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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 04.07.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-07-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190907042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19090704
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19090704
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-07
- Tag 1909-07-04
-
Monat
1909-07
-
Jahr
1909
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 04.07.1909
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das Dakein und um den Besitz der wenigen Frauen in blutigen Fehden aus. Das harte, kalte Klima, die Dürftigkeit der antarktischen Flora verzehren die Lebenskraft des weltabgeschiedenen Völkchens, das vor kurzem noch keine andere Kleidung kannte als ein Seehund- oder einige Otternfelle, die lose über den Körper gehängt und in der Richtung des kalten Windes gedreht wurden. Mit ihren hohen Backenknochen, den dunkelfarbigen, schräg gestellten Augen, dem bartlosen,'bräunlichen Gesicht und in der Kleinheit der Gestalt erinnern sie im ersten Augen blick an Japaner. Zahlreiche Messungen haben eine Durchschnittsgrötze von etwa 1,55 Meter ergeben, die Frauen sind noch kleiner. In primitiven, aus Laub und Baumstämmen gefügten Hütten Hausen diese kleinen Menschen; schon von weitem klingt dem Fremden das Bellen und Heulen der Hunde entgegen, der einzigen Haustiere der Jaghans, die die Armut und die Einsamkeit mit ihnen teilen. Es ist ein unruhiges, wanderlustiges Völkchen, das sich hier durch die Jagd auf Seehunde und durch den Fischfang küm merlich ernährt. Ueberall trifft man die Spuren verlassener Ansiedlungen, denn ost treibt die Aben- teurerlust die Jaghans von einer Stätte zur anderen, und rasch sind am neuen Orte die primitiven Hüt ten aufgebaut. Während die Männer auf die Jagd ziehen, beschäftigen sich die Frauen, die ausgezeich nete Schwimmerinnen sind, mit Fischen, mit dem Suchen nach Muscheln; sie flechten Körbe, gerben das Leder, aus Reisen führen sie die Ruder, und daheim wachen sie über Kind und „Haus". Die Jaghans leben in Polygamie; die älteren Männer nehmen gewöhnlich die jungen Mädchen und über lassen die älteren Frauen den jungen Männern, die ihrerAnsicht nach noch nicht wissen, wie man eine Frau behandelt, und zudem ihre geringen Erfah rungen an den reicheren der älteren Frauen ver mehren können. Es ist der Mangel an Frauen, auf den diese eigenartigen Anschauungen sich auf bauen; die jungen Männer müssen ost zufrieden sein, wenn sie nur überhaupt eine Lebensgenossin finden, und viele Jaghans bescheiden sich damit, Junggesellen zu bleiben. Außerordentlich interessant sind die Studien, die Furlong über die Sprache dieses eigenartigen Stammes angestellt hat. Die Jaghan-Sprache kennt keine geschriebenen Buchstaben oder Zeichen, aber trotzdem muß ihr Reichtum überraschen. Denn sie verfügt über einen Wortsatz von mindestens 40000 Worten. Dabei ist die Sprache sehr klangvoll, ver fügt über viele Vokale. Seltsam bleibt es, daß bei dem großen Reichtum an Ausdrücken zufam- mensassendc Gattungsbegriffe fast gar nicht Vor kommen. So verfügt die Sprache über keinen Aus spruch für den Sanimelausdruck „Laub", dagegen aber über zahlreiche Worte für jede einzelne Larrb- sorte. Auch der allgemeine Begriff Fisch oder Vo gel ist in der Sprache der Jaghans nicht auszu drücken, wenngleich sie für Landvögel, „Küstenvö gel" und Wasservögcl besondere Wörter haben. Ausfällig ist auch der große Reichtum an Um standswörtern, während andererseits das Zahlensy-- stem so gut wie gar nicht entwickelt ist und bei dem Worte „muttan", drei, abschließt. Der englische Geograph war der Zeuge eines erbitterten Kampfes zwischen den Feuerländern; die von so Vielen Reisenden geschilderte Wildheit lebte dabei hoch auf, mit ihren Rudern, Speren und Stöcken gingen die Gegner aufeinander los, in der steigenden Wut des Kampfes griff man zu mäch tigen Steinen, die die Gegner sich gegen die Schä del schlugen. „Wie diese wütenden Stoiker diese Schläge und Erschütterungen überhaupt überleben konnten, übersteigt meine Begriffe, und ich kann nur annehmen, daß ihr reiches, schwarzes Haar die Wucht der Schläge abdämpfte." Schließlich griffen die Gegner zum Ringkampf; mit zusammen geschlossenen Händen umklammern sie den Nacken des Gegners, suchen das Knie auf dessen Brust zu pressen; dann ein kräftiger Ruck mit den Armen, und wenn die Wucht ausreicht, ist dem Feinde das Genick gebrochen. Dem Wilden Zorn des Kampfes folgte dann die Klage um die Toten. Aus den Hütten kam der düstere monotone Trauergesang, ein langgezogener Ton, der im zartesten Pianissimo etnsetzt, bis zum lauten Schrei anschwillt, um dann nach mählichem Diminuendo fast unhörbar zu verhallen. Trauernde Angehörige schaben sich mit Muscheln oder scharfen Steinen das Haar von der Mitte des Schädels und bemalen die GOchter mit den Trauerfarben, mit schwarz und mit weiß. Am nächsten Tage war Furlong dann Zeuge des Totentanzes, an dem gewöhnlich beide Ge schlechter teilnehmen. An diesem Tage waren es jedoch fast nur Frauen, die den Totengesang mur melten und sangen, lange Pfähle in der Hand im weiten Kreise langsam drehten und im rhyth mischen Gleichklang mit den Tritten der Füße ihre Holzpfähle dumpf auf die Erde stießen. Später schloß sich der Kreis zusammen, die aufregende Wirkung des Tanzes machte sich fühlbar, und die Feier endete mit der Mißhandlung eines Stammes- mitgltedes, das im Verdacht war, zwei andere er mordet zu haben, und das nun die Frauen mit ihren Stäben, immer singend und tanzend, fast zu Tode schlugen. Auffällig ist, daß die Jaghans keine Stammesorganisation und keinen Häuptling kennen, ja selbst religiöse Vorstellungen scheinen außerhalb ihres Phantasiekreises zu liegen. Wohl spielen Dämonen und böse Geister in ihren Ge dankenkreis hinein, aber für den Begriff Gott, Schöpfer oder für Gebet kennt ihre Sprache keinen Ausdruck. Auch das Fortleben nach dem Tode üt ihren Vorstellungen verschlossen. Jugendwanderungen. Darüber mag nicht viel gerechtet werden, öffnen wir die Akten und schließen ste gleich wieder, daß wir im Gesichte unserer Zett viele dunkle Linien, arg verprrle Züge erblicken; daß wir, wenn wir dem heutigen Geschl'ch'-e den Pul* fühlen und die weitere Diagnose anstelle», bedenkliche Anzeichen von, drohend-r Fieberkrankheit und, waS noch schlimmer, von schleichendem Siechtum wahrnehmen Rb.r dlci Frage ist, ob e« je ander« gewesen sei, auch in der „alten, gmen Zeit", ob nicht jede ihre Gebresten ge»! fühlt und beklagt habe. Der Mann der Lat wird nicht lange „ängstlich klagen, weibisch zagen", er wird, wie der gute eirzt, der Krankheit auf den Grund gehen und, indem er die Ursachen hebt, auch die Erscheinungszeichen, die Symptome, abstellen. Lassen wir die anderen Gründe — e« gibt deren viele und auf allen Gebieten — beiseite, so fehlt e« dem heutigen Geschlechte an körperlicher G - sundheit, Kraft, Frische, vielleicht nicht mehr al« in früheren Zetten, aber doch immer noch in hohem Maße. Und au« solchem Mutterboden können dann keine gesunden Gewächse heroorgehen, au« dem nicht lesunden Leibe kein gesunde«, geistige« und seelische« Leben. ES heißt darum vor allem, ein junge« Geschlecht zu rechter leiblicher Gesundheit, Kraft und demgemäß Schönheit heranzuziehen; denn auch die echte Schön heit wird von innen herau« geboren, nicht von außen oom Schneider und Friseur angemacht; wie der.Slil" an einem „modernen" Hause. Wetterfest und abge härtet sei die Jugend, au« der die starke Mannheit erwachsen soll, natürlich und einfach. Nicht« ist ,roustger al« eine blasierte, greisenhafte Jugend. DaS Turnen allein tut es nicht. Teils ist eS von JahnS Regel allzusehr abgewichen und in allzu f.ste Formen gebracht, die nicht den ganzen Voll- Menschen entwickeln; teils reicht die darauf verwen- oete Zeil bei weitem nicht aus. Da wäre es von jedem Volks- und Vaterlands freunde herzlich zu begrüßen, wenn Vereine der Er wachsenen etnspringen und unsere Jugend die rechten Wege führen und den Jungbrunnen weisen würden, au« dem ste zu schöpfen haben, um jung zu blei- den, jung bi« zum Greisenalter. Alles würde besser gehen, sagt man mit Recht, wenn man mehr ginge. Hinaus also auf die Wanderfahrten, damit die ungeübten Organe nicht verkümmern, damit die Säfte nicht stocken, damit daS Blut rein und leicht durch die Adern rolle und rlS da« rechte natürliche Heilserum aller Ansteckung-- gefahr Herr w rde. Und auf solchen Wanderfahrten heißt eS, im Sinne der alten Römer und Spartaner, Hitze und Kälte, Hunger und Durst und alle Anstrengungen -rtragen und wetterfest und hart werden die beste Loiübung für den späteren Wehrdienst. Dazu lernt die wandernde Jugend alle Hinder nisse zu überwinden; ste muß sich zu helfen wisse. , Kunstfertigkeiten aller Art llch aneignen und üben. Fröhlich sei die Jugend, ste fühle sich glücklich Lber daS Glück besteht in der Einfachheit und Ge- lügsamkeit, nicht in der Häufung der Genüsse. Die einen, die lasterhaften Genüsse, wie Tolstoi ste nennt, mögen überhaupt gemieden werden; die anderen, üe überflüss-gen, aber erlaubten, verschaffe sich der werdende Mann, Stufe nach Stufe, mit eben selbst» worbenen Mitteln. In solcher Steigerung liegt ein ,ut Teil de« LebenSglückeS. Ein weiterer Vorteil solcher Wanderungen im Geiste Jahns ist die Pflege guter Kameradschaft Freiwilliger Gehorsam verbindet den Führer und seine Schar, seine „Horde"; Freundschaft, die das pätere Leben durch dauern wird. SS ist eine Art Erneuernug der altdeutschen GefolgwesenS und zu- fleich eine gute Schule sozialer Gesinnung, der rech ten inneren Kitter eines geordneten VolkrwesenS. Und auf den Wanderfahrten lerntdie deutsche Ju« gend endlich daS deutsche Land und Volk kennen. Solche Kenntnis der Heimat aber ist die beste Grund- läge der Hetmatliebe. Und ste lernt die Natur kennen und lieben, die ihr anschaulich, nicht nur schulmäßtg begrifflich, lebenrfrisch und nicht in Nach bildungen oder mumienhaft vermittelt wird. Kunst «nd Wissenschaft. Der Erfinder de« Blitzableiters. In Frankreich hat sich unter dem Ehren- oorsitz de« Präsidenten Falliöre« ein Komitee gebil det, daS die Errichtung eimS Denkmal« für den Physiker Ja^queS deRomaS vorbereitet. Nach Auffassung der Franzosen ist Jacque« de Roma« al« der wahre Erfinder des Blitzableiters zu betrach ten, weil er bereits 1750, 2 Jahre vor Franklin, einen Drachen zum Anziehen der Luftelektrizität steigen ließ und gleichzeitig das Prinzip des moder nen Blitzableiters auSetnandersetzts Die Pariser Akademie der Wissenschaften, die ihn zum korrespon- üierenden Mitglied gewählt hatte, erkannte ihm in ihrer Sitzung vom 4. Februar 1764 die Priorität vor Franklin zu. In Wirklichkeit stammen die ersten Entdeckungen und Vorschläge Franklins aber au» vem Jahre 1749, und eS kann trotz der Errichtung eine« Romat-Denkmal« in Parts nicht bestritten werden, daß der große Amerikaner in Zukunft wie biSh-r als der Erfinder des Blitzableiters zu betrach ten ist. Entstehung de« Radium«. Dem bi kannten englischen Chemiker Friedrich Soddy ist es nunmehr nach sechSjährss er Arbeit ge- lungen, die Entstehung des Radium« ou« Uranium mit Sicherheit nachzuweisen. Auch bei Verwendung sehr großer Mengen absolut reinen AuSgangSmate- ctal« ist eS infolge der außerordentlich geringen Mengen von Radium, die bei dem Umwandlungs vorgang entstehen, ganz »«möglich, während der ersten zwei bi« drei Jahre auch nur eine Spur de« neuge- bildeten Element« zu finden. Seine Menge ist ge ringer al« der zehntausendste Teil derjenigen, die e'nem vollständigen Umsatz de« Uranium« in Ridium gebildet werden würde. Gleichwohl gelang S bereits im Jahre 1905, auS käuflichem Uranniirat, ans dem die letzten Spuren Radium durch Ausfällen mittel« schwefelsauren Barium« entfernt worden waren, eine Umwandlung im angegebenen Sinne zu beobachten. Die« erklärt sich durch die Entsteh ung eine? dem Radium sehr nahestehenden Zwischen produktes, daS auch von Boltwood und Rutherford bei der Verarbeitung von Aktinium-Präparaten auf- gefunden wurde und den Namen „Jonium" erhielt. Wie Soddy in der Zeitschrift „Nature" mitteilt, hat !er e« jetzt in einwandfreier Weise erreicht, die Ent- stehung von wirklichem Radium aut Uranium nitrat f.stzvstellen. Zu den Versuchen wurden drei verschiedene Lösungen von sorgfältigst gereinigtem Urannttrat verwandt, die beziehung«- wetse 255, 408 und 278 Gramm Uranium enthiel ten und zur Zeit der Verarbeitung 3>/,, 2'/, und Jahre alt waren. Die Menge de« gebildeten Radiums in der ältesten Lösung war, obgleich an sich ganz außerordentlich klein, doch zweimal so groß al« die ursprünglich vorhanden gewesene. Die Mes sungen der Radtumgehalte« in dieser Lösung wurden im Laufe der letzten Jahre« fünfmal wiederholt und e» wurde unter Berücksichtigung des Versuchrfehler« ermittelt, daß die Radtumbildung im geraden Ber- häiint« zur Längender Zett fortschrit». Da« Ergebnis wurde durch die Messungen in den anderen beiden Lösungen bestätigt. Dies Gesetz wurde bereit» von Rutherford auf rein theoretischer Grundlage ausge stellt. AuS SoddyS Versuchen geht hervor, daß bei der Umwandlung bei Uraniumt in Radium nur ein einzige« Zwischenprodukt von größerer Beständigkeit gebildet wird. Sofern man annimmt, daß — wie ja höchst wahtscheinlich — da« ermittelte Umwand lungSgesetz auch für die Zukunft gilt, läßt sich die Lebensdauer deS Zwischenproduktes innerhalb einer Fehlergrenze von nicht über 20 v. H. schätzen. D e Versuche Soddy» find ein wertvoller Beitrag zur Ker-nmiS der Zerfallserscheinungen gewisser Elemente. ES wird wohl noch weiterer Untersuchungen bedürfen, ehe sich die Gesetze der Mengenverhältnisse, in denen die einzelnen Umwandlungkprodukte stehen, genauer feststellen lassen. Doch ist der Anfang zu einem lieferen Eindringen in das Wesen der Materie durch da» Studium dieser Umwandlungen gemacht. Die Zukunft der Luftschtffahrt. In einem Artikel deS „Pall Mall Magazine" spricht sich Graf Zeppelin über die Eroberung der Luft und die Zukunft deS Luftschiffes au«. Für ihn besteht kein Zweifel darüber, daß die Zukunft der Luftschiffahrt dem großen Luftschiff und nicht der Luftmaschine gehören wird. Die erste Notwvrdigkeit sür lange Fahrten mit dem Luftschiff find zwei un abhängig voneinander arbeitende Motoren, jeder mit seiner eigenen Schraube. Bei einem Motor ist die Gefahr de« Versagens niemals völlig ausgeschlossen, und das Versagen eines Luflschlffmotor« ist viel ge- iährltcher als etwa daS Versagen einer Eisenbahn- lolomotive. Zeppelin wendet sich gegen die Behaup tung, daß er ein Luftschiff zu bauen beabsichtige, doS hundert Passagiere tragen könne, „obwohl ein solches Ungeheuer keineswegs für die moderne tech nische Wissenschaft außerhalb der Möglichkeit liegt". Daß Luftschiffe über 60 Kilometer in einer Stunde und 3200 Kilometer in zwei Tagen oder bet lang samerer Fahrt 6400 in 4^/, Tagen zurücklegen werden, liegt für ihn im Bereich der schon sicht- baren Zukunft. Die Luftschiffahrt sei viel schwieri ger als die Schiffahrt auf Flüssen und Meeren. Der Luftschiffer hat z. B. mit Gebirgen zu rechnen, und bei Nacht oder während dichten Nebels mu er sein Schiff entweder hoch oder fern von solche Gefahren steuern. Zeppelin sieht in dem Lnftschif den wichtigsten Pionier der Z oilisation, der dem Menschen den Zugang zu bisher wenig bekannten und halb erforschten Gebieten des ErüballS eröffnen wird. Mit der Zeit wird sich der Luftschiffer aucl die günstigen Windrichtungen viel mehr zunutze wachen können, und eS werden auch sorgfältige Be obachtungen zum Nutzen der Luftschiffahrt angestellt werden. Die Erforschung der Luftströmungen für die Luftschiffahrt ist besonder» in Angriff genommen von der internationalen Kommission für wissen schaftliche Luftschiffahrt unter Professor Hergesell in Straßburg; durch ste werden noch mehr Beobach- tungSstationen über die ganze zivilisierte Welt hin geschaffen werden. WaS die Kostspieligkeit der von ihm erbauten Luftschiffe anbetrifft, so meint Zeppelin, daß die Summen sehr übertrieben worden sind. Eine Luftschiffoerbindung zwischen Berlin und Kopenhagen würde sich nach seiner Meinung schon heute mit 10 Prozent verzinsen. Internatio nale Luftschiffoerbtndungen zu verbieten, ist unmög lich ; aber „die Wirkung der Lustfchiffahrt wird eher darin bestehen, ein Band der Einigung zwischen den Nationen zu schlingen, als einen Krieg aller gegen alle zu entfesseln". Die Luftschiffahrt wird seiner zeit durch internationale Verträge geregelt werden Die Luftschiffer werden auch ihre eigenen Schiff»- papiere vor dem Aufsteigen erhalten, in denen die Zahl der Passagiere, Art und Gewicht der Ladung usw. angegeben werden, wie jetzt bet Schiffen, die in See stechen. So wird die Luftschtffahrt eine neue Form der internationalen Gesetzgebung Hervorrufen Handel «nd Seiberte» vr«We» 2 Juli. Apl»»» «Iddlins lok» SS'/, Pj Ruhig. Lwerpool, 2. Juli, «m,v ?ooo Ballen. Lief-rnaq--: Stetig. Juli S.18 Jult-Auguft 618, September-Oktober 6,12, November-Dezember SOS, Januar-Februar 6,08 Aerlt», 2 Jul«. S»lußprei»feststelluug«n der Mo» «ta»» Produktonv-rf» um 2'/, Uhr; Wetzen, per Juli 259,75, per September 234 25, per Obober 281.— Rogge«, per Jul« 126,—, per September 188,—, pn Oktober 1b7 25 Saier per Juli 185 75, per September 174—. Mai», p-> Juli —, per September —.— Rüböl, per Juli —, pei Oktober 55,30, per Dezember 55,50 Zahlungseinstellungen. HandelSfrau Johanna Dresel in Oschatz Putz^schöfttInhaberin Meta Kirchner in Dresden. Butler- und KSsegroßhündler Fritz A>no Wohlrab in Plauen Schudmacher und Inhaber eine« G'aS-, Porzellan - und Galanter«! Warengeschäfts in Lößnitz. Müb^enbesltzer Fried rtch Hermann Marx >n Rosenhain bei Löbau Bauunternehmer Gottfried Schöberl in Ellefeld bet Falkenstein (Nachlaß). — Aufgehoben: Kaufmann Gustav Etmund Vogel in Meißen. Kaufmann George Guttseld in Leipzig. Tischler Karl Richard Günther in Marienberg Rorkfabrtkant Otto Richard Bauer in Reichenbach Gemüsehändler Albert Paul Buschner in Reichenbach Schlachtvtehmarkt im Schlacht- und Btehhofe zu Lhemnttz am 1. Juli 1S0S. Auftrieb: «88 Kälber und «75 Schweine, zusammen IS43 Tiere. Kälber: 1. feinste Mast-(Bollmilch-Mast) und beste Saug kälber 72-74 (44-48), 2. mittlere Mast-und gute Saugkälber 88—70 (88—42), 3. geringe Saugkälber 62—64 (34—36), 4. ältere gering genährte Kälber (Fresser) fehlen. Schwein«: 1 vollfleischige der feineren Rassen und deren Kreuzungen un Alter bi» zu I'/, Jahren 71 (S8), Kettschweme 70 (67), fleischige 67—68 (64—65), geriu, entwickelte, sowie Sauen und Eber 61—63 (58—60). Dte Pretse verstehen sich bei allen Viehaattungen für Schlacht gewicht per 50 Kilogramm. (Die eingeklammerttn Zahlen be deuten di« Lebendgewicht-Preise.) Mstz ««d Humor. «i«r schwierige Kachr. „Beim letzten Sängerfest müssen's unsere Männer aber arg getrieben haben, meiner kam erst um zwei oder drei Uhr heim." „Und der Meinige ist von 2 bis 3 Uhr heim- gekommen l" Entgegenkommend. Dichterling „Könnte ich nicht meine Gedichte zurückhaben, Herr Redakteur? Redakteur: „Bedaure, wir haben vor einer Stunde d mit eingeheizt; aber wenn Sie sich viel leicht zum Ofen Hinsehen wollten — er ist noch ein wenig warm!" Kein erster Gedanke. „Sie denken also ernstlich an« Heiraten ?" „ES kommt Loch immer einmal der Augenblick, wo man sich nach Liebe sehnt, nach einem Heim, nicht wahr, Herr Schulze?" „Gewiß, meine Gnädige, gewiß, und dann — man kann doch mcht immer selbst seine Strümpfe stopfen " In der Töchterschule. AuS einer französischen Töchterschule teilt der Pariser „Figaro" mit: Beim Geschichtsunterricht stellt ein Lehrer die Frage: „Wodurch ging daS Hau» Burgund zu Grunde?" Eine Schülerin antwoitete frischweg : „Durch die Reblaus!" Aus dem Kall. Tochter deS Prinzipals (die mit dem Buchhalter tanzt): „Aber wie lanusam Sie sich drehen, Herr Meyer; Ste tun ja gerade, als ob Sie auf dem Kontor wären!" Elagegauge« Dienstmädchen: „Herrgott, bin ich eingezangen! Da hab ich meinrr vorigen Gnädigen extra a paar Visitenkarten geschwpst, um auf ihren Namen etwa» zu borgen — und jetzt gibt mir kein Mensch war vorauf!" O dies- Kinder! Mutter: „Aber HanS, waS ist denn mit Deinem Laubfrosch geschehen, der ist doch oben auf der Leiter sestgebundcn!" HanS: „DaS hab ich getan, Mama, und zwar deshalb, damit es schönes Wetter werden soll. «estSrter Effekt. Ein Schauspieler der guten alten Zeit gastierte einst als „Karl Moor" in den „Räubern". Man verwendete damals zu Statisten, welche die Räuber darzustellen halten, die Polizeisoldaten, welche noch Perücken mit Zöpfen trugen. In der Szene, in der Karl Moor beim Wieder sehen seines Vaters am Turm im Walde seine Pistolen abschüßt, um die schlafenden Räuber zu wecken, sprangen auch alle richtig auf; nur einer, ganz nahe bei Kail Moor liegend, wollte sich nicht erheben, obwohl ihm dieser ganz wütend zuflüstert: „Mensch stehen Sie doch aus — Sie verderben mir ja die ganze Szene I" Nach mehrmaliger Aufforderung Karl Moors, sich doch endlich zu erheben, ruft dieser jämmerlich: „Herrjeh. Herr Meyer, ich kann Eie ja nich uffstehen — Sie stehn mir ja auf meinem Zoppe!" vMMÄeiMeMi MM Vie In lleutsctllanü naetl osientalirLkem 8ff§tem - mittels ttsnüsfdeit - von Mnntiest sein Miseken Irdrkn Ker- gestellt, kann liiere kigasette kok iks kesvossagen^ guten ÜuMat reim mit ött 81ücll vesksufl «esüen. Siocdlen Sie äen ftsmea MiM'-VeiMe Tu ksbea bei clev kirmeu: Itarl Marx, KwH Meelt, am A4srkt.
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