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2 Amtsblatt i'tzß Will. Mstttichl m>) bi Zi^tral zu hchOin-krOhil. ^^Hetat jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger dal Vierteljahr Mk. 1.55, durch die Post bezogen Mk. 1.92 frei inS Haus. Fernsprecher Nr. 11. Anzeiger für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, «ersdvrf, Hermsdarf, Vernsdor?, MeinLdorf, Langenberg Falken, Reichenbach, Callenberg, LangenchurSdorf, Grumbach, Ttrs^ -eim, Kühschnappel, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugau, Erling Pleitza, Rüßdorf, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. Inserate nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Austräger auf dem Lande «ntg«ULD auch befördern die Annoncen-Expeditionen solche zu Originalpreisen Ar. (76. «sfchilstsf»,»,, M, »1. Sonntag, den ,. August ,909. 59. Iahrg. auf die Truppen warfen. aragossa aus sind Der »emeindevorftand «ersdorf Bez. Chtz., den 30. Juli 1909. angenommen worden, was der Reichstag noch mit die im strecke zwischen Barcelona und Sabadell zwei Meilen lege auffahren, verblendete hatte. In scheint es weit aufgerisscn worden sei. Der Telephon und Tclegraphendienst wird unterbrochen. Die Bürger garde wurde überwältigt und der General- st r e i k erklärt. Zwischen der Bürgergarde und dem Mob kam es in Barcelona zu erbitterten Kämpfen, an denen sich namentlich die Weiber beteiligten, die Steine und mit Vitriol gefüllte ausgeblasene Eier katalanischen Distrikten mußte Artillerie um die Barrikaden zu zerstören, die die und verführte Bevölkerung aufgeworfen Barcelona selbst und seinen Vororten Dai riä brei gen a-gi duki Eise der erm f-stk der ist. in - geS Mo ter« zun b o Mo De, Sei unk rei )er Zar ,S den allerdings am schlimmsten hergegangen zu sein. Die Aufrührer hatten die Straßen nusgerissen, die Gas-, Wasser- und elektrischen Leitungen zerschnit- eiu die AN hör wo wä das Fei das d i ein Ma von ier: pm der a e Der die Ver ist otc- Ver- großer und allgemeiner Heiterkeit vermerkt hat. Die skrupellose Tpirituszentrale. Ueber die Zentrale für SpirituSoerwertung macht „Sächsische Industrie", Organ de« Verbandes abgeordneter z. B. muß 1 Million Mark Steuer bezahlen; ein anderer 200 000 Mark. Das Zentrum stimmte geschlossen für den Antrag, aber die groß- Mehrheit der Nationalliberalen lehnte diesen Antrag ab, während sonst der ganze Reichstag denselben au- nahm. Die Nationalliberalen stimmten also dagegen, daß verschiedene reiche Fürsten und Adelige von ihrem Reichtum einen Teil auf den Altar des Vater landes legten. Die Nationalliberalen hätten also, wenn da« wirklich wahr wäre, höchst selbstlos gehandelt und — da e« in ihren Reihen so reiche Ftdeikommißherrn nicht gibt — in christlicher Liebe dafür gesorgt, daß die Feudalsten der Zentrum-feudalen von Steuern und Auflagen befreit bleiben. Leider ist die ganze Geschichte von Anfang bis Ende erlogen. Der Fi bei. kommißstempel ist vielmehr einstimmig Sächsischer Industrieller, in ihrer Nr. 20 vom 25 Juli interessante Mitteilungen. Danach wird die Macht, die das neue Branntweingesttz der Zentrale für SpirituSoerwertung in die Hand gibt, von dieser ohne Rücksicht auf das Wohl derJndustrie ausgenutzt. Bereits Mitte Juli erhöhte die Zentrale ganz unerwartet den Preis um 10Mk.pro Hektoliter, ohne daß diese Erhöhung in der Markt, läge oder in anderen Umständen begründet war. Die Zentrale setzt die Preise nicht nur ganz nach ihrem Belieben fest, sie verweigert auch da» Eingehen von Abschlüssen zu festen Preisen auf Lieferung und die Abgabe von größeren Mengen Spiritus über den üblichen Monatsbedarf der betreffenden Industriellen, selbst gegen sofortige Zahlung und Abnahme. Die Entrüstung über dos Borgehen der Zentrale ist in industriellen Spiritus verbrauchenden Kreisen eine ganz allgemeine. Die Erfahrung hat aber gelehrt, daß gegen die Uebergriffe der Spirituszentrale nichts zu erreichen ist. Jedenfalls besteht die Tatsache, daß durch die Haltung der Zentrale dem Industriellen, der Spiritus für die Herstellung seiner Fabrikate haben muß, alle Möglichkeit zum Kalkulieren und Berkaus seiner Fabrikate auf spätere Lieferung ge nommen wird. lic N. de Ei Ai no gc b i Di da M« fener Fahrt in die Halle zurück, wo mit Ausfüllung mit frischem GaS begonnen worden Und abermals: Zentrumslügen. Durch die Zentrumspresse — zumal die deutschen Süden — segelt folgende fröhliche Mär: „Die Nationalliberalen als Schützer des Groß- grundbesitzeS. Am Sonnabend brachten die Konser vativen einen Antrag ein, wonach die Fidei. ko mmißinhaber nach je 30 Jahren bezw -/, Proz. des Wertes ihrer Güter als Steuer zu entrichten haben. Die Steuer wird erstmals am 1 Oktober 1909 fällig. Sie beläuft sich in diesem Jahre auf etwa 32 Millionen Mark; ein Zentrum«. len und die Telcgrapbenpfähle umgehauen. Siraßcnbahnvcrkebr ist völlig eingestellt und Veröffentlichung von Zeitungen wurde auf aulassuug der Regierung untersagt. Die Kreuz-Gesellschaft ist mobil gemacht, uni den wuudeten beider Parteien zu helseu. Aus »em Reich«. Kaiser Wilhelm auf der Nordlaudreise. Die „Hohenzollern" mit dem Kaiser an Bord ist mit den Begleitschiffen gestern nachmittag kurz nach 4 Uhr in O d d e angekommen. DaS Wetter ist prachtvoll. Besuch Kaiser Wilhelm- in Holland. Für den bereits angekündigten Ausflug d-S Kaisers nach dem holländischen Sch loß M i d- dachten treffen die Holländer außerordentliche Vorbereitungen, obwohl der Kaiser strenges In kognito wünscht. Auf Schloß Middachten wird eine Post- und Telegraphenstation eingerichtet, dar Per- sonal de« Telegraphenamts de Steeg wird oerstäikt. Die meisten Plätze längs des Weges, den derKaisw passiert, sind bereits zu hohen Preisen vermietet, ebenso ist der Bau großer Tribünen in Angriff genommen. Die Ausführungs-Bestimmungen zu allen Steuergesetze«, die am 1. und 15. August in Kraft treten, sind nunmehr erschienen. Die vereinigten Ausschüsse des BundeSrateS für Zoll- und Stcuerwesen, für Handel und Verkehr und für Rechnungswesen treten am 28. August wieder unter Vorsitz des Staatssekretärs Wermuth zusammen, um die AuSführungSbestim. mungen für die Steuer auf BeleuchtungS- mittel mit Nachsteuer, die Zünd war ensteuer mit Nachsteuer, den S ch e ck st e m p e l und da- Branntweinsteuergesetz, die am 1. Oktober in Kraft treten, zu beschließen. Die Beratungen wer- den wieder einige Tage in Anspruch nehmen. R-ichstagS-Crs«tzstichwahl. Bei der Reichstagsersatzstichwahl im 2. pfäl- zischen Wahlkreise Neustadt a. d Hardt erhiel ten Huber(Soz.) 11 634 und Dr.Oeh l er t(natl.) 10 388 Simmen. ES stehen noch einige kleine Ort schaften auS, dieWahlHuber S istaber gesichert. Höhenfahrt deS „Zeppelin H". DaS Luftschiff „Z e p p e l i n I I" stieg, wie aus Friedrichshafen gemeldet wird, gestern nachmittag um 4 Uhr zu der angekündigten Höhenfahrt auf, welche den Zweck hatte, das schlecht gewordene Wasser- stoffgaS auS dem Ballon herauszupressen. Um 6 Uhr kehrte daS Luftschiff nach glücklich oerlau> in aller Eile zwei Kompagnien Bürgergarde nach Barcelona abgeWiigen, während zwei Batterien Artillerie und drei Regimenter Infanterie so schnell wie möglich Nachfolgen sollen. Im ganzen spanischen Heere gärt es. Meuterei ist an der Tagesordnung. l8 Deserteure eines Ar tillerie-Regiments sind in Saragossa als Gesangene eingeiiesert worden. Auch ans Nordspanien kom men immer weitere Hiobspo-ten. In verschiedenen Sonnabend, de« 7. Angnst 1908 bleiben die ExpedittonSräume de» hiesigen Rathauses wegen RAnignng geschloffen DaS Standesamt ist geöffnet vormittags von 8—9 Uhr. Gersdorf Bez. Chtz., den 31. Juli 1909. Der Gemet«devorfta«d. Der Aufruhr in Spanien. Die bisherigen Nachrichten aus Barce lona lauteten ununterbrochen s ehr e r n st. Man mußte aunchmen, daß die staatliche Ordnung beseitigt, Militär und Gendarmen hart bedrängt und die Revolutionäre Herren der Lage seien. Jetzt wird aber durch den „offiziöse u" Draht eine amtliche Meldung verbreitet, wonach der Auf stand in Barcelona durch Wafseugcwalt niederge- worscn sei und, was an Aufständischen den Ka- vallerieatiackcn und dem Artillericfeuer entgangen sei, sich unterworfen habe. Das Blut scheint in der katatonischen Hauptstadt in Strömen geflossen zn sein, denn die Wirkung der Schnettfeuergeschütze ans die im Stadtinnern zusammengcdrängten Mas sen muß furchtbar gewesen sein. „Amtlich" also wird bekanntgegebeu, daß „die Nachrichten aus Barcelona jetzt zufriedenstellend lauten. Die Ka ¬ vallerie lmt die Aufständischen aus den Vorstädten nach dem Stadtinnern .gisammcugedrängt. Die Ar tillerie eröffnete hieraus das Feuer gegen sie und fügte ihnen große Verluste zn. Die Ueberlebenden ergaben fick, und lieferten ihre Waffen aus. Jetzt sind noch einige kleine Gruppen Aufständischer in den benawbarten Orten zu bekämpfen." Das ist aber, wie gesagt, der „amtliche" Be richt, und was eine solcherart von der Behörde zugcstützte Depescbe zu besage» hat, haben wir schon wiederholt dargclegt. Eine ganz andere Sprache reden die Mitteilungen, die das Land verlassen, ohne die amtliche Zensur passiert zu haben. So wird z. B. über London berichtet: Gerüchtweise ver lautet, daß der Gouverneur von Barcelona ermordet worden sei. Die Revolutionäre hätten eine provisorische Regierung eingesetzt. Sara gossa ist gleichfalls im hellsten A n f r u h r. Die Stadt ist ohne Gas und ohne Wasser. Es mnd ein blutiges Gefecht statt, bei dem viele Personen getötet wurden. Auf der Ver- icherungsbörse nn Llohder Bureau wtkrben disRt- ikoprämien für Sendungen nach Spanien stark er- hiht. Und Meldungen, die über Paris in die Oef- entlichtcit dringen, besagen folgendes: Die Nach richten ans Spanien lauten trostlos. Aus Saragossa wird gemeldet, daß die Eiscnbahn- . Ms«tag, den 2. August 1909 vormittags 1« Uhr sollen im * BersteigerungSraume deS hiesigen Kgl. Amtsgerichts 2Ztth«r«, einige getrage«« Herre«kleidu«gsstücke u. v. a. meistbietend versteigert werden. Der G-richtsvollzi-her des Kgl. Amtsgerichts H-he«ftei«-Gr«ftthal. Der am 1. August 1909 fällige 2. Termi« »»««dfteuer ist bis zum 12. «ngnst 1S09 bei Vermeidung der zwangsweisen Beitreibung an die hiesige Ortssteuereinnahme abzusühren. Sorten Zangen jedoch erhöht worden. Wollwaren seien ziemlich unverändert geblieben. Baumwoll waren sind durch Neuklasstfizierungen durchschnttt- lich 3 Prozent höher al» die Dingleysätze, bessere Baumwoll- undWirkwarenerhöht. Die Seidenzölle sind durch Spezifikation etwas erhöht, ebenso bessere Spitzen. Spirituosen, Weine und Li köre sind um 15 Prozent höher, lithographische Platten von 25 auf 50 Prozent sä Valoren» und Toiletteseifen wesentlich erhöht. Taschenuhren find ziemlich unverändert. Maschinen sind reduziert. Kinder- und Frauenhandschnhe haben die Sätze deS DingleytarifS, baumwollene Handschuhe im Werte coa 6 Dollars pro Dutzend haben einen Zollsatz von 50 Pence und 40 Prozent sei valorem erhalten. Der Wertzoll für Pelzwerk ist von 35 auf 50 Proz. erhöht. — DaS Konferenzkomitee hat die SenatSbe- sch'üsse betreffend den Minimal- und Moximaltarif, oie Korporationssteuer und die Besteuerung der AuS- mbe von Panamabonds im Betrage von 290569000 Dollars angenommen. Die um 25 Proz. höheren Maximalwertzölle treten am 31. Oktober 1910 in Kraft. Durch eine Proklamation räumt »er Präsident den Ländern, welche Amerika die Meistbegünstigung gewähren, die Mtnimalzvlle ein. Der GegenseitigkeitSvertrag mit Kuba wird durch en Moximaltarif nicht berührt. Der Präsident wird angewiesen, nach dem Inkrafttreten deS TarifgesetzeS von der Absicht der Aufhebung der bestehenden Han- wltvertcäge mit zehntägiger Frist Mitteilung zu machen. Die b<g«adigten Deserteure. Die DeserteurevonCasablanca haben cht nur eine Strafmilderung erfahren, sondern Prä- ent FalliäreS hat sie v o l l st ä n d ig begnadigt. :e Deserteure, deren Begnadigung in erster Linie ff die Initiative deS Generals Liautey zurückge- ;rt wird, werden gänzlich auS dem französischen ereSverbande ausgeschlossen, nach der Grenze oer- icht und ausgewiesen werden. Der Gnaden des Präsidenten hat allgemein vortreffllichen Ein- rck gemacht und nirgends Mißbilligung gesunden. Sächsisches. Hohe«stet«Er«stthal, 31. Juli -<tt«rv«r<«ss«sr Ser König» Sächs. Landes- Wetterwarte zn Dresden. ir Sonntagt Mäßige südwestliche Winde, zu- nächst wolkig, später aufheiternd, wärmer, kein erheblicher Niederschlag. llngustt TageSmittel -j-16,5", Maximum -f-20,6«, Minimum -s-11,7». — HundStage — wer hoffte da nicht beim nge dieses Worte« auf eine Temperatur, die aller sseldürr macht ? Man hat aber wieder einmal eben — gehofft! Denn Höchsttemperaturen von L., wie wir sie an den letzten drei Tagen zu zeichnen hatten, find eher geeignet, den Inbegriff Sommerfrische" recht fühlbar zu machen, sie sen aber für die Zeit der HundStage nicht Gel- g haben Wenn man nun gar noch die in diesen ;en beobachtete tiefste Temperatur von 10" O. in rocht zieht, so konimt man zu dem Schluffe, daß Ferienwetter ein — vulgär gesprochen — hundS- zigcs, aber kein hundStagSmäßigeS ist. Doch die fnung hält den Menschen aufrecht — also hoffen 1 wir auf recht baldige Besserung deS Wetters, ht sehr unerwünscht kommt die nasse und kalte iterung unseren Landwirten, denn in diesem -re wird sich bei un« — und jedenfalls auch an- värtS — die Getreideernte um meh re Wochen verzögern. Während in den zangenen Jahren in der ersten Hälfte deS August dem Mähen des Roggen« begonnen wurde, ist er noch gar nicht vorau«zusehen, wann der Schnitt tfinden kann. Die lang entbehrte Sonne, der gesetzte Regen haben die Aehren nicht zur Reise imen lassen, auch hat sich das Korn infolge der Nässe fach gelegt. Wohl haben die Aehren reichlich Körner >es tzt, doch fehlt die Wärme, um ihnen erst den igen Wett zu geben. Auf einzelnen Wiesen liegt h noch Heu, aber diese- kann, durch die Nässe oorben, nicht zu Futterzwecken benützt, sondern al« Streumittel verwandt werden. — Die morgige Platzmustk findet auf dem llplatze von 11 bi- 12 Uhr mittag« statt, > zwar nach folgender Ordnung: I. „Hoch unserm serpaar", Jubelmarsch von Stetefeld; 2. Ouver- s: „Ein Fest der Muse", von Schouten; 3. „Die >lle" (La Vague), Walzer von O. Metra; 4. festermarsch und Arie a. d. Op. „Die Zaubelflöte" Mozart; 5. Zweite« Studentenlieder-Potpourrt Kohlmann; 6. „O Deutschland hoch in Ehren", rsch von Schubert.