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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 06.05.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-05-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190905069
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19090506
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19090506
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-05
- Tag 1909-05-06
-
Monat
1909-05
-
Jahr
1909
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 06.05.1909
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-l-IS erklärte es für ausgeschlossen, daß die Re- Einer Nachricht aus Belgrad zufolge soll König Die Leut« Deutschlands während des österreichisch-ser- der Attnosphäre folgte Gewitterbildung und die un ¬ wartet ab, andere aber kaufe», al» ob gar keine Zollfrage existiere. Der letztere Standpunkt hat in sofern Berechtigung, als der Markt schon jetzt steigende Lenden- zeigt, und wenn die Zollfrage erledigt ist und der Bedarf dann allgemein gedeckt werden soll jedenfalls eine Preissteigerung stattfinden wird. Das Hasten um Ablieferung der Waren hat bet Färbern und Appreteuren den Höhepunkt erreicht. Die Fabrik -j-20 -j-12 14 mm 15 - 17 - 14 . 16 . 15 . Ans -em Anstande. Zur Lage in Frankreich. Die Gärung unter denPo st beamte» vermeidliche Abkühlung aus dem Fuße nach. So lange die Eisheiligen nicht vorüber sind, tröstet man sich damit, daß ste um so weniger zu verder ben haben, je weiter die Entwickelung des Pflan zenwuchses bis dahin zurückgeblieben ist. Einmal müssen die schönen, warmen Tage aber doch kom men. Die schwellenden Knospen an den Bäumen Blockparteien herzustellen. Man rechnet sogar damit, daß auch das Zentrum diesem Steuervorschlage zu stimmen werde, da rS sich bekanntlich sehr energisch gegen die b Sherige Gestundung der Matrikularbei- träge auSesprochen und auch sonst für di« partiku- » — Wenn die mitteleuropäische Menschheit ge- Eiu österreichische- Geschwader besucht Kiek, hgfft hatte, für den letzten ungewöhnlich langen „Echo de Paris* läßt sich aus Mailand tele- und rauhen Winter durch ein um so schöneres graphieren, daß ein österreichisch-ungarisches Ge- Frühjahr entschädigt zu werden, so ist diese schwader sich zur Ausreise nach dem Kieler Hase-; Erwartung bis jetzt leider schmählich getäuscht wor- oorbereitr. Dort würden ihm zu Ehren große den. „Kühl bis ans Herz hinan" im wörtlichsten Festlichke ten stattfinden, denen auch der Deutsche Sinne steht uns dieser M a i in seinen ersten Kaiser beiwohnen werde. Dieser Besuch in Kiel Tagen gegenüber und «von den zum eisernen Be höbe auch eine politische Bedeutung. Der stand jedes Frühlingsdichters gehörenden linden Besuch des österreichischen Geschwaders in Kiel sei Lcnzeslüften sind bisher nur die (nicht immer lin- eine DankeSkundgebung für die Haltung den) Lüfte zu spüren gewesen. Jeder Erwärmung tig auf besseres Wetter für ihre Lieblinge. Manch solider« in feinerer glatter und gestreifter Ware edles Rasenreis ist wieder dem harten Winter zum Petinet-, mittlere und starke Ware ist dagegen ver Opfer gefallen, aber die Lücken werden ausgefüllt nachläfstgt. Handschuhe liegen noch immer und wenn sie wieder konimen, die Tage der Rosen, unbefriedigend. Für Winter hofft man noch auf dann soll die Heerschau, die der R-o senver - baldige Nachbestellungen, um Arbeit für die Stühle ein zu Hohenstein-Ernstthail und zu bekommen. Eine nur geringe Besserung in der Umgegend auch in diesem Jahre über seine Nachfrage ist wohl da, aber zu schwach, um von Getreuen abhalten Wird, nicht minder glänzend merklicher Wirkung zu sein. ausfallen als in vergangenen Jahren. Das R o- —Im 3. Drittel des Monat- April er senfost wird auch Heuer wieder in der Hüt- reichten die Niederschlagsmengen in nach tenmühle abgehalten werden und zwar a m stehenden Flußgebieten folgende Höhe: verübt, wobei jedoch der eigentliche Lehmann weder werden das Geld gebrauchen können! an Leib noch Seele Schaden nimmt. Recht drastisch __ § i. E g i d t e n, 4. Mai. Unserem Bericht wirken auch die Bilder „Hasenfuß beim Arzt* und über die Jubelfeier des Königl. Sächs. Milttärver- „Der unsichtbare Dieb* (koloriert), nicht minder aber eins hierselbst tragen wir heute noch kurz einiges auch „Der unermüdliche Geiger*. Neben den über den Verlauf des letzten Festtages nach. Nach- sehenSwerten Dramen „Der Spion* und „Leben mittags stellte der Verein vollzählig mit Fahne um Leben* sind eS schöne Naturaufnahmen, die das und Gewehrsektion, um einem langjährigen, treuen Auge ebenso fesseln wie das komische Ton bild Angehörigen und Gründer des Vereins das Eh- „Der kleine Kohn*. — Auch der Ktnemato- rengeleit und die Ehrensalve über das Grab zu graph wartet mit einer prächtigen Bilderserie auf, geben. (Der Verstorbene, der Zimmermann Hein- aus welcher sich die vorzüglich wiedergegebene» rich Reimann, stand 6 Jahre aktiv bei der 3. Dramen „Durch GottcS Hand gerichtet*, „Die Ge- Komp, des 5. Jns.-Bataillons des Prinz Max- schichte eines Geigers« (koloriert) und „Das Ec- Regiments (jetzigen 105. Inf. Regts.) und war barmen*, neben der Einlage „Warum der Krieg?* einer von den wenigen noch Lebenden, die am recht wirkungsvoll herauSheben; höchst interessant Feldzuge gegen Schleswig (1849) unter dem da- sind auch die im Londoner Zoologischen Garten maligen Prinzen Albert teilgenommen und die bewirkten neuesten Aufnahmen von Bewohnern d-S Düppeler Schanzen mit erstünnt hatten.) Abends selben. Von h rrlicher Farbenwirkung ist das schöne fand ein auserlesenes Festmahl statt, das durch ver- VerwandlungSbild „Der Fächer«, und durchschlagende schiedene Toaste eine besondere Würze erhielt und Komik verkörpern die übrigen humoristischen Dar- dem sich ein allgemeiner Festball anschloß, derzu- btetungen. gleich den Beschluß des schönen Festes bildete. — In dem amtlichen Bericht der Königl. Reich waren die Ehren und groß war die Zahl Kommission für das Veterinärwesen über die am der Geschenke, die dem Jubelverein zugingen. So 30, April 1909 im Königreiche Sachsen herrschen- stifteten die Frauen des festgebenden Vereins den ansteckenden T i erk r ank hje tjthn ist einen Vereinsschrank, die Miliiärvereine der Um- u. a. enthalten: 1 Fall Rotlauf der Schweine in gebung Fahnennägel, Aktenmappen, Protokollbücher, Oelsnitz i. E., 1 Fall Geflügelcholera in LugaU Tischglocken, Bilder usw. Die Ortsvereine, deren und 1 Fall Rotlaufseuche der Pferde in Zwönitz. Geschenke meist in barer Münze bestanden, hatten — Zur Lage in der sächsischen Wirk- diese bereits am Sonnabend gelegentlich des Kom- warenindustrte berichtet man der von Theodor merses überreichen lassen. Auch der Gemeinderat Martin herausgegebenen „Leipziger Monaschrift für stiftete ein entsprechendes Geschenk. Herr Regle- Textiltndustrie« ouS Chemnitz: Stru mpfwaren rungsamtmann Frhr. von Finck-Glauchau, derlei- und Trikotagen. In bezug auf die Zolltarif- der verhindert war, den Festlichkeiten beizuwohnen, änderung der Vereinigten Staaten waren die wider- hatte ein Glückwunschtelegramm gesandt. — Bei sprechendsten Nachrichten in Umlauf, die zwischen dieser Gelegenheit sei auch noch berichtigend be- der rigorosesten Erhöhung und der Beibehaltung des merkt, daß der Name des erwähnten Bundespräsi- alten TarifeS schwankten. Jetzt weiß man nur so- dialmitgliedes nicht Fiedler, sondern Hübner lau- viel bestimmt, daß di- Entscheidung noch nicht ge- tet. allen ist. Die Möglichkeit, daß der alte Tarif be- — Lichtenstein, 4. Mai. Nicht unbe sehen bleibt, ist nicht ausgeschlossen; es ist aber gut, denklich erkrankt ist die Witwe Köhler hier, auf mit der Möglichkeit einer Erhöhung zu rechnen, um die vor kurzem von einem ruchlosen Menschen das hinterher nicht enttäuscht zu sein. De Mehrzahl!Salzsäure-Attentat verübt wurde. Infolge des Stellen gehe dieser weit über diese Vorlage hinaus, Kronprinz Georg habe sich geweigert, die z. B. in Klasse 1, Nachtwächter und Bahnwärter, geplante Reise nach England anzutreten um 32 Prozent, in Klaffe 2, Landbriesträger, Schaff, und energisch verlangt, der Mtnisterrat möge da? ner, Portiers, um 47 Prozent, Klaffe 3, Boten- von Pasttsch gegebene Versprechen einlösen, ihm zur meister, Rottenführer, Unterbeamte der HeereSoer- Bezahlung seiner Schulden sofort 1 Million Frarc» waltung usw., um 45 Prozent, Klaffe 4, Post- und einzuhändigen. Wenn er diesen Betrag nicht er- Telegraphengehilfinnen, um 23 Prozent, obgleich halte, werde er sich nach Nisch begeben. Die Offiziere diese erst vor zwei Jahren erhöht wurden, bet den ter dortigen Garnison hätten ihn aufgefordert, einen Postasststenten eine Erhöhung um 26 Proz. gegen- Staatsstreich zu inszenieren. W--U« I. «III» a»»m«. Id MMwnen ver oen Unteroeamten uns 10'/, Millionen bei den mittleren Beamten betragen. plötzliche Abrerse Castros nach San- Geld sei nicht vorhanden. Da« werde z. B. bei der tau der hängt, so erfährt dre „Nieuwe Rotterdam- Post und Telegraphie ein Defizit schaffen und C°urant", damit zusammen, daß im Vartetö ttne bös- Wirkung auf die BundeSswaten eine Szene Castro namentlich auf Preußen. Für dieses würde ein« Paris* aufgeiührt wurde, wobei die R o l l i Mehrausgabe von 19 Millionen erforderlich sein. Castros von einem dressierten Affen ge- Man müsse darauf Rücksicht nehmen und ebenso wird. wütige Steueioorfchläge, die lediglich den Besitz in bischen Konfliktes. Währind der Fahrt stinen verschiedenen Arten gleichmäßig treffen, autge- werde dar Geschwader keinen italienischen (?). son- arbeitet werden. Für dar Königreich Preuß-n würde tern nur einen algerischen und einrn spanisch,» sich in der Zwischenzeit die Aufbringung einer für Hafen anlaufen. da« Reich benötigten Summe von etwa 60 Millionen LuEnnk «" »-ullchl-«». lassen. Den anderen Bundesstaaten bleibt dir Gestern gaben wir eine Pariser Meldung wie- Art dec Aufbringung von etwa 40 Millonen wonach die Patente der Gebrüder Wright für Mk. direkter Reichtsteuern überlassen. Man nimmt dDie nun mitgeteilt an, daß r« innerhalb dreier Jahre gelingen werde, ^achncht die Besitzsteuerfrage auf geordnete Grundlagen zu Ae Mowrluftsch ff Studiengesellschaft, welche ihren stellen und dabei auch dem steuertechntschen Grund- Sitz in Berlin hat, hat alle Rechte, die die Wright sage zum Rechte zu verhelfen, daß mit dem Wacht- Flugapparate betreffen, angekauft. Geheimrai tum der Bevölkerung und des NationalwohlstaadeS Löwe, der Chef der Aktiengesellschaft Ladung Löw von selbst steigende Steuererträge für dar Reich er- Co. dttlin, welcher in der Pariser Meldung zielt werden. ES gilt als selbstverständlich, daß bei °l« der Käufer genannt ist, nimmt bekanntlich in diesen BestimmungSpIänen die erweiterte Erbschaft-- der Motorluftschiff-Studiengesellschaft bine leitend, p-steuerung nicht auSgeschaltet wild. ES handelt sich Stellung ein. Der angegebene PreiS von 600,000 M. zunächst nur darum, eine Verständigung unter den lst dagegen übertrieben. laristisch! Lösung der Finanzfrage wiederholt leb- hat bedenkliche Dimensionen angenommen. Es gili hafteS Interesse bekundet hat. — Dem Blatt erscheint schon als sicher, daß am nächsten Montag der der Vorschlag nicht sehr annehmbar. Streik erklärt werden wird, falls die Kammer Die n-n- »-f-ldnng-ordnung. die Haltung der Regierung in der Maßregelung der . Rädelsführer der Bewegung billigt. Da die streiken- Die B u d g e t k o m m i s sl o n deS Reichstags ^xn Post- und Telegraphenbeamten die weitgehendste begann gestern die Beratung der BesoldungS- Unterstützung der Arbeitersyndikate zu erwarten haben, so dürfte die Lage sich oiel schlimmer gestalten, als xParteien von der Rechten biS zur hem Streik im März. Die Agitation unter den äußersten Linken vor der gegenüber der Re^ ^ert an. Die Postbeamten von Vorlage eine Ver chtebung Vereinfachung und Zu- Bordeaux haben telegraphisch die schleunige Mit- owft7n°L Reiben LU Teilung ihrer Beförderungsliste verlangt. sowie an einer Reihe von Stellen Ausbesserungen, besonders der Unterbeamten. Schatzfekretär Sydow Vom serbischen Exkronprinzen. möchten sich zu reicher Blüte erschließen und di- Freunde der Blumen und Rosen warten sehnsüch- ist durch guten Ocderzugang leidlich beschäftigt, be Rücksicht auf die Gemeinden. Durch die Gehalts- — -- - erhöhung drücke man auch die Arbeiterlöhne in die Höhe, namentlich auf dem Lande. Soweit die An- dtTSVfksTVkV» träge über die preußische Regelung hinausgehen, HohensteiN'Ernstthal, 5. Mai 1909 müsse er ste bekämpfen. In der sich anschließenden W-tterV-ranSsagS oer Königl. Sächs. Landet. Debatte sprachen Redner aller Parteien ihr Be- Wetterrnu^te z» D'-sden dauern über diese Erklärung aus In der Einzel- D-NN-r-tag t' Mäßige nördliche Winde, m-fs- IS. ulw. °°» E-. Der Kom pro mi ßantrag wurde angenom-" ' men. Weiterberatung heute nachmittag. 11. und 12. Julü Konzert- und Ballmusik - NtederschlagSm. Norm. Stand. Abweichung am Sonntag sollen von unserer bewährten Stadt- Zwick. Mulde u. Tal: 22 mm kapelle gespielt werden, während an unsern, „Ro- . - m. - 27 - senmontag" Gelegenheit geboten sein wird, die . - o. - 36 - schneidige Chemnitzer Militärmusik unter Leitung Chemnitz: 28 - des Herrn Musikdirektors Asbahr zu hören. Auch Würschnitz u.Zwönitz: 36 - sonst soll das Rosenfest mit der ganzen reizvollen Lungwitz: 27 - Gemütlichkeir umgeben werden, die diese Feste von )( Gersdorf, 5. Mat. Bet hiesiger Spar- jeher ausgezeichnet und beliebt gemacht hat, dazu fasse wurden im Monate April 1909 insgesamt möge vor allen Dingen die Witterung helfen. Hof- 181 Einzahlungen in Betrage von 20 975,59 Mk. fentlich gibt dieser zeitige Hinweis recht Vielen geleistet, dagegen erfolgten 81 Rückzahlungen im Veranlassung, den Besuch des Nosenfestes in der Betrage von 13 142,24 Mk. Der Barbestand betmg Hütieninllhle schon jetzt in ihr sommerliches Pro- am Schlüsse des Monats 10 931,76 Mk. — Die gramm auszunehmen. Vorarbeiten zur elektrischen Bahn Hohenstein—Ocls — Zugk-äfttg und voll schöner Abwechslung nitz werden demnächst beginnen; bereits vorige ist wiederum dar Wochenprogramm unseres Kino- Woche fand eine Begehung des ganzen Termins Salons. Da begegnen wir z. B. zunächst einem statt. alten B-kannten, der nnS schon oft angenehm die _ Lugau 5. Mai. Wie verlautet, wird Zeit verkürzte: Lehmann, der mit einen neuen TiickieinZehntel des großen Loses, von acht hiesigen .Wie, Sie als Chef waren nicht im Besitz .In diesem Arnheim befanden sich Wohl die vcr- erinnert, der sich vor reichlich Hamburg ereignete. War Stamkc hat hier in der (Forts, folgt.) des jede einem Jahr in von großer, Mus ¬ zugehört und sich entlassenen Männer sah er sinnend vor nur Ihre Frage, Melborn den Be- Rolow hatte aufmerksam schnell die Namen der beiden in seinem Buche notiert. Jetzt sich nieder. „Welchen Zweck hak denn Herr Polizeiinspektor?" fragte amten, der plötzlich emsig in seinem Notizbuche blätterte und der darüber seine Umgebung zu ver gessen schien, neugierig beobachtend. „Verzeihung, ich wurde bei Nennung des Na mens an einen kriminalistisch merkwürdigen Fall leichl wegen Streitigkeiten mit Ehlers, oder gar auf dessen Betreiben?" „Allerdings; wir haben am 1. April einen Kontoristen aus Vorschlag des Ehlers entlassen und am 15. April hat er selbst (Ehlers) während unserer Abwesenheit den Hausdiener zum Teusel gejagt." „Waren die Entlassenen unbrauchbar für ihren Posten?" „Wie mans nimmt," bemerkte Dietborn achsel zuckend. „Unbrauchbar ist ein sehr relativer Be griff, zu etwas taugt schließlich jeder Mensch noch. Wenn Ehlers nicht hier im Geschäft gewesen wäre, würden die beiden Männer noch Wohl hier sein." „Hermann, wir wollen doch ehrlich sein", sagte Lassen, seine erloschene Zigarre wieder in Brand 'etzend. „Der Blei war ein fauler und liederlicher Mensch und der Hausknecht ein frecher Dachs. Wäre dieser noch länger in der Fabrik geblieben, o hätte er uns die ganzen Arbeiter mit unbcrech- uns die beiden Schlüssel zu hinterlassen, mit denen „Haben Sie in der letzten Zeit einen - , *> , Mammen man nur den Schrank zu öffnen ver mehrere Ihrer Angestellten entlassen müssen? Vtel-'heit gäbe, zunächst seinem äußeren Menschen wieder'Kassierers zu tun? Diekborn gegen den Beamien. „Als ich ihn enga- lassenen Männer, deren Namen Sie sich, wie ich oder gierte, da gelobte er mir, wenn ich ihm Gelegen- eben bemerkte, notiert haben, mit der Flucht unseres eine anständige Fassung geben zu können, ich meine Großmut nicht zu bereuen haben werde " „Das sagen und geloben alle, die dmch Leichssinn und wüstes Leben Physisch und moralisch herunter gekommen sind. Wir haben ja bald er fahren, Ufte er sein Versprechen hielt In diesem Falle trifft Ehlers meines Erachtens keine Schuld," bemerkte Lassen, „Nun ja, mir war er auch nicht sympathisch, als er hier entlassen worden war?" !lch bin aber der festen Ueberzeugung, daß Stamkx „Ich denke, er steckt noch in Hamburg," ant ¬ im Nebenraum vom Kaffenzimmer aus ständig be- Kontrolle des Inhalts dieses Schrankes verzichte- ausstchtigt werden konnten, denn jener war von ten." diesem nur durch einen etwa zwei Meter langen Rolow horchte aus. feststehenden starken eichenen Tresen getrennt, der „ErlaübenSie, das war doch mehr als Ver- als Zahltisch an den Lohntagen benutzt ward, trauensseltgkeit, das war . . t-gten Forderungen aus den Hals gehetzt. Du kulöser Statur?" weißt doch, wie aufsässig sich manche schon zeigten, „Na ob!" rief Lasten. „Der «« »» eitdem der Siamke mit den Arbeitern verkehrte. Fabrik wahre Wunder von Körpertraft vollsührt. Bei dem bewegten Leben, das dieser Mensch ge- Mir wurde geradezu unheimlich zu Mute, wenn der ührt hat und den wenig sauberen Geschichten, die Kerl, wie das seine Manier war, ganz dicht! zu mir während seiner Beschäftigung hier bei uns Pas- an den Tisch trat, um etwas in Empfang zu ierten, war es für mich eine wahre Freude, als nehmen." ich den Menschen bei meiner Rückkehr von der Reise „Ich danke Ihnen für die Auskunft. Wissen hier nicht mehr vorfand." Sie vielleicht, wohin sich Stamke gewendet hat, verschwundenen Gelder?" fragte Rolow im Kas- eines zweiten Schlüssels zu diesem Schrank?" senzrmmer, nachdem er sich in demselben umgesehcn wunderte sich Rolow. und seine Blicke über die anwesenden drei emsig „Nein, unser Glaube an die Ehrlichkeit arbeitenden Kontoristen hatte schweifen lasten, die Mosje Ehlers war so groß, daß wir auf Der über dem Tresen sich befindliche freie Raum „Wissen wir, das war sträflicher Leichtsinn, konnte durch zwei Schiebtüren, die, wie auch der wollen Sie sagen ... Das passiert uns natürlich Tresen, an der Außenseite mit starkem Eisenblech nie wieder," fiel Lassen ungeduldig ein", denn cs gegen Einbruch durch Diebe geschützt worden ärgerte ihn, daß diese ihre Nachlässigkeit vor den waren, geschlossen werden. Vor dem einzigen Fen- Kontoristen von einem Fremden gerügt wurde. ster im Kassenztmmer waren starke Eiscnstäbe an- Lassen ging durch die Tür wieder ins Ge- gebracht und d-ie beiden Türen an den Jnnensei- schäftszimmer der Prinzipale zurück. '7«?" ^ner Art Panzerung von starken Eisen- „Wollen hier noch etwas besichtigen?" platten versehet. fragte er, sich halb nach Rolow in der Tür um- Lassen lächelte ub rle^ Polizei- Endend, der immer noch Beobachtungen im Kas- Jnspektor alles bedächtig untersuchen sah. kcnKmmer anstellte „Sind Ste denn wirklich der Meinung, daß anstellte ^en Kass-nschrank aus- A Tür hinter geraubt hat?" fragte er lerse. st^ j„s Scblnü Roüow überhörle die Frage, er hatte sich etwas gebückt und betrachtele die zertrümmerte Hinterwand . . will die Herren nicht langer belästigen, des von der Wand abgerücktcn Geldschrankes. cr zu Diekborn gewendet, der auf diese Be- „Ah, Sie glaubten wohl, der Schrank sei von m^ung hin tue Feder auf sein Schretbpult legte „Ah, Sie glaubten wohl, der Schrank sei von , »ni sich gebessert haben würde, wenn Ehlers ihn mit worlete Diekbmn, „denn einige Zeit nach seiner dem, der das Geld aus demselben raubte, zerstört ? 7 .,7' w'°^ zuwandte. „Ich bitte nur noch „^hr Güte und Nachsicht behandelt Hütte, Er war Entlassung schrieb er an mich wegen Ausstellung worden? Nein, lieber Herr! Die Zerstörung der enuger Fragen. doch vermöge seiner Herkunft und Erziehung zu eines Zeugnisses. Ich habe ihm das Zeugnis nach Htnterwand haben wir selbst vorgenommen, um .»Bitte, sagte Diekborn, der inzwischen über- gut für einen gewöhnlichen Hausknecht. Ter Mensch einet Herberge gesandt, den Namen weiß ich nicht konstatieren zu können, was der Herr Kassierer hatte, ob es nicht besser sei, dem außerordent- hälft bessere Tage gesehen und war nur durch mehr. Aber nun bitte ich sehr um eine Erklärung. Ehlers bei seiner Flucht alles an sich genommen ruhig und sicher austretendcn Beamten volles schlechten Umgang verdorben worden," bemerkte Herr Polizeiinspektor, Was haben die beiden ent halte. Der Mensch war nicht einmal so höflich, Vertrauen zu schenken. — — mag. Das Haruns und dem Schlosser eine ganze Nacht Arbeit gekostet. Morgen kommr ein Angestellter der vk M m i li r Fabrik, die den Schrank vor einem Jahr lieferte, Kriminalroman von T h. Schmidt. eine neue Rückwand einzusetzen; er bringt tj «Nachdruck verboten.) ^uch ein neues Schlüffelpaar mit."
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