeordnete Malik verhandelte mrauf mit dem Regierungsvertreter und verbürgte > ich, daß die Ruhe nicht gestört werden würde, wenn nur an der Vortür eines vornehmen Hause» zu klingeln, so wird man von der Dame de» Hause» mit jenen vielsagenden Worten begrüßt werden. — Wenn wir nicht Damen gegenüber den Wahlspruch hätten: Lieber tot, als unhöflich! würden wir fast in Versuchung kommen, hier von einem „opleen" zu sprechen. Doch so sagen wir nur mit vielsagendem Blick und Lächeln: O, diese Frauen l Protest gegen Rußland. AuS London wird gemeldet: Da» Parla mentskomitee für russische Angelegenheiten hat dem Minister Sir Edward Grey einen scharfen Protest gegen die AergerniS gebenden russischen inneren Angelegenheiten überreicht, in dem illustrierend angeführt wird, daß im Zarenreiche innerhalb der letzten paar Jahre 2116 Menschen h tngerichtet worden seien; nach Sibirien seien in derselben Zeit 74000 Menschen verschickt worden. Der Protest wendet sich ferner gegen die russischen GefängniSgreuel und die dort üb lichen Torturen. Er ist von verschiedenen Bischöfen und Lords und 180 anderen Personen unterzeichnet. Ein Kuriosum. In der „Frkft. Ztg." lesen wir: „In Novelle zur Zivilprozeßordnung, Noch immer Aufruhr in Spanien. , Nach einer Meldung aus Barcelona sind die ^Aufständischen in San Felice, PalamoS und , Casa de la Selva noch immer Herren derLage. , Der Kampf gegen sie wird fortgesetzt. ! Unterm 2. August wird berichtet: Heute soll . in ganz Spanien der allgemeine Streik i einsctzen. Nach den Vorbereitungen zu schließen, dürften Verkehr und Handel, besonders aber die Zu fuhr von Lebensmitteln, brachgelegt werden. Nach der „Daily Mail" wird König AlfonS heute von Madrid nach Biarritz fahren. Man nimmt an, daß die Madrider Behörden das Leben des Königs in der Hauptstadt durch den heute beginnenden Streik für gefährdet halten. Die Madrider „Corre- spondencia de ESpana" veröffentlicht wieder die erste Depesche aus Barcelona, in der eS heißt, daß dort Ruhe herrscht. An Lebensmitteln fehlt e» immer noch; solche, die auf dem Seewege eintreffen, werden zu unerschwinglichenPreisen ver kauft. Der Generalkapitän von Katalonien hat der Regierung mitgeteilt, daß Verstärkungen nicht mehr Ans -em Reiche. Kaiser Wilhelm bei den österreichischen ManSvern. Das Datum für das Eintreffen Kaiser Wilhelms bei den österreichischen Manövern ist jetzt endgültig festgestellt worden. Der Kaiser trifft am 8. September mit dem Kaiser Franz Josef in Groß-Meseritsch im Schlöffe des Grafen Harrach zusammen. An gleichem Tage trifft auch Gencralstabschef Graf Moltke in Groß- Meseritsch ein. Deutschland und Persien. Die „Pol. Rdsch." will „aus zuverlässigster Wiener Quelle" wissen, es sei Don den neuen Macht habern Persiens der Plan gefaßt worden, deut sche Offiziere zur Heranbildung eines Mo dem organisierten Heeres nach Teheran be rufen zu lasten. Man hoffe, daß dies bessere Früchte zeitigen werde, als die Erfahrungen mit der Kosakenbrigade Ljachotvs, die ja auch erst in zweiter Linie erzieherisch zu wirken bestimmt ge wesen sei. Jedenfalls wird sich in Kürze eine persische Sondermission nach Deutschland begeben, um die Thronbesteig ung Achmed Mirzas offiziell mitzuteilen. Eine UebuugsfahrL des „Groß H Das Militärluftschisf „G roß 2" hat den Montag vormittag zu einer Uebnngssahrt über den Tegeler See benutzt. In unterrichteten Kreisen wird davon gesprochen, daß das Luftschiff eine Dauerfahrt antreten werde, sobald günstige Winde herrschen. Keine neuen gesetzgeberischen Arbeiten. Jüngst verlautete, es ständen schon jetzt wieder neue gesetzgeberische Arbeiten im Reichsschatza m-t bevor, obwohl ja die neuen Ftnanzgesetze zum Teil noch nicht einmal in Wirk- >mg getreten sind. Man wird gut daran tun, diese Nachricht mit weitgehender Vorsicht aufzunehmen. Zwar ist ja bekannt, daß für die Talon- st e u e r schon jetzt ein Auslegungs-Gesetz in Vor bereitung ist, das im Herbst den Reichstag be schäftigen wird. Darüber hinaus aber dürften aus dem Gebiet der Finanzwirtschaft des Reiches vorläufig gesetzgeberische Maßregeln nicht in An griff genommen sein. Denn wenn auch in den Steuergesetzen der letzten Finanzresorm, wie im Reichsstempelgesetz, für später noch der Erlaß von Gesetzen vorgesehen ist, und auch die Herabsetzung der Zuckersteuer noch ihrer endgültigen Lösung harrt, so gehören diese kommenden Ausgaben doch einer Zeit an, welche es gestatten, inzwischen eine Klärung aus dem Gebiete der Reichsfinanzen her- beizusühren und vor allem auch die Wirkungen der neuen Steuergesetze und der Erhöhungen des Zoll tarifs aus die Reichseinnahmen abzuwaiien. Niederschlag. 4. August: Tagesmittel -j-16,5°, Maximum -s-20,6«, Minimum -s-H,7°. — DaS Ministerium deS Innern gibt bekannt daß in den Fällen, in denen eS weder einer besorg im letzten Winter vom Reichstag verabschiedet wurde und die am 1. April 1910 in Kraft treten wird, ist im 8 ioi auf das „Gesetz zur Bekämpf ung des unlauteren Wettbewerbs vom 27. Mai 1896" Bezug genommen. Inzwischen ist nun aber dies Gesetz mit Wirkung vom 1. Oktober dieses Jahres aufgehoben und durch ein neues Wetlbewerbsgesetz ersetzt worden. Die Novelle zur Zivilprozeßordnung trifft somit Bestimmung über ein Gesetz, das zur Zeit des Inkrafttretens der Novelle gar nicht mehr existiert!" Auch im Polenlager erheben sich Stimmen des Proteste s gegen die Haltung der polnischen Fraktion bei der Abstimmung über die Erbschafts steuer. So hat das „Politische Komitee der die Tschechen abzözen. Die Tschechen traten hierauf in den späteren NachmittagSstundea einen geordneten Rückzug an. Unter Absingung nationaler Lieder entfernten sich hierauf irr größter Ordnung auch die Deutschen. Groß war der Jubel, daß dieser Vorstoß der Tschechen abgeschlagen wurde. Eine Stratzeuschlacht zu Ehren der Juug frau von Orleans. In Murat in Südsrar.kreich ereigneten sich wegen de§ vom Mairs erlassenen Verbotes einer zu fhren der Jeanne d'Arc geplanten Prozession große Unruhen. Der ProzefsionSzug wurde trotz Verbots in Szene gesetzt. Bei dem Zusammenstoß mit der Gendarmerie kam eS zu einer wüsten Die weiteren Phasen der Fahrt geben folgende Gendarmen konfiszieren wollten, in Fetzen ge- Meldungen wieder: - -