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^roinL' »to^eri mit > sirer L Lie Lucblieben r llunmsbr iNLtoZCN utterst As- )ie ?2ltvt<r, sntttKlen, ngsnti eilen Aniisblatt Zreitaz, den ss. )nni <909 Ar. P2 Fernsprecher Nr. 11. «UchöUsstsl» »chMstvvH» M». «1 jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger das Vierteljahr Mt. 1.55, durch die Post bezogen Mk. 1.92 frei ins HauS. Inserate nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Austräger auf dein Lande entge-LD auch befördern die Annoncen-Expeditionen solche zu Originalpreisen für M Rillt. AmlsMl m- St« SlMr«l z« Hoht«steli-8lnstlhsl A«1«»1«tt O-tz»xßNW-«»»»stttz«1. Oe/. Anzeiger Hokenftetn Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, tvernsoo^ Mein.. arf, Langenberg Fallen, Reichenbach, Callenberg, Langenchursdorf, Grumbach, TtrfL^ heim, j.nhschnappel, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugau, ErlboA Pleißa, Rüßdorf, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. Freibank: KulM M gekochtem Mndfleisch, M 35 Pst Die Lust zu bewilligen ist nur da, so lange die vor' ment schleunigst ein der Bedeutung der Waldwirt- geschlagenen Steuern andere belasten; sie ist verschwur? sch^ entsprechendes Forstamt einzurichten,welches den, wenn's an den eigene n Geldk-utel geht. , ,7 in der Hauptsache dem Studium der Kixia-Kultui umschmeicheln und ihn gar zu gern auch im Landwirtschaftsausstellung 1910 in Hamburg wurde K o s s u i h Nnabhängigkcitspartei 8>>m in den dazu geeigneten Bezirken der Kolonie seine Aufmerksamkeit zuwende, damit solche als Eingebo renen» Volkskultur unverzüglich in die Wege geleite: einen einer lieber erstattete So spricht ein Mittelständler von den Kon servativen, die heute mehr als je den Mittelstand die mittelbar auch auf das Ansehen der weißen Rasse bet den Eingeborenen nachteilig zurückwirken müßte." — Sodann will man an das ReichS-Kolonialami den Antrag stellen, „in Kamerum beim Gouverne» dem Exekutivkomitee der in B u d a p e st Bericht.- Kossuth teilte niit, der König habe cs abgelehnt, ein Kabinett ausschließlich aus Mitgliedern der Unabhängigkeitspartei zu ernennen. Der König habe den Wunsch ausgedrückt, daß die koalierten Parteien ihre Berpflichlungen bezüglich der Durch- sührung der Wahlreform im Sinne des Paktutns erfüllen. Heule ward die Sitzung des Exekutivko mitees fortgesetzt. Die Regier ungslrisis ist durch die schroffe Stellungnahme der Unabhängig- keilspartei verschärft worden. Ministerpräsident Dr. Wekerle begibt sich in den nächsten Tagen nach Wien. Es zirkuliert das Gerücht, daß die provi- kreisen hat man sich mit diesem Medaillenschwtndel sehr lebhaft beschäftigt,- man hält nicht viel von dem Vorschlag des Herrn Delbrück, man erwartet in erster Linie, daß die aufklärende Tätigkeit der Presse viel dazu beitragen wird, jene be klagten Mißstände auS der Welt zu schaffen. Die außerordentlich rührige und geschickt geleitete AuS- stellungSkommission für die deutsche Industrie hat dem Medailleuschwindel schon viel Abbruch getan, indem sie eS an Belehrungen nicht fehlen ließ. Die Berichte und Warnungen der Konsulate und Han delsvertretungen sind den Mißbrauchern ebenfalls mit gutem Erfolg entgegengetreten, so daß eS oh> e gesetzliches Einschreiten geht. Eine gesetzliche Rege lung der Materie durch eine Konzession-pflicht der AuSstellu.igsunternehmer hält man aus mehreren Giünden für vollkommen verfehlt; einerseits kann eine solche Pflicht die Uebelstände nicht vollkommen beseitigen, andererseits würde der Staat für die von ihm konzessionierten Ausstellungen eine Verantwortung übernehmen, die er nicht tragen kann. Schließlich sei auch, so erklären ferner die maßgebenden HandelS- tceise, eine Schädigung reeller AuSstellungSunter- nehmungen von einer solchen Regelung zu befürchten. Jedenfalls ist es erfreulich, daß unsere HandelSkreise von der ausklärenden Tätigkeit der Presse so viel erhoffen. Verkauf eines königlichen Schlaffes in Preutzen. DaS königliche Schloß ErdmannSdorf in Schäften wurde für rund 1300000 Mark an den Amts.at Richler aus Schönau in Schlesien ver kauft. Englische Geistliche in Hamburg. Etwa 120 englische Geistliche trafen grstern abend mit Sonderzug von Cixhaven auf dem Hamburger Hruxtdahnhof ein, wo sie vom Komitee herzlichst begrüßt wurden. Die Geistlichen begaben sich zu Fuß nach dem nahe gelegenen Hotel „Atlantic", wo im groß n Fcstsaa! Tee und Butter brot gereicht wurde. Aus dem Auslände Die Ungarischs Krise. sächsischen Landtage — vor ihren Wagen spannen möchten. Die fächfischen Bevollmächtigten zum Bundesrat, der Vorsitzende StaatSminister Dr. v. Rüger und der Ministerialdirektor Geh. Rat Dr. Schröder, sind in Berlin eingetroffen, wo sie au den Be- ratungen der Minister der Einzel- st aalen über die Ersatz steuer für die Reichs- finanzreform tetlnehmen werden. Diese Beratungen finden heute und morgen statt. Die aus diesen Verhandlungen hervorgehenden neuen Steuerentwürfe dürften vom BundeSrale schnellstens erledigt werden können, so daß sie der Re ich Stag bei seinem Wie- derzusammentritt am 15. d. M. wohl sogleich vor- sinden wird. Man rechnet darauf, daß sie bereits auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung am 16 mit gestellt werden können. In erster Linie wird den Ministern der Entwurf eines ReichSerba n- fallsteuergesetzeS vorgelegt werden. Da der Ertrag hieraus jährlich 50 Millionen Mark über steigen wird, so sollen die noch fehlenden 50 Millionen in erster Linie durch eine Reichswertzuwachs steuer auf Immobilien (etwa 20 Millionen Mark), sowie durch eine Erhöhung des Effekt en- und Wechsel st empels (zusammen etwa 30 Millionen Mark) aufgebracht werden. Als Ersatz- steuern für die abgelehnten und wohl endgültig auf gegebenen Inseraten- und Elektrizstätksteuern wird in erster Linie, wie schon bekannt, eine Erhöhung des Kaffeezolls und eine Zündhölzchen - steuer vorgeschlagen werden, außerdem ist noch eine andere Steuer in Aussicht genommen, über die aber bisher Stillschweigen bewahrt wird. Die Liberalen und die Finanzreform. Die nationalliberalen und die frei sinnigen Mitglieder der NeichSfinanz- kom misst an werden, wie aus parlamentarischen Kreisen berichtet wird, an der am 12. Juni statt- findenden Sitzung der Kommission zwecks Fest stellung des Berichtes teilnehmen. Entsprechend der f.üher abgegebenen Erklärung haben diese Parteien lediglich wegen Verletzung der Geschäftsordnung an dec Beratung der neuen Sterreranträge nicht teil genommen Der Mitwirkung an der Feststellung deS Berichtes werden sie sich ebensowenig entziehen wie der Mitwirkung an der Beratung der Re gierungsvorlagen. Für die Liberalen besteht, nach dem die Sterreranträge nun in dritter Lesung von dec Rumpfkammisston erledigt sind, kein zwingender Grund mehr, sich der Mitarbeit in der Kommission auch weiterhin zu entziehen. Indem sie den guten Willen zur Mitarbeit zeigen, beweisen sie aufs neue, daß sie zur Förderung deS nationalen Werke? aller daransetzen wollen. Die Deutsche Kolonialgesettschast, die in Dresden tagte, nahm gestern noch ver- schiebens Resolutionen an, von denen die wichtigsten hier wiedergegeben seien: „Die Deutsche Kolonial- gesellschast betrachtet eS als erstrebenswert für ihre Arbeit daß in den deutschen S ch u tz g e b i e t e n die deutsche Sprache zur Staatssprache wird. Als Forderung für die Gegenwart muß ver langt werden, daß der deutschen Sprache der Charakter als Staatssprache gewahrt und ihr vor jrker ande ren Verkehrssprache der Vorzug gegeben wird." — In einem anderweiten Beschlußantrag wird der Staatssekretär deS ReichS-KolontalamteS gebeten, „seine in der ReichStagSrede vom 2. März d. I. ausgesprochene Absicht, die Eingeborenen der Schutzgebiete zum Eide zuz ul assen, nicht zu verwirklichen und eS bei dem bisherigen Zustande zu belassen." Folgende Begründung dazu wurde gegeben. „Der Neger ist seiner geistigen Anlage und seinem Bildungsgrade nach nicht befähigt, die Be deutung des Eides zu erfassen. Die Würdigung deS vom Neger geleisteten Eides als prozcffualeS Be- we smittel muß den Richter vor schwere Gewissens- ko-flikte stellen; Richter, die noch wenig in die Psyche des E-geborenen eingcdrungen sind, werden leicht geneigt sein, rein formalistisch zu verfahren und den Eid deS Negers dem deS Weißen gleichzustellen; da durch würde die Rechtssicherheit der We ßen in den Schutzgebieten eine schwere Erschütterung erfahren, sorische Geschäftsführung des Kabinetts bis Herbst verlängert werden sott. Gin neuer A«ü Wahrmund k Auf klerikaler Seite ist inan bestrebt, neuen Fall Wahrmund zu konstruieren. In drohen sich gezwungen steht; eine Ueberlcgung, die notwendig dazu führen müßte, diese Sette des Ent wurfs nochmals eingehend nachzup-üfen und jede Möglichkeit weiterer Zugeständnisse zu erwägen." Die Presse foll helfe«! Minister Delbrück will den Mißständen auf dem Gebiet deS A u S st e l l u n g s w e s e n S, insbesondere dem M e d a i l l e n s ch w i n d e l, im Wege internationaler Regelung dadurch abhelfen, als Ort für die nächstjährige Hauptversammlung Stuttgart gewählt. 1911 soll sie in Elberfeld statt finden. Als Zett für 1910 wurde nach längerer Debatte die Woche nach Pfingsten, also vom 23. Mat nächsten Jahres an, bestimmt. 3« de« Herbstmanöver« der sächsische« Armeekorps. Bekanntlich werden in diesem Jahre die beiden sächsischen Armeekorps gegeneinander operieren. Wie der „Dr. A." hierzu aus gut unter richteten militätischen Kreisen erfährt, wird bei riesen Uebungcn ein großer Kampf um be- estigte Feldstellungen statifindcn, wobei neue Versuche auf diesem Gebiete vorgenommcn werden sollen. Diese dürften sich höchst interessant und lehrreich gestalten. Befestigte Feldstellungen er- scheinen als dar beste Sicherungsmittel gegen die moderne Feuerwirkung, waS ja auch schon der russisch-japanische Krieg erwiesen hat. Bisher hielt man aber bei uns nicht gerade viel von befestigten Feldstellungen. Das hat sich jedoch gründlich ge- tndert. Und klar liegt ja auch, daß künstliche Ge- ändeoerstärkungen in der Zukunft eine bcdeutsame Rolle spielen und große Dienste leisten werden. Auch hat ja der russisch-japanische Krieg so recht bewiesen, daß befestigte Feldstellungen Kräfte sparen, die Verluste verringern, das eigene Feuer ruhiger und sicherer machen, auch der Truppe einen Anhalt für den Widerstand geben, indem sie ihr die Linie vorschrciben, die unter allen Umständen gehalten werden muß, und fesseln sie so an den Boden. Nicht zu unterschätzen ist endlich die moralische Wirkung der befestigten Feldstellungen auf den Angreifer, die in zukünftigen Kriegen zweifellos ganz erheblich ein dürfte. Die „Nordd. Allg. Zig." u«d der Leipziger Verband der Aerzte Deutschlands. Unter dieser Ueberschrift gaben wir gestern einen recht scharf gehaltenen Artikel der „Nordd." wieder, der die Stellungnahme der deutschen Aerzte gegenüber der Reichsversicherungs- o r d r. u n g verurteilte. Nun beschäftigt sich ein Vertreter des ärztlichen Standes in der „Tägl. Rdsch." in längerer Ausführung mit dieser Angelegenheit, und wir wollen auch diesen Dar legungen zur all cmeinen Kenntnis verhelfen. „Der Stand der Aerzre", so heißt e§ da, „wählt zu- Wahrung seiner Interessen außergewöhnlich ernst- Mittel, weil er weiß, daß ihm, wenn er diesen Anlaß nicht energisch wahrniwmt, auf geraume Züi jede Gelegenheit f hlcn wird, der unaufhalt amei Proletarisierung der Aerzteschaft Einhalt zu tun Hinter der deutschen Aerzteschaft liegt ein Viertel jahrhundert qualvollen Ringens um ihre sozial, Ex stenz, weil eine verfehlte Gesetzgebung sie dei Drangsalierung durch sozialdemokratische und ander, Kassengewalthaber völlig wehrlos preisgegsben hatte. Die Aerzteschaft steht nun in den Bestimmungen des Entwurfes nicht genügende Kautelen dasür, daß ihi die KassenproxiS wenigstens in Zukunft dikjenig- soziale und wirtschaftliche Stellung verheißt, welch: die Würde ihres Standes unerläßlich macht." Der Artikel schließt mit den Worten: „Wir halten die Aufregung der „Nsrod. Allg. Ztg." und der hintci ihrer Auslastung stehenden Regierung sür verfehlt; insbesondere geht eS nicht an, von der größter deutschen Aerzteorgonisation, dem Leipziger Verband, als von „einer ärztlichen Korporation" zu sprech--« und zu behaupten, das „Ansinnen" dieses Verbandes richte sich ..gegen die staatliche Ordnung". Mit solchen Redensarten kann man niemandem imponieren. Die Aerzte haben das Koalitionkrecht so gut wie die Arbeiter; und wenn sie in Aussicht stellen, davon in weithin entscheidender Stunde anSgiebig Ge brauch zu machen, so üben sie ein ihnen gesetzlich garantiertes Recht auS und stellen sich keinesfalls außerhalb der staatlichen Ordnung Man sollte sich doch lieber zu der Ueberlcgung bereit finden, wie groß die Not und die Verbitterung der seine Audienz beim König Uns dem Reiche. Der Kaiser u«d Graf Zeppelin. Zu dem neuerlichen unerquicklichen Streite zwischen Berlin und FriedlichShafen scheint nunmehr der Kaiser offiziell Stellung nehmen zu wollen. Wie es seinerzeit der Kronprinz war, der in der Moltke-Eulenburg-Harden-Affäre den Kaiser auf die Artikel in der „Zukunft" hinwleS, so soll auch jetzt wiederum der Kronprinz eS gewesen sein, der an der Hand von Zeitungspolemiken seinen Vater darauf aufmerksam gemacht hat, daß eine Spannung zwischen der Militärverwaltung und dem Grafen Zeppelin bestehen soll. Der Kaiser soll sich bei diesem Anlaß die Unterlagen auSerbeten haben, so daß in Kürze eine authentische Aeußerung in dieser Sache zu erwarten ist. Eine Mittelstands-Kandidatur 1« unserem 14. städtischen Wahlkreise. WaS eingeweihten Kreisen schon längst bekannt war, ist nunmehr zur Tatsache geworden: die Sächsische Mittelstands-Vereinigung hat am Dienstag in einer VertraucnSmänner-Ver sammlung in Glauchau den Bäckerobermetster Tiebel in Chemnitz als Kandidaten unseres Wahl kreises für die Wahl -um Landtage aufgestellt. Der Nominierung der Kandidatur ging ein Vortrag des Generalsekretärs Fahrenbach, der früher in gleicher Eigenschaft bei dem konservativen LandeSvecein tätig war, voraus, in welchem sich dieser über die Auf gaben der Mittelstands-Vereinigung auSließ und sich vor allem kräftig für eine Erbanfallsteuer auS'prach. Ebenso verlangte er eine Neuregelung deS Sub- missionSwesenS. Der Kandidat der Vereinigung deckt fich in seinen Bestrebungen also vollständig mit den Forderungen der nationall beralcn Partei in unserem Lande, die bekanntlich für unseren Wahlkreis H rrn Appreturbesitzer Posern in Meerane als Kandi daten aufgestellt hat. Während die konservative Partei im R.'ichStage bekanntlich gegen jede Art der Besteuerung des Besitzes Front macht und vor allem eine Erbanfallsteuer vollständig ablehnt, haben die Liberalen jeder Schattierung sich sür diese Art der Besteuerung des Besitzes erklärt. Da der Kan didat des Mittelstandes, für der. übrigens bereit? Lie Hilfe der Konservativen in Aussicht gestellt wird, an dem gleichen Strange zieht wie die Natio- nalliberalen und sich in seinen Forderungen von diesen kaum unterscheiden dürfte, so werden wir das Schauspiel erleben, daß zwei Kandidaten sich um ein Mandat bewerben, die im wesentlichen dasselbe wollen. Der sich freuende Dritte ist auch in diesem Falle wieder die S o z i a l d e m v k r a t i e, die schon heute mit freundlichem Lächeln über diese Wahlhilfe quit tiert und die sich jetzt erst recht der Hoffnung hin- gibt, unseren 14. städtischen Wahlkreis zu erobern. Ei« Mittelständler gegen Konservative und Ultramontane. Es ist allmählich Gebrauch geworden, die Be strebungen deS Mittelstandes für die Konservativen in Beschlag zu nehmen und konservativ und mittel- standsfreundlich für einen Begriff zu halten. Nun haben die Konservativen sich in letzter Zeit ja recht wenig mittelstandSsreundlich gezeigt, und ihre Bc- strebungen, in der Finanzreform alle Lasten von den Schultern deS Besitzes abzuwälzen und vor allem den Konsum, also gerade den Mittelstand, zu be- Amern, haben ihnen in den Kreisen des Mittelstan des, den sie so gern für sich einfangen möchten und der ihnen in der Tat auch bei den Wahlen vielfach werktätige Hilfe geleistet hat, alles andere als Freunde geschaffen. Wie weit jetzt der Mittelstand von den Konservativen ab:ückt, zeigt sich in einer Auslassung der „Deutschen Mittelstands- zettung" des Abg. Ra hardt, der die bisherigen Beschlüsse der unter konservativ-klerikalem Kommando stehenden Rumpfkammisston der Finanzreform mit folgenden kräftigen Worten abtnt: „Wahrlich ein Bild für Götter — diese Finanz- kommisston während ihrer Sitzungen! Die Projekte wechseln wie die Bilder im Kaleidoskop. Wer einen Einfall hat, bringt ihn zu Papier, überreicht ihn dem Vorsitzenden, und dann wird sogleich am nächsten Tage darüber debattiert und — endlich Beschluß gefaßt: ein neues Steuergesetz ist fertig! Eine An zahl solcher löst die ReichSfinanzresorm. Und doch liegt ein tiefer Sinn im kind'schen Spiel! Ein Gedanke beherrscht sie alle drei, die ungleichen und doch gleichen Brüder: „Denn Werda hat, dem wird gegeben, daß erdieFülle habe, wer aber nichts hat, von demwirdauchgenom- men, waSerhat!" werde." — Nach einem Bericht über die Veranstal- daß die Berechtigung zur Verleihung von AuSzeich- tung einer Kolonialausstellung, bei der Deutschen!nungen auf Ausstellungen von einer behördlichen -^ Genehmigung abhängig gemacht wird. JnHandelS- kürzlich in Inns b r u ck abgehaltenen Freidenker- Versammlung, welche als Kundgebung gegen den Tiroler Katholikentag gedachi war, sprach ein be- lannler ehemaliger katholischer Geistlicher, L e u t h e, in scharfer Form gegen dcnKKe- r i k al l t s!m u s. Klerikale Blätter entfalten nun eine heftige Agitation und verlangen Sühne für die angebliche Beleidigung der katholischen Reli gion. Das Innsbrucker katholische Aktionskomitee fordert die Bevölkerung zur Abivehr auf. Die Tiroler Abgeordneten protestierten beim Ministerprä- sidenten Bienerth, ebenso sprachen Vertreter des österreichischen katholischen Zentralkomitees bei Bie- deutschen Aerzteschaft geworden sein muß, wenn sie, ein akademischer Stand, die äußersten Mittel anzu.nerth vor, um Genugtuung zu verlangen.