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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 08.06.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190906083
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19090608
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19090608
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Druckfehler: Titelseite enthält falsche Ausgabennummer.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-06
- Tag 1909-06-08
-
Monat
1909-06
-
Jahr
1909
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 08.06.1909
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anderer kannte Einspruch ^egcn diesen Ausgang. Ein Abgeordne- Ohr: „Preußen macht sich über uns lustig", und Aehnlich hatte diese Zurückziehung der Kandt- Schon beim Aufstieg war starker Westwind zu über- datur des Prinzen von Hohenzollern, nach welcher Kaiser Napoleon einen Brief, in dem er aufgefov- an die Kammer worden sei, um so den Eindruck zu erwecken, gange sehr unzufrieden, und zwar besonders des was bisher französtscherseits stets ge- Nicht Deutschland hat also damals auf den Sprache die Vertreter der englischen Arbeiterpartei, die gekommen seien, um sich mit einzelnen Ver- hingeaicheilet, sondem Frankreich, und in Frankreich nicht nur der Hof und die militärischen den Anlagen deS N a t u r h e i l o e r e t u S ist Die Taufe der neugeborenen Prinzessin. Wen Ministerpräsidenten Emil« i Me Darstellung Olliviers wiegt Das englische solcher Worte zeugt, daß die England und winden, der dann zu einem starken Gewttterstunn überging. Das Luftschiff hielt sich vorzüglich, bis es aus dem Tegeler Schießplatz ohne Unfall lan- sie mal die pfangskomitee gelegentlich eines im Kuppelsaale des Reichstags ihnen zu Ehren veranstalteten Früh stücks offiziell begrüßt. Vizepräsident des Reichstugs Kasm Pf sagte, abwechselnd englisch und deutsch sprechend, er heiße die englischen Gäste mit Umso größerer Freude willkommen, als durch ihren Be-! such die Reihe der Freundschaftskundgebungen in Volk, rief Redner aus, schämt sich und zerreißt sie. Seien Sie Über- Arbeiterpartei alles tun wird, damit Deutschland Hand in Hand und ein anderer Abgeordneter der Mehrheit bezeichnete es als „unwürdig", die Angelegenheit damit für erledigt zu halten. „Preußen hat mit uns ange bunden, wir müssen mit ihm ein Ende machen", Gleichzeitig brachte der Abgeordnete DuvernoiS namens der Mehrheit eine Interpellation ein, in der von dem Ministerium Bürgschaften gefordert wurden, um die „Wiederkehr solcher Verwicklungen autwortlichcn Staatsmännern dankbar zu sein, daß sie es nicht zu einer neuen französischen Heraus- rückgewtchen sei. Dazu konnte sich allerdings Ol livier nicht entschließen, da er voraussah, daß eine derartige falsche Darstellung einen scharfen Wider ruf von preußischer Seite zur Folge haben müßte. Vor allem war auch die Kaiserin mit dem Aus- SchUlter an Schulter gehen. — Abends fand im Äewerkvereinshaus eine vom Verbände Deutscher Gewerkvereine veranstaltete öffentliche Versammlung zu Ehren der englischen Delegierten statt. — Der Sächsische Radfahrerbund Bezirk-Glauchau veranstaltete gestern sein 50 Kilo meter-Straßenrennen auf der Strecke WeidenSdorf—Waldenburg—Münza—Leina—Zeißig —Waldenburg. Am Start erschienen 15 Fahrer, einer derselben mußte daS Rennen wegen Raddefekt« aufgeben, zwei Gemeldete haben nicht gestartet und ein Teilnehmer fuhr außer Konkurrenz. DaS Rennen hatte folgendes Ergebnis: 1. Herr Walter Stolze, Oberlungwitz (Radfahrverein Oberlungwitz) mit 2 Std. — Min. 30 Sek, 2. Herr P. Hertsch, Gesau mit 2 Std. 2 Min. 20 Sek., 3. Herr N. Schwarzen berg, Gesau mit 2 Std. 2 Min. 45 Sek., 4. Herr Willy Rahming, Gersdorf (Radfahrverein Oberlung witz) mit 2 Std. 13 Min. 10 Sek., 5. Herr Hammer, Oberschindmaaß mit 2 Std. 15 Min. 35 Sek., 6. Herr Hist, Oberschindmaaß mit 2 Std. 15 Min. 50 Sek., 7. Herr Müller, WeidenSdorf mit 2 Std. 19 Min. 3 Sek., 8. Herr Hoppe, Ntederwivkel mit 2 Std. 20 Min. 30 Sek., 9. Herr Tetzner, Niederwinkel mit 2 Std. 26 Min. 20 Sek., 10. Herr Schnabel, Ober rohna mtt 2 Stv. 27 Min. 30 Sek., 11. Herr Oettel, Glauchau mü 2 Std. 33 Min. 20 Sek., 12. Herr Fritzsche, Oberschindmaaß mit 2 Std. 39 Min. 10 Sek., 13. Herr Zeißler, Zwickau mit 2 Std. 39 Min. 10 Sek. (außer Konkurrenz). Die ersten 3 Sieger um dem Wachstum inFeld und Garten auszuhelfen. DaS Obst, daS fast allenthalben schön angesetzt hat, entwickelt sich gut, und auch der Land- mann darf bisher wohl zufrieden sein mit dem Stand der Saaten und Pflanzungen. Schon blüht vielfach das Korn, wie man auf einem Gang durch die Felder beobachten kann. Hoffentlich ist die Gunst der Witterung den schön anstehenden Getreidefeldern auch ferner recht förderlich. Nicht lange mehr wird eS dauern und wir haben den Höhepunkt des Jahre» erreicht — in 14 Tagen haben wir bereits Som mersanfang; am 22. Juni, morgen« 3 Uhr 6 Minuten erreicht die Sonne ihren höchsten Stand und es findet zu diesem Zeitpunkt die berühmte Sonnenwende statt. —i Zu dem bereit« gemeldeten Einbruch in forderung haben kommen lassen, sondern daß dem französischen Ucbermut gleich das erste mit der Festigkeit und Würde begegnet sind, einem großen Volte geziemen. der Stärke, wolkig, kühl, keine erheblichen Niederschläge. JUNit Tage-mittel -j-14,1° Maximum -s-18,0° Minimum -j-9 2°. — Regen und Wärme haben daS ihrige getan, und tief: „Wenn es dabei bleiben'soll, werde ick Ollivier als Verantwortlicher Staatsmann jede Kriegsgefahr für beseitigt erachtet hatte, am Hose gewirkt. Noch am selben Tage erhielt Ollivier von Aus dem Auslande. Kaiser Wilhelm und der Zar. In der Petersburgs! Kad.ttevpress' wird die Vermutung ausgesprochen, die beoolstehende Ent- reoue könne einen Umschwung in der g e - s a m ten äußeren Politik herbeiführen. Das Kadettenblatt „Slawa" schreibt, in der internatio nalen Stellung Rußlands seien noch Schwankungen möglich; überlebt- Traditionen beherrschten noch immer sehr einflußreiche Personen und die nationalen Interessen seien nicht immer maßgebend für die Entschließungen der russischen Politik. Die öffent liche Meinung Rußlands wünsche jedoch einmütig bet der Pflege guter Beziehungen zu den euro- päischen Zentralmächten einen engen Anschluß an schädigt wurden. Hoffentlich führen di« Recherchen bald zur Ermittelung der Täter. —i Zu der gestrigen UebuugSstunde für Turnwarte und Borturnerinnen der Damenturn- abtetlungen der Vereine de« 19. niedererzgebirgi- schen TurngaueS auf dem Turnplatz der „Turner- schäft" an der Logenstraße waren keine Turnerinnen erschienen, auch die Beteiligung seitens der Turn- warte war recht minimal. Bon dem ca. 50 Vereine umfassenden Gau waren nur 12 Vereine vertreten. Die Uebungen leitete Herr Lehrer Liebscher-Lugau. Nach denselben fand eine Besprechung im „Logen hause" statt. — Sehr erfreulich war der Verlauf de« Kret«- festes der NiedererzgebirgtschenMän- ner und Jünglings-Vereine am gestrigen Trinitatisfeste in OelSnitz t. E. Bon allen Seiten, von Hohenstein-Ernstthal, von Oberlungwitz, von Gersdorf, Lugau, Niederwürschnitz, Stollberg, Neu- wieso, Hartenstein, Wildenfels, Lichtenstein-Callnberg kamen mit frohem Sang und Klang die Kolonnen der Männer und Jünglinge angerückt, um sich mit dem festgebenden OelSnitzer Männer- und Jünglings- verein zusammenzuschließen zunächst zum gemeinsamen Zug in das festlich im Pfingstschmuck prangende Gottes haus, daS für die Erschienenen nicht auSreichen wollte. Hier blicS der Posaunenchor unseres Jüng- lingSoereinS Christophorus unter der bewährten Leitung deS Ehrenmitgliedes Herrn Kaufmann A. Kastl ein fein abgetöntes, die Gemüter erheben des Stück aus dem Oratorium „Paulus" von Men delssohn. Die Festpredigt hielt Herr AnstaltSgeist. licher Frieling aus Chemnitz auf Grund des apostolischen Wortes 1. Dm. 6, 11—12: Kämpfe den guten Kampf des Glaubens! Der Prediger kennt die inneren Nöte der heutigen jungen Män nerwelt genau und wußte darum recht zu Herz und Gemüt zu reden. Er zeigte den Feind, der zu be- kämpfen ist, nämlich die Sünde in allerlei Form, und die Waffen, die gegen diesen Feind zu schwingen find, die Waffen der evangelischen GlaubenSkräfte. In der im großen Sommer-Zelt hinter dem Ratskeller stattfindenden Festoersammlung sprachen nach einem WillkommenSgruß eines Mit glieds vom OelSnitzer JünqlingSoerein die Herren Pastor Schmieder als Kreisvorsitzender, Pfarrer Freiherr von Teuben als OrtSpfarrer, Gemeinde» oorstand Beck im Namen der OrtSbehörde, Schul direktor Kittel im Namen der Schule, Bundes- pfleger Z ach ari aS-Dresden im Namen deS San- deSoerbandSoorstande« Worte der Begrüßung, wobei auch der Vertreter der politischen Gemeinde nach drücklich konstatierte, daß die Arbeit der eo.-luth. Männer, und JünglingSvereine in unserer Zeit nicht bloß gut, sondern sehr notwendig ist. Ange nehm berührte es auch, daß ein JünglingSveretnS- Mitglied selbst einen Aufruf zur Vaterlandsliebe brachte, an den sich das Königshoch anschloß. Zum B-.sten des neuen Chemnitzer Soldatenheims wurde eine Geldsammlung veranstaltet. Auch in erzgebirgischer Mundart bekam man dies und jenes zu hören. Der neugegründete und dem Kreis« verband angegliederte JünglingSverein von Nieder würschnitz bot auch eine Probe seiner Bestrebungen in Form eines DeklamatoriumS. Ein Violinen vortrag mit Klavierbegleitung legte Zeugnis davon ab, daß auch die edle Musik in verschiedenen Vereinen gern gepflegt wird. DaS Schlußwort sprach der Leiter des OelSnitzer JünglingSoereinS, Herr Pastor Egert, zuletzt ein „Glück auf" dem ganzen Kreis- verband zurufend. Nach geschäftlichen Mitteilungen die Kandidatur des Prinzen von Hohenzollern,ür den spanischen Königsthron gewesen, die Frankreich glaubte nichr zugeben zu dürfen, Ollivier stellt in Uebereinsttmnmng mit den Tatsachen sest, daß diese Kandidatur sowohl von dem Vater des Prinzen, wie von diesem selbst zurückgezogen worden ist, nachdem ein Abgesandter des spanischen Botschaf ters in Paris in Sigmaringen die Gefahren dar gestellt Haffe, die sich aus einer derartigen Kan didatur ergeben würden. Als die Nachricht von die sem Verzicht in Paris einrraf, hatte Ollivier als damaliger Ministerpräsident den Eindruck, daß jede Kriegsgefahr beseitigt sei. Durchaus unerwünscht war jedoch dieser Ausgang sowohl? dem französischen Hofe, wie auch den französischen Abgeordneten. Gerade dieser letzte Punkt ist zu betonen, weil er im Gegensätze zu den bisher von Frankreich ver- breiteren Darstellungen beweist, daß das franzö sische Volk tn diesen Krieg nicht etwa nur durch höfische Einflüsse hineingetrteben worden ist, son dern daß die Kriegsluft in weiten Kreisen des französischen Volkes ebenfalls vorhanden war. Als Ollivier die Nachricht von dem Verzicht des Prinzen von Hohenzollern im Parlament den Abgeordneten miffetlte, erhob die Rechte sofort M ntstemräsidenren Emil« Ollivier erschienen. Juliana hat am Sonnabend in Wiss elmS- noch zu berichten, daß auch einige dort stehende junge erhielten BundeS-Mcdaillen, die übrigen tn 2'/, l um so schwerer, kuche im Haag st ttPfunden. Nackmüt-ms t/,2, Bäumchen durch Abreißer, der Rinde erheblich be- Stunden angekommenen Fahrer Zeit-Medaillen. Der v. Bethmann-Hollweg in wurde die allen Teilnehmern gewiß unvergeßliche festliche Veranstaltung geschloffen. Gemeinsame Ge sänge unter Posaunenbegleitung hatten auf dem Feste nicht gefehlt, und auch der Heimgang wurde belebt durch manches fröhliche Lied. — Unser Kino - Salon bietet mit seinem zweimal wöchentlich wechselnden Wochenprogramm recht sehenswerte Vorführungen. Sprachen schon die biS gestern gezeigten Bilder in bester W-ise an, so kann dies sicher auch von dem Spielplan behauptet werden, der im heutigen Inseratenteil bekannt ge macht wird und von Montag bis Donnerstag gilt. Eine willkommene Bereicherung erfährt daS Pro- gramm diesmal durch zwei hochinteressante Natur aufnahmen. —i Gestern fand in Limbach im Anschluß an die Schießstandeinweihung der dortigen Schützen- gesellschaft die 1. Bundesversammlung deS Bunde«' erzgebirgischer Teschtn-Schieß- gesellschaften statt, dem auch die hiesige Teschin- Schießgrsellschaft angehört. Neu ausgenommen wur- den in den Bund die Schützengesellschaften von Zschorlau und Auerhammer Eine rege Aussprache ntstand über das im nächsten Jahre stattfindende Bunderschießen, zu dessen Ausarbeitung eine beson- ere Kommission gewählt wurde. Weiter wurde Über die Anschaffung eine- BundeSzetchens beraten. die Westmächte England und Frankreich. „Retsch" meint, Rußland habe die Wahl zwischen den beiden europäischen Mächtegruppierungen, während Frank reichs und Englands Haltung gegenüber Deutschland unveränderlich s-stgelegt sei. In Deutschland hoffe man, in Frankreich und England fürchte man einen politischenGesamtumschwung. Die gleichen Befürchtungen hege man auch in Ruß land für daS Schicksal einer von nationalen In ten fsen diktierten Politik. Taufe der Kronprinzessin der Niederlande. jMe«eS ist soeben in der französischen Zeitschrift Meinte des Deux Mondes" eine bemerkenswerte «orstelllmg jener poliiischen Vorgänge aus der Neber des jetzt noch lebenden damaligen franzüsi- Marie von Mecklenburg-Schwerin, die Fürsttn-Witwe zn Wied. Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg, Regent von Braunschweig, Herzog Adolf Friedrich von Mecklenburg und andere Fürstlichkeiten. Hof kaplan Dr. Gerritsen hielt eine kurze Predigt. Die Königin hielt ihr Kind selbst über die Taufe. Auf dem Hin- und Rückwege waren die Königin, der Prinz der Niederlande und die neugeborene Prin zsssta Gegenstand begeisterter Huldigungen einer un- glheuren Menschenmenge. Bei der Anfahrt der königlichen Kutsche vor ter Kirche ereignete sich da durch ein kleiner Zwischenfall, daß ein Rad des Wagens an einem Rade der vorher von der Königin- Witwe benutzten Kutsche, welche dort hielt, hängen blieb. Während Polizei und Publikum herbeieilten, um die Pferde anzuhalten, verließen die Königin und der Prinz schnell den Wagen. Der Unfall hatte keinerlei ernste Folgen. Prinz «eorg und die BerschwSrer. Gelegentlich einer Auseinandersetzung, die der serbische Ex-Kronprinz anläßlich der Affäre ocS Major« Okanowitsch mit seinem Baler hatte, erttärtr er dem König Peter: „Dein ewige« Zusammengehen mit den Verschwörern wird die Dynastie vernichten Eine Umfrage im serbischen Volk würde dich davon überzeugen, daß daS ganze Volk von dir abgefallen ist" Keine Abtretung Kretas. Gazi Muktar Pascha, der mit der lürktschen Sondergesandtschaft zu der Notifizierung der Thronbesteigung deS Sultans in Wien weilt, erklärte, eine Abtretung Kretas sei ausge schlossen. Darüber seien tn der Türkei alle einig. Der Streik der französischen Seeleute. Etwa 50 eingeschriebene Seeleute stiegen nacht? an Bord zweier in Marseille zur Abfahrt be- reiter Dampfer, löschten die Kefselfeuer aus und entfernten die Kohlen. Fünfzehn wurden verhaftet, vier von ihnen in Hast behalten. — Wie aus B a st i a berichtet wird, machen sich die Folgen des seit vier Wochen andauernden Streiks der Eisenbahner und deS Ausstandes der eingeschriebenen Seeleute in Marseille in zahlreichen Ortschaften Korsikas schwer fühlbar, da diese nicht im stande find, sich mit den nötigen NahrungS- mitteln zu versorgen. — Wie eS heißt, sollen vie Seeleute beschlossen haben, zur A r b e i t zu rückzukehren. Herrenloses Laud. In einer Darstellung der Ansichten der nor wegischen Regierung über die rechtliche Regelung der Verhältnisse auf Spitzbergen und derBären - -nsel, die als Programm für eine in Christiania abzuhaltende Konferenz zur Regelung dieser Ver hältnisse dienen soll, vertritt die norwegische Regie- ung das Prinzip, daß die gegenwärtigen politischen Verhältnisse der genannten Inseln unverändert be- stehen bleiben sollen, so daß sie als zu keinem Staate gehörig betrachtet werden und für Angehörige aller Staaten offen stehen. Lord Rosebery über die politische Lage Europas. Zu Ehren der aus den Kolonien gekommenen Delegierten der Pressekonferenz des britischen Reiches fand in London ein Bankett statt, an dem 600 Personen tcilnahmen. Lord Rosebery hielt -ine Rede, in der er nach dem Hinweis auf das Waffen starrende Europa u. a. sagte: Er könne einer solchen Lage in Europa sich nicht er- innern: so friedlich in mancher Beziehung und so n-drohllch in anderer, trotz deS Fehlens irgend einer Frage, die gewöhnlich zum K.iege führe. Aber di' bei)? ohlichen, überwältigenden KriegSrü st ungen, wie sie in der Weltgeschichte noch nicht da waren, seien ein bedenkliches Zeichen. Ec habe daS V.-rtrauen, daß die britische Macht jeder denkbaren " Verbindung anderer Mächte die Spitze zu bieten a-rmöge, aber m't Unbehagen sehe er dies rasche Emporwachsen von Flotten. In Bezug auf das ! schließliche E gebniS möchte er gerne wissen, ob eS Europa die Barbarei bringen werde. England müsse stets darauf rechnen, sich selbst retten zu Annen, aber wenn eS ermatten sollte, habe eS einen Rückhalt an seinen Kolonien. zu einer Scheinlandung auf dem Tempelhofer Felde; auch dieses Manöver vollzog sich glatt. Englischer Besuch Die Abordnung englischer Kirchenmän- Anttultramontaner Reichsverband. Der in Eisenach tagende Anttuttramontane ReschSherband beschäftigte sich mit der Finand reformfrage und forderte Regierung und Parteien, insbesondere aber die konservative Par tei, auf, an -er Gegnerschaft Wider das Zenrrum festzuhalten. Am Schluffe einer län geren Kundgebung heißt es: Nicht der katholischen Religion gilt der Kampf, sondem dem die Religion zu seinem weltlich-politischen anffkulturellen Zwecken mißbrauchenden Ultramontanistnus, den ein so erleuchteter mid fromm-religiöser Katholik, wie der langjährige Führer der Badener Katholiken, Reinhold Baumstark, bezeichnet hat als „die Pest beule am Leibe der katholischen Kirche". Er ist tn gleicher Weise die Pestbeule am Leibe des modernen Staates und der modenren Kultur." El« 48er Parlamentarier s. Professor Dr. Sepp in München ist im Alter von 92 Jahren g e st o r b e n. Er gehört« zu den Professoren, die wegen ihres Auf treten« gegen Lola M. -rez von König Ludwig dem Ersten 1849 gemaßre^worden sind. Er wurde 1850 reaktiviert rind v 4867 persönlicher Verhältnisse wegen in den Ruhr land. Im Jahre darauf wurde er als Abgeordneter zum Zollparla- ineni gewählt, wo er Bismarck näherrrat. Seine von nationaler V gcistcrnng u id flammender Ent rüstung getragen, Nede oom .8. Juli 1870 in der Sächsisches. 7. Juni IS0S. W<tt«rv»ranSs«gck der König!. Gächs. Lande«. Wetterwarte zu Dresden. Ziür Dienstag r Nordwestliche Winde von wechseln ob Preußen vor den Drohungen Frankreichs zu- Wer hat die Schuld? Z«r Vorgeschichte de» deutsch-französischen der«, um dort schnell in Sicherheit gebracht zu .. werden. Bei der Freitag abend ausgeführten Fahrt,! dert wurde, bei der Mitteilung die d«r Ballon „Parsedal" zu gleicher Zeit mit dem! später aufgea > kl ckal-pairiotischen Partei (v> d:. L>epp selbst geiwtte) auf bewaffnete Neu- rralirät als unve mit der Ehre und Sicher heit des Vffeclaude- zu.ückgewiesen wurde. Bis marck Hai chm zeitlebens ein freundliches Gedenken bewahr«. Pr-b-sahrte» ver Militärlustschiffe. Wr^ aue> Berlin gemeldet wird, unternahm der „Parsevar 2" am Sonnabend vormittag eine mit Preußen" zu verhindern. Probefahrt, die vorzeitig abgebrochen werden mußte. Bekanntlich ist der äutzereAnlaß zu dem Kriege und de« Prinzen der Niederlande nahmen Platz die Königin - Witwe der Niederlande, die Großherzogin , Durchblicken zu lassen, daß die Kandidatur auf Ballon „Groß" über Berlin ausführte, kam es auch Befehl des Königs von Preußen zurückgezogen ner, deren Besuch in Berlin angefagt ist, wird' am 14, Juni vom Kaiser empfangen werden. ! Die englischen Arbei er-.Parla- mentarier sind am Sonnabend nachmittag in Berlin eingetroffen und wurden von dem Em- - ... . - - fltssenmch verschwiegen worden ist, man ine Stim mung im Volke fürchtete, die eine Demütigung Preußens um jeden Preis wünschte. General Bourbaki war über den Ausgang so empört, daß er seinen Degen auf ein Billard war iden Dienst verweigern!" Die Folge war, daß der bemerkenswerter W-ise fortgesetzt würde. Es gelte Aeußeren Herzog von Gramnwnt, hüben und drüben Vertrauen zn gewinnen, das-!?« an den französisch^ selbe zu festigen und zu erhalten. Er erinnerte an^' ? Benedetti, di« hochherzigen Bemühungen Kaiser Wilhelms und^A^'^E von Preußen die König Eduards, dessen hervorragende Herzens- und^ fordern, daß er eine derartige Charakrereigenschaslen im Vereine mit feiner Leuttj^'b^ Damit war seligkeit bei seinem letzten Besuche die Herzen aller«Kriege ge- Deutschen gewonnen hätten. Er hoffe aufeinL" ^mn^ Wachsen des gegenseitigen Verständnisses und desi^ " Men K^ guten Willens. Nach ihm begrüßte Staatssekretär s ' derartige Verpflichtung keinesfalls auf encilttcker uw nehmen, ohne seiner Wurde etwas zu vergeben. bayrischen Abgeordnetenkammer hat viel dazu b-i- < . . — - - getriagen, daß de Jesuit-".-a.cag der im Zentrum ter, der Ingenieur Talabot, flüsterte Ollivier ins yälkniffen unseres öffentlichen Lebens vertraut zu „ machen und Beobachtungen anzustcllen. Wir Ber-s^ress > sondern ^ch werte Kresse des Bölkes, liner, fuhr Redner fort, hoffen Ihnen hier eine! M.^lm.rm^ Berater nichts oder die andere moderne Einrichtung zeigen daß sie eine derartige unver- könncn, namcnklich svlche, die geschaffen seien, um Zumutung, die nur den Zweck halte, unsere Verstcherungsgesetze durchzusühren. — Den^^^/". bor der Welt zu demütigen, zuruckwiesen. Dank der Gäste sprach P. Ramsay Macdo-^°r haben allen Grund, un.ern damaligen Ver na l d, Mitglied des englischen Unterhauses und ehemaliger Sekretär der Arbeiterpartei, aus. Er sagt« in englischer Sprache, Deutschland habe seine Kriege ausgesuchten und Ruhe in der Welt ge sunden, und nun sei cs eine Naturnotwendigkeit, daß «s sich zum Erwerbs-und Jndustriestaate ent wickeln müsse. Dafür könne England nichts, und dafür könne Deutschland nichts. Deutschland sei ohne Ambition, irgendjemanden zu schädigen. Wenn England diese organische Entwicklung ge walttätig niederreiten wollte, so wäre das ein Ver brechen, dessen Folgen aus England selbst zu rückfallen würdenk Ein Krieg zwischen England und Deutschland könne nimmermehr durch den Witten des Volkes hervorgerufen werden, sondern nur durch Fehler und Mißverständnisse der Politik. Macdonald verlas dann eine Stelle aus einem einflußreichen Londoner Blatte, welches behauptete, je früher ein Krieg zwischen England und Deutsch land ausbreche, desto besser fei dies für England. (als sie von französischer Seite stammt, Ollivier Uhr trafen die Königin und Prinz Heinrich der außerdem als französischer Ministerpräsident di« ^Niederlande in der auf Wunsch der Königin nur Verhältnisse aus eigener Anschauung wie kein ewfach geschmückten Kirche ein, wo die Hofgesellschaft bereit« versammelt war. An der Seite der Königin
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