Volltext Seite (XML)
Sachsen. Sie führen in den Charakter dieser Vir Die juristische Seite wird vorwiegend bände ein. freue mich um so mehr, Sie zu sehen, als ich das grasten Vertrauens und der Opferwilligkeit der Ge- von dem Aufbau der Gesellschaft, abhängig von richtsanstalten für die Heranbildung eines tüchtigen Bürgerstan Bedeutung. Der weiteren Ausbildung der zurückgegangen. und oermi 2. Als Aufgabe < mi billi ta SW sau vom erstgenannten Herrn beleuchtet, während dessen Mitreserent, welcher der Vater des in letzter Zeit geschaffenen größten Zweckverbandes, des Säch sischen Sparkassen-Scheckverbandes zur Regelung des Geldverkehrs, ist, die praktische Seite vollständig beherrscht. Die Vorteile der Zweckverbände werden ziffernmäßig nachgewiesen und die gemeinschaftlichen Ausführungen der Berichterstatter gipfeln in fol genden Leitsätzen: 1. Die Errichtung von Zweck- Hmrpt- sächsische Als nunmehriges Mitglied der Staatsregierung werde ich der Erhaltung des schönen Verhältnisses meine größte Aufmerksamkeit widmen. Jedenfalls begegnen sich Regierung und Gemeinden in dem Bewußtsein, daß dem rastlosen Fortschreiten Rech nung getragen werden muß, sind doch die Unter ¬ aus wir zu i O Gt« ordei Web. miet. Verbänden der Gemeinden ist zu fördern, gesetzlicher Verband empfiehlt sich, unter des Beztrksverbandes, der Kreis. Auf dem Bankett, das sich der Versammlung anschlotz, hielt der neue Minister un Pc alk m m Ai per M. S' D S 8 S 8 st L e t! u si u 5 S' Ä lb O hc vl I er pf D S R el» de tu Eh uk ve St Äst eir Darum liegt in den Erfolgen dieser Erziehung die stärkste Empfehlung und die werbende Kraft für den Gedanken der Selbstverwaltung. Freilich darf man unter politischer Reise nicht die Zungenfertigkeit verstehen, mit der etwa ein alle- besser wissendes Gemetndeglied die Maßregeln des Bürgermeisters oder des Gemeindevorstandes zu kritisieren versteht (Lebh. Bravo!), auch drückt sich politische Reife nicht in der Empfindlichkeit aus, die in jeder Verfügung einer Behörde einen Eingriff in persönliche Freiheit wittert. Sondern politische Reise ist der klare Blick für das Erreich bare und das Verständnis für den sozialen Ge- barüen, dem»! Was ist der Kern des sozialen Ge dankens, richtiger des sozialen Tatbestandes? Er liegt nicht in der vielfach übertriebenen Bedeutung des sozialen Kampfes ums Dasein, nicht in dem uns von der Sozialdemokratie gepredigten sozialen Klassenkampfe, sondern in der Erkenntnis, daß unsere Staaten, unsere Gemeinden lebendige or ganische Gebilde sind. Die Gemeinden sollen sich nicht als selbständige Kleinstaaten auffassen, die im Meere des freien Spiels der Kräfte wie Inseln herumschwimmen, sondern sie sollen sich fühlen als die Glieder eines festgefügten Staates, mit dem sie auf Gedeih und Verderb verbunden sind. Ich spreche das nicht aus als Kritik, sondern in Anerkennung dafür, daß in oon Aue Hochwasser gemeldet. Eine Stunde später betrug am hiesigen Mulde,.pegel der Wusserstand 1,30 Meter und stieg dann langsam weiter. Abend- 11 Uhr hatte das Hochwasser s-inen Höchststand mit 1,79 Mtr. erreicht, dann fiel es allmähiuy. üamalS dar Skarsptelen noch nicht erfun.en. — Oberlungwitz, 3. Juli. Ein Auf stieg des „Zeppelin 2" wird morgen Sonntag, nach dem dort der „Z. 1" jüngst ein so unrühmliches Ende genommen, in Voitels Restaurant vor sich gehen. Wind und Wetter sind gut, und so dürfte morgen, wenn man die einmal gemachten traurigen Erfahrungen gut verwertet, Ler Flug des „Luft schiffes" voraussichtlich in jeder Hinsicht gelingen. —:/: Gersdorf, 3. Juli. Der hiesige Rosen- und Obstbuu-Veretn beschuh in der letzten Haupt versammlung, am Sonntag, den 18. Jul, a. c. im hennch gelegenen Gasthaus „Teutonia" eine Rojen- üuSftrlluug abzuhalten. KeuntnlS wurde oon einem schreiben oes Obstvau-Berems Hohenstein-Ernstthal wegen Abhaltung einer BezUts-OostauSstellung im Herbste 1909 genommen, Beteiligung wurde zu gesichert. Von oer Emlaoung des K. S. Militär- Vereins hier zu seinem 50jährigeu Jubiläum-fest im August d. I. wurde Kenntnis genommen. — Glauchau, 2. Juli. Gestern abend stürzte sich in selbstmörderischer Absicht die 16jährige M. in den Mühlgraben. Auf ihre Hilferufe sprang ein in der Nähe weilender Schutzmann nach undAbrachte sie wieder anfr Trockene. — Glauchau, 3. Juli. Der starke Regen der letzten Tage hat erhebliches Steigen der Flüfs» zur Folge gehabt. Gestern nachmittag 2 Uhr wurde — Zwickau, 2. Juli. Auf dem Klärteich des Morgensternschachtes 3 fuhren drei jugendliche Arbeiter während der Mittagspause auf einem Floß. Dieses kippte und alle drei stürzten ins Wasser. Zwei retteten sich. Der 16 Jahre alte Willy Steinert aber ist ertrunken. — Chemnitz, 2. Juli. In einem Hause der Oststrabe versuchte sich ein 76jährtger Kern macher und Invalid, nachdem er sich zuvor in selbstmörderischer Absicht mit einem Taschenmesser einen ziemlich tiefen Schnitt in den rechten Dau men beigebracht hatte, zu erhängen. Der Be dauemswerte wurde noch rechtzeitig aus der Schlinge gelöst und auf Anordnung eines Arztes in das Stadtkrankenhaus eingeltefert. Schwermut dürste ihn zu dem Schritt veranlaßt haben. — Leipzig, 2. Juli. Bonder Allgemeinen Bauarlikel-Ausstellung, deren wir dieser Tagen aus- führlich Erwähnung taten, wird weiter gemeldet: Interessant ist, daß zwei auSstellende Firmen des halb zur Aufgabe ihrer Beschickung jetzt auS dem Grunde gezwungen waren, weil die ausgestellten Spezialmaschinen — eS handelt sich in beiden Fällen um solche — den Käufern sofort zu liefern waren und weil infolge weiterer erheblicher Bestellungen, die auf der Ausstellung erfolgt sind, die Firmen Aufträge nicht mehr entgegennehmen konnten. Dies bestätigt aufs neue, wie notwendig und nützlich Fachausstellungen in gleicher Weise sowohl für die Fabrikanten wie für die Abnehmer sind und daß hiervon die umfängliche Baubranche keine Ausnahme macht. — Leipzig, 2. Juli. Flüchtig geworden ist ein HandlungSlehrling, nachdem er einem Markt- Helfer einen Beutel mit 1600 Mk. entwendet hatte. Der Markthelfer hatte daS Geld — zwei Tausend markscheine und Gold — zur Bezahlung oon Rech- uungen erhalten. — Leipzig, 2. Juli. Auf Grund zuver lässiger Informationen melden die „L. N. N.", daß die Berliner Kriminalpolizei nunmehr auf dem Stand- vunkte steht, daß die Berliner Uebersälle auf den Seldbriefträger Eulenburg und auf die Witwe Reschke in der Körnerstraße in keinem Zusammenhangs stehen mit dem Leipziger Morde in der Windmühlen- sttaße. Auch der seit der Verhaftung de- Hartram, der iüc den angeblichen Winkler die Postanweisungen an die Witwe Reschke geschrieben hat, aufgetauchte Verdacht, Hartram und sein Auftraggeber, der Packer Bruno Lippmann, könnten irgendwie in die Leipzi ger Affäre verwickelt sein, läßt sich absolut nicht aufrechterhalten. — Freiberg, 2. Juli. Der König traf heute um ^12 Uhr hier zur Besichtigung de» jüngsten Truppenteiles der sächsischen Armee, der 3. Ba- taillonS deS Regiments Nr. 177, ein. DeS RegenS wegen war die angesetzte Parade ausgefallen. Da« Bataillon nahm Paradeaufstellung in der Exerzier halle, wo der König die Front abschritt und folgende Ansprache an das Bataillon richtet«: „ES war mir ein Bedürfnis, den jüngsten Truppenteil meiner Armee auf meiner Durchreise durch Freiberg zu be- grüßen. Ich bedaure sehr, daß infolge deS schlechten Wetters der Parademarsch nicht stattfinden kann und ich Sie in der Exerzierhalle begrüßen muß. Ich TächstscheA. Hoherrstetn-Ernstthal, 3. Juli «Stt«rV»r<«Bs«ge Ler König». SSchs. Lande». Wetterwarte -u Dresden. Kük Tonntagt Schwache, meist westliche Winde, heiter bis sonnig, warm, trocken. 4. Attltt Lage-mtnet -f-16,1*, Maximum-s-20,2", Minimum -j-11,3» — Die 5. dutjäylige Bezirksausschuß- Sitzung findet DienStag, den 13. Juli d. I., oormiltagS ^11 Uhr im SitzungSsaale der König ltchen Amtshauptmannschaft MauLau statt. — Wohl selten ist ein Fest in so einmütiger Weise von allen hierbei in Frage kommenden Krei sen unserer,Stadt gefeiert worden, als es beim vorjährigen Volksfest der Fall war. Auch Heuer hat sich unser Erzgebtrgsverein dazu verstanden, eine solche Veranstaltung zu arran gieren, zu der er auch an dieser Stelle um eifrige und unverdrossene Mitarbeiter und Förderer wirbt, ^lnd solcher treuen Mitarbeiter braucht er diesmal viele. Soll doch, wie gestern in einer Vorstands- und. einer anschließenden Mitgliederversammlung beschlossen wurde, zu dem f ü r d e n 8., 9. und 15. A u g u st geplanten Feste eine Idee zur Aus- Sümmchen mehr kosten als im Vorjahre, aber man hofft zuversichtlich, daß dem Feste Besucher in einer so großen Zahl werden, wie sie der Bedeut ung der Beranstaltung entspricht und wie diese es verdient. Das Projekt, das gestern abend das Licht — oder, besser gesagt, das vorläufige Dunkel — der Welt erblickte, wird den Hohenstein-Ernst- thalern so bald niemand nachmachen können; das Unternehmen wird das aus dem vorjährigen gewiß herrlich arrangierten Feste Gebotene völlig in den Schatten stellen, geradezu ein Riesen-Unternehmen werden. Wenn der Erzgebirgsverein von dem Standpunkte ausgeht, daß wegen der Nähe der Großstadt unseren Einwohnern einmal etwas Außerordentliches geboten werden i städtischen Kapelle unter Herrn Direktor Naumanns Leitung obliegt. Alles Nähere wolle man aus dem heutigen Anzeigenteil ersehen. —i. Recht gut abgeschnitten hat beim diesjäh rigen 12. Bundestegeln in Zwickau der K e g l e r v e r b a n d Hohenstein-Ernst thal und Umgegend. Neben verschiedenen Prei sen erhielt der Verband auch 14 Preise aus der Ehrenbahn; die Preisträger waren: Dietz-Lichten stein, Hüttenrauch und Farbig in Hohen stein-Ernstthal, Lasch, Otto Steinbach und Richard Steinbach in Wüstenbrand, Werner, Rotzka, Steinbach und Pothorn in Hohenstein- Ernstthal, Machold, Lepetit und Eberhardt-Lich tenstein, Mann-Gersdorf. — Eine Rosenaus st ellung veranstaltet der hiesige Naturheilverein morgen Sonn tag in seiner Vereinshalle in den Schrebergärten. — In einem hiesigen Restaurant gerieten gestern abend einige Gäste in Streit, der schließlich durch das rücksichtslose Vorgehen eines Gastes zu Tätlichkeiten ausartete. Nur dem be sonnenen Eingreifen einiger hinzukommender Män ner war es zu danken, daß der Streit schließlich ein Ende nahm, doch hat einer der Beteiligten, der übrigens am Streit die wenigste Schuld hatte, blutende Verletzungen erlitten. — Morgen Sonntag findet die Platzmusik auf dem Zillplatze oon 11 bis 12 Uhr mittags statt. ES werden gespielt: 1. „Hoch Carwitz", Marsch von WteSböck. 2. Ouvertüre z. Op. „Die Weiber oon Weinsberg" von Conrad. 3. „Schlösser, die im Monde liegen", Lied a. d. Operette: „Frau Luna" von Linke. 4. „Die Poft kommt", Charakter- stück oon Eilenverg. 5. Potpourri a. d. Op.: „Zar und Zimmermann" oon Loitzing. 6. Feldjäger- Marsch oon A. Oertel. — Um das Wohl und Wehe seiner Untertanen kümmerte sich der Kurfürst Georg II. in ganz eingehender Weise, wie aus den Verordnungen und Bekanntmachungen helvorgeht, cne >r lm Jahre 1661 erlassen hat. Wegen der da- matS zu sehr vorksmmenden Gotteslästerungen und sonst unordentlichen Lebens wurden an den Kuch- yösen, Rathäusern und Schankstälten Hatseisen an» gemacht, wo dle Verbrecher, die geflucht, gelästert oder oer^i. getan Haele n, an den Pranger gestellt wurden. H nsichtUch dev Spiels war verordnet worden, daß letner unter 18 Jahren spielen dürfe. Ferner, daß «in Mann oon Adel nicht über einen Taler, ein vornehme Mann bürgerlichen Standes rächt über 12 Groschen, ein Handwertrmann nicht über 4 Gro schen urid ein Bauer nicht über einen G.oschen ve» Fortbildungsschule bringt die Staats- rcgierung das wärmste Interesse entgegen und er hofft von der Schulreform den größten Nutzen für sie. Möge Ihre diesmalige Beratung auch hierfür von Nutzen gewesen sein!" Ei zu v «ultttsmtnifter Dr. Beck und die Fort- btldung-fchule. Aus dem sächsischen Gemeindetage hielt Kul tusminister Dr. Beck eine Ansprache, in der er nach den „CH. N. N." folgendes ausführte: „Die Bedeutung des Verhältnisses, das seit Jahren zwischen der Staatsregierung und, den Gemeinden besteht, hat bereits gestern in freudiger Weise ihren Ausdruck gefunden. Als nunmehriges Mitglied der Staatsregierung lvcrde ich der Erhaltung des schö nen Verhältnisses meine größte Aufmerksamkeit wid men. Als ich seinerzeit dem Rufe Sr. Majestät zu folgen mich entschlossen hatte, war es mir ein erhebender Gedanke, darin zugleich eine Ehrung der Gemeindeverwaltungen zu erblicken, und in der freudigen Hoffnung leben zu dürfen, es werde mir vergönnt sein, zur weiteren Wohlfahrt des Landes auf den mir anvertrauten Gebieten beizutragen. Die Förderung der Kulturaufgaben bildet jetzt nicht nur für die Staatsregierung, son dern auch für die Gemeinden einen wichtigen Zweig der Fürsorge. Auf diesem Gebiete sind mir meine Erfahrungen aus der Gemeindeverwaltung, der ich über zwei Jahrzehnte angehüren durfte, sehr wertvoll, denn einerseits weiß ich mich des Bataillon in so guten Leistungen in Dresden bei der Besichtigung beobachtet habe. Eingedenk der Tradition gebe ich hier der Zuversicht Ausdruck, daß das jüngste Bataillon der ruhmreichen Vergangenheit meiner Armee sich würdig zeigen und ein ebenbür tiges Mitglied werden möge." Hierauf besichtigte der König das Revier der 9. Kompgnte und fuhr um '/^l Uhr nach Dresden ab. — Dresden, 2. Juli. Am 19. Juni be- ing der Soldat Jahn II vom Grenadier-Regiment Nr. 101 Selbstmord durch Erschießen. Schweroe» l tzt wurde er ins Lazarett gebracht, wo er jetzt ge- nvlben ist. Die Militärbehörde ließ die Leiche auf heben. Die eingeleitete Untersuchung dürfte nähere« miüber ergeben, was den unglücklichen Soldaten in oeu Tod getrieben hat. — Auerbach i. V., 2. Juli. Die durch die Zeitungen gegangene Notiz, daß in einer sächsischen umtShauptmannschaft in bezug auf die Erteilung aou Konzessionen und Erlaubnis von Vergnügungen Unregelmäßigkeiten vocgekommen sein sollen, hat daS Ministerium deS Innern veranlaßt, den Saalinha ber-Verband, der der Urheber der Mitteilung war, zur Nennung der betreffenden AmtShauptmannschaft aufzufordern. Auf die ergangene Antwort hin handelt eS sich um die oogtländische AmtShauptmannschaft Auerbach und um den Vorstand derselben, AmtShaupt- mann Michel. Es ist nun sofort eine Untersuchung eingeleitet worden, ob die Angaben, daß AmtShaupt- mann Michel E.laubnis zum öffentlichen Tanz, zur Veranstaltung oon Skattournieren usw. nur dann erteilt haben soll, wenn der betreffende Wirt 40 bis 50 Mark in die Kaffe für Errichtung eine» Siechen- (a iseS stiftete. Amt-Hauptmann Michel teilt jetzt amtlich mit, daß er ab 7. Juli bi» Mitte August veurlaubt sei und seine Vertretung vom RegterungS- umtmann Dr. Woelker au-geübt werde. E» liegt dle Vermutung sehr nahe, daß diese Beurlaubung mit den Angriffen deS Saalinhaber-BerbandeS zu sammenhängt. Jedenfalls dürfen die oon der vor gesetzten Behörde darüber vorzunehmenden Ermitte lungen auf die eventuelle Rückkehr des Amtshaupt- mannS nach Auerbach nicht ohne Einfluß sein. — RuppertSgrü n, 2. Juli. Ein 6 Jahr« alter Knabe von hier aß in einem unbewachten Augen blick unreife Stachelbeeren und trank darauf kaltes Wasser. Da» Sind erkrankte heftig und verstarb nach kurzer Zett. — Augustusburg, 2. Juli. In der gest- rigen Sitzung deS Stadtgemeinderate» wurde mit 7 gegen 4 Stimmen beschlossen, oon einer.Wiederwahl des Herrn Bürgermeister Rosenfeld abzusehen. Im andern Falle hätte eine Wahl auf Leben-zett erfol gen müssen. Her-Dresden und Bürgermeister Dr. E b e r l e -! bezirkes ihre Mitbürger zu ernster Arbeit und zu Nossen sprachen über Zweckverbände lÄ-.n-inNnn den wirtschaftlichen Bedürfnissen der Städte und Berussgruppen, die je nach den wechselnden wirt schaftlichen Konjunkturen auf die politische Sicherung ihrer berechtigten Interessen hindrängen. Die Re gierung eines Staates, dessen Verfassung nicht auf dem parlamentarischen System, sondern auf dem der konstitutionellen Monarchie aufgebaut ist, wird ihre Stellungnahme zu den verschiedenen Berufs gruppen bestimmen nach den idealen und realen Werten, die diese Gruppen für den Staat reprä sentieren. Ihre Aufgabe ist damit gegeben: Wie sie versuchen muß, zwischen den Interessengruppen einen Ausgleich zu schaffen, so wird sie auch be strebt sein, das Gleichgewicht zwischen den konser vativen und liberalen Kräften herzustellen. Ich rede hier nicht von einer Verschmelzung politischer Parteien. Aber so gewiß es ist, daß konservative und liberale Politiker sich nicht zu einer dauernden Ehe verbinden lassen, ohne ihre Grundsätze preis- zugcben, so gewiß muß jeder Staatsmann ver suchen, zwischen konservativen und liberalen Poli tikern ein normales Verhältnis gemeinschaftlicher Arbeit herbeizuführen. (Bravo!) Wenn ich mich heute einmal auf den Stand punkt der Parteien stelle, so meine ich, sollten sie vermeiden, den Wahlkampf mit einer Schärfe zu führen, die ihnen ein Zusammenarbeiten mit den jenigen Parteien erschwert, auf deren Mitarbeit sie angewiesen sind. (Lebh. Bravo!) Wenn die kon servativen und liberalen Parteien des letzten Land tags mit anerkennenswertem Opfersinn die einschnei dende Wahlrechtsänderung nahezu einstimmig an genommen haben, so sollten sie in demselben Geist der Verständigung sich beizeiten auf ein positives Zusammenarbeiten auch im neuen Landtage ein richten. (Bravo!) Nirgends mehr als auf dem Gebiete der Gemeindeverwaltung zeigt sich der Wert positiver Leistungen und sachlicher Tüchtigkeit. Mit des von größter t^°«^tse und dieses dürfte auch nicht unter « i l >i » " k - p l "nem Monat wieder geschehen. — Allerdings war «ras Vitzthum v. EckstLdt ein« Programm rede, der wir folgendes entnehmen: Der Herr Vorsitzende hat in der mir zuge gangenen Einladung auch der Tatsache gedacht, daß ich einstmals hier im Annaberger Bezirk als Amtshauptmann tätig gewesen war. Auch mir ist es ein lieber Gedanke, mich dem Lande an der Stelle als Minister vorzustellen, an der ich vor drei Jahren aus der Verwaltung ausgeschiedcn bin, und nur zu gern würde ich darin ein glückver heißendes Vorzeichen erblicken, in der Erinnerung an das Vertrauen und die Nachsicht, die mir hier enlgegengebracht worden ist und die mir meine Ar beit so wesentlich erleichtert hat. Möchte mir mein sächsisches Vaterland auch einen Teil dieses Ver trauens schenken! Aber auch dann, wenn ich mich bescheide, daß ich mir dieses Vertrauen erst verdie nen muß, so liegt doch schon in der Tatsache, daß ich hier in Annaberg gewissermaßen an die alte Arbeit anknüpfen darf, für mich ein hoher, ich möchte sagen symbolischer Wert, den ich mir deute als einen Hinweis darauf, daß alle unsere Arbeit, wenn sie wertvoll sein soll, an bekannte Verhält nisse anknüpfen, auf gegebenen Grundlagen auf bauen muß. Sie alle wissen, daß unsere ganze Tätigkeit im Aufbauen auf gegebenen Grundlagen beruht. Wir stehen alle auf den Schultern derer, die für uns vorgearbeitet haben, selbst dort, wo eine Gemeinde im Interesse des Fortschrittes alte Stadtteile niederreißt und Licht und Luft schafft, Ich meine, der Gegensatz zwischen Erhalten und Fortschreiten, zwischen konservativ und liberal, wird in unseren Tagen mit allzu großer Schärfe betont. Mögen auch die Vertreter des einen oder des anderen Prinzips Fehler begehen — und es sind in den letzten Zeiten Fehler begangen worden auf beiden Seiten —, so beruht doch alles Leben, aller gesunde Fortschritt aus der Spannung zwischen den beharrenden und den vorwärts treibenden Kräften und auf dem unablässigen Streben ihres Aus gleichs. Nichts wäre verkehrter als der Versuch, ein oder das andere Prinzip rücksichtslos durchzu führen. Ich möchte vielmehr behaupten, daß die Stetigkeit des Staatslebens eine gleichzeitige Ein wirkung der konservativen und liberalen Kräfte ge radezu erfordert. DicscrErfahrungssatz ist so all gemein, daß sich ihm selbst politische Parteien fü gen müssen. Selbst in parlamentarisch regierten Staaten wird eine konservative Partei, wenn sie zur Herrschaft gelangt ist, sich dem notwendigen Fortschritt nicht entgegenstemmen, wird eine liberale Partei mit der Vergangenheit nicht brechen können. Es handelt sich also in der Politik immer nur um soll, so kann man ihm zu der Idee, über die man gestern beriet, als einer besonders glücklichen nur das beste Kompliment machen. In den nächsten Tagen wird der Festausschuß zufammentreten, der zunächst die einzelnen Arbeitsausschüsse wählt, und dann wird man mit näheren Angaben darüber heraustreten, in welch genialer Weise das diesjäh rige Volksfest zu einem großen Ereignis gestem pelt werden soll. — Zur Einweihung des prächtig vor gerichteten Saales unseres Schützenhau- s e s findet kommenden Donnerstag, den 8. Juli, dort ein Konzert statt, dem sich ein Ball anschließt. Unser Mäunergesangvcrein „Arion" wird hierbei Gelegenheit nehmen, auch seinerseits an- den sächsischen Gemeinden der Stachsgedante stets, a'"bhme Abwechslung in das Programm zu brin gepflegt worden ist. Wie sich die einzelnen Ge-!^"- . dessen,Erledigung m der Hauptsache unserer meinden bescheiden, daß ihre Interessen sich dem Wohle des großen Ganzen zu fügen haben, so dürfen Sie, meine Herren, auch in der rückhalt losen Anerkennung des Staatsgedankens und der damit gegebenen Staatsaufsicht den besten Schutz der Ihnen so wertvollen Selbstverwaltung erblicken. Möge es Ihnen in Ihrer Selbstverwaltung gelin gen, Ihre Mitbürger zu poiitischer Reife, zu opfer bereitem Gemeinsinn und damit zu wahrem Pa triotismus zu erziehen. Dann werden sich die säch sischen Gemeinden — wie Se. Exzellenz der Mi nister v. Metzsch einmal gesagt hat — als die Säu len des sächsischen Staates erweisen." das Tempo der Entwickelung und um das Misch-1 meinden sicher, und andererseits bin ich mir der ungsverhältnis zwischen konservativen und liberalen Pflicht bewußt, die verständnisvollste Rücksicht auf Ideen. (Bravo!) Dieses Tempo der Entwickelung die durch andre hohe Aufgaben schon stark in Au- ist wie von einem Naturgesetz abhängig von den sprach genommene finanzielle Leistungsfähigkeit der gegebenen realen Verhältnissen. Es ist abhängig Gemeinden zu üben. politischem Gemeinsinn zu erziehen. Diese Erziehung! gäbe unserer Einwohnerschaft eine U e b e r r a s ch- -!zur Arbeit, zum Gemeinstnn und damit zu poli-!ung bereitet werden soll ein erkleckliches zitischer Reife kommt auch den« Staate zugute. politischen Phrasen ist da nichts zu erreichen. Das - , . glänzende Aufblühen der sächsischen Gemeinden istlsuhmng gelangen wie sie gegenwärtig ortgi - «in Beweis dafür, daß es den Leitungen der Ge l" e l l e r und zugkräftiger nicht ge- — Nossen, 2. Juli. Im Sägewerk Ma» kach kam vor einigen Tagen der 32 Jahre alte ver heiratete Zimmerer Voigt beim Auflegen eine« Treib- 1,79 Mtr. erreich!, dann fiel es allmählich. Heuti.riemenS zu Schaden und fand Aufnahme in einer ist d-r Flußlauf wieder auf seinen normalen StantlKlinik in Döbeln, woselbst er jetzt verstorben ist. — Ostritz bei Zittau, 2. Juli. Der Fabrik